Sonntag, 23. Dezember 2007

Cablecom verliert weitere Baugenossenschaft

Am letzten Donnerstag berichtete der Tages-Anzeiger über den Wechsel der Familienheim-Genossenschaft Zürich (FGZ) von der Cablecom zur GIB Solution. Bei der FGZ handelt es sich gemäss dem Zeitungsartikel um die drittgrösste Stadtzürcher Baugenossenschaft mit 2154 Wohnungen in Friesenberg. Damit verliert Cablecom bereits einen zweiten Grosskunden: Vor rund einem Jahr wurde der Wechsel der 1'463 Wohnungen der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Limmattal von der Cablecom zur Antessa bekannt.

In beiden Fällen waren die Gründe, die zum Wechsel führten, ähnlich: Der Unmut darüber, dass die Cablecom immer mehr analoge TV-Programme abschaltet. In den vergangenen Jahren wurden u.a. n-tv, WDR, MDR, Neun Live, HSE 24 (teilt sich als Notlösung inzwischen mit DSF einen Kanal, damit HSE 24 wenigstens tagsüber empfangen werden kann), TF1, France 3, Rai Due, Canale 5, BBC Prime, CNBC, Cartoon Network, TVE oder RTP abgeschaltet.

Die Bewohner dieser Wohnungen können daher viele Programme wieder analog empfangen, die Cablecom abgeschaltet hat. Statt knapp 25 Franken pro Monat werden nach dem Wechsel nur noch 16 Franken fällig. Also rund 20 TV-Programme mehr für rund einen Drittel weniger.

Die Cablecom fechtet die Kündigung an und so werden sich dann wohl die Gerichte mit diesem Fall beschäftigen.

Interessant finde ich folgenden Abschnitt im Tagi-Artikel:

(Die Cablecom) habe der FGZ zudem bereits im April angeboten, die abgeschalteten Sender wieder ins analoge Netz aufzunehmen. [...] (FGZ) «Die Cablecom hätte die Sender ja einfach wieder aufschalten können, um den Vertrag zu erfüllen»

Bei Kunden einer bestimmten Grösse ist die Cablecom also durchaus bereit, das analoge TV-Programmangebot zu erhöhen. Dies erstaunt. Kann ich jetzt bei Cablecom anrufen und mein Wunschkonzept zusammenstellen. Liebe Cablecom: Ich möchte eigentlich gerne Phoenix im analogen TV-Angebot (An meinem früheren Wohnort wurde dieses anspruchsvolle öffentlich-rechtliche Programm aus Deutschland analog übertragen, im Cablecom-Netz an meinem jetzigen Wohnort Zürich natürlich nicht).

Sowohl die GBL wie auch die FGZ zeigen: Es ist im Interesse der Mieter, wenn sich die Wohnungsvermieter gegen die Abschaltung der Cablecom-Programme wehren und den Anbieter wechseln. Ich bin dafür, dass die Vermieter häufiger für das TV-Angebot interessieren sollten. Die Vermieter könnten bei verschiedenen Anbietern Offerten einholen und dann zu dem Anbieter wechseln, der das Beste Angebot zum Besten Preis macht. Dies würde auch dazu führen, dass Cablecom sich wieder mehr Mühe geben muss und das analoge TV-Programmangebot wieder verbessern wird.

Zum Schluss noch der Hinweis: Abgeschaltet wurden die TV-Programme jeweils im analogen Angebot. Die meisten Kunden empfangen heute die TV-Programme analog. Die abgeschalteten TV-Programme können gegen eine zusätzliche Gebühr mit einer Zwangsbox (Set-Top-Box) weiterhin digital empfangen werden.

Liebe Grüsse




Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Cablecom-Mahnung kostet 10 Franken

Die Zürcher Tageszeitung Tages-Anzeiger berichtete am letzten Dienstag über die neue Gebühr für Mahnungen von Cablecom. Kunden, die eine Mahnung von Cablecom erhalten, bezahlen in Zukunft 10 Franken. Diese Gebühr bezahlen allerdings nur Digital-TV-Kunden, nicht jedoch Internet- und Telefonie-Kunden. Das Cablecom-Rechnungssystem würde dies nicht erlauben.

