Sonntag, 23. November 2008

Abrechnungsprobleme beim mobilen Internet?

Letzte Woche habe ich über einen Artikel des K-Tipps geblogt. Ein Leser hat eine Rechnung von 18'000 Franken für das Surfen im Ausland erhalten. Im gleichen Artikel ist auch von Abrechnungsprobleme der Mobilfunk-Anbieter beim mobilen Internet die Rede. Es ist in der Branche kein Geheimnis, dass die Rechnungssysteme vor allem für das Verrechnen von Gesprächen ausgelegt ist. Aber die meist alten Rechnungssysteme können mit Datenübertragungen nicht immer so einfach umgehen. Bereits mehrfach gingen z.B. bei Swisscom Rechnungsdaten für die mobile Datenübertragung verloren und wurden dem Kunden einige Monate verspätet auf der Rechnung belastet.

Hier die Vorwürfe des K-Tipps kurz zusammengefasst (Artikel für Abonnementen online verfügbar):
  • Einem Informatiker wurden 5600 Franken verrechnet für 10 Gigabyte, die er in einer einzigen Nacht heruntergeladen haben soll. Da der Informatiker wusste, wieviele Daten er übertragen hat und nachdem er mehrfach bei Swisscom interveniert hat, stornierte Swisscom die Rechnung. Und obendrauf kann der Kunde gleich noch vier Monate kostenlos surfen.
  • Swisscom soll gemäss einer Aussage einer Mitarbeiterin des Swisscom-Kundendienstes massive Probleme mit der Abrechnung gehabt haben (schreibt der K-Tipp). Sie gestand, dass das Problem bis zum 15. September 2008 bestanden hat und alle Daten gelöscht wurden.
  • Swisscom hat mehreren tausend iPhone-Kunden zwischen Juli und Oktober ihre überhöhten Daten-Rechnungen erlassen.
  • Sunrise stornierte eine Rechnung über 2'700 Franken, weil sie dem Kunden keinen detaillierten Verbindungsnachweis liefern konnte. Da war es einfacher, dem Kunden die Rechnung zu erlassen.

Im Artikel fordert der K-Tipp von den Anbietern einen detaillierten Verbindungsnachweis mit der Auflistung der besuchten Seiten. Dieser Forderung kann ich mich nicht anschliessen. Ich finde zwar, dass die Transparenz erhöht werden müsste. Doch der Aufwand für eine Auflistung ist meines Erachtens nicht gerechtfertigt. Stattdessen würden die Anbieter lieber eine Flatrate einführen - oder aber eine Begrenzung der täglichen Surf-Kosten, wie dies Swisscom bereits bei mehreren Produkte anbietet.

Im Artikel ist die Rede davon, dass die Abrechnungssysteme nicht auf dem neuesten Stand sind.

Liebe Grüsse

Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich frage mich eigentlich schon seit Jahren, warum die grossen Mobilfunk Anbieter die Europaweit tätig sind nicht ihre Angebote "Europakompatibel" machen. Z.B. auch ohne unnütze Roaming Gebühren. Aber vor allem Internet Zugriff (Flatrate) auf Europa erweitert. Das Wäre doch für die Grossen ein zusätlicher Kundengewinn. Wenn ich des öfteren im Ausland wäre und hören würde dass z.B. Swisscom mit all ihren Europa-Partner keine Roaminggebühren mehr verlangen würde, wäre das für mich einen Grund meinen jetzigen Anbieter zu wechseln und Swissocom Kunde zu werden. Da würden mich sogar die "frühzeitigen-Vertragsausstiegskosten" nicht davon abhalten den Abieter zu wechseln! Gruss, Manu

Ralf Beyeler hat gesagt…

Roaming ist eine interessante Einnahmequelle der Telekom-Anbieter und die lassen sie sich nicht einfach so nehmen.

Ich bin Deiner Meinung. Das mobile Internet hätte auch im Inland eine wesentlich grössere Nutzung, wenn man wüsste, dass man das Angebot ohne grössere finanzielle Überraschungen auch im Ausland nutzen könnte.

Dazu würde es bereits reichen, eine Tagespauschale im Ausland zusätzlich zu verrechnen.

Grüsse



Ralf Beyeler