Dienstag, 2. Dezember 2008

Flatrates mit Einschränkungen

Nun gibt es auch in der Schweiz Flatrates von Mobilfunk-Anbietern. Doch echte Flatrates sind es immer noch nicht, da es gewisse Einschränkungen gibt.

Sunrise hat die drei neuen Abonnemente (Business Mobile Flat Swiss, Business Mobile Flat Sunrise, Business Mobile Flat Company) für Geschäftskunden vor etwa zwei Wochen lanciert. Die Business Mobile Flat Swiss wird als Flatrate beworben. Die monatliche Grundgebühr von 100 Franken empfinde ich als zu hoch. Anrufe ins Schweizer Festnetz und in die Mobilfunk-Netze von Sunrise und Swisscom sind ohne weitere Kosten unbeschränkt möglich. Doch Anrufe ins Orange-Netz sind mit 40 Rappen vergleichsweise teuer. Insbesondere, da Sunrise diese Anrufe im Minutentakt verrechnet. Der Kunde dürfte pro Anruf mindestens 20 Rappen mehr bezahlen als er effektiv telefoniert.

Voraussetzung ist übrigens ein Handelsregister-Auszug und der Kunde muss gleich fünf Mobilfunk-Verträge abschliessen (wobei auch solche mit 10 Franken Monatsgebühr abgeschlossen werden können).

Sunrise bewirbt das Angebot eifrig mit "Ich will 100". Ich persönlich finde diese Werbung schlecht und sie spricht mich nicht an. Die Zahl 100 soll die monatlichen Grundgebühren ausdrücken. Doch kaum ein Kunde will eine bestimmte monatliche Grundgebühr bezahlen. Er will telefonieren und kommunizieren und wenn die Rechnung nicht zu hoch ist, ist dies erfreulich. Dazu erwartet der Kunde einen guten Kundendienst und Unterstützung beim Wechsel.

Ich zweifle daran, ob dieses Angebot wirklich den Markt bewegen kann, wie sich dies Sunrise erhofft. Oder ob fast nur Kunden wechseln, die sehr viel telefonieren und mit denen Sunrise drauflegt. Diese Gefahr besteht bei einer Flatrate, insbesondere da Sunrise für jede Minute ins Swisscom-Netz rund 20 Rappen an Swisscom bezahlen muss.

Ein ganz grosser Vorteil darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Sunrise bringt endlich ein Abonnement auf dem Markt, dass man mit einer Frist von 8 Wochen jederzeit kündigen kann. Dies zumindest, wenn man auf ein günstiges Handy verzichtet. Die Kunden sind also nicht mehr gezwungen, ein Handy zu kaufen, dass sie eigentlich gar nicht wollen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch

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