Bei Cablecom muss man die Gebühren im Voraus bezahlen und ausserdem kommt die Rechnung häufig massiv verspätet. In der Regel erhalte ich meine Cablecom-Rechnung für den Internet-Zugang, datiert von Anfangs Monat, erst um den 20. des jeweiligen Monats. Bezahlen sollte ich dann die Rechnung bis Ende Monat. Effektiv habe ich also eine Zahlungsfrist von nur zehn Tagen.

Es erstaunt, dass Digital-TV-Kunden schlechter behandelt werden als Internet- und Telefonie-Kunden. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Wettbewerb beim Internet- und bei der Telefonie derzeit noch härter ist und Cablecom Mühe hat, neue Kunden zu gewinnen. Beim Digital-TV hat Cablecom derzeit die Nase vorn.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Kassensturz über Cablecom-Verkäufer

Das TV-Konsumentenmagazin Kassensturz von SF1 berichtete am vergangenen Dienstag wieder einmal über die Cablecom.

Ein Cablecom-Verkäufer (bzw. ein bei einer Drittfirma angestellter Verkäufer, der im Auftrag von Cablecom verkaufen soll) klingelt bei Herrn Muff und will den Herrn überreden, seinen Internet-Zugang von Swisscom zu Cablecom zu zügeln. Doch Herr Muff will nicht.

Drei Monate später erhält Herr Muff die Kündigungsbestätigung von Swisscom. Denn der Cablecom-Verkäufer wollte sich nicht damit abfinden, dass Herr Muff kein Cablecom-Internet wollte und kündigte gleich selbst den Internet-Zugang von Herrn Muff bei Swisscom.

Immerhin: Der betroffene Cablecom-Verkäufer wurde inzwischen entlassen.

Doch das Problem bei zahlreichen Verkäufern, die nicht direkt bei den Telekom-Firmen angestellt sind, sondern bei Drittfirmen ist der geringe Basislohn. Einen existenzsichernden Lohn erhalten diese Verkäufer nur, wenn sie genügend Menschen zum Wechsel überreden können. Denn die Mitarbeiter erhalten in der Regel einen niedrigen Lohn und eine Abschluss-Provision. Ähnliche Probleme wie im Kassensturz erwähnt hatten auch andere Firmen bereits.

Als Kunde gilt: Einfach Nein sagen. Und wenn die Kündigungsbestätigung kommt, sich wehren. Denn über welchen Anbieter man surfen will, sollte man selber entscheiden können. Diesen Entscheid sollte man nicht einem Vertreter überlassen.

Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Leider nicht perfekt für digitales Kabel-TV

Vor einigen Tagen hatte ich den Weihnachtsprospekt der Electronic Partner-Fachhändler im Briefkasten. (Bei Electronic Partner handelt es sich um eine gemeinsame Einkaufs- und Marketingorganisation zahlreicher Unterhaltungselektronik-Fachhändler).

Angepriesen wird z.B. der Sony KDL-32 D 2600 E für 1799 Franken. Hervorgehoben die Bemerkung:

Perfekt für digitales Kabel-TV

Auch beim 102cm-LCD-Fernseher KDL-40 X 3000 AEP von Sony steht

Digitaler Kabelempfang

Der Empfänger (Tuner) dieses Fernseher ist gemäss Beschreibung sogar HD-TV-fähig.

Zwar könnten die beiden TV-Geräte Digitales Fernsehen über Kabel empfangen. Leider trifft dies nur für Kunden zu, die zufälligerweise bei einem innovativen Kabelnetz-Betreiber angeschlossen sind, die das Digital-TV-Signal ohne Verschlüsselung ausstrahlt. Die meisten Kunden sehen schwarz und können die innovative Funktion ihres TV-Gerätes nicht nutzen, da Kabelnetz-Betreiber wie z.B. die Cablecom (und mehr als jeder zweiter Kabel-TV-Kunde ist am Cablecom-Netz angeschlossen) zwar digitales TV ausstrahlen, aber auf die Nutzung einer Zwangsbox (Set-Top-Box) bestehen.

