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Sonntag, 11. Dezember 2011

Neues Surf-Abo von Swisscom

Swisscom bietet mit Natel Data Start ein gutes Angebot: Mit diesem Abo kann man für 19 Franken im Monat 500 MB Daten übertragen. Interessant ist, dass keine Gebühren anfallen, wenn man im Monat mehr als 500 MB Daten hat. Swisscom reduziert allerdings die Geschwindigkeit, so dass das Surfen bedeutend langsamer und damit unbequemer wird. Leider kommuniziert Swisscom auf ihrer Website gar nicht, auf welche Geschwindigkeit gedrosselt wird. Sehr gut ist bei diesem System, dass es so auf der Rechnung keine böse Überraschung gibt. Wem die Geschwindigkeit zu langsam ist, kann ein weiteres Paket mit 500 MB für 19 Franken dazukaufen.

Ein Vorteil von Natel Data Start ist, dass dieses Abo auch ohne Mindestvertragslaufzeit angeboten wird. Das Abo ist in dieser Variante damit jeweils mit einer Frist von zwei Monaten jederzeit kündbar.

Ein grosses Manko von Natel Data Start ist jedoch, dass man mit diesem Abo nicht telefonieren kann. Insbesondere für Kunden, die ein Smartphone nutzen, wäre es ein optimales Abo. Viele Smartphone-Nutzer telefonieren praktisch nicht mehr, sondern übertragen vor allem Daten. Das günstigste Abo mit 500 MB Daten und Telefonie-Funktion ist Natel Liberty Medio und kostet 45 Franken im Monat. Swisscom lässt sich also die Möglichkeit, auch telefonieren zu können mit einem fürstlichen Aufpreis von 26 Franken (das sind 136% mehr) im Monat geradezu vergolden. Wohlverstanden hat man damit noch keine einzige Sekunde telefoniert, denn alle Gespräche werden zusätzlich verrechnet. Es gibt zwar noch 100 Inkusiv-SMS im Monat. Für Smartphone-Nutzer, die oftmals praktisch keine SMS verschicken, sind diese jedoch wertlos.

Orange und Sunrise haben ebenfalls Abos, mit denen man Daten übertragen kann. Die günstigsten Angebote mit mindestens 500 MB sind Orange Me Basispaket SIM-Only mit 0 Inklusiv-SMS und 1 GB Inklusiv-Daten für 15 Franken im Monat sowie Sunrise Start mit Sunrise Data 1 für monatlich 25 Franken. Das Orange-Angebot ist auch ohne Mindestvertragsdauer erhältlich, allerdings nur in Shops und nicht über das Internet. Und bei beiden Angeboten kann man auch telefonieren! Das Angebot für Gar-Nicht-Telefonierer-Nur-Datenübertrager-Smartphone-Nutzer von Swisscom kann bei der Grundgebühr also mit Sunrise und Orange mithalten, man kann jedoch nur halb so viele Daten übertragen.

Ich überlege mir, ob ich das Natel Data Start-Abo irgendwie nutzen kann. Ein zweites Handy herumtragen, um weiterhin telefonieren zu können, wäre eine Variante. Ich kann mich mit dieser Variante nicht wirklich anfreunden. Ein Vorteil wäre, dass man beim Handy im Gegenteil zum Smartphone keine Angst haben muss, dass der Akku leer ist. Oder ich warte noch, bis es ein gutes Dual-SIM-Smartphone gibt und werde dann die Swisscom-SIM-Karte für die Datenübertragung und eine andere SIM-Karte für das Telefonieren nutzen.

Oder könnte es sogar sein, dass Swisscom kundenfreundlicher wird und das Abo auch mit Telefon-Funktion anbietet? Dann wäre ein Wechsel fast sicher.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Montag, 27. Juni 2011

Roaming: Trotz neuen Angeboten wird es meist nicht billiger

Rechtzeitig vor den Sommerferien kündigen die Anbieter neue Roaming-Angebote an. Diese Angebote sind für Kunden gedacht, die ihr Handy oder Smartphone im Ausland benutzen wollen.

Ab 01. Juli 2011 bietet der Branchenleader Swisscom zwei neue Optionen für das Surfen im Ausland an. "Data Travel 24h" bietet ein Paket von 50 Megabyte, die allerdings innerhalb von nur 24 Stunden aufgebraucht werden müssen. Dieses Paket kostet beim Surfen in europäischen Ländern 24 Franken, in anderen Ländern 49 oder 149 Franken. Das "Data Travel 30 days" ist mit 74 Franken bzw. 149 Franken wesentlich teurer. „Data Travel 30 days“ enthält 200 Megabyte, die innerhalb eines Monats verbraucht werden. Der Standard-Tarif (7 bzw. 14 Franken für 5 Megabyte oder 10.24 Franken pro Megabyte) und die World-Option-Flex (7 bzw. 14 Franken für 10 Megabyte oder 6.83 Franken pro Megabyte) werden weiterhin angeboten.

Nach dem Versand der Medienmitteilung argumentiert Swisscom, dass sich die neuen Angebote an Laptop-Nutzer richten. Davon steht in der Medienmitteilung jedoch nichts. Für Laptop-Nutzer sind die Optionen kaum geeignet, denn die Datenmenge von 50 Megabyte/Tag bzw. 200 Megabyte/Monat sind lächerlich gering. Insbesondere, da Laptops gerne selbstständig Updates vornehmen und keine Rücksicht auf beschränktes Inklusiv-Volumen nehmen.

Für Smartphone-Nutzer dürfte das 50 Megabyte-Tages-Paket massiv zu gross sein. Das 200 Megabyte-Paket könnte für Personen, die an mehr als 10 Tagen das Internet nutzen, eine interessante Alternative zur „World Option Flex“ von Swisscom sein. Trotz all den neuen Tarifen wird das Surfen nicht günstiger: Wer an 10 Tagen je 2 Megabyte überträgt, bezahlte vor einem Jahr 49 oder 58 Franken, heute sind es 74 Franken. Selbst wer pro Tag 3 Megabyte übertragen hat, hatte vor einem Jahr „nur“ 60 Franken bezahlt, heute sind es 74 Franken. Nur wer mehr als 33 Megabyte innerhalb eines Monats übertragen hat, fährt mit dem neuen Angebot „Data Travel 30 days“ günstiger als vor einem Jahr.

Übrigens: Gemäss Informationen der Swisscom kostete das Megabyte im Datenroaming im ersten Quartal 2011 durchschnittlich hohe 2.55 Franken.

Bei Orange habe ich bereits mehrfach das unübersichtliche Angebot der Datenpakete kritisiert. Inzwischen gibt es neben dem Standardtarif nicht weniger als sechs Pakete (3 Travel Data Daily, 3 Travel Data). Das Problem ist, dass der Kunde sich im Voraus Gedanken machen muss, für welches Paket er sich entscheiden möchte. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich für das falsche Paket entscheidet, ist gross. Entweder man kauft ein viel zu grosses Paket und bezahlt damit zu viel Grundgebühr oder man nimmt ein zu kleines Paket mit einer niedrigen Grundgebühr und muss dann für die zusätzlich übertragenen Megabyte viel zu viel bezahlen.

Sunrise bietet eine neue „Roaming“-Option ab, die die bisherige „Global“-Option ersetzt. Die bisherige „Global“-Option ermöglichte günstige Anrufe im Roaming sowie aus der Schweiz ins Ausland. Diese Option wird neu in eine „Roaming“-Option und eine „International“-Option gesplittet. Wer nur Roaming nutzt, bezahlt statt 9 Franken neu nur noch 5 Franken Grundgebühr. Die Tarife für Anrufe, SMS und die Datenübertragung bleiben jedoch hoch. Innerhalb Europas verlangt Sunrise 4.40 Franken pro Megabyte. Wenn man nicht jeden Monat die 5 Franken Grundgebühr für die Option bezahlen möchte, muss man diese nach den Ferien wieder deaktivieren.

