Montag, 10. März 2008

Handy mit TV-Empfänger - Weshalb braucht es dann noch spezielles Handy-TV?

Bereits Ende Februar 2008 hat die deutsche Zeitung Welt über ein neues Handy von LG geschrieben, in dem ein normaler TV-Empfänger eingebaut ist. Das Handy empfängt die digital über DVB-T ausgestrahlten Programme. Die genau gleichen Signale empfangen auch Set-Top-Boxen oder TV-Geräte mit integriertem Digitaltuner. Grosser Vorteil ist, dass DVB-T nahezu flächendeckend verfügbar und kostenlos empfangbar ist (bis auf die Pay-TV-Programme, die in einigen Ländern über DVB-T auch angeboten werden).

Nicht so in der Schweiz: Ausser in den Grenzregionen werden nur einige wenige Programme der SRG mit diesem Handy empfangbar sein. Schade, dass die Schweiz nicht auf DVB-T setzt und ein grosses Angebot an attraktiven Programmen digital über Antenne ausstrahlt. In Deutschland und Frankreich können oft mehr als 20 TV-Programme empfangen werden. Die Schweiz hat Frequenzen zugesprochen erhalten, mit denen wesentlich mehr Programme ausgestrahlt werden könnten. Wohl aus Rücksicht auf Cablecom, die anderen Kabelnetz-Betreiber und Swisscom wird DVB-T in der Schweiz nicht ausgebaut.

Ein anderes Thema ist auch die DVB-H-Konzession, die Swisscom erhalten hat. Dabei werden die TV-Programme in einen speziell für entsprechende Handys entwickelten Standard nochmals ausgestrahlt. Der grosse Vorteil sind die zahlreichen Programme, die der Kunde empfangen kann. Allerdings dürfte der Service vergleichsweise teuer sein. (Sunrise und Orange sehen für DVB-H übrigens kein Potential und sich dafür entschieden, den Service nicht anzubieten).

Ich persönlich denke, dass DVB-H ein Flop wird und würde es lieber sehen, wenn stattdessen mehr Programme über DVB-T ausgestrahlt würden.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

In UK sind es um die 45 DVB-T Programme, und in Spanien > 30 ...