Montag, 31. Mai 2010

M-Budget-Abo ist zu teuer

Seit fast fünf Jahren vermarktet Swisscom ein Billig-Mobilfunk-Angebot unter der Migros-Marke „M-Budget“. Das Angebot umfasste bisher ausschliesslich Prepaid und wurde in den Migros-Filialen verkauft. Seit einiger Zeit wird „M-Budget Mobile“ zusätzlich auch noch in den Swisscom-Shops verkauft.

Seit vier Jahren bietet Swisscom auch ein Mobilfunk-Abo unter dem Namen „Migros-Abo“ an. Dieses Angebot hat sich bisher nicht als Billigangebot verstanden. Bei beiden Angeboten handelt es sich übrigens um ein Produkt von Swisscom und Migros stellt ihren Namen zur Verfügung und kann beim Produkt mitreden. Entgegen der weit verbreiteten Meinung handelt es sich dabei nicht um ein Produkt von Migros.

Ähnlich ist die Situation übrigens auch beim Konkurrenten Coop: Orange verkauft ein Mobilfunk-Abo unter der Coop-Billig-Marke „Prix Garantie“, ausserdem ein Handy-Abo unter dem Namen „CoopMobile Friends“. Beide Handelsgiganten sind vor allem mit den Prepaid-Angeboten sehr erfolgreich. Wie man so hört, wurden allerdings praktisch keine Abos verkauft.

Swisscom unternimmt nun einen neuen Anlauf und lanciert neu ein „M-Budget“-Handy-Abo. Dieses wird nicht nur in Migros-Filialen (bzw. Filialen der Elektronik-Tochter Melectronics) verkauft, sondern auch bei Mobilezone oder im Swisscom-Shop verkauft.

Das bisherige Migros-Abo wird eingestellt und alle Kunden werden automatisch auf das neue „M-Budget“-Handy-Abo umgestellt. Ausser dem neuen Namen sind die Änderungen allerdings gering: Das Versenden von SMS kostet nur noch 10 Rappen. Dies ist ein Discount-Preis. Doch zahlreiche Prepaid-Angebote und auch die aktuellen Sunrise-Abos verlangen ebenfalls nur 10 Rappen pro SMS. Anders als beim „M-Budget“-Prepaid-Angebot kann man mit dem „M-Budget“-Abo unterwegs Daten übertragen. Doch der Preis ist mit einem Franken pro Megabyte viel zu hoch. Insbesondere gibt es für „M-Budget“-Abo-Kunden keine Möglichkeit, eine Datenoption für günstigeres Internet dazu zu buchen. (Für Kunden, die bisher „Migros-Abo“ mit der Datenoption hatten, können weiterhin Daten zu den bisherigen günstigeren Konditionen übertragen.)

Zum Vergleich: Bei Swisscom bezahlt man z.B. 13 Franken Aufpreis im Monat und erhält dafür 100 Megabyte. Bei Sunrise gibt es für 7.50 Franken sogar 250 Megabyte. Die gleiche Datenmenge, die bei Sunrise 7.50 Franken kostet, kostet mit dem M-Budget-Abo horrende 250 Franken. Klar, die meisten Kunden übertragen wesentlich weniger Daten: Doch bereits bei 20, 30 Megabyte pro Monat – eine Datenmenge, die man locker erreichen kann – wird M-Budget seinem Namen nicht gerecht und man machte alles andere als ein Schnäppchen. Eine attraktive Datenoption ist heute ein Muss - rätselhaft weshalb Migros nicht auf einer solchen bestanden hat und sich von Swisscom über den Tisch ziehen lies (Swisscom hat natürlich kein Interesse daran, zu attraktive Preise zu verrechnen, weil auch eigene Kunden zum Migros-Abo wechseln könnten. Deshalb macht man die Konditionen so unattraktiv wie möglich).

Die Grundgebühr für das Abo ist mit 9.80 Franken zwar niedrig, doch die Gesprächsgebühren von 35 Rappen pro Minute ist vergleichsweise hoch. Ein Vorteil ist immerhin, dass dieser Tarif für Anrufe in alle Schweizer Netze gilt. Auch zahlreiche internationale Anrufe werden zu diesem Tarif abgerechnet, doch Anbieter wie Lebara, Lycamobile oder Mucho sind wesentlich günstiger.

Ich persönlich sehe den Vorteil des neuen „M-Budget“-Abos nicht. Zwar sagt die Migros, dass es sich um das „günstigste Abo“ der Schweiz handelt. Obwohl ich mich seit 12 Jahren intensiv mit Telekom-Tarifen auseinandersetze, weiss ich nicht, wie die Migros und Swisscom auf das „günstigste Abo“ kommen. Zahlreiche andere Abos wie z.B. die Zero-Abos von Sunrise sind je nach Nutzungsverhalten massiv günstiger kommen als das selbsternannte Discount-Abo der Migros. Das M-Budget-Abo dürfte kaum einmal am günstigsten sein.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Neu bietet M-Budget mobile auch ein prepaid Internet Angebot an: http://www.migros.ch/DE/Supermarkt/Markenwelt/M-Budget/M-BudgetData/Seiten/Mobile.aspx

Leider unverständlich für mich ist, warum das normale m-budget mobile prepaid nicht auch von diesem Datentarif profitiert. Das wäre endlich mal eine Preis Innovation um mobil in der Schweiz surfen zu können.