Also muss man - wenn man Digital-TV empfangen will - eine teure Zwangsbox kaufen (nur Empfänger) oder mieten. Der im modernen Fernseher eingebaute Tuner vergammelt unbenutzt. Es ist an der Zeit, dass nach dem Ständerat im neuen Jahr auch der Nationalrat die Grundverschlüsselung endlich verbieten würde. Dann könnte man auch der volle Funktionsumfang von modernen und innovativen TV-Geräten nutzen. (Bis auf kostenpflichtige Pay-TV-Programme, aber dies dürfte die meisten Kunden nicht stören).

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Mittwoch, 19. Dezember 2007

U1 geht, BBC HD kommt

Der grösste Kabelnetz-Betreiber der Schweiz, die Cablecom, wollte U1 bereits im Herbst aus dem analogen Angebot kippen. U1 hoffte, mit ein paar Sportübertragungen der Verschiebung ins digital TV-Niemansland zu entkommen. Dazu wollte der Sender, dass die Behörden den Sender so einstufen, dass dieser analog verbreitet werden muss. Nun hat das Bundesamt für Kommunikation Bakom entschieden: U1 muss nicht weiter verbreitet werden. (Allerdings kann U1 den Fall vor einem Gericht weiterziehen).

Cablecom hat schnell reagiert und wird bereits am kommenden Freitag U1 aus dem analogen Angebot verbannen. Wer U1 weiterhin sehen will, benötigt dazu die Zwangsbox (Set-Top-Box) von Cablecom.

Wenn Cablecom ihren Entscheid umsetzen wird, dürfte U1 in Kürze ihren Betrieb einstellen. Denn ohne analoge Ausstrahlung - nur über Digital-TV - dürfte man kaum Zuseher erreichen.

Ich enthalte mich hier bewusst eines Kommentars zum Programmangebot von U1.

In Sachen Digital-TV ist die Schweiz leider ein Entwicklungsland und die Cablecom unternimmt alles, dass dies auch ja noch lange so bleibt. Die Zwangsboxen muss man bei der Cablecom kaufen (nur einfacher Receiver) oder mieten. Und leider sind die Cablecom-Boxen relativ schlechte Empfangsgeräte für Digital-TV. Die Kunden, die Digital-TV nutzen, müssen weiterhin für das Analog-TV-Angebot bezahlen.

Ich bin überzeugt, dass Digital-TV heute in der Schweiz wesentlich weiter verbreitet ist, wenn ich als Kunde ein Gerät meiner Wahl einsetzen könnte. Dazu müsste man die Grundverschlüsselung des Standardangebotes aufgeben und dabei würde die Cablecom wohl zuviel Geld verlieren. Anders kann ich mir nicht vorstellen, warum man an der Verschlüsselung festhält. Ich will die Box meiner Wahl auch im Media-Markt, im Interdiscount oder beim Fachhändler kaufen wollen.

An stelle von U1 wird Cablecom BBC HD in HD-Auflösung ausstrahlen. Eigentlich hätte man durch die Abschaltung von U1 noch Platz für weitere 2 HD-Sender. Es kann also durchaus sein, dass das HD-Angebot bereits in Kürze ausgebaut wird.

[Nachtrag: Cablecom muss U1 nun bis mindestens 07. Januar 2008 doch analog weiter verbreiten. Dies hat das Bundesgericht entschieden.]

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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Swisscom gibt sich neues Logo

Vor etwa zwei Monaten hat sich Sunrise ein neues Logo gegeben. Und nun erhält auch der grösste Schweizer Telekom-Anbieter Swisscom ein neues Logo.

Ganz spontan dachte ich beim Anblick des neuen Logos an einen Apfel und eine halbe Birne. Dazwischen noch ein halbes Schweizer Kreuz. Irgendwie muss ich mich noch an dieses neue Logo gewöhnen.

Ich persönlich finde die neue, leicht angepasste Schrift schön (einen Vergleich der alten mit der neuen Logoschrift gibt es hier). Ob ich den Apfel mit halben Schweizer Kreuz und die halbe Birne schön finden werde, weiss ich noch nicht.

