Sonntag, 18. November 2007

Roaming - Was stimmt nun?

Im bereits erwähnten Interview der NZZ am Sonntag gab es auch eine interessante Aussage von Swisscom-Chef Carsten Schloter zum Thema Roaming:
Wir haben [] das neue Roaming-Regime in der EU genutzt, um unsere Einkaufskosten zu senken. Die Swisscom hatte die Wahl, den Preisvorteil als zusätzliche Marge einzunehmen oder ihn den Endkunden weiterzugeben. Wir haben uns für Letzteres entschieden, weil das Thema Roaming-Gebühren bei unseren Kunden und in der Öffentlichkeit sehr akut war. Dass wir als erster Schweizer Telekomanbieter eine Senkung vorgenommen haben, ist ein Wettbewerbsvorteil.
Wenn man mit den anderen Anbietern Orange und Sunrise spricht, hört man eine ganz andere Version: Die Anbieter in der EU haben die Einkaufskosten nicht reduziert. Man habe daher gar keine andere Möglichkeit als weiterhin so hohe Kosten zu verlangen. Immerhin kostet ein Anruf aus der EU in die Schweiz bei Sunrise und Orange das doppelte als bei Swisscom. (Optionen, die von fast niemanden benutzt werden dürften, nicht berücksichtigt).

Mir erscheint diese Version etwas unglaubwürdig, da die Anbieter vermutlich die gleiche Preisliste für alle Anbieter haben und es dann auf diese Preise individuell ausgehandelte Rabatte gibt. Wahrscheinlich nutzt man die gesunkenen Einkaufskosten zur Verbesserung der eigenen Marge.

Beim neuen Coop-Mobilfunk-Abo-Angebot beträgt der Roaming-Tarif nur 89 Rappen pro Minute. Da dieser Tarif nur mit Hilfe von Netzpartner Orange möglich ist, kann man davon ausgehen, dass demnächst auch bei Sunrise und Orange die Roamingtarife sinken werden.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

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