Dienstag, 29. September 2009

Option nur auf Bestellung

Am 2. September 2009 habe ich mich über die Kritik an der Praxis von Sunrise geäussert, den Kunden gleich die Surf-Option aufzuschalten. Konkret hat 20 Minuten damals in einem Artikel kritisiert, dass Sunrise die Surf-Option aufgeschaltet hat, ohne die Kunden zu fragen. Dies wurde als wenig kundenfreundlich bewertet, da sich die Kunden abmelden müssen, wenn Sie die Option nicht haben wollen.

Ich finde die Idee grundsätzlich sinnvoll, wenn die Anbieter den Kunden eine Option aufschalten, wenn denn der Kunde auch wirklich sparen kann. Doch wie ich bereits in meinem Blog vor gut einem Monat festgehalten habe, muss dies den Kunden gegenüber auch richtig kommuniziert werden. Dies ist meiner Meinung nach zumindest bei Sunrise nicht passiert. Und wichtig ist, dass der Kunde auch realisiert, dass er von der Option profitieren kann. Dies war anscheinend nicht der Fall, weil auch Kunden, die nur ein paar wenige Franken versurft haben, auf die Option migriert worden sind. Klar ist ein Kunde, der bisher 3 Franken bezahlt hat, nicht zufrieden, wenn er nun 7.50 Franken im Monat bezahlen soll. Wenn jedoch ein Kunde bisher 60 Franken bezahlt hat, hat er sicher nichts dagegen wenn er nun nur noch 7.50 Franken bezahlen muss.

Die neue Regelung ist daher ein Rückschritt und wesentlich kundenunfreundlicher als die bisherige Regelung. Auch wenn diese paradoxerweise auf Druck der Konsumentenschützer zustande gekommen ist. Sunrise schreibt denn auch: „Sunrise unterstreicht damit, dass ihr der Konsumentenschutz ein zentrales Anliegen ist. „ Es dürfte ziemlich einmalig sein, dass die Konsumentenschützer dagegen sind, dass die Kunden weniger bezahlen müssen.

Sunrise freut sich hingegen sich über die zusätzliche Einnahmen von Kunden, die auch in Zukunft mehr bezahlen als sie eigentlich müssten. Schade ist auch, dass sich Anbieter in Zukunft so kundenfreundliche Aktionen wohl zweimal überlegen werden und dann nicht realisieren.

Ich würde es gut finden, wenn sich Sunrise trotzdem eine weitere besser geplante Aktion plant. Wenn es Sunrise wirklich ein Anliegen ist, dass die Kunden nicht zu viel für den mobilen Internet-Zugang bezahlen, könnte Sunrise den Differenzbetrag zwischen 7.50 Franken pro Monat und dem vom Kunden für den Internet-Zugang bezahlten Betrag in Abzug bringen. Der Kunde würde dann auch nur maximal 7.50 Franken bezahlen. Wichtig ist, dass das ganze sehr transparent geschieht und offen kommuniziert wird. Der Anbieter könnte ja schreiben, dass nur 7.50 Franken verrechnet worden sind statt 64.50 Franken und dem Kunden auch gleich anbieten, auf Wunsch den höheren Betrag zu bezahlen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

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