Wäre cool, wenn sich bei Migros da noch was machen liesse.

Unknown hat gesagt…

Mit dem neuen prepaid Internet Produkt von der Migros, versucht die Swisscom wieder einmal mehr, den Kunden für absolut dumm zu verkaufen. Hier die Details zum Produkt:

- Die Geschwindigkeit wird autom. gedrosselt auf 500 kbit down und 128 kbit upload.
- Das Guthaben verfällt nach 3 Monaten automatisch, ausser man lädet weiteres Guthaben in dieser Zeit auf.
- 1MB kostet 10 Rappen, surft man an einem Tag ausgiebig, kostet ein Tag surfen bei z.B. 100MB Datentraffic bereits 10 Franken.

Ich bin der Meinung, es geht hier den "Boni-Managern" nur noch darum, ein total kundenumfreundliches Produkt auf den Markt zu bringen, damit man möglichst viele Leute in die Irre führen und abkassieren kann. Dies ist sehr bedenklich. Schade auch, dass sich die Migros zu so einem Verhalten noch hinreissen lässt. Der Imageschaden betrifft anschliessend die Migros selbst, welche Ihre Marke für so ein schreckliches Produkt hergegeben hat.

Anonym hat gesagt…

Mit dem Internet Angebot kann man aber laut Migros Kundendienst nicht telefonieren, sondern nur Daten übertragen.

Anonym hat gesagt…

ein paar tage später sind die neuen m-abos ein alter hut und die günstigen verträge sind einseitig angepasst worden. änderungen werden per rechnungen mitgeteilt. kommunikation muss ein erlebnis sein. deshalb wird die com-branche m-budget und jede andere marke ankratzen und ruinieren.

Anonym hat gesagt…

Wenn's nur 1 Fr. pro MB wäre! Ich brauche die Datenverbindung nur für A-GPS. Eine A-GPS Abfrage sind höchstens 10kB, sollte also 1 Rp kosten. Als kleinste verrechenbare Einheit gilt aber offenbar 10 Rp = 100kB. Vergisst man einmal den Navi im Handy auszuschalten über Nacht, gibt's jede Minute eine A-GPS Abfrage. Merkt man es nach 8h, hat man 48 Fr. für nichts ausgegeben. Von diesen 10 Rp. minimale Verrechnungseinheit habe ich auf der M-Budget Mobile Homepage nirgends etwas finden können. Weiss jemand, ob es dazu schon Berichte im Kassensturz oder Beobachter gab?

Ralf Beyeler hat gesagt…

Ist dies wirklich so passiert mit den M-Budget Abo-Datenverrechnung? Dies wäre sehr komisch, weil die Aufrundung pro Session stattfindet. Und das Handys sollte nicht jede Minute eine neue Session aufbauen. Ich denke, in 8 Stunden am gleichen Ort sollte es maximal 2 Session geben, in der Regel sollte sogar eine Session völlig ausreichen.

Denn dies wäre wirklich eine Schweinerei.

Liebe Grüsse


Ralf Beyeler

Anonym hat gesagt…

Ich wollte heute zu meinem seit Jahren bestehenden Migros-Mobile-Abo die Datenoption zum Paketpreis von Fr. 19.80 aufschalten lassen. Ich habe noch nie ein Handy über einen Abo-Vertrag gekauft und will das auch zukünftig nicht. Kommentar der Hotline: Für betehende Kunden geht das nicht! Einzige Möglichkeit bestehe, wenn ich in einer Migros-Filliale ein neues Handy mit Vertragsverlängerung (!!) kaufen würde. Eine absolute Frechtheit! Damit bin ich wohl die längste Zeit Migros-Mobile-Abo-Kunde gewesen! Ich frage mich nur, weshalb Migros ihren Namen für dieses Produkt hergibt.

Ralf Beyeler hat gesagt…

Ich frage mich auch, weshalb hier die Migros den Namen hergibt. Aber Swisscom (und die Handy-Produkte von M-Budget sind Produkte von Swisscom) verdient halt gutes Geld damit, dass Kunden, die kein Handy haben wollen, trotzdem dafür bezahlen. Auch die anderen Anbieter verfolgen keine sinnvolle SIM-Only-Strategie. Mir ist schleierhaft, weshalb?

Liebe Grüsse


Ralf Beyeler

Anonym hat gesagt…

Habe soeben m budget mobile internet erstanden in der falschen meinung 1gb kosten 10 chf. weit gefehlt: 100mb kosten 10 chf. dh. 5 gb koste 500 chf der absolute hammer, warum?
1. die geschwindigkeit ist 750 versus 4000 bei orange. 2. bei orange kostet business everywhere 10 chf fix plus 3.50/tag. max. 5gb dann reduzierte gschwindigkeit.
leider gilt beim vergriffenen homepack(telefon/internet)-abo 20 chf/internet 1chf/tag auch die 5gb-limite. hoffentlich gibts bal glasfaser. die leitungen sind seit 2 jahren gelegt... teste jetzt nochmals die m-budget geschwindigkeit.

Anonym hat gesagt…

das mbudget mobile internet ist 6x langsamer und massiv teurer als das orange business everywhere, wo 10 chf und 3.50 chf/tag max 5gb gesurft werden kann mit maximalgeschwindigkeit.
mbudget 10 chf pro 100mb.= 100 chf/ gb! skandalöse abzocke!