Auch in der Bloggerwelt wird das neue Swisscom-Logo kräftig diskutiert. Z.B. im Design Tagebuch, Jamiejap, think emeidi. Blogg.ch-Fredy vergleicht das neue Logo mit demjenigen des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera und das Reklame-Blog freut sich darüber, dass das Logo nicht noch schlimmer ist und bringt gleich selbst schlimmere Vorschläge.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Orange und Sunrise ohne Handy-TV

Es ist gibt immer wieder erstaunliche Kommunikationsstrategien: Ausgerechnet Swisscom kommuniziert heute über eine Pressemitteilung, dass Orange und Sunrise kein Handy-TV anbieten wollen. Swisscom hält an ihrem Handy-TV fest. Etwas anderes kann man auch nicht erwarten, da Swisscom die Konzession erhalten hat und nun die Konzessionsauflagen erfüllen muss.

Damit keine Verwechslung aufkommt: Wir sprechen hier von Handy-TV im DVB-H-Standard. Wie das normale TV-Programm wird das Programm in einem speziellen Standard über Antenne ausgestrahlt. Das Programm wird über eine Antenne einmal ausgestrahlt und alle Empfänger im Empfangsgebiet können das Programm ausstrahlen. Dazu wird ein spezielles Endgerät benötitgt und da man wahrscheinlich zusätzlich bezahlen muss, auch ein Abo. Das Programm selber wird wohl verschlüsselt ausgestrahlt werden.

Dieses Handy-TV ist etwas anderes als das Handy-TV, das bereits seit einiger Zeit angeboten wird. Dort wird das TV-Programm über EDGE oder UMTS einzeln zu jedem Kunden gestreamt. Sehen also immerhalb des Abdeckungsgebietes einer Mobilfunk z.B. vier Personen das gleiche Programm, wird das Programm viermal übertragen. Die Kapazität für dieses Handy-TV-Streaming ist denn auch beschränkt. Dieses Handy-TV werden Orange und Sunrise weiterhin anbieten.

Nun mein Kommentar zum heutigen Entscheid: Ich persönlich denke auch, dass das Handy-TV über DVB-H, DMB - oder wie der verwendete Standard auch immer heissen mag - kaum einen Kundenbedürnis entspricht. Ich war eher überrascht, dass Sunrise und Orange vor einiger Zeit erklärt haben, dass sie Handy-TV von Swisscom weiterverkaufen wollen. Nun haben die beiden Anbieter wohl nochmals gerechnet und gemerkt, dass Handy-TV ein kleines Potential hat. Ich bin gleicher Meinung.

Merkwürdig ist jedoch, dass Sunrise und Orange nicht selbst kommunizieren können, wenn sie eine geplante Dienstleistung nicht mehr anbieten wollen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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Sonntag, 9. Dezember 2007

Golaten will endlich Internet

Für viele ist der schnelle Internet-Zugang über ADSL oder Kabelinternet selbstverständlich. Doch auch in der Schweiz gibt es immer noch Dörfer, die von der modernen Internet-Technologie abgeschnitten sind. Über die Internet-Situation in der Berner 300 Seelen-Gemeinde Golaten hat das Online-Portal espace.ch (Berner Zeitung) in der letzten Woche berichtet (Artikel online lesen).

69 Prozent der Einwohner von Golaten können sich lediglich über ein Modem ins Internet einwählen, denn ADSL von Swisscom gibt es nicht. Und Kabelinternet wird ebenfalls nicht angeboten. Bei einer Umfrage wünschen sich immerhin 25 der 100 Haushalte einen schnellen Internet-Zugang.

Mit dem Inkrafttreten der neuen Grundversorgungs-Konzession wird Swisscom schnelles Internet (mindestens mit einer vergleichsweise langsamen Geschwindigkeit von 600 KBit/s für 49 Franken pro Monat) anbieten müssen. Wobei es Swisscom überlassen ist, welche Technologie Swisscom einsetzen wird. Es besteht also Hoffnung für die Einwohner von Golaten und vielen weiteren Gemeinden, denen Swisscom, Cablecom und Co. auch im Jahr 2007 noch keinen modernen Internet-Anschluss anbieten können.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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Cablecom-Patzer in Unterlunkhofen

In der Aargauer-Zeitung ist ein interessanter Artikel zum Thema Cablecom erschienen (Artikel ist online verfügbar).

