Freitag, 16. Mai 2008

iPhone auch bei Orange

Orange gab heute bekannt, dass Orange das iPhone in der Schweiz verkaufen kann. Neben Swisscom wird also auch Orange das iPhone verkaufen.

Genauso wie bei Swisscom ist dazu noch nichts weiteres bekannt. Es ist unklar, wann das iPhone in die Läden kommt. Oder welche Version verkauft werden kann. Welche Kosten für das iPhone und die notwendige Abos anfallen werden etc. Das lässt Platz für viele Spekulationen.....

Im Fall von Orange kann man hoffen, dass Orange das iPhone der zweiten Generation mit UMTS verkaufen wird. Denn ansonsten werden sich einige Kunden über die extrem langsamen GPRS-Verbindungen ärgern. Und daran dürfte wohl weder Orange noch Apple Freude haben. Alternativ kann Orange auch ihr Netz mit EDGE ausrüsten und so schnellere Datenübertragungen ermöglichen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
comparis.ch

Grundverschluesselung: Swisscable nur noch peinlich

Heute hat der Branchenverband der Schweizer Kabelnetz-Betreiber, Swisscable, eine Medienmitteilung unter dem Titel "Verschlüsselung muss weiterhin möglich sein" versendet. Anscheinend hat man bei Swisscable nicht wirklich viel Ahnung zum Thema Digital-TV und Grundverschlüsselung.

Am 20. Mai wird eine Kommission des Nationalratr eine Motion von Ständerätin Sommaruga behandeln. Dies ist der Anlass für den Versand der Medienmitteilung.

Ich erlaube mir, hier die Medienmitteilung hier zu kommentieren:

Die Motion Sommaruga 07.3484 verlangt, dass sämtliche freien Programme im Bereich des digitalen Fernsehens in Kabelnetzen unverschlüsselt verbreitet werden, was faktisch auf ein Verschlüsselungsverbot hinausläuft.
Die Kabelnetz-Anbieter wie Cablecom dürfen auch in Zukunft kostenpflichtige Programme anbieten und diese selbstverständlich verschlüsseln. Nicht mehr erlaubt wäre der kostenlose Empfang von freien TV-Programmen und der teure Weiterverkauf an die Kunden. So müsste Cablecom wohl die meisten italienischsprachigen Programme in Zukunft unverschlüsselt ausstrahlen. Es schmerzt Cablecom natürlich, dass man von den Kunden nicht mehr mindestens rund 20 Franken pro Monat verlangen kann. Die Programme holt sich Cablecom kostenlos vom Satelliten, was spricht dagegen, diese unverschlüsselt an die Kunden weiter zu verbreiten. Immerhin kassiert die Cablecom von den Kunden rekordhohe fast 30 Franken pro Monat.

Der Markt für die Verbreitung von digitalem Fernsehen in der Schweiz spielt. Konsumentinnen und Konsumenten haben die Wahl zwischen verschiedenen Empfangsmöglichkeiten: Satelliten-TV, terrestrisches Fernsehen, Bluewin TV (IPTV), Kabelfernsehen, Internet-TV, Mobile-TV.
Auch wenn diese Aussage wiederholt wird, wird diese nicht wahrer. Der Wettbewerb spielt gar nicht. Würde der Wettbewerb spielen, hätten wir z.B. mehr als 4 terrestrische Sender wie z.B. in Frankreich oder Grossbritannien. Bluewin-TV hat erst einige Kunden und Satelliten-TV ist umständlich und benötigt Bewilligungen vom Vermieter und teilweise der Wohngemeinde. Die meisten Kunden, die Kabelfernsehen beziehen, wissen nicht mal, dass sie ihre Programme von einem Kabelnetz-Betreiber beziehen. Denn das TV-Gerät läuft und die Kosten werden diskret über die Nebenkosten-Abrechnung des Vermieters abgerechnet.