Statt die Tarife nachhaltig zu senken, betreiben die Schweizer Anbieter weiterhin Tarifkosmetik. Ein paar neue Produkte auf dem Markt werfen, die allerdings kaum zu günstigeren Preisen führen. In Europa hingegen kommt ein attraktives Produkt nach dem anderen auf dem Markt: E-Plus in Deutschland und Orange in Österreich bieten z.B. ein Wochenpaket mit 50 Megabyte für rund 5 Euro an. Vodafone in Italien offeriert 50 Megabyte pro Tag für 2 Euro und T-Mobile bietet eine echte Flatrate für rund 15 Euro pro Woche an. Und Vodafone Deutschland verrechnet einigen Abo-Kunden (mit eher teueren Abos) gar keine Roaming-Tarife mehr, sondern die gleichen Tarife wie bei der Nutzung innerhalb Deutschlands. Weshalb kommen die Schweizer Anbieter nicht mit solchen Angeboten auf den Markt? So lange die Schweizer Anbieter unfähig sind, attraktive Angebote zu lancieren, sollte man die rote Karte zeigen und sich vor Ort eine Prepaid-Karte zu legen. Für meist um die 20 Franken erhält man eine SIM-Karte mit genügend Datenvolumen. Ich habe dies letzte Woche selbst ausprobiert und es hat einwandfrei funktioniert.

Was denken Sie zu den Roaming-Tarifen der Schweizer Anbieter? Schreiben Sie mir Ihre Meinung dazu.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch

Montag, 2. Mai 2011

Postauto kundenfreundlicher als SBB

Gegenüber der Zeitung „Sonntag“ erklärte Postauto, dass man die Einführung von WLAN in Postautos prüfe. Postauto hat im Unterwallis im Rahmen eines Pilotprojekts sechs Busse mit WLAN ausgestattet. Die Nutzung liegt über den Erwartungen. („Sonntag“-Artikel konnte ich online nicht finden, inside-it hat darüber berichtet).

Ich finde dies einen sehr guten Zug von Postauto. Und das Ganze ist auf jeden Fall wesentlich kundenfreundlicher als das Angebot der SBB. In 75 1-Klasse-Wagen auf der Streckte Zürich – Bern bieten die SBB WLAN an, ausserdem in zahlreichen Bahnhöfen. Die SBB verlangt für eine halbe Stunde Surfen 5 Franken. Ausserdem behandelt die SBB nicht alle Kunden gleich, denn Kunden von Swisscom erhalten bessere Konditionen bzw. surfen teilweise sogar kostenlos. Ich verstehe immer noch nicht, weshalb die SBB von Sunrise- und Orange-Kunden mehr verlangt als von Swisscom-Kunden. (Dies habe ich bereits vor über 3 Jahren kritisiert).

Die Preisunterschiede sind gewaltig: So bezahlen Swisscom-Kunden für die erste Stunde im Monat gar nichts. Wer danach als Swisscom-Kunde eine Stunde lang surft, bezahlt dafür 4 Franken. Als Kunde von Sunrise und Orange muss man hingegen 10 Franken für die genau gleiche Dienstleistung bezahlen. Das sind horrende 150% mehr. Weshalb die SBB die Kunden diskriminiert, verstehe ich nicht.

Swisscom betreibt zwar die Hotspots im Zug und auf den Bahnhöfen. Dies dürfte der Grund sein, weshalb Swisscom-Kunden so massiv bevorzugt werden. Doch es geht auch anders: So gaben Coop Restaurants und Autogrill bekannt, dass sie in ihren Restaurants in Zukunft auch WLAN anbieten. Betrieben werden die Netze durch Swisscom. Doch sowohl Coop wie Autogrill zeigen sich wesentlich kundenfreundlicher als die SBB: Als Kunde muss man für den Internet-Zugang nichts bezahlen. Die SBB sollten deshalb unbedingt mit Swisscom neu verhandeln und dafür sorgen, dass WLAN auch im Zug und in den Bahnhöfen gratis wird. Falls dies nicht möglich ist, dann sollte die SBB prüfen, ob nicht wenigsten Inhaber eines GA, eines Verbund-Abos und eines Strecken-Abos in den Genuss von kostenlosen WLAN-Internet kommen könnten.

Sagen Sie mir, was Sie zu diesem Thema denken?

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch

Mittwoch, 26. Januar 2011

Zum Interview mit Carsten Schloter

In der Handelszeitung (Ausgabe vom 20. Januar 2011) ist ein langes Interview mit dem Swisscom-Chef Carsten Schloter erschienen. Dieses Interview ist auch online abrufbar.

Ich erlaube mir, Aussagen von Carsten Schloter hier kritisch zu hinterfragen.
Carsten Schloter sagt, dass sich das Datenvolumen im letzten Jahr vervierfacht hat. Der Preis pro Megabyte hat sich dagegen halbiert.
Dies bedeutet jedoch auch, dass sich der Umsatz mit Datendienstleistungen verdoppelt hat. Meiner Ansicht nach sind die Konditionen für die mobile Internetnutzung in der Schweiz auf einem einigermassen fairen Niveau (anders als bei den Kosten für Abos und Gespräche).

Der Hauptgrund dürfte sein, dass die Kunden nicht bereit gewesen sind, für das mobile Internet horrend hohe Preise zu bezahlen und deshalb mussten die Anbieter interessantere Pakete lancieren.
Carsten Schloter sagt, dass es aufgrund des stärker ausgelasteten Netzes in Zukunft nicht mehr Pannen geben wird. Er ist überzeugt, dass es Swisscom schaffen wird, die Verfügbarkeit der Netze zu erhöhen.
Ich bezweifle sehr, ob dies gelingen wird. Denn je stärker ein Netz ausgelastet ist und je komplexer die Systeme werden, desto eher sind Probleme möglich. Und es dürfte daher auch in Zukunft Pannen geben. Die Häufung der Pannen bei Swisscom sollte Carsten Schloter zu denken geben.
Carsten Schloter kündigt an, dass es unterschiedliche Klassen von Angeboten geben wird und je höher der Preis, desto höher die Sicherheit. Er ist überzeugt, dass die Kunden bereit sind, dafür mehr zu bezahlen. Er ist überzeugt, dass dies eine gerechtere Preisgestaltung erlaubt.
Ich bin sehr skeptisch. Es sieht mir nach einem verzweifelten Versuch aus, mehr Einnahmen zu generieren. Es dürfte beim Mobilfunknetz allerdings schwierig werden, bei einer Panne im Mobilfunknetz dafür zu sorgen, dass die Kunden, die mehr bezahlen von der Panne verschont bleiben. Der Aufschlag für die schnellere Geschwindigkeit ist derzeit meiner Meinung nach noch viel zu hoch. Wenn man 10 oder 20 Franken pro Monat bezahlen könnte, um dafür einen privilegierten Zugang ins mobile Internet zu kommen, dann finde ich es sinnvoll.

Die Strategie, nur den Kunden, die mehr bezahlen eine schnellere Geschwindigkeit anzubieten, finde ich jedoch unpassend. Denn in den meisten Fällen würde die Geschwindigkeit für alle Kunden ausreichen. Nur an viel besuchten Orten zu bestimmten Zeiten dürfte die Geschwindigkeit nicht mehr ausreichen. In diesem Fall könnte man Premium-Kunden bevorzugen und Ihnen einen schnelleren Netzzugang anbieten.

