Bereits Anfangs Juli ist mir aufgefallen, dass Cablecom auf ihrer Website die Preisangaben für ihr Telefonangebot geändert hat. Die Preisänderung gilt allerdings erst ab September 2008.
Letzten Freitag berichtete der Tages-Anzeiger unter dem Titel "Cablecom verschleiert Preiserhöhungen" über die Preiserhöhung. Pro Minute kosten Anrufe ins Festnetz 4 statt 3 Rappen, immerhin ein Drittel mehr als bisher. (Wie bisher sind Anrufe abends nach 19 Uhr sowie am ganzen Wochenende kostenlos). Erhöht wurde auch die Verbindungsaufbaugebühr, also die Grundgebühr pro Anruf, von 8 auf 10 Rappen.
Übrigens gelten die neuen Preise auch für bestehende Kunden, nicht nur für neue Kunden. Die Strategie der Telekom-Anbieter ist besonders fies: Preissenkungen gelten nur für Kunden, die sich zuerst mühsam bei ihrem Anbieter melden, Preiserhöhungen gelten gleich für alle Kunden.
Gemäss den Berechnungen, die ich für den Tages-Anzeiger erstellt habe, wird Cablecom damit zwar etwas teurer, bleibt allerdings der günstigste Anbieter. Die Differenz zu Swisscom (insbesondere mit günstigen Optionen) und Sunrise wird jedoch geringer. Es stellt sich die Frage, ob die Kunden wegen den paar Franken, die sie bei Cablecom sparen können, bei Cablecom bleiben. Denn der schlechte Kundendienst und die nicht optimale Gesprächsqualität sind ein grosses Problem von "digital phone".
Erstaunlich: Für Anrufe auf Handys verrechnet Cablecom massiv höherere Preise als Swisscom und Sunrise. Swisscom hat die massiven Preissenkung der Mobilfunk-Anbieter (die Mobilfunk-Anbieter erhalten Mobilterminierungsgebühren, wenn ein Festnetz-Kunde auf ein Handy anruft) an die Kunden weitergegeben, anders jedoch Cablecom.
Besonders frech: Die Preiserhöhung wird im Kundenprospekt mit keinem einzelnen Wort erwähnt. Gegenüber dem Tages-Anzeiger erklärte Preisüberwacher Rudolf Strahm, dass diese Art von Kommunikation das Reputationsproblem der Cablecom vergrössere.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
www.comparis.ch
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