Aufgrund eines alten Vertrages bezahlten die Einwohner in Unterlunkhofen bisher nur 15.35 Franken pro Monat für den Kabel-TV-Anschluss. Cablecom hat diesen Vertrag übernohmen, als sie das Kabelnetz aufgekauft haben.

Nun hat Cablecom vergessen, den Vertrag zu kündigen und verlangt einfach so 22.50 Franken pro Monat (zuzüglich weiteren Gebühren wie MWST und Urheberrechtsgebühren, es ist eigentlich üblich, dass Endkunden-Preise publiziert werden, die Cablecom macht es wieder einmal anders). Die Einwohner von Unterlunkhofen wehren sich und wollen das Cablecom sich an den Vertrag hält.

Es ist meiner Meinung nach sowieso fraglich, warum die Grundgebühr für Analog-TV bei der Cablecom so hoch ist. Verglichen mit zahlreichen Netzen, die Gemeinden oder der Allgemeinheit gehören, sind die rund 25 Franken pro Monat, die Cablecom verlangt massiv zu hoch. Es gibt kleinere Netze, da werden nur rund 10 Franken fällig.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Cablecom erhoeht Surf-Tempo

Am Donnerstag informierte Cablecom über die Einführung eines neuen, schnelleren Internet-Zugang. 25 MBit/s im Downstream und 2.5 MBit/s im Upstream kosten 75 Franken pro Monat - die rund 25 Franken für den Cablecom-Anschluss kommen zusätzlich dazu (auch wenn diese meistens versteckt auf der Heizkosten-Abrechnung des Vermieters verrechnet werden). Cablecom bietet damit den schnellsten Internet-Zugang für Privatkunden.Vor allem ist auch der Upstream wesentlich schneller als bei VDSL von Swisscom. Vorteil: Wer selbst Daten ins Internet überträgt profitiert stark.

Der Vergleich: Kabelinternet mit 25/2.5 MBit/s kostet bei Cablecom 75 Franken und Swisscom verlangt für 20/1 MBit/s 69 Franken. Wobei weder bei Cablecom noch bei Swisscom alle Kunden von den neuen Geschwindigkeiten profitieren können.

Doch diese schnellen Angebote interessieren höchstens ein paar wenige Freaks, den Meisten reicht das heutige Angebot. Auch Digichris fordert in seinen Blog attraktive Mittelklass-Internet-Abos? Meine Einschätzung deckt sich mit jener von Fredy Künzler.

Tatsächlich ist es so, dass den meisten Kunden ein 2000er-Abo für 30 Franken absolut ausreichen würde. Da in der Schweiz durch das Swisscom/Cablecom-Duopol der Wettbewerb nicht spielt, gibt es keine entsprechenden Angebote. Die Anbieter erhöhen zwar regelmässig die Geschwindigkeit leicht (was in Zukunft allerdings nicht mehr so einfach möglich ist, da man an den Grenzen des technisch möglichen angelangt ist! und deshalb für höhere Geschwindigkeiten zuerst massiv investieren und ausbauen müsste). Doch die Anbieter haben auch keinen Grund, günstigere Angebote zu lancieren und damit ihren Umsatz substantiell zu reduzieren.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Sympatisch: Info-SMS von Swisscom

Wer kennt das nicht? Man kauft sich ein neues, tolles Handy und spielt dann mit diesem neuen Spielzeug herum. Heutige Handys, Smartphones, PDAs und insbesondere auch das iPhone bieten zahlreiche Möglichkeiten an. So kann man im Internet surfen oder sich regelmässig die E-Mails auf sein Handy herunterladen lassen. Die grosse Überraschung kommt dann mit der Rechnung: Das Bischen Surfen und Mailen mit dem Handy ist sehr teuer. So bezahlt man zähneknirschend die hohe Rechnung (teilweise mehrere hundert Franken) und nutzt die praktischen Dienstleistungen nur noch in Notfall. Und dann erzählt man noch zahlreichen anderen Kunden über die hohen Preise und warnt diese davon, mit dem Handy zu surfen und zu mailen.