Ich halte eine solche Preisgestaltung nicht für gerechtfertigt. Swisscom hofft wohl darauf, von einigen Kunden noch Zusatzeinnahmen zu erhalten und damit die Marge zu erhöhen.
Carsten Schloter sagt, dass das mobile Telefonieren im Ausland immer einen Aufpreis haben wird und sich die Wunschvorstellung, dass die Roaming-Gebühren total verschwinden werden, nicht durchsetzen wird. Er begründet dies damit, dass es teuer ist, ein Mobilfunknetz aufzubauen und zu betreiben. Ohne Roaminggebühren könnte ein Unternehmen aus einem kleinen Land plötzlich seine Angebote überall in Europa verkaufen und müsste sich nicht am Netzausbau beteiligen, argumentiert Carsten Schloter.
Zuerst: Telefonieren im Ausland wird immer etwas teurer sein. Da bin ich gleicher Meinung wie Carsten Schloter. Ich bin jedoch der Meinung, dass es sich nur um ein paar Rappen pro Tag handeln dürfte. Es würde also reichen, wenn man z.B. pro Tag, der der Kunde im Ausland ist, eine Gebühr von 20 Rappen verrechnen würde um die durch Roaming verursachten Kosten abdecken zu können.

Natürlich würde die Abschaffung der Roaminggebühren nicht heissen, dass sich der Anbieter nicht am Netzausbau beteiligen würde und das Netz kostenlos nutzen kann, wie Carsten Schloter suggeriert. Am sinnvollsten wäre es, sich Interkonnektionsgebühren zu verrechnen, am einfachsten in Höhe der Terminierungsgebühren. Damit würden sich die Anbieter entsprechend ihrer Nutzung auch am Netzausbau beteiligen. In vielen Ländern – so auch in der Schweiz – dürfte der Netzanbieter mit dieser Vermietung damit sogar richtig gut verdienen. Dadurch dass ein Kunde, der sich im Ausland aufhält in der Schweiz keine Kosten für die Netznutzung verursacht und die Interkonnektionsgebühren im Ausland eher niedriger sind, ist auch nicht einzusehen, weshalb die Kunden mehr bezahlen müssen, wenn Sie eine Antenne in Berlin statt in Bern benutzen.

Ausserdem wäre ein Wettbewerb, bei dem ausländische Anbieter einfacher im Schweizer Markt auftreten könnten, interessant und dürfte zu mehr Wettbewerb und attraktiveren Angeboten führen. Dies könnte dann auch bedeuten, dass Traummargen wie sie Swisscom kennt, der Vergangenheit angehören würde. Es wäre dann wohl nicht mehr möglich, eine Dienstleistung für nur etwa 9 Rappen einzukaufen und dann für hohe 60 Rappen zu verkaufen (heutige Situation bei Anrufen auf Fremdnetze).

Die Aussagen von Carsten Schloter, dass es komplex ist, einen Anruf ins Ausland umzuleiten, kann ich nicht nachvollziehen. Es ist standardisiert und läuft voll digital. Ich sehe nicht ein, weshalb es komplexer ist, ein Anruf von Bern nach Berlin zu leiten statt von Bern ins Goms.

Was denken Sie zu den Aussagen von Carsten Schloter und meinen Einschätzungen. Schreiben Sie mir in den Kommentaren Ihre Meinung dazu.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch

Mittwoch, 19. Januar 2011

Orange: Kompliziertes Datenroaming

Orange hat eine weitere Option für die Übertragung von Daten in europäischen Ländern. Dieses Angebot mit dem Namen „Orange Travel Data Daily 50 MB“ ist vermeintlich günstiger. Man kann bei diesem Angebot 50 MB Daten an einem Tag übertragen und bezahlt dafür 25 Franken. Jedes weitere MB kostet teure 2 Franken.

Eine Vorbemerkung: Alle nachfolgenden Informationen beziehen sich auf das Surfen in europäischen Ländern, ausserhalb Europas gelten andere Tarife. Wenn man tatsächlich genau 50 Megabyte (was ein sehr grosser Zufall wäre) überträgt, fährt man mit dem neuen Orange-Angebot etwas günstiger als mit Swisscom. Dann bezahlt man 25 Franken, bei Swisscom hingegen 35 Franken und bei Sunrise sogar über 200 Franken. Doch wenn man nur 15 MB an einem Tag überträgt, verlangt Swisscom 14 Franken, Orange hingegen 25 Franken. Mühsam finde ich am Orange-Angebot vor allem, dass sich der Kunde vor der Reise entscheiden muss, ob er wohl pro Tag nun 2, 10 oder 50 Megabyte übertragen wird. Und selbstverständlich muss der Kunde für jeden Tag das gleiche Paket auswählen. In der Regel dürfte man nicht jeden Tag gleich viele Daten übertragen. Man steckt in einem Dilemma fest: Entweder bezahlt man viel zu viel für ein zu grosses Datenpaket oder man hat ein zu kleines Datenpaket und bezahlt viel zu viel für die zusätzlich übertragenen Megabyte. Dazu kommt noch, dass sich fast niemand etwas unter dem Begriff Megabyte vorstellen kann.

Das Swisscom-Angebot ist interessanter. Mit der World Option Flex verrechnet Swisscom 7 Franken je angefangenen 10 Megabyte pro Tag (mit einer Sonderregelung, falls der Normaltarif weniger als 7 Franken beträgt, dann wird der Normaltarif verrechnet). Hat man mehr als 10 Megabyte übertragen, so wird ein weiteres Paket von 10 Megabyte verrechnet. Der Kunde muss sich nicht vorher Gedanken darüber machen. Dazu kommt, dass man einen Betrag von 7 Franken am Tag leicher verkraften kann als 25 Franken, insbesondere wenn man an einem Tag weniger Daten überträgt.

Doch auch das Swisscom-Angebot könnte man verbessern. Warum nicht einfach 70 Rappen pro angefangenem Megabyte. Auch damit ist das Datenroaming immer noch viel teurer, als wenn man direkt im Land eine lokale SIM-Karte kauft, diese in das Smartphone steckt und lossurft. Typischerweise muss man mit 15 bis 30 Franken für eine solche Lösung rechnen und kann dann während den ganzen Ferien im Internet surfen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch

Sonntag, 12. Dezember 2010

Im Ausland günstig surfen

Das Surfen mit dem Handy im Ausland ist unverschämt teuer. Wer als Kunde mit einer Schweizer SIM-Karte im Ausland surft, bezahlt pro Megabyte zwischen 8 und 15 Franken. Und selbst wer sich vorher optimal informiert und eine Option dazu bucht, bezahlt im besten Fall um die 70 Rappen pro Megabyte (und dies auch nur, wenn man zufälligerweise die „richtige“ Datenmenge überträgt, in der Realität dürfte sich der Megabyte-Preise eher zwischen 1 und 2 Franken pro Megabyte betragen).

Zum Vergleich: In der Schweiz erhält man 100 Megabyte für rund 10 Franken im Monat, die selben 100 Megabyte kosten im Ausland in der Regel zwischen 200 und 1500 Franken. Das sind 20 bis 150mal mehr. Eine interessante Möglichkeit ist, im Ausland jeweils eine lokale Prepaid-SIM-Karte zu kaufen und dann zu günstigen „Inland-Tarifen“ zu surfen.

In der aktuellen Ausgabe (ab Seite 172) der Computerzeitschrift ct hat es eine Übersicht mit interessanten Prepaid-Angeboten für das Surfen.

Kurz zusammengefasst die wichtigsten von ct erwähnten Angebote:
  • Ägypten: Zu der „El Karte“-Prepaid-Karte von Vodafone gibt es ein Datenpaket mit 25 Megabyte: Gesamtkosten rund 10 Franken. Auch erhältlich ist ein Paket mit 2 Gigabyte, die Gesamtkosten inkl. Prepaid-Karte betragen dann etwas über 20 Franken.
  • Frankreich: Von Orange gibt es die „Internet Max“-Option für 12 Euro. Für diese 12 Euro (etwa 16 Franken) kann man 500 Megabyte Daten innerhalb eines Monats übertragen.
  • Grossbritannien: Zum O2-Angebot Pay & Go gibt es ein Paket mit 500 Megabyte für etwa 15 Franken.
  • Italien: Bei Telecom Italia Mobile TIM ist das „Maxxi Internet“-Paket erhältlich. Für 10 Euro (13 Franken) im Monat kann man jeden Tag maximal 50 Megabyte Daten übertragen. Interessant auch die Wochen-Flatrate von Wind: Für nur 3 Euro kann man während einer Woche bis zu 250 Megabyte Daten übertragen.
  • Österreich: Sehr attraktiv ist das Starter-Set Mobiles Internet von Yess. Die SIM-Karte kostet 10 Euro (13 Franken) und enthalten ist ein Datenvolumen von 1 Gigabyte, die man innerhalb von einem Jahr verbrauchen kann.
  • Spanien: Mit dem Tarif Prepago Datos von Carrefour Movil kann man für 1 Euro pro Tag surfen (bis zu 100 Megabyte).

Diese Informationen zeigen klar: Es rechnet sich, bei der Ankunft im Ferienland ein paar Franken für eine SIM-Karte herauszugeben. Die Kosten sind massiv viel günstiger als wenn man Roaming nutzen würde. Aufpassen müssen jedoch Besitzer von iPhones: Die meisten in der Schweiz verkauften iPhones enthalten einen SIM-Look und funktionieren daher nicht mit einer ausländischen SIM-Karte. Die anderen Smartphones haben praktisch nie einen SIM-Look und funktionieren daher auch mit einer ausländischen Prepaid-Karte.

Was denken Sie dazu? Kaufen Sie ausländische Prepaid-Karten, wenn Sie im Ausland sind? Schreiben Sie Ihre Meinung in den Kommentaren.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch

Sonntag, 28. November 2010

Endlich: Günstig mit Prepaid surfen

Zu Mobilfunk-Abos gibt es bereits seit einigen Jahren attraktive Optionen, mit denen man günstig im Internet surfen kann. Vor 2 ½ Jahren hat Swisscom Handy-Abos lanciert, bei denen Inklusiv-Surf-Volumen inklusive sind. Inzwischen gibt es von allen Anbietern ähnliche Handy-Surf-Abos. Doch für Prepaid-Kunden gab es lange Zeit keine attraktive Angebote. Schweizer Pionier ist Coop Mobile, wo seit August 2009 eine Surf-Option mit monatlich 100 Megabyte für 9.90 Franken erhältlich ist.

Doch in den vergangenen Wochen hat sich einiges getan: Der Nischenanbieter Lebara bringt die derzeit attraktivste Daten-Option auf den Markt. Und auch die Prepaid-Kunden von Swisscom und Orange können endlich zu bezahlbaren Konditionen im Internet surfen.

Doch zuerst zum „Lebara Surf“-Angebot: Ein Paket mit 120 Megabyte im Monat kostet nur 4.90 Franken. Es ist die Surf-Option mit dem günstigsten monatlichen Abo-Preis auf dem Schweizer Markt, die mit 120 Megabyte für die meisten Kunden auch genügend gross ist. (Wobei hier wieder mal der obligate Warnhinweis: Video und Musik führen zu einer grossen Datenmenge, daher sollte man Videos und Musik nur über das heimische WLAN übertragen, nicht jedoch über das Mobilfunknetz). Leider ist das Telefonieren mit Lebara zu Schweizer Anschlüssen relativ teuer und damit eignet sich das Angebot nur für Kunden, die selten oder nie auf Schweizer Anschlüsse anrufen.

Eine echte Überraschung ist jedoch, dass neu nun endlich auch Prepaid-Kunden von Swisscom Datenpakete dazu buchen können. Das für die meiste Kunden interessante Paket „NATEL easy Datenpaket 100 MB“ kostet 10 Franken im Monat und beinhaltet ein Datenvolumen von 100 Megabyte. Bei Orange heisst die Option „Mobile Internet Plus“, kostet ebenfalls 10 Franken im Monat und bietet ebenfalls 100 MB. Etwas speziell ist bei Swisscom, dass man die Option jeweils jeden Monat neu bestellen muss. Und auch wenn die 100 MB vorzeitig aufgebraucht sind, kann man wieder ein neues Paket kaufen.

Hier eine Übersicht über Surf-Optionen für Prepaid-Kunden:
  • Am attraktivsten ist wie erwähnt „Lebara Surf“ (120 MB für 4.90 Franken/Monat)
  • Eine grosse Datenmenge bietet Sunrise Surf (250 MB für 7.50 Franken/Monat)
  • Coop Mobile (100 MB für 9.90 Franken/Monat)
  • Swisscom „NATEL easy Datenpaket 100 MB“ und Orange „Mobile Internet Plus“ (100 MB für 10 Franken/Monat)

Man sollte jedoch nicht nur auf den Preis für das mobile Internet achten, sondern auch die Preise für Anrufe und SMS berücksichtigen. Die meisten Kunden dürften damit mit Coop Mobile am günstigsten fahren. Wer eher nur an wenigen Tagen pro Monat in das Festnetz und auf Surnise-Handys telefoniert, sollte sich das Angebot von Sunrise etwas genauer ansehen.

Noch keine attraktiven Surf-Angebote bieten übrigens M-Budget Mobile von Migros, Yallo und Lycamobile.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch

Donnerstag, 27. Mai 2010

iPad: Anbieter ueberfordert!

Ab morgen ist das iPad erhältlich. Wer mit dem iPad nicht nur zu Hause und ausserdem an einigen wenigen Orten über WLAN-Hotspots surfen möchte, sollte sich für die Variante mit 3G entscheiden. Bei dieser Variante kann man über das UMTS-Mobilfunknetz überall Daten übertragen. Und dafür benötigt man natürlich auch ein Abo.

Apple setzt dabei auf eine Zusammenarbeit mit Orange und Swisscom. Beide Anbieter haben ein nahezu identisches Angebot für das iPad. Für 5 Franken pro Tag kann man mit dem iPad das Mobilfunknetz nutzen. Das Ganze muss der Kunde im Voraus bezahlen (Prepaid) und der Kunde geht keine vertraglichen Verpflichtungen ein. Beide Anbieter empfehlen den Kunden diesen Tarif. Wie man hört, besteht Apple auf dieses Tarifmodell. Doch für kaum eine iPad-Kunden dürfte diese Empfehlung empfehlenswert sein: Interessant ist dieser Tarif höchstens für Kunden, die zu Hause Daten über das WLAN übertragen und nur extrem selten über das Mobilfunknetz Daten übertragen.

Von Orange und Swisscom gibt es noch weitere Angebote, die jedoch nicht attraktiv sind. Interessant: Anfangs Mai hatte Orange noch weitere Preispläne, die die Bezeichnung „iPad“ im Namen geführt haben. Doch bereits nach einigen Tagen sind diese Preispläne verschwunden. Die Preispläne mit den genau gleichen Konditionen haben nun „Micro-SIM“ im Namen. Kaum ein Kunde dürfte den Zusammenhang verstehen. Orange sagt nicht, weshalb der Preisplan sofort wieder umbenannt worden ist. Ich persönlich gehe davon aus, dass Apple entsprechenden Druck auf Orange ausgeübt hat und auf die Umbenennung bestanden hat.

Die interessantesten Angebote gibt es von Sunrise: Wer weniger als 250 MB pro Monat überträgt, sollte sich für das „Go Dayflat“-Prepaid-Angebot entscheiden und die „Surf“-Option dazu buchen. Pro Monat fallen damit Kosten von 7.50 Franken an. Allerdings sollte man regelmässig einen Blick auf die bereits übertragenen Datenmenge werfen und Musik und Videos nur über das WLAN übertragen. Wer mehr surft, erhält bei Sunrise eine interessante Flatrate: Das Abo Sunrise Flat Basic SIM-Only und zusätzlich die Surf-Flat-Option dazu nehmen. Pro Monat bezahlt man dann 29 Franken und kann unbeschränkt Daten übertragen. Wer mehr als 2 Gigabyte im laufenden Monat übertragen hat, surft nach Erreichen dieser Limite allerdings langsamer. Obwohl das iPad von Sunrise nicht verkauft wird und Apple auch nicht auf das Sunrise-Angebot aufmerksam macht, hat Sunrise Micro-SIM-Karten im Angebot.

Ich war im Sunrise-Shop beim Zürcher Hauptbahnhof und habe mich nach Micro-SIM erkundigt. Der Mitarbeiter wusste, dass Sunrise Micro-SIM-Karten hat und wollte mir ein Take Away-Basic-Abo verkaufen. Derzeit laufe eine Promotion und deshalb entfällt die monatliche Grundgebühr ein Leben lang (die Promotion, über die ich vor kurzem berichtet habe, wurde verlängert). Auf meinen Einwand hin, dass dies zu teuer sei, wollte er mir die Take Away-Flatrate für 49 Franken im Monat verkaufen. Auf das massiv günstigere Angebot für 29 Franken pro Monat wurde ich nicht aufmerksam gemacht. Erst als ich aktiv sagte, dass ich gelesen hätte, dass es ein Angebot für 29 Franken gäbe, hat der das Angebot erklärt. Wie es scheint, will Sunrise den Kunden massiv zu teure Abos andrehen und nur den informierten Kunden die günstigeren Tarife verrechnen. Ich finde ein solches Verhalten wenig kundenfreundlich.

Sunrise hat auch Micro-SIM-Karten für Prepaid-Kunden, doch leider wissen dies viele Mitarbeiter noch nicht. Ein Kollege von mir erhielt die Auskunft, dass es die Micro-SIM-Karte nur mit einem Abo gibt. Diese SIM-Karten werden zwar seit heute ausgeliefert, doch man hätte den Kunden darüber informieren können, dass die notwenidige SIM-Karte in einigen Tagen verkauft wird und er doch nochmals vorbei kommen könnte.

Denn Vogel abgeschossen hat jedoch der Kundendienst von Sunrise, der einem potentiellen Neukunden folgende falsche Antwort geschickt hat: Da Sunrise keine Apple-Produkte verkaufen würde, könne Sunrise daher auch keine Micro-SIM-Karten verkaufen.

Übrigens habe ich auf comparis.ch eine Sparnews zum Thema "Welches Abo zum iPad" aufgeschaltet.

Es scheint so, dass die Mobilfunk-Anbieter (und insbesondere Sunrise) im Moment etwas überfordert sind. Welche Erfahrungen hast Du gemacht mit den Tarifplänen im Zusammenhang mit dem iPad. Schreibe doch in meinem Blog einen entsprechenden Kommentar mit den Erfahrungen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Dienstag, 27. April 2010

Super-Surf-Angebot bei Sunrise

Vor kurzem habe ich in meinem Blog über ein interessantes Angebot von Sunrise berichtet, das in Media-Markt-Filialen angeboten wird. Das "Take Away"-Basic-Abo wird ohne die übliche Grundgebühr angeboten. Im Klartext heisst dies, dass man für 3.50 Franken pro Nutzungstag mit dem Laptop oder Netbook im Internet surfen kann. Die übliche Grundgebühr von 10 Franken pro Monat entfällt komplett.

Nachdem ich das (bis auf den Verkaufspreis für das Modem) gleiche Angebot auch im Interdiscount und bei Mobilezone gesehen habe, habe ich nochmals bei Sunrise nachgefragt. Es ist so, dass für alle "Take Away Basic"-Verträge, die bis Ende April abgeschlossen werden, keine Grundgebühr verrechnet werden. Dies unabhängig davon, wo der Vertrag abgeschlossen wird. Wer sich also noch den attraktiven Surf-Tarif von Sunrise für unterwegs sichern möchte, sollte nichts wie los.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch

Sonntag, 18. April 2010

Super-Angebot fürs Surfen

Mit dem Laptop oder Netbook (in diesem Beitrag geht es NICHT um den Internet-Zugang mit dem Handy) unterwegs durchs Internet surfen oder die Mails checken. Insbesondere wenn gerade kein Gratis-WLAN zur Verfügung steht, gibt es gibt spezielle UMTS-Surf-Angebote der Mobilfunk-Anbieter, mit denen man innerhalb der Schweiz günstig ins Internet kommt.

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von Angeboten:
  • Prepaid-Angebote mit einer Tagespauschale oder Stundenabrechnung
  • Abos mit einer günstigen monatlichen Grundgebühr von 10 Franken und einer Tagespauschale
  • Abos mit einer Monatspauschale
Wer sich nur an wenigen Tagen unterwegs ins Internet einwählt, fährt eigentlich mit einem Prepaid-Angebote am günstigen. In den meisten Fällen dürfte dies das Natel Easy Liberty Uno-Angebot der Swisscom sein. Pro Nutzungstag werden dann maximal 5 Franken verrechnet.

Doch nun gibt es in den Media-Markt-Filialen im Sihlcity Zürich, in Dietikon und Dietlikon ein sehr attraktives Angebot: Man erhält einen UBS-UMTS-Modemstick mit „Take Away Basic“-Abo von Sunrise für einen Franken. Der Clou ist, dass die monatliche Grundgebühr von 10 Franken für immer komplett entfällt. Pro Nutzungstag bezahlt man 3.50 Franken.

Übrigens gibt es eine auf dem ersten Blick ähnliche Aktion auch im Online-Shop von Sunrise. Doch im Gegensatz zu Media-Markt bezahlt man bei diesem Angebot nur während 12 Monaten keine Grundgebühr, danach fällt die Grundgebühr von 10 Franken pro Monat an.

Das Angebot im Media-Markt ist sehr aggressiv. Man kann sich auf Vorrat einen USB-Stick holen und kann bei Bedarf einen sehr günstigen Internet-Zugang nutzen. Ich habe mir auf jeden Fall mal einen solchen Stick geholt.

(Nachtrag: Das (bis auf den Modempreis) gleiche Angebot gibt es nicht nur bei Media-Markt, sondern auch bei anderen Sunrise-Verkäufern. Gemäss Aussage von Sunrise können alle Kunden, die bis Ende April 2010 einen "Take Away Basic"-Vertrag abschliessen, ohne Grundgebühr im Internet surfen. Dies unabhängig davon, wo der Vertrag abgeschlossen wird. Siehe auch den zusätzlichen Blogeintrag).

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Montag, 29. März 2010

Surf-Abos setzen sich durch

Swisscom war der erste Schweizer Anbieter mit einem Surf-Abo. Im Sommer 2008 lancierte der Marktführer zusammen mit dem iPhone drei verschiedene Surf-Abos. Die monatliche Grundgebühr ist gegenüber einem normalen Handy-Abo höher, dafür ist ein relativ grosszügiges Inklusiv-Volumen für das mobile Internet inklusive. Die enthaltenen 100 MB, 250 MB bzw. 1 GB reichen bei üblicher Nutzung völlig aus. Auf das Übertragen von Radioprogrammen oder Videos (inkl. Youtube) sollte man jedoch verzichten.

Ein Jahr später kopierte Orange die Swisscom-Strategie und lancierte ebenfalls Surf-Abos. Je nach Abo war die Surf-Variante zwischen 6 Franken und 14 Franken teurer als das entsprechende "normale" Abo. Enthalten ist ein Inklusiv-Volumen von 100 MB bzw. 1 GB.

Als letzter der drei grossen Schweizer Mobilfunk-Anbieter springt nun auch Sunrise mit vier Surf-Abos auf diesen Zug auf. Bei drei der vier Surf-Abos handelt es sich um bisherige Abos, die neu auch in einer Surf-Variante angeboten werden. Die Grundgebühr ist 10 Franken höher und es gibt 500 MB, 1 GB oder ein unbeschränktes Datenvolumen. Als viertes Abo wurde ein neues „Mini Surf“-Abo kreiert. Die Grundgebühr beträgt hier 20 Franken.

Doch sind die Surf-Abos für den Kunden auch interessant? Der Nachteil der Surf-Abos ist, dass man oftmals auch für das Telefonieren zu hohe Preise bezahlen muss. Wer z.B. ein „Natel Liberty Piccolo“ von Swisscom hat, bezahlt einen Preis von 70 Rappen je angebrochene Stunde bzw. 60 Rappen pro Minute. Mit anderen Angeboten wie z.B. „Natel Swiss Liberty“ kann man jedoch bereits für 50 Rappen pro angebrochene Stunde bzw. 50 Rappen pro Minute telefonieren. Die meisten Swisscom-Kunden dürften mit einem „Natel Basic Liberty“-Abo mit der separaten Surf-Option günstiger fahren als mit dem von Swisscom empfohlenen „Natel Liberty Piccolo“-Abo. Jemand, der nur gelegentlich telefoniert, muss mehr als 50 MB Daten in einem Monat übertragen, damit das Piccolo-Abo günstiger ist.

Bei Orange ein ähnliches Bild. In den meisten Fällen dürfte der Kunde günstiger kommen, wenn er das „normale“ Abo zusammen mit einer Surf-Option abschliesst. Der Verzicht auf das spezielle Surf-Abo spart dann Monat für Monat Grundgebühren.

Sunrise hat eine sehr attraktive Surf-Option, die zu jedem Abo dazu gebucht werden kann. Für monatlich 7.50 Franken gibt es 250 Megabyte. Diese Variante ist meist günstiger, als die neuen Surf-Abos. Die Option hat einen weiteren Vorteil: Man ist flexibel und kann die Option bei Nichtgebrauch einfach abbestellen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Coop-Surf-Angebot überzeugt nicht

Coop hat das neue Angebot „Web to Go“ für das Surfen unterwegs mit einem Laptop. Es handelt sich dabei um ein Bundle mit einem USB-UMTS-Modemstick (den man in einen Laptop stecken kann) und einen Mobilfunk-Vertrag. (Es handelt sich nicht um einen Datentarif für das Surfen mit einem Smartphone oder Handy).

Verkauft wird „Web to Go“ in Interdiscount-Filialen und über den Online-Laden von Coop. Wie bei den anderen CoopMobile-Produkten auch, wird das Angebot gemeinsam mit dem Mobilfunk-Anbieter Orange angeboten.

Die Grundgebühr von 25 Franken pro Monat ist vergleichsweise hoch, doch immerhin kann man an bis zu 5 Kalendertagen ohne weitere Kosten surfen. Nach dem 6. Tag werden 3 Franken pro Kalendertag, an dem das Internet genutzt wird, verrechnet. Insbesondere wer unterwegs unregelmässig (zum Beispiel im Sommer mehr als im Winter) oder eher selten surft , dürfte mit anderen Angeboten massiv günstiger fahren. „Natel easy BeFree“ von Swisscom dürfte in vielen Fällen am günstigsten sein, pro Nutzungstag werden 4 Franken verrechnet. Es ist ein Prepaid-Angebot ohne Grundgebühr und eigentlich für Handys gedacht, funktioniert jedoch auch einwandfrei mit jedem UMTS-Modem und Laptop.

Ein Preisbeispiel: Wer jeden Monat fünf Tage im Internet surft, bezahlt bei Coop 300 Franken im Jahr, das Swisscom-Angebot kostet nur 240 Franken. Wer ebenfalls an 60 Tagen im Jahr surft, jedoch nicht jeden Monat genau fünf Tage bezahlt bei Orange gar 336 Franken im Jahr, während Swisscom auch bei dieser Nutzung 240 Franken im Jahr kostet. (unter der Annahme, dass in vier Monaten je zwei Tage gesurft worden ist, in vier Monaten je fünf Tage und in vier Monaten je acht Tage).

Sunrise und Orange bieten ein UMTS-Abo an, dass etwa gleich teuer ist wie das neue Coop-Angebot. Bei diesen beiden Angeboten werden pro Monat 10 Franken Grundgebühren verrechnet, dazu 3.50 Franken pro Nutzungstag. Bei 60 Tagen im Jahr entstehen Kosten von 330 Franken verrechnet, egal in welchem Monat man wie viel gesurft hat. Wer allerdings massiv weniger surft, fährt damit wesentlich günstiger. Bei nur 30 Nutzungstage pro Jahr verlangt Coop 300 Franken, Orange und Sunrise nur 225 Franken und Swisscom (mit „Natel easy BeFree“) gar nur 120 Franken.

Berücksichtigen muss man allerdings, dass man bei Coop, Orange und Sunrise mit den genannten Angeboten einen USB-UMTS-Stick kostenlos oder für einen Franken erhält. Bei Swisscom muss man sich für einmalig 100 Franken einen Stick kaufen. Wer einen modernen Laptop hat, der bereits ein UMTS-Modem eingebaut hat, benötigt keinen USB-Stick, sondern nur die SIM-Karte.


Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Dienstag, 29. September 2009

Option nur auf Bestellung

Am 2. September 2009 habe ich mich über die Kritik an der Praxis von Sunrise geäussert, den Kunden gleich die Surf-Option aufzuschalten. Konkret hat 20 Minuten damals in einem Artikel kritisiert, dass Sunrise die Surf-Option aufgeschaltet hat, ohne die Kunden zu fragen. Dies wurde als wenig kundenfreundlich bewertet, da sich die Kunden abmelden müssen, wenn Sie die Option nicht haben wollen.

Ich finde die Idee grundsätzlich sinnvoll, wenn die Anbieter den Kunden eine Option aufschalten, wenn denn der Kunde auch wirklich sparen kann. Doch wie ich bereits in meinem Blog vor gut einem Monat festgehalten habe, muss dies den Kunden gegenüber auch richtig kommuniziert werden. Dies ist meiner Meinung nach zumindest bei Sunrise nicht passiert. Und wichtig ist, dass der Kunde auch realisiert, dass er von der Option profitieren kann. Dies war anscheinend nicht der Fall, weil auch Kunden, die nur ein paar wenige Franken versurft haben, auf die Option migriert worden sind. Klar ist ein Kunde, der bisher 3 Franken bezahlt hat, nicht zufrieden, wenn er nun 7.50 Franken im Monat bezahlen soll. Wenn jedoch ein Kunde bisher 60 Franken bezahlt hat, hat er sicher nichts dagegen wenn er nun nur noch 7.50 Franken bezahlen muss.

Die neue Regelung ist daher ein Rückschritt und wesentlich kundenunfreundlicher als die bisherige Regelung. Auch wenn diese paradoxerweise auf Druck der Konsumentenschützer zustande gekommen ist. Sunrise schreibt denn auch: „Sunrise unterstreicht damit, dass ihr der Konsumentenschutz ein zentrales Anliegen ist. „ Es dürfte ziemlich einmalig sein, dass die Konsumentenschützer dagegen sind, dass die Kunden weniger bezahlen müssen.

Sunrise freut sich hingegen sich über die zusätzliche Einnahmen von Kunden, die auch in Zukunft mehr bezahlen als sie eigentlich müssten. Schade ist auch, dass sich Anbieter in Zukunft so kundenfreundliche Aktionen wohl zweimal überlegen werden und dann nicht realisieren.

Ich würde es gut finden, wenn sich Sunrise trotzdem eine weitere besser geplante Aktion plant. Wenn es Sunrise wirklich ein Anliegen ist, dass die Kunden nicht zu viel für den mobilen Internet-Zugang bezahlen, könnte Sunrise den Differenzbetrag zwischen 7.50 Franken pro Monat und dem vom Kunden für den Internet-Zugang bezahlten Betrag in Abzug bringen. Der Kunde würde dann auch nur maximal 7.50 Franken bezahlen. Wichtig ist, dass das ganze sehr transparent geschieht und offen kommuniziert wird. Der Anbieter könnte ja schreiben, dass nur 7.50 Franken verrechnet worden sind statt 64.50 Franken und dem Kunden auch gleich anbieten, auf Wunsch den höheren Betrag zu bezahlen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Mittwoch, 2. September 2009

Sunrise: Surf-Option gleich für alle?

Interessantes heute in der Gratiszeitung 20 Minuten. Sunrise migriert Handy-Kunden automatisch auf die Surf-Option und verschickt dieses SMS:
Mobiles Internet kann je nach Nutzung hohe Kosten verursachen. Nun nicht mehr! Wir haben für Sie die Sparoption Sunrise surf aktiviert. Testen Sie diese 1 Monat lang kostenlos. Danach gibt's Sunrise surf mit 250 MB für nur CHF 7.50/Monat, jedes weitere MB für CHF 0.10 (in der Schweiz). Abmeldung mit SURF STOP an 5522.
Kritisiert wird im 20 Minuten-Artikel, dass der Kunde automatisch auf dieses Angebot migriert wird und er sich selbst abmelden muss, falls er diese Option nicht möchte. Für die Stiftung für Konsumentenschutz SKS ist dies eine typische Masche, schreibt 20 Minuten weiter.

Ich habe zuerst gedacht, dass da viel Aufsehen um nichts gemacht wird und ein Skandal hochgebauscht wird, der eigentlich gar keiner ist. Es gibt viele Kunden, die surfen eher selten im Internet, erhalten aber trotzdem für das Surfen im Internet eine Rechnung von 20 bis 80 Franken. Für diese Kunden ist dies ein interessantes Angebot, statt 20 bis 80 Franken bezahlen sie nur noch 7.50 Franken im Monat. Der Versand an Kunden, die meist mehr als 1.5 Megabyte pro Monat übertragen haben, finde ich eine gute Sache. Diese Kunden können viel Geld sparen und es ist für den Kunden sicher interessant, wenn Sunrise automatisch auf den günstigeren Tarif umstellt. Eventuell hätte man die Umstellung noch genauer erklären müssen. Ich finde, man muss unbedingt mehr Transparenz schaffen und dem Kunden individuell ausrechnen, wieviel er in der Vergangenheit für Datenverkehr bezahlt hat.

Ein wichtiger Punkt ist, welche Kunden automatisch auf die "Sunrise Surf"-Option migriert worden sind. Ich habe also mal bei Sunrise nach den Kriterien gefragt. Doch Sunrise schweigt und will sich dazu nicht genauer äussern. Sunrise will weder die Kriterien bekannt geben, noch sagen, ob Kunden, die regelmässig für weniger als 7.50 Franken pro Monat im Internet surfen, die SMS ebenfalls erhalten haben.

Gleichzeitig sagt Sunrise, dass nur Kunden diese SMS erhalten haben sollen, die durch die Option profitieren. Eine solche Aussage ist äusserst seltsam und lässt bei mir alle Alarmglocken klingeln: Denn entweder haben nur Kunden diese SMS erhalten, die durch die Option profitieren und dann haben diese Kunden pro Monat mehr als 7.50 Franken für das Mobile Internet ausgegeben. Oder aber auch Kunden, die für weniger als 7.50 Franken im Monat im Internet gesurft haben, haben diese SMS erhalten, würden dann aber nicht von der Option profitieren.

Ich kann diese dilettantische Kommunikationspolitik von Sunrise schlicht nicht nachvollziehen und bin überzeugt, dass Sunrise hier etwas verstecken will. Denn hier hätte Sunrise die Möglichkeit gehabt, auch gegenüber den Medien (also 20 Minuten) und SKS gekonnt zu kontern. Mit einem Argument "Wir haben Kunden angeschrieben, die mehr als 20 Franken pro Monat fürs Surfen ausgegeben haben. Der Kunde bezahlt in Zukunft nur noch 7.50 Franken statt mehr als 20 Franken. Wer aber freiwillig mehr bezahlen möchte, kann sich natürlich gerne wieder abmelden." Mit einer solchen Kommunikation hätte man die Kritik im Keim ersticken können. Wie gesagt, kenne ich die Kriterien nicht und damit ist auch die Grenze von 20 Franken willkürlich als Beispiel genannt. Hätte ich die Kriterien für das Mailing bestimmt, so hätte ich die Grenze um die 20 Franken pro Monat festgelegt.

Gerade aufgrund der Tatsache, dass Sunrise nicht gekontert hat, ist für mich ein klares Indiz, dass Sunrise tatsächlich versucht, einfach mal vielen Kunden diese Surf-Option anzudrehen, egal ob sie von der Surf-Option profitieren oder nicht. 7.50 Franken pro Monat sind schliesslich ein interessanter Zusatzverdienst. Auch im Forum von 20 Minuten melden sich Kunden, die sagen, dass Sie nie im Internet surfen und trotzdem diese SMS erhalten haben. Es kann also sein, dass etwas nicht stimmt bei Sunrise. Wer hat die SMS auch erhalten, obwohl er fast nie im Internet surft. Dann bitte melden!

Grundsätzlich ist eine solche Option eine gute Sache. Auch die automatisch Migration finde ich nicht schlecht, wenn der Kunde klar davon profitieren kann. Doch Sunrise scheint einmal mehr Probleme mit der Kommunikation mit dem Kunden zu haben. Ebenfalls erwähnen möchte ich, dass Handy-Funktionen wie Landkarten natürlich auch Daten übertragen können. Oftmals weiss dies der Kunde jedoch nicht.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Donnerstag, 20. August 2009

Günstiges Surfen mit Prepaid-Handy

Im Mai habe ich in meinem Blog darüber berichtet, dass die Kunden von Coop Mobile für 9.90 Franken pro Monat 100 MB Daten übertragen können. Einziger Hacken war bisher, dass die Kunden ein Samsung U700-Handy dazu kaufen mussten.

Doch nun wurde das Angebot auf alle Handys ausgeweitet. Die günstige Surf-Option von Coop steht also allen Kunden zur Verfügung, die ein Internet-Handy haben. Dies unabhängig davon, ob sie das Handy bei Coop gekauft haben oder ein bestehendes Handy nutzen wollen.

Konkret kostet die Option 9.90 Franken im Monat und beinhaltet ein Datenvolumen von 100 MB pro Monat. Dieser Preis entspricht ungefähr dem Preis, den Kunden mit einem Handy-Abo für die Surf-Option bezahlen müssen. Bei Swisscom gibt es für 10 Franken Aufpreis pro Monat 100 Megabyte, bei Orange erhält man für 10 Franken pro Monat 75 Megabyte und bei Sunrise für 7.50 Franken pro Monat gar 250 Megabyte. Doch der Abschluss eines Mobilfunk-Vertrages mit hohen monatlichen Fixkosten, kundenunfreundlichen Vertragsbestimmungen sowie meist überteuerten Minutenpreise für Telefongespräche ist die Voraussetzung, um überhaupt ins Internet zu gelangen.

Doch nun gibt es auch für Prepaid-Kunden ein äusserst attraktives Angebot, um im Internet surfen zu können. Der Kunde muss nicht mehr länger ein Abo abschliessen, nur weil er mit dem Handy auch noch im Internet surfen möchte. Coop hat damit für die meisten Kunden, die mit dem Handy auch im Internet surfen möchte, mit Abstand das attraktivste Angebot überhaupt.

Ich finde sehr gut, dass es nun endlich ein attraktives Surf-Angebot auch für Prepaid-Kunden angeboten wird. Es bleibt die Frage, wie lange Migros es sich noch leisten kann, Kunden komplett zu ignorieren, die mit dem Handy auch ins Internet wollen. Die Migros bietet ein ganz einfaches Produkt an, mit dem man lediglich telefonieren und SMSlen kann. Wohl auch, weil Netzpartner Swisscom sich selbst nicht zu stark konkurrenzieren will. Doch nun hat Coop klar das attraktivere Angebot als die Migros.

Das Angebot ist übrigens auf dieser Infoseite beschrieben. Dort steht auch, wie man sich für dieses Angebot anmelden kann.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Dienstag, 30. Juni 2009

Tages-Anzeiger über Roaming-Tarife

Tages-Anzeiger Online hat heute einen Artikel zum Thema "Roaming-Tarife" veröffentlicht, in der Spartipps von mir enthalten waren (Artikel online verfügbar).

Ich kann diesen Artikel nur empfehlen. Insbesondere sollten Telekom-Anbieter diesen Artikel lesen und sich dann fragen, ob man es nicht auch einfacher machen kann. Ich glaube jedoch, dass es Strategie der Telekom-Anbieter ist, ein so verwirrende Auswahl anzubieten, so dass der Kunde dann mit dem Standard-Tarif massiv abgezockt wird.

Hier geht es zum Artikel "90 Minuten surfen für 1500 Franken".

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Swisscom und das Datenroaming

Per 01. Juli 2009 führt Swisscom neue Roaming-Tarife ein. Doch statt alles einfacher wird - wie Swisscom verspricht - wird alles noch mal viel komplizierter.

Die Standard-Tarife für das Roaming ändern sich grundsätzlich nicht, mit Ausnahme der Preise für das Datenroaming. Statt 14 Franken pro Megabyte wird Swisscom ab 01. Juli neu 10 Franken pro Megabyte verrechnen.

Grössere Änderungen gibt es bei den Optionstarifen und bei den Standardtarifen von zwei Daten-Abos. Konkret verschwinden werden folgende Optionen:
  • Europassport
  • World Data Option
  • World Data Option Month
Weiterhin angeboten wird die World Data Option Day. Neu ins Angebot aufgenommen wurde die "World Option Flex", die jedoch für viele Kunden nicht wirklich geeignet ist.

Noch komplizierter wird das Ganze für Kunden, die mit einem Laptop mit "Mobile Unlimited"-UMTS-Karte im Internet surfen. Diese Kunden surfen weiterhin mit der World Data Option, wobei die Grundgebühr wie bisher nicht berechnet wird. Allerdings gilt dies nur für Kunden, die mit einem "Natel Data Flat"-Abo surfen. Kurz gesagt: Kunden mit einem "Natel Data Flat"-Abo bezahlen 3 Franken pro Megabyte. Wer allerdings mit einem "Natel Data Day"-Abo surft, bezahlt 10 Franken pro Megabyte.

Kein Wunder, dass auch Swisscom Mühe hat, bei diesem Tarifdschungel durchzublicken. Das können Sie ganz einfach selbst überprüfen, wenn Sie anrufen und sich nach den Tarifkonditionen erkundigen.

Auch massiv teurer wird das Datenroaming für Vielnutzer. Bisher konnte ein Paket mit 200 MB für 125 Franken gekauft werden. Das "World Data Option Month" genannte Produkt wird nicht mehr angeboten. Kunden müssen auf die wesentlich teurere "World Option Flex" wechseln und statt 125 Franken 409 Franken bis 1409 Franken bezahlen. Das sind drei- bis elfmal mehr als bisher. Also eine massive Preiserhöhung statt eine Preissenkung.

Für das Surfen im Ausland lohnt es sich, um Ausland eine lokale Prepaid-Karte zu kaufen. Denn die Preise der Schweizer Anbieter sind unverschämt hoch.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Donnerstag, 25. Juni 2009

HTC Magic: Swisscom 50 Prozent teurer

Für die Sonntags-Zeitung vom letzten Sonntag berechnete ich, wieviel das HTC Magic mit einem 24-Monatsvertrag kostet. Ich berücksichtigte dabei den Kaufpreis für das Handy und die monatlichen Kosten während der Laufzeit von 24 Monaten. Die Preisunterschiede sind gewaltig.

Das Resultat ist klar und überrascht nicht wirklich: Sunrise ist jeweils am günstigsten, Orange ist teurer und Swisscom ist am teuersten. Nichts neues also.

Beim Wenignutzer (60 Minuten Telefonie, 30 SMS, maximal 100 MB pro Monat) kostet das HTC Magic mit dem Sunrise Zero 25-Abo 1128 Franken. Orange verrechnet mit dem neuen "Surf Prima 32"-Abo 1217 Franken und ist damit rund 8% teurer. Noch teurer ist erwartungsgemäss Swisscom: Das HTC Magic kostet während 24 Monaten mit dem "Natel Liberty Mezzo"-Abo sogar 1639 Franken, das sind 45% mehr als bei Sunrise.

Beim Gelegenheitsnutzer (120 Minuten Telefonie, 40 SMS, maximal 100 MB pro Monat) eine ähnliche Situation: Sunrise Zero 50 mit 1'429 Franken, Orange Surf Prima 32 1843 Franken und Swisscom Natel Liberty Mezzo sogar 2'141 Franken.

Und auch beim Vielnutzer (480 Minuten Telefonie, 80 SMS, maximal 250 MB pro Monat) das gleiche Bild: Sunrise Flat Max 3'527 Franken, Orange Surf Maxima 4'071 Franken und Swisscom Natel Liberty Mezzo sogar 5'061 Franken. Swisscom ist damit mehr als 1'500 Franken oder 43% teurer.

Im Artikel der Sonntags-Zeitung sind die Unterschiede zwischen den Abos eines Anbieters leider nicht erwähnt. Die Unterschiede sind frappant. Der Wenignutzer, der zum derzeit viel beworbenen "Sunrise Flat Max"-Abo greift und sich das HTC Magic zum Schnäppchenpreis von einem Franken kauft, bezahlt während den 24 Monaten 1'873 Franken. Das sind 66% mehr als mit dem günstigsten Sunrise-Abo. Und sogar die beiden meistverkauftesten Surfabos von Swisscom sind mehr als 200 Franken günstiger als das HTC Magic mit "Sunrise Flat Max". Bei Orange bezahlt der Wenignutzer mit dem "Surf Optima"-Abo 1'613 Franken und mit dem "Surf Maxima"-Abo sogar 2'628 Franken. Bei Swisscom sind die Unterschiede kleiner: "Natel Liberty Mezzo" und "Natel Liberty Piccolo" sind praktisch gleichteuer, während das "Natel Liberty Grande" 400 Frank teurer ist.

Dieser Vergleich zeigt klar, dass es sich lohnt, vor dem Kaufen zu vergleichen und dann das entsprechende optimale Abo zu nutzen. Leider haben die Anbieter sehr komplexe Preispläne im Angebot und kaum ein Kunde blickt wirklich durch. Aber die Anbieter haben sicherlich nichts dagegen, wenn die Kunden viel mehr für die Dienstleistung bezahlen als notwendig.

Interessant sind auch folgende Sätze im Artikel der Sonntags-Zeitung:
Swisscom erklärt auf Anfrage, die Fokussierung auf den Preis sei zu einseitig. Kunden würden das Preis-Leistungs-Verhältnis der Swisscom im Vergleich zur Konkurrenz als besser beurteilen.
Das man sich bei einem Preisvergleich auf den Preis fokussiert, ist klar und verständlich. Ich frage mich, weshalb das Preis-Leistungs-Verhältnis der Swisscom so viel besser sein soll als dasjenige der Konkurrenz. Überhaupt: Welche besseren Leistungen erbringt Swisscom, dass ein Preisunterschied von 50% rechtfertigt. Ich halte diese Aussage für dummes Geschwätz. Das Mobilfunk-Netz der drei Mobilfunk-Anbieter sind inzwischen gleichwertig. Die Qualität der Dienstleistungen dürften ebenfalls bei allen drei Anbietern gleich sein. Der Kundendienst der Swisscom ist minimal besser, aber auch hier kann Swisscom oftmals nicht kundenorientiert helfen und versucht, die Kunden mit ihren Anliegen abzuwimmeln. Wo also bietet Swisscom mehr Leistung?

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch

Montag, 1. Juni 2009

Sunrise Take Away: 3 Franken pro Stunde oder pro Einwahl?

Hier eine weitere Frage für meine regelmässige Rubrik "Antworten auf Fragen".
Ich möchte mit Sunrise Take Away unterwegs im Internet surfen. Werden die 3 Stunden pro Stunde oder pro Einwahl verrechnet?
Der Preis beträgt 3 Franken pro Stunde. Doch jede angebrochene Stunde wird voll verrechnet. Wer also nur eine Minute surft, bezahlt nicht 5 Rappen (3 