Donnerstag, 10. Januar 2008

Sunrise will Swisscom aufsplitten

Die Streitigkeiten zwischen Swisscom und Sunrise gehen weiter. Vor einer Woche warf Swisscom-Chef Carsten Schloter über die Handelszeitung Sunrise vor, dass Sunrise versucht, das Image von Swisscom zu zerstören. Dazu gab Schloter Sunrise den Vorschlag, doch bessere Produkte auf den Markt zu bringen.

Nun schlägt Sunrise-Chef Christoph Brand ebenfalls über die Handelszeitung zurück: Der Sunrise-Chef fordert die Aufteilung der Swisscom. Das Netz und die Dienste sollten getrennt werden.

Für einen solchen Schritt ist es meines Erachtens jetzt zu spät. Einen solchen Schritt hätte man vor zehn Jahren machen müssen, als Swisscom noch vollständig im Besitz des Bundes war. Gerade weil Swisscom über die letzte Meile verfügte, wurde Swisscom beim Börsengang so hoch bewertet. Nun dürfte eine Aufteilung schwierig werden, weil die Aktionäre sich benachteiligt fühlen.

Grundsätzlich ist die Idee einer Aufteilung nicht schlecht und ich habe bereits vor zehn Jahren für eine Aufteilung tendiert. Der Vorteil wäre sicherlich, dass ein echter Wettbewerb entstehen würde. Allerdings müsste man konsequent sein und die Netzgesellschaft komplett von Swisscom abtrennen. Dann bleibt die Frage, wer der Besitzer der Netzgesellschaft sein sollte. Eine Trägerschaft durch den Bund ist wohl unrealistisch, eine private Gesellschaft wäre auch schwer vorstellbar. Ausserdem wäre der Kaufpreis für das Netz wohl sehr hoch, weil Swisscom auch aufgrund des Netzes so bewertet wird.

Mal sehen, ob Christoph Brand mit seinem Lobbying Erfolg hat und er den Bundesräte, Behörden und das Schweizer Parlament von einer Trennung überzeugen kann.

Liebe Grüsse




Ralf Beyeler
www.comparis.ch

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