Internet-TV und Mobile-TV ist keine Konkurrenz zum normalen TV-Empfang, sondern nur eine Alternative, falls kein TV-Gerät zur Verfügung steht oder man einen Beitrag zeitversetzt ansehen möchte.

Kein Wunder auch, dass weitere Angebote zur Verbreitung von Digital-TV – z. B. via Glasfasernetze der Elektrizitätswerke – in Vorbereitung sind und den Wettbewerb weiter verschärfen werden.
Diese Netze sind begrüssenswert und ich hoffe, dass ich bald die Alternative eines attraktiven, kostengünstigen und qualitativ hochstehenden Angebotes basierend auf dem Glasfasernetz der Elektrizitätswerke nutzen kann. Derzeit ist das Ganze jedoch erst in der Projektphase und bis auf einige Pilotkunden können die Kunden von solchen Angeboten nicht profitieren.

Bei Annahme der Motion würde die kabelgebundene Fernsehverbreitung diskriminiert. Anbieter von digitalem Kabelfernsehen und digitalem Fernsehen via Telefonnetz (z.B. Bluewin TV) würden in ihrer unternehmerischen Freiheit gegenüber Satelliten-TV, terrestrisches Fernsehen, Internet-TV und Mobile TV massiv und einseitig eingeschränkt. Dies würde den wachsenden Wettbewerb bremsen und die Entwicklung von digitalem Fernsehen hemmen, was aus volkswirtschaftlicher Sicht negativ wäre.
Warum diskriminiert? Die Kunden könnten die Box ihrer Wahl einsetzen, die Kabelnetz-Anbieter können sich auf das Liefern von TV-Programmen konzentrieren und damit die Kundenzufriedenheit nachhaltig verbessern. Der Wettbewerb der Boxenhersteller würde dazu führen, dass qualitativ bessere Boxen zu guten Preisen angeboten werden. Die Anzahl der Digital-TV-Nutzer würde massiv zunehmen und damit können die Kabelnetz-Betreiber früher mit der weiteren Migration auf Digital-TV beginnen. Die Kunden können von weiteren Programmen profitieren und die Kabelnetz-Anbieter könnten zusätzliche Einnahmen durch kostenpflichtige Programme generieren.

Kabelnetzunternehmen müssen auch in Zukunft die Möglichkeit haben, ihre Kunden mit personalisierten und interaktiven Angeboten wie Video-on-Demand (Filme auf Abruf) bedienen zu können. Dies wird nur durch die Verschlüsselung, die nichts anderes tut als einen bestimmten Inhalt (z.B. einen Spielfilm) an einen bestimmten Kunden zu liefern, ermöglicht. Diese Form des Fernsehens wird in Zukunft immer wichtiger werde. Wer hier nicht mithalten kann, könnte im Wettbewerb um Digital-TV-Kunden schnell weg vom Fenster sein.
Kabelnetz-Betreiber wie Cablecom dürfen solche Dienstleistungen auch in Zukunft anbieten und natürlich auch verschlüsseln. Die Motion schreibt die unverschlüsselte Ausstrahlung von freien TV-Programmen vor. Alle weiteren Services dürfen und müssen natürlich auch weiterhin verschlüsselt werden. Ob sich diese Services wirklich durchsetzen werden, wird sich zeigen. Ich bin eher skeptisch. Liebe Swisscable, lassen Sie den Kunden doch bitte die Wahl!