Anscheinend scheint Swisscom gelernt zu haben: Kunden, die im laufenden Monat für mehr als 10 Franken Datendienstleistungen - und dies ist bereits bei nur einem Megabyte der Fall - nutzen, erhalten umgehend eine Info-SMS von Swisscom. Swisscom informiert, dass man günstiger surft, wenn man auf die neue Surf-Option wechselt. Der Wechsel ist praktisch per SMS möglich.

Endlich gibt es nun auch bei Swisscom attraktive Daten-Optionen und Swisscom informiert die Kunden, die viel Geld sparen können, gleich aktiv darüber. Ich finde diese Information sympatisch. Die anderen Anbieter haben ebenfalls Surf-Optionen und dies seit Jahren. Mir ist bisher kein Fall bekannt, bei dem der Anbieter die Kunden aktiv auf die Möglichkeit einer Surf-Option hingewiesen hat. Lieber verlangt man vom Kunden die Standard-Tarife, schliesslich kann ein Mobilfunk-Anbieter damit mehr Geld verdienen. Dazu kann ich nur sagen, leider .....

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Preisentwicklung seit der Liberalisierung

Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit ist das Analysieren von Angeboten der Telekom-Anbieter. Damit beschäftige ich mich intensiv mit Telefontarifen. So habe ich mich in den vergangenen Wochen ebenfalls kräftig durch verschiedene Preislisten, Prospekte, E-Mails und Medienmitteilungen der letzten zehn Jahre gewühlt und viel gerechnet. Herausgekommen ist dabei eine spannende Medienmitteilung, die wir gestern morgen an die Medien gesendet haben.

Da der Schweizer Telekommunikations-Markt seit rund 10 Jahren - genauer seit dem 01. Januar 1998 - liberalisiert ist, hat sich eine Analyse aufgedrängt.

Das für mich überraschende Fazit: Nachdem die Preise in den ersten 2 1/2 Jahren kräftig gesunken sind, blieb es lange Zeit ruhig. Erst vor 2 1/2 Jahren kamen die Preise wiederum kräftig ins Rutschen. Die ganze Analyse kann auf comparis.ch nachgelesen werden (inkl. interessanten Grafiken).

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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Sonntag, 2. Dezember 2007

Cablecom-Netzausbau: Weniger TV-Programme

Cablecom hat vor einiger Zeit angekündigt, die Leistung ihres Kabelnetzes in weiten Teilen der Schweiz massiv auszubauen. Die Berner Tageszeitung "Der Bund" berichtet nun über den Ausbau des Kabelnetzes in Köniz bei Bern (Artikel online verfügbar).

Rund 7'500 Haushalte profitieren von der Erweiterung des Kabelnetzes. Grosser Nachteil ist jedoch, dass 14 analog ausgestrahlte TV-Programme abgeschaltet werden. Vorteil ist, dass in Zukunft auch Internet und Telefonie angeboten wird sowie Digital-TV. Die meisten Kunden dürften also im Moment eher nicht vom Ausbau profitieren, sondern sind traurig über die Abschaltung von 9 TV-Programmen (Wenn man diese weiterhin empfangen will, benötigt man eine Set-Top-Box-Zwangsbox von Cablecom) und zwei TV-Programme wurden zusätzlich analog aufgeschaltet.

Interessant ist, dass Cablecom rund 1.5 Millonen Franken für den Ausbau der 7'500 Haushalte investiert hat, das sind rund 200 Franken pro Haus. Bei rund zwei Drittel der Haushalte sollen die neuen Dienstleistungen einwandfrei funktionieren, bei einem Drittel sind zusätzliche Investitionen von 200 bis 250 Franken pro Haushalt notwendig. Der Kunde kann diese entweder einmalig bezahlen oder über die Service-Option für 2 Franken pro Monat (diese Service-Option versucht Cablecom sowieso jedem Kunden anzudrehen).

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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Glasfaser-Netz von ewz: Ausbaupläne

Die Stimmberechtigten der Stadt Zürich haben im Frühling bekanntlich dem 200 Millionen Franken-Kredit an das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich ewz für den Ausbau des Glasfaser-Netzes bewilligt.

