Montag, 11. Februar 2008

Swisscom, Sunrise und die letzte Meile

Gestern erschien in der Sonntags-Zeitung ein Interview mit Sunrise-Chef Christoph Brand und heute bringt die Basler Zeitung ein Interview mit Swisscom-Chef Carsten Schloter. Ebenfalls gestern erschien im Sonntag - der Sonntagsausgabe der Mittellandzeitung - ein ausführlicher Artikel auf der Frontseite des Wirtschaftsbundes (Artikel online verfügbar). In allen drei Fällen war das Hauptthema die Entbündelung der letzten Meile.

Im Wesentlichen wurden längst bekannte Positionen wiedergegeben. Sunrise kritisiert die hohen Preise für die letzte Meile und fordert die Halbierung. Ausserdem fordert er die Ausgliederung der Swisscom-Kabel in eine unabhänigige Gesellschaft, die weiterhin Swisscom gehören soll. Swisscom argumentiert, dass die Baukosten in der Schweiz höher seien und dies eine wesentliche Auswirkung auf die Preise hätte. Swisscom wiederholt das Angebot, die Kosten an einem runden Tisch zu diskutieren, was Sunrise kategorisch ablehnt, schliesslich sei man bereits seit Jahren am Diskutieren.

Im Artikel wird auch der Vergleich zwischen den 33 Franken pro Monat, die die Alternativ-Anbieter für die entbündelte Meile bezahlen müssen mit den 25.25 Franken pro Monat, die Endkunden an Swisscom bezahlen müssen, gemacht. Dieser Vergleich hinkt meiner Meinung. In einem Fall betrifft es die reine Kupferleitung, im anderen Fall eine Telefonleitung, mit der Swisscom zusätzlich Geld verdient, z.B. mindestens 1 bis 2 Rappen pro Minute mit jedem Anrufoder rund 31 Franken pro Monat mit dem ADSL-Anschluss. Zudem sind die 25.25 Franken ein gesetzlicher Maximalpreis, den Swisscom nicht überschreiten darf.

Die Interviews und der Zeitungsartikel sind lesenswert und zeigen, dass die Sitten unter den Telekom-Anbietern härter werden.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

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