Daneben gab es noch einige andere Aussagen, die ich hier kurz kommentieren möchte:
- Der Telekom-Regulator kann gegen den schlechten Kundenservice der Cablecom nichts unternehmen. Marc Furrer geht davon aus, dass der Markt die Probleme mit den Kundenservice lösen werde. Ich zweifle daran, ob der Markt wirklich genügend spielt. Denn in der Schweiz gibt es z.B. über Hausantenne nur wenige SRG-Programme (ausser man wohnt in der Grenzregion), der Satellitenempfang braucht eine Bewilligung vom Vermieter sowie teilweise von der Gemeinde und ist ausserdem wegen der Beeinträchtigung des Ortsbildes nicht wirklich beliebt und Bluewin-TV ist noch zu wenig bekannt und ausserdem muss man auch Festnetz und ADSL von Swisscom beziehen. Der Wettbewerb kann so meiner Meinung nach noch gar nicht spielen!
- Die Privatisierung der Swisscom hat im Moment aus politischen Gründen keine Chancen. Marc Furrer ist persönlich für eine vollständige Privatisierung. Ich persönlich bin ebenfalls dieser Meinung, zusätzlich muss man jedoch auch sicherstellen, dass andere Anbieter faire Konditionen für den Zugriff auf das Kupfernetz erhalten.
- Für die Berechnung der Konditionen der letzten Meile ist die Comcom relativ weit gegangen. Dies mag sein, meiner Meinung nach müsste man jedoch die Regeln noch ändern. Die Swisscom verdient viel Geld mit der Vermietung von Leitungen, die in Kabelkanälen (ist bei Telekom-Netzen ein grosser Teil der Kosten) liegen, die vor 30 oder 50 Jahren erstellt worden sind. Es ist meiner Meinung nach unfair, dass diese Kosten in die Berechnung der letzen Meile einfliessen. Immerhin sind die Kosten vor Jahrzehnten unter einer Monopolsituation entstanden.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch
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