Dienstag, 11. März 2008

Peinlich: Kabelnetz-Betreiber Valaiscom kennt eigenes Angebot nicht

Heute hat das Bundesamt für Kommunikation BAKOM auf seiner Website die Stellungnahmen zu Radio- und TV-Konzessionsgesuchen veröffentlicht. Die Stellungnahmen von 121 Parteien sind vorbildlich im Internet abrufbar. Neben Kantonen, Gemeinden, Verbänden, Parlamentarier und Mitbewerber haben sich auch Dritte zu Wort gemeldet.

Da ich während 15 Jahren im Kanton Wallis gewohnt habe, hat es mich natürlich interessiert, welche Stellungnahmen dazu beim BAKOM eingegangen sind. Der Kabelnetz-Betreiber Valaiscom - der selber zur Trägerschaft eines Bewerbers gehört - hat auch eine Stellungnahme (PDF) abgegeben, die einfach nur peinlich ist:

Im Gesuch von Canal 9 ist zudem festgehalten (vgl. Seite 22), dass Sendungen im Bi-Kanal-Verfahrenausgestrahlt werden sollen. Primär ist dabei festzuhalten, dass die Mehrheit der Fernsehgeräte im Oberwallis nicht Bi-Kanal-fähig sind. Zum weiteren können wir dies heute nicht in einer adäquaten Qualitätverbreiten.

Diese Stellungnahme ist einfach nur peinlich. Denn praktisch jedes TV-Gerät, das in den vergangenen zehn Jahren verkauft worden ist - mit Ausnahme einiger Kleinstgeräte - kann Zweikanalton-Sendungen empfangen. Bereits vor 15, 20 Jahren wurden viele Fernsehgeräte mit Zweikanalton-Unterstützung verkauft. In der Regel kann jeder Stereofernseher problemlos Zweikanalton-Sendungen wiedergeben.

Wahrscheinlich denkt Valaiscom tatsächlich, dass in China extra für die rund 90'000 Oberwalliser Einwohner TV-Geräte ohne Zweikanalton-Unterstützung produziert werden, oder.......?

Ausserdem dürfte Valaiscom ihr eigenes Angebot nicht kennen. Zahlreiche Sender und Sendungen - u.a. Serien auf SF2 - verbreitet Valaiscom seit Jahren in Zweikanalton.

Disclaimer: Dieser Beitrag soll nicht als Stellungnahme für oder gegen eine Konzession angesehen werden.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

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