Montag, 18. Mai 2009

Professor Silvio Borner gegen Mehrfaser-Glasfaser-Modell

Gemäss der Basler Zeitung BaZ vom letzten Freitag lehnt der Basler Wirtschaftsprofessor Silvio Borner die Zusammenarbeit zwischen den Industriellen Werke Basel (IWB) und dem Telekom-Giganten Swisscom beim Glasfaser-Ausbau ab, weil diese Kooperation zu neuen Wettbewerbsverzerrungen führe (Artikel auch online abrufbar).

Gegenüber der Basler Zeitung BaZ erklärte Professor Silvio Borner:
«Besser ist es, die IWB baut das Netz alleine und bietet es nachher allen Anbietern an. So bleiben die Kosten in den städtischen Agglomerationen tiefer.»
Ich bin gleicher Meinung wie Professor Silvio Borner. In der Konsequenz hiesse dies, dass Swisscom auf das umstrittene - und meiner Meinung nach komplett überflüssige - Mehrfaser-Modell verzichten muss. Eine Faser in alle Haushalte statt vier Fasern in alle Haushalte muss genügen. Die Swisscom kann dann wie auch alle anderen Anbieter bei der IWB zu diskriminierungsfreien und fairen Bedingungen einkaufen und es würde endlich mal ein fairer Wettbewerb herrschen, wenn wohl vorerst nur in Basel.
«Für das Emmental reichen die bestehenden Kupferkabel noch lange.»
Mit dieser Aussage habe ich jedoch Mühe. Denn in den Randregionen erhalten viele Kunden immer noch Internet-Zugänge mit einer Geschwindigkeit von nur 600 KBit/s und auch die Mobilfunk-Netze sind meistens nur lausig ausgebaut und zu wenig leistungsfähig für schnelles Internet. Hier macht eine Glasfaser Sinn. Allerdings spricht meines Erachtens nichts dagegen, wenn der Internet-Zugang im Emmental etwas teurer ist. Schliesslich sind die Wohnungsmieten in der Regel auch tiefer. Und auch weitere Kosten unterscheiden sich je nach Wohnort.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

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