In diesen Tagen wird ADSL wieder mal schneller. Zumindest für die Kunden, die Glück haben. Denn nur jeder zweite Kunde surft dann auch wirklich mit einer Geschwindigkeit von 5'000 KBit/s im Internet. Wichtigste Voraussetzung ist übrigens die Leitungslänge zwischen Swisscom-Telefonzentrale und Kunde.
Man stelle sich das Ganze einmal vor. Als Beispiel nehmen wir statt einem Internet-Zugang Cola-Flaschen. Das kann man sich bildlich vorstellen: Nur jede zweite Flasche ist gefüllt, manchmal ist eine Flasche nur halbvoll, manchmal nur zu einem Drittel und manchmal auch zu 2/3 oder 3/4 gefüllt. Dem Kunden würden die halbvollen Flaschen auffallen und entsprechend würde er nur die vollen Flaschen kaufen. Ausserdem hätte der Cola-Hersteller wohl auch ein Imageproblem und Probleme mit Konkurrenten und Behörden.
Was bei Cola undenkbar ist, ist hingegen im Internet-Zugang üblich. Jeder zweite Kunde erhält weniger Leistung als er eigentlich bezahlt.
Nicht nur schneller - oder je nach Kunde auch nicht - wurde ADSL, sondern auch komplizierter. Bereits beim iPhone hat man komplizierte Preispläne auf den Markt geworfen, nun auch bei ADSL. Neu gibt es mit DSL start ein ADSL-Angebot ohne Grundgebühr, dafür kostet jede Surfstunde 3 Franken. Bereits bisher gab es DSL basic mit 9 Franken Grundgebühr und 2.40 Franken für jede Surfstunde.
Endlich gibt es auch eine Flatrate zu einem günstigeren Preis. Für 34 Franken kann der Kunde unbeschränkt im Internet surfen. Die Geschwindigkeit beträgt zwar nur 1'000 KBit/s im Downstream. Doch diese Geschwindigkeit dürfte für viele Kunden mehr als ausreichend sein. Für ein wenig Surfen, Online-Banking und Online-Shoping braucht es keine höhere Geschwindigkeit.
Übrigens: ADSL wird nicht nur bei Swisscom schneller, sondern auch bei allen anderen Anbietern. Die Alternativ-Anbieter wie Sunrise oder Tele2 sind lediglich Wiederverkäufer des ADSL-Produkts von Swisscom. (Einzige Ausnahme sind Kunden, die bereits über eine entbündelte Telefonleitung angeschlossen sind. Derzeit gibt es in der Schweiz jedoch weniger als 3'000 entbündelte Telefonleitungen.)
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
www.comparis.ch
Donnerstag, 7. August 2008
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3 Kommentare:
Ich finde das Vorgehen der Swisscom vorbildlich. Alle Kunden, welche heute infolge der technischen Einschränkungen nicht über viel mehr als die 1000 kbps hinauskommen, erhalten automatisch einen Brief und das entsprechend günstigere Abo. Swisscom schaltet die Kunden also proaktiv auf die günstigeren DSL um. Würde Coca Cola ihren Kunden proaktiv mitteilen dass Valser Wasser, welches auch zu ihrem Konzern gehört, deutlich günstiger ist als Cola? Ich denke nicht!
Hallo Ralf hier meldet sich nochmals Pascal.
Auch ein anderes Adslkonto bei Bluewin in 4147 Aesch, das von 5000/500 profitieren müsste.Gibt bei der Messung ca. 3700/300 kbps zurück. Das finde ich schade, das nicht alle profitieren können.
@Pascal: Swisscom kommuniziert auch, dass sie erst am 25. August 2008 umstellen werden. Vielleicht sollten wir Swisscom einfach noch etwas Zeit lassen. (Weiss nicht, ob der 25. August 2008 als Umschaltdatum für alle Kunden vorgesehen ist oder ob Swisscom gestaffelt umstellen wird).
Sunrise-Kunden hingegen sollen bereits von der Erhöhung profitieren.
Das soll jemand verstehen.
Grüsse
Ralf Beyeler
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