Dienstag, 29. September 2009

Keine Handy-Nummer für IQ-Test

Die Berner Zeitung hat vor kurzem über die Abzockerei bei einem IQ-Test geschrieben (Artikel online verfügbar). Ein Facebook-Freund, der den IQ-Test bereits gemacht hat, ködert zum IQ-Test. Der Kunde macht dann ein IQ-Test mit meist ganz einfachen Fragen und am Schluss wird noch nach der Handy-Nummer gefragt. Nach der Eingabe der Handy-Nummer wird man von mehreren kostenpflichtigen SMS zugespamt und es können Kosten von rund 60 Franken entstehen.

Wenn man die Handy-Nummer angeben muss und es nicht klar ist, weshalb der Anbieter diese Information benötigt, am Besten den gesamten Prozess abbrechen und nicht weiter klicken. Ebenso wenn man ohne erkennbaren Grund (wie z.B. eine Bestellung, die Anforderung von Offerten oder Prospekten) die Adresse angeben muss, um eine Dienstleistung nutzen zu können. In vielen Fällen tappt man in Kostenfallen, wenn man diese angibt.

Es ist noch nicht so bekannt, dass man im Internet die Handy-Nummer eingeben kann und dann kostenpflichtige SMS erhalten kann. Diese Situation ist auch absolut unbefriedigend und die Anbieter müssten die Kunden besser informieren. Ein weiterer Punkt ist, dass sich die Kunden – nach Ansicht der Anbieter – selbst mit dem Dienstleistungsanbieter auseinander setzen müssen.

Ich empfehle, auf jeden Fall penetrant darauf zu beharren, dass mein Mobilfunk-Anbieter den zu Unrecht belasteten Betrag von der Telefonrechnung abzieht und den Betrag nicht an den Dienstleistungsanbieter weiterleitet. Denn es wäre dann am Dienstleistungsanbieter, von mir den Betrag zurückzufordern. Doch leider denken die Schweizer Mobilfunk-Anbieter noch nicht so kundenfreundlich. Und die Kunden machen bei ihrem Anbieter noch zu wenig Druck.

Die Mobilfunk-Anbieter zeigen sich in der Regel kompromissbereit und reduzieren den Rechnungsbetrag, wenn man denn nur genügend nervt und genügend Druck macht.

Viele wissen auch nicht, dass sie diese Nachrichten aktiv abbestellen müssen. Die Hotline der Mobilfunk-Anbieter sind gerne behilflich. Falls die Nachrichten nicht abbestellt werden und weiterhin in der SMS-Inbox des Handys landen, fallen Kosten an. Dies selbst dann, wenn der Kunde das SMS gar nicht liest.

Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass ich bekanntlich kein Jurist bin und deshalb auch keine Rechtsauskünfte erteilen kann.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bekanntlich sind wir in der Schweiz als Konsumenten sehr schlecht gegenüber Abzocker geschützt - in der EU ist das besser. Dieses EU-Recht will man natürlich nicht übernehmen. Der Nationalrat hat es gerade kürzlich abgelehnt, den Konsumenten vor dem Kleingedruckte besser zu schützen.

Freddy hat gesagt…

Danke für die Aufklärung!