Montag, 15. September 2008

Swisscable und Geschäftsmodelle

Vor einer Woche hatte Swisscable - der Branchenverband der Kabelnetz-Anbieter - in Bern zu einer Pressekonferenz geladen.

Wie nicht anders zu erwarten, hat Swisscable sich massiv gegen die Grundverschlüsselung ausgesprochen. Dazu wurde eine Tabelle mit drei Geschäftsmodellen der Kabelnetz-Anbieter (auch online verfügbar) verteilt. Die Kabelnetz-Anbieter müssten auch weiterhin die Möglichkeit haben, frei über ihr Geschäftsmodell zu entscheiden.

Hier die wichtigsten Daten auf einen Blick:


Es entstand der Eindruck, dass sich ein Kabelnetz-Anbieter für eines dieser Modell entscheiden muss und bei einem Verbot der Grundverschlüsselung das Geschäftsmodell 2 und 3 verboten würden.

Doch dies ist nicht der Fall: Der Kabelanbieter kann auch bei einem Verbot der Grundverschlüsselung das Geschäftsmodell 2 und 3 anbieten. Nur hat der Kunde zusätzlich die Wahl von freien, auf den Markt verfügbaren Set-Top-Boxen. Für Pay-TV und kostenpflichtige Premium-TV-Kanäle sowie interaktive Dienste wird zumindest vorerst die Box des entsprechenden Anbieters benötigt.

Wer Angst hat, dass eine im freien Markt gekaufte Box nicht funktioniert, kann also weiterhin die Box seines Anbieters kaufen. Dass zumindest die Box des wichtigsten Kabelnetz-Anbieters, Cablecom, sehr viele Macken hat, ist bekannt. Es dürfte fast unmöglich sein, eine Box auf den Markt zu bringen, die noch schlechter funktioniert.

Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte comparis.ch

PS: Mehr zum Thema "Grundverschlüsselung"

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