Die Schweiz befindet sich in einer Übergangsphase von analogem hin zu digitalem Fernsehen. Es ist zu erwarten, dass sich für das digitale Fernsehen in den nächsten drei bis fünf Jahren ein internationaler Standard etablieren wird, der den Konsumentinnen und Konsumenten eine freie Gerätewahl ermöglicht.
Der Standard existiert bereits und nennt sich DVB-C. Alternativ wäre auch DVB-T möglich. Wo liegt das Problem?
Regulierungen mit dem Ziel, in der jetzigen Übergangsphase und exklusiv in der Schweiz einen offenen Standard einzuführen, sind zum Scheitern verurteilt.
Warum exklusiv? In Deutschland werden z.B. sämtliche öffentlich-rechtlichen Programme unverschlüsselt ausgestrahlt. Und auch in anderen Ländern gibt es Anbieter, die auf die Grundverschlüsselung verzichten, darunter die österreichische Tochtergesellschaft der Cablecom. Und Standard muss man gar keinen Schaffen: So sendet Cablecom z.B. bereits heute das Programm SFinfo unverschlüsselt digital aus. Dieses Programm kann mit jeder beliebigen Set-Top-Box empfangen werden, ohne Probleme. Und dies obwohl alle anderen Programme verschlüsselt ausgestrahlt werden. Ebenso können zahlreiche Schweizer Kabelnetz-Betreiber Digital-TV ohne Grundverschlüsselung ausstrahlen.

Der Markt für Digital-TV ist international; eine Insel-Lösung für die Schweiz wäre nicht nur unsinnig, sondern auch zu teuer.
Liebe Swisscable, das ist der grösste Schwachsinn. Jede handelsübliche Box kann unverschlüsselte Programme bereits empfangen. Es braucht keine Insel-Lösung und da man Programme nicht mehr verschlüsseln muss, kann man sich sogar teure Rechner sparen, die das Programm umständlich verschlüsseln müssen.

Behauptung: „Die Verschlüsselung von digitalen Programmen ist unnötig.“
Richtig ist: Es kommt auf die Geschäftsstrategie des Kabelnetzunternehmens an. Wer aus strategischen Gründen – weil dies also für die Zukunft als relevant erachtet wird – Inhalte auf Abruf und weitere Möglichkeiten zur Interaktion anbieten will, kommt heute um eine einheitliche Verschlüsselung (Grundverschlüsselung) nicht herum.
Hier wird bewusst etwas verdreht. Wie gesagt, die Regulierung betrifft nur frei empfangbare Digital-TV-Programme. Der Kabelnetz-Betreiber kann aus strategischen Gründen selbstverständlich Inhalte auf Abruf und weitere Möglichkeiten zur Interaktion anbieten, so viel er will.

Ob eine Verschlüsselung von digitalen Programmen nötig oder unnötig ist, kann also nur vom Kabelnetzunternehmen selber beantwortet werden.
Nein, die Kunden sollten auch etwas zu sagen haben, insbesondere da die Kabelnetz-Betreiber über eine starke marktbeherrschende Stellung verfügen. Der einzige Grund der Grundverschlüsselung ist der Profit, der mit dem Vermieten von minderwertigen Boxen zu überrissenen Preisen erzielt werden kann.

Bei der Settop-Box zum Empfang der digitalen Programme gibt es Kabelnetzunternehmen, die den Kunden eine bestimmte Box vorgeben; die Kunden haben hier also keine Wahl. Die Gründe dafür sind einfach: Nur durch den Einsatz des speziell konfigurierten Empfangsgerätes können die Qualität des Angebots und ein effektiver Kundendienst sichergestellt sowie eine Aktualisierung und Erweiterung des Angebots ermöglicht werden.
Das mit dem Support stimmt. Allerdings kann der Kabelnetz-Betreiber kommunizieren, dass Kunden, die Fremdboxen einsetzen, keine Beratung durch den Kundendienst erhalten. Die Kunden müssen sich dann an den Verkäufer wenden.

Ich habe selber Digital-TV und habe damit nur Probleme. Programme werden nicht aufgezeichnet, die EPG-Daten sind unvollständig (übrigens, weil sich eine Box von Cablecom nicht an den international üblichen Standard hält), die Berechtigung geht regelmässig verloren, Serienaufnahmen sind umständlich, ....

Ich bin überzeugt, dass ich beim Einsatz einer Markenbox z.B. von Sony oder Panasonic von einem wesentlich besseren Angebot profitieren würde.