Nun informierte letzte Woche das ewz über den Ausbau des Glasfaser-Netzes in der Stadt Zürich: Im Jahr 2008 soll en vorallem Büros und Wohnungen in der Zürcher Altstadt ans schnelle Glasfaser-Netz angeschlossen werden. Ausserdem noch einige Wohnungen in Zürich Nord. Das ewz ist flexibel und will die Planung auch an den Wünschen von Kunden anpassen.

Ich finde das Glasfaser-Netz der Stadt Zürich eine gute Sache. Da mehrere Anbieter Dienstleistungen auf diesem Netz anbieten können und das ewz selber keine Dienstleistungen an Endkunden anbietet, haben die Kunden eine grosse Auswahl. Und Wettbewerb führt in der Regel zu einem besseren Angebot. Dies ist angesichts der überteuerten und teilweise noch nicht ausgereiften Dienstleistungen von Cablecom und Swisscom auch unbedingt nötig.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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Sunrise nutzt entbuendelte Meile von Swisscom

Am letzten Dienstag an einer Medienkonferenz verband Sunrise-Chef Christoph Brand das Sunrise-Netz mit den ersten entbündelten Anschlüssen. Dies in einer Swisscom-Telefonzentrale in Zürich-Oerlikon. Gleichzeitig informierte man die anwesende Medien über die Pläne. Sunrise will bis Ende 2008 in über 120 Telefonzentralen eigene Infrastruktur installieren. Ein Blick auf die verteilte Karte zeigen es klar. Die letzte Meile wird von Sunrise vorwiegend in den Ballungsräumen der wichtigsten Städte entbündelt werden.

Was heisst das für die Kunden: Wer in einer Stadt oder Agglomerationsgemeinde eines Ballungsraum wohnt, hat gute Chancen, ein attraktives Angebot auf Basis der entbündelten letzten Meile zu erhalten. Zweites wichtiges Kriterium dürfte sein, wieviel Anschlüsse an einer Telefonzentrale hängen. Wer also in dichtbewohnten Gebiet wohnt, hat nochmals bessere Chancen, von den attraktiven Angeboten profitieren zu können.

Apropos Angebote: Es ist bis jetzt nicht offiziell klar, zu welchen Konditionen die Kunden telefonieren und surfen können. Derzeit schliesst man einige Friendly-Users (wohl vorwiegend Mitarbeiter) und einige Firmen an, um Erfahrungen mit den Prozessen zu sammeln. Dies scheint auch wichtig zu sein, denn mit nicht funktionierenden Dienstleistungen würde man die Kunden nur verärgern. Dies hat Cablecom mit dem zu frühen Marktstart von Digital Phone (dem Internet-Telefonie-Angebot über das Cablecom-Kabel-TV-Netz) eindrücklich bewiesen.

Da die Einstandskosten (sowohl die Gebühren, die man Swisscom bezahlen muss wie auch die Investitionen in Infrastruktur) nicht zu unterschätzen sind, kann man wohl davon ausgehen, dass die Angebote nicht so attraktiv wie im Ausland sein werden. In Frankreich erhält man in den grösseren Städten ein Komplett-Angebot mit schnellem Internet, Telefonie-Flatrate (für Anrufe nach ganz Europa ins Festnetz) und Digital-TV inkl. HD-Programmen für unter 30 Euro, das sind rund 50 Franken pro Monat. Von solchen Angeboten sind wir in der Schweiz noch lange weit weg. Ein Grund ist auch die Bevölkerungsstruktur der Schweiz: Sehr viele Schweizer leben eher in ländlichen Regionen, in 1 oder 2-Familienhäuser. In einem Umkreis von einem Kilometer um die Telefonzentrale leben daher auch wesentlich weniger Menschen als z.B. in französischen Grossstädten. Und je länger die Leitung zwischen Telefonzentrale und Kunde ist, desto weniger Daten kann man über die Leitung übertragen.

Ich erwarte ein Angebot in der Art: Internet-Zugang mit bis zu rund 10 MBit/s und Telefonanschluss für rund 60 bis 70 Franken pro Monat. Ein massiv günstigerer Preis wäre eine Überraschung. Doch mit diesem Preis dürfte Sunrise kaum gross Kunden gewinnen.

Es bleibt spannend, schauen wir mal weiter .....

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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