Mittwoch, 4. November 2009

Alibi-Übung Schutz vor Konsumenten

„Der Bundesrat hat heute die Anpassung der Ausführungsverordnungen zum Fernmeldegesetz (FMG) verabschiedet. Diese Änderungen bewirken unter anderem, dass die Konsumentinnen und Konsumenten besser geschützt und informiert werden, wenn sie ihr Mobiltelefon im Ausland verwenden oder Mehrwertdienste konsumieren.“ Schöne Worte aus dem Departement Leuenberger. Meiner Meinung nach handelt es sich um eine Alibi-Übung.

Ab dem 1. Juli 2010 müssen die Schweizer Mobilfunk-Anbieter über die Kosten im Ausland – dem Roaming – informieren. Einen entsprechenden Service bietet Swisscom ihren Kunden bereits seit einiger Zeit an. In der amtlichen Medienmitteilung steht, dass sich mit dieser Neuerung die Schweiz den 2008 und 2009 von der Europäischen Union getroffenen Massnahmen annähert. Das tönt gut. Doch die wichtigste Massnahme der europäischen Union ignoriert der Bundesrat. In der EU gibt es Preisobergrenzen für die Roaming-Tarife. Folglich wären Tarife wie sie Schweizer Anbieter anbieten – 2 Franken aus zahlreichen europäischen Ländern z.B. bei Orange – illegal. Die Kunden profitieren von massiv niedrigeren Tarifen. Die Schweizer Kunden werden weiterhin abgezockt, ausser sie informieren sich zuerst über die Roaming-Tarife und schliessen dann die optimale Option ab. Nach den Ferien darf man nicht vergessen, sich für die dann nutzlos gewordene Option wieder abzumelden.

Eine gute Regelung ist sicher, dass die Telekom-Anbieter in Zukunft auf jeder Rechnung über die Möglichkeit der Ombudsstelle Ombudscom informieren müssen. Wenn Kunden ein Problem mit ihrem Anbieter haben, können sie sich an die Ombudscom wenden. Die Ombudsstelle arbeitet dann einen Schlichtungsvorschlag aus.

Ob die neuen Regelung für Mehrwertdienste-Nummern ihren Zweck erfüllen werden, kann ich nicht beurteilen. Ich bin aber eher skeptisch.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bin gerade aus dem Ferienland Thailand zurück.

Da lohnt es sich ganz besonders eine einheimische SIM-Karte zu nehmen!

Man braucht dabei nicht einmal einen Ausweis oder Formulare auszufüllen. Einfach in einen Shop wie "Seven Eleven" oder "Family Mart" gehen und die SIM von "1 2 Call" für 50 Baht (ca. 1.50 CHF) kaufen. Danach den gewünschten Betrag mit Guthabenkarte aufladen. Mit ca. 15 CHF (500 Baht) kommt man schon weit. SMS in die Schweiz kosten noch ca. 30 Rp. Gespräche im Inland kosten weniger als 0,80 Baht pro Minute (2,5 Rp.), sehr günstig sind SMS im Inland (2 Baht) und per GPRS (mit EDGE) surfen. Ankommende Gespräche aus der Schweiz sind kostenlos und ein Anrufer aus der Schweiz kann insbesondere mit einer Calling Card aus dem Festnetz für wenige Rappen pro Minute anrufen.

Die Thais waren dabei sehr freundlich. Die Angestellten an der Kasse können alle Einstellungen rasch vornehmen. Anleitung auch auf Englisch vorhanden.

Sawadee kap