Behauptung: „Die Kabelnetzunternehmen verschlüsseln die digitalen Programme nur, um den Kunden weitere Angebote wie Pay-TV, Video-on-Demand etc. zu verkaufen.“
Richtig ist, dass dies ein sehr wichtiger, aber nicht der einzige Grund für die Verschlüsselung ist. Weitere Gründe für die Verschlüsselung und den Einsatz von vorgegebenen Settop-Boxen sind: Garantie für die Qualität des Angebots und einen effektiven Kundendienst, Aktualisierungsmöglichkeiten der Software und Verhinderung von Schwarzsehen. –
Das sind leere Worthülsen. Die Qualität des von mir benutzten Digital-TV-Recorders ist miserabel und der Kundendienst ist ineffizient und inkompetent. Schwarzseher kaufen sich eine gehackte Set-Top-Box und haben wahrscheinlich weniger Probleme (bis auf eventuelle juristische Probleme) als bezahlende Kunden, die die Zwangsboxen einsetzen. Bleibt nur der Punkt mit Aktualisierungmöglichkeiten: Stimmt, dies ist ein Vorteil der vom Kabelnetz-Betreiber herausgegebenen Boxen. Allerdings könnte man auch eine Alternativ-Box ans Internet anschliessen und so ein Update herunterladen.

Aber selbst wenn die Behauptung wahr wäre: Ist es Aufgabe der Politik, bestimmten Unternehmen faktisch zu verbieten, weitere Angebote zu lancieren und diese an ihre Kunden zu verkaufen?
Das wäre auch weiterhin möglich! Es geht bei der Motion nur um die unverschlüsselte Ausstrahlung von TV-Programmen, die Cablecom und andere Netzbetreiber kostenlos empfangen. Ich denke, es ist Aufgabe der Politik, entsprechende Vorgaben zu machen. Viele Bereiche sind heute wesentlich stärker reguliert und niemand regt sich auf.

Ich persönlich hoffe, dass die Kommission des Nationalrat der Motion ebenso deutlich zustimmen wird wie der Ständerat.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Donnerstag, 15. Mai 2008

Lahmes EM-Halbtax-Handy-Bundle-Angebot von SBB und Swisscom

Gestern informierte Swisscom über ein spezielles EM-Handy-Angebot (siehe Medienmitteilung). Für 89 Franken verkaufen einige wenige wichtige SBB-Bahnhöfe ein Paket mit einer Natel easy liberty-SIM-Karte und einem speziellen EM-Halbtax-Abo der SBB. Als Begrüssungsgeschenk erhalten die neuen Kunden 60 Gratis-Minuten für Anrufe in zahlreiche europäische Länder. (Für 50 Franken mehr gibt es ein Handy, auf diese Version gehe ich nicht näher ein).

Das Angebot ist für Ausländer gedacht, die sich während der Fussball-Europa-Meisterschaft in der Schweiz befinden werden. Schauen wir mal, ob sich das Angebot rechnet?

Das EM-Halbtax-Abo der SBB gibt es im Juni auch einzeln ohne Handy-Karte für 59 Franken. Für das Handy-Angebot bezahlt man also 30 Franken und erhält 60 Gratis-Minuten und 20 Franken Startguthaben. Damit kann man maximal 78 Minuten aus der Schweiz ins Ausland telefonieren.

Würde man 30 Franken in eine M-Budget-SIM-Karte investieren, könnte man damit 90 Minuten aus der Schweiz ins Ausland telefonieren. M-Budget ist in fast jeder Migros-Filiale erhältlich und nutzt ebenfalls das Swisscom-Netz.

Noch mehr sparen lässt sich mit Lebara. Investiert man 30 Franken in eine Lebara-SIM-Karte, kann man damit maximal 278 Minuten in das Festnetz zahlreiche Länder oder maximal 100 Minuten in zahlreiche ausländische Handynetze telefonieren.

Es gibt also interessante Alternative. Bleibt nur noch die Frage, ob die Match-Besucher, die meistens nur einige Tage in der Schweiz bleiben, wirklich eine neue SIM-Karte kaufen werden. Ich bezweifle dies.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Swisscom wird iPhone verkaufen

Gestern informierte Swisscom, dass sie in Zukunft das iPhone verkaufen wird. Die gesamte Mitteilung besteht nur aus diesen beiden Sätzen:

Swisscom hat mit Apple einen Vertrag zum Vertrieb des iPhone unterzeichnet. Das iPhone wird in diesem Jahr in der Schweiz lanciert.
Der Entscheid, dass Swisscom zum Zug kommt, ist wenig überraschend.

Vieles ums iPhone in der Schweiz ist noch offen. Bekannt ist, dass heute bereits über 40'000 iPhones in Betrieb sind, davon 25'000 im Netz von Swisscom. Offen ist hingegen, ob Swisscom das iPhone in der Schweiz exklusiv vertreiben darf? Oder wann das iPhone in die Swisscom-Shops kommen wird? Oder ob Swisscom die aktuelle Version - nur mit GPRS und EDGE - verkaufen wird oder gleich von Beginn die neue Version mit UMTS und eventuell GPS?

Viele offene Fragen, viele Spekulationen!

Ich erwarte ein relativ teures iPhone, das durchaus 700 oder 800 Franken kosten kann. Ausserdem ist ein Abo wohl nur mit einem überteuerten Abo erhältlich, bei dem monatliche Grundgebühren von mindestens 50, 60 oder 70 Franken anfallen. Es wird sich zeigen, wieviele iPhones Apple und Swisscom mit solchen Konditionen verkaufen können. Diese Tarifangaben sind Spekulationen von mir und vielleicht überraschen Apple und Swisscom ja mit einem attraktiveren Angebot.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Mittwoch, 14. Mai 2008

Dank Cablecom kein Twenty-Four

Ich oute mich: Ich zeichne mir jeweils die TV-Serie Twenty-Four oder 24 auf und sehe mir die Serie seit der ersten Staffel leidenschaftlich gerne an. In der TV-Serie kämpft Geheimdienst-Agent Jack Bauer gegen verschiedenste schlimme Bedrohungen.

Da ich mangels Alternativen - die Cablecom schreibt ja für Digital-TV ihre eher schlecht funktionierenden Set-Top-Zwangsboxen vor - eine Cablecom-Box besitze, habe ich die Sendung mit der Box programmiert. Nun leider: Die Box hat einen Gedächtnisverlust und alle Programmierungen gelöscht und auch den von Cablecom hochgelobten EPG komplett verloren. Überall nur noch "Keine Angaben".

Dank Google und Foren fand ich schnell die Abhilfe: Box ausstecken, 30 Minuten warten, wieder einstecken. Die EPG-Daten werden nun wieder angezeigt. Mal sehen, ob ich die beiden nächsten Folgen sehen kann oder ob Cablecom das Ganze immer noch nicht im Griff hat.

Bereits bei den ersten beiden Folgen hatte Cablecom ein Problem: Die Serie ist eine der wenigen Serien, die sich über die Serienprogrammierung-Funktion programmieren lässt. Nun leider kapiert das nach eigenen Angaben hochmoderne EPG leider nicht, dass zwei Folgen der gleichen Serie nacheinander laufen. Wenn man einen Sicherheitsabstand programmiert - immerhin sinnvoll, da vor 24 ein Sportprogramm läuft und die Cablecom-Box kein VPS auswerten kann - kommt die Box durcheinander und die erste Folge ist nur am Rand aufgezeichnet.

Ich hoffe, der Boxenzwang wird demnächst fallen und ich kann mir 24 und weitere Sendungen, die ich mir aufzeichnen will, endlich mit einer funktionieren Box meiner Wahl aufzeichnen. Oder muss ich mir tatsächlich eine wüste Satellitenschüssel kaufen und damit die Umgebung verschandeln. Doch dann könnte ich die Sendung problemlos empfangen und aufzeichnen!

Leider kann ich bei mir kein Bluewin-TV empfangen. Die Qualität der EPG-Daten und die Zuverlässigkeit der Aufzeichnungen ist bei Bluewin-TV auf einem sehr hohen Niveau. Dafür gibt es gelegentlich Bildprobleme. Mir persönlich ist mal ein zweisekündiger Aussetzer lieber als eine Sendung, die ich gar nicht schauen kann, weil diese nicht aufgezeichnet worden ist.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

NZZ zur TV-Grundverschlüsselung und Boxenzwang

In der NZZ vom letzten Freitag ist ein interessanter Artikel zum Thema TV-Zwangsverschlüsselung und Boxenzwang erschienen (auch online verfügbar). Der Artikel fasst auf einer halben Zeitungsseite sehr ausführlich und einfach verständlich die ganze Problematik zusammen. Unbedingt lesen!

Ich zitiere nun zwei Abschnitte aus dem Artikel:

Die Art und Weise, wie einige Kabelnetzbetreiber proprietäre Set-Top-Boxen verteidigen, erinnert an die PTT-Beamten, die vor Jahrzehnten argumentierten, ein Telefonnetz könne nicht funktionieren, wenn die Abonnenten ihre Geräte nicht vom Netzwerkbetreiber mieteten, sondern von irgendeinem Anbieter vielleicht sogar im Ausland selber aussuchten. Und heute? Und heute gibt es wohl kaum ein von Menschen geschaffenes System, das so vielfältig ist und heterogen wie das Telefonnetz, es vereinigt eine Fülle von verschiedenen Endgeräten und Subsystemen und Übertragungsmechanismen und entzieht sich der Kontrolle auch der mächtigsten Telefongesellschaft. Und trotzdem funktioniert es. Es funktioniert, weil es klar definierte Standards gibt und ökonomische Anreize für die Hersteller, sich an diese Standards zu halten und sie dem technischen Fortschritt folgend weiterzuentwickeln.
und vom Telefonnetz nun der Übergang zum Thema TV:

Im Bereich des digitalen Kabelfernsehens gibt es sehr wohl Standards, aber es fehlen offenbar die ökonomischen Anreize, die eine grössere Zahl von Herstellern dazu bringen könnten, diese Vorgaben umzusetzen, zu verfeinern, weiterzuentwickeln. Die in diesem Bereich massgebenden Standards werden seit 15 Jahren vom Digital Video Broadcasting (DVB) Project, einem breit abgestützten in Genf domizilierten Konsortium, erarbeitet. DVB-C beispielsweise regelt die Übertragung von Digital-TV über Kabelnetze.
Der Artikel zeigt meiner Meinung klar, weshalb die Zwangsverschlüsselung Unsinn ist, insbesondere für das Basis-TV-Angebot. Ich hoffe, die Nationalratskommission sieht es am 20. Mai ebenso und später auch der Nationalrat. Der Nationalrat muss sich in nächster Zeit mit einem Verbot der Grundverschlüsselung befassen. Der Ständerat hab letztes Jahr der entsprechenden politischen Motion bereits klar zugestummen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

PS: Mehr zum Thema Grundverschlüsselung finden sie unter dem Label "Grundverschlüsselung".

Tagi: Tiefe Preise sind den Kunden Wurst

Im Tages-Anzeiger vom letzten Freitag ist ein interessanter Artikel unter dem Titel "Tiefe Preise sind den Kunden Wurst" erschienen (auch online verfügbar).

Der Artikel bezieht sich zwar nur auf den gesamtheitlich erzielten Kundenzuwachs. Es wird also nicht ersichtlich, wieviele neue Kunden die Anbieter wirklich gewinnen konnten. Denn bei jedem Anbieter gibt es unzufriedene Kunden, die zu einem anderen Anbieter gewechselt haben. Diese sind in den Zahlen, die im Tagi-Bericht verwendet worden sind, nicht enthalten.

Ausserdem ändern die Mobilfunk-Anbieter gelegentlich die Berechnungsgrundlagen für die Kundenzahlen (diese werden dann jeweils transparent in Medienmitteilungen und/oder Finanzberichten ausgewiesen). Ausserdem ist bekannt, dass die Schweizer sehr selten den Anbieter wechseln, die Zahl der neu hinzugewonnen Kunden ist eher klein. Zu einem grossen Teil enthält Kinder oder Jugendliche mit ihrem ersten Handy sowie neu in der Schweiz lebende Personen, die bisher im Ausland gelebt haben.

Diese Zahlen geben einen gewissen Anhaltspunkt, wie sich der Markt entwicklelt und kann als nette Spielerei angesehen werden.

Die Zahlen sind imposant: Zwischen 2005 und Mitte 2006 konnte Swisscom 60 bis 80% der Neukunden für sich gewinnen, bis Ende 2006 knickte Swisscom auf 40% ein. Inzwischen haben sich die Zahlen für Swisscom wieder verbessert: Derzeit pendelt der Anteil um die 60%.

Interessant auch die Zahlen bei Sunrise: Anfangs 2005 lag der Anteil bei Sunrise noch etwas unter 30%, bis Ende 2005 nur noch bei rund 5%. Die neuen, billigen Angebote von Migros und Coop hatten eine grosse Auswirkung auf den Anteil von Sunrise. Bis Mitte 2007 stieg der Anteil von Sunrise dann wieder auf über 30%. Die neuen, im letzten Oktober lancierten Mobilfunk-Abos ohne Grundgebühren, dafür mit Mindestumsatz führten wieder zu einer Reduktion auf unter 20%.

Orange hat im Weihnachtsgeschäft 2005 und 2006 über 30% Anteil gehabt. Seit 2007 bewegt sich der Anteil unter 20%.

Einen Anhaltspunkt über das Interesse der Kunden gibt auch die vom Handyverkäufer Mobilezone veröffentlichten Anteile für das Jahr 2007: 42% Swisscom, 29% Sunrise, 23% Orange, Mobilezone.net 4% und Tele2 2%. Diese Zahlen sind interessant, da nicht nur Neukunden, sondern auch Vertragsverlängerungen (Bestehender Mobilfunk-Kunde bezieht neues Gratis-Handy und verlängert den Vertrag) enthalten sind.

Bei solchen Zahlen müssen sich Orange und Sunrise fragen, weshalb sie nicht mehr Kunden gewinnen können.....

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Donnerstag, 8. Mai 2008

Gratis-Zeitung 20 Minuten gratis uebers Handy

Die grösste Schweizer Gratis-Zeitung, 20 Minuten, und der Mobilfunk-Anbieter Sunrise haben eine Kooperation vereinbart.

Kunden von Sunrise können ab sofort gratis auf den Handy-Internet-Seiten von 20 Minuten herumsurfen. Das Angebot gilt sowohl für Abo- wie auch für Prepaid-Kunden. Voraussetzung ist, dass über das Mobilportal von 20 Minuten gesurft wird. Wird mit einem modernen Handy - z.B. dem iPhone oder einem Handy der Nokia N-Serie - auf die normale Internet-Seite von 20 Minuten zugegriffen, wird der übliche Standard-Tarif verrechnet.

Sunrise-Kunden, die auf dem Mobile-Portal von 20 Minuten surfen, profitieren automatisch und ohne zusätzliche Anmeldung vom kostenlosen Surfen.

Ich finde diese Idee gut, denn die hohen Preise sind sicherlich ein Grund, dass sich das mobile Surfen mit dem Handy noch nicht durchgesetzt hat. Mit dieser Gratis-Aktion möchte Sunrise wohl erforschen, welchen Einfluss ein kostenloses Angebot auf die Nutzung durch die Kunden hat. Schade finde ich jedoch, dass Gratis-Surfen nur auf einer einzigen Seite möglich ist.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch