Sonntag, 8. Februar 2009
TV-Zukunft: Man sieht weiterhin auch normal fern
Am letzten Dienstag luden die Zürcher PR-Gesellschaft und der Zürcher Presseverein zu einer Diskussionsrunde zum Thema TV-Zukunft im Zürcher ETH-Hauptgebäude ein. Vor der Diskussionsrunde stellte die Direktorin des Schweizer Fernsehens - Ingrid Deltenre - die TV-Zukunft vor. Dabei ging es nicht um einzelne Sendungen, sondern über welchen Weg die Kunden die Sendungen verfolgen. Bekanntlich verfolgen längst nicht mehr alle die TV-Sendungen direkt am TV-Gerät (sogenannt lineares Fernsehen). Die Sendungen lassen sich bereits seit Jahren aufzeichnen und zeitversetzt ansehen, viele Sendungen lassen sich auch später im Internet ansehen oder die Nachrichten gibt es auf dem Handy.
Ingrid Deltenre machte jedoch auch deutlich, dass auch in Zukunft das normale, lineare Fernsehen für viele Menschen die wichtigste Art bleiben wird. Denn man setzt sich aufs Sofa, schaltet den Fernseher an und sieht einfach fern. Die neue Technologien überfordern auch viele Leute. Auch das bereits seit längerer Zeit geplannte "Catch-Up-TV" von Cablecom war wieder mal ein Thema. Jedoch keine Rede davon, dass dieses Angebot gemäss öffentlichen Aussagen vom damaligen Cablecom-Chef Fischer eigentlich bereits im letzten Jahr lanciert werden sollte.
Ich persönlich kann diese Meinung teilen, auch wenn ich praktisch nie lineares Fernsehen konsumiere. Ich zeichne die Sendungen im Voraus auf und sehe sie mir später an und ausserdem sehe ich einzelne Sendungen auch im Internet an. Aber ich kann verstehen, dass viele Kunden wie bisher weiterhin auf dem Sofa fernsehen wollen. An diese Kunden müssen auch die Anbieter meiner Meinung wieder häufiger denken.
An der anschliessenden Diskussion wurden zahlreiche interessante Punkte angesprochen, die ich hier unmöglich alle erwähnen kann. Sowohl der Vortrag von Ingrid Deltenre wie auch die anschliessende Diskussionsrunde steht im Internet während etwa einem Monat zur Verfügung (online).
Interessante Links zu dieser Veranstaltung:
auf der Seite der Zürcher PR-Gesellschaft mit Fotos, auf der Seite des Zürcher Pressevereins, Medienmitteilung der Veranstalter nach dem Anlass und Artikel des Klein Reports.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
PS: Die Fotos stammen von der Website der Veranstalter (das Copyright liegt beim Veranstalter) und zeigen mich in einer Diskussion mit Cablecom-Pressesprecher Hans-Peter Nehmer (1. Foto) und beim Small-Talk (2. Foto).
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2 Kommentare:
Ich frage mich manchmal wirklich über die Schweizer. Bei Virgin Cable benutzen etwa 50% der Kunden solche VOD Dienste. BBC und Channel 4 machen massiv Werbung dafür.
Gut ist, dass man ältere Episoden zur Verfügung stellt. Wenn ich erst nach Episode 2 auf eine Serie stosse, kann ich mir Episode 1 on-demand anschauen.
Aber nicht jeder ist so technologiefreundlich und qualitätsbewusst wie der britische Konsument. (Ich rede vom Inhalt, nicht von den Boxen)
@Chris: Ich kenne das Angebot von Virgin Cable nicht. Ebenfalls ist mir nicht klar, auf was sich die 50% bezieht. Manchmal sind die Anbieter sehr erfinderisch bei solchen Prozentangaben, so dass man das Ganze mit Vorsicht geniessen muss.
Das Problem mit den Episoden dürfte sich in der Schweiz gar nicht stellen, da es keine fiktionale Inhalte auf der Vod-Plattform von Cablecom geben dürfte. (Zumindest nicht, ohne dafür kräftig bezahlen zu müssen.) Und um die Arena zu verfolgen muss man nicht die Sendung der Vorwoche gesehen haben.
Grüsse
Ralf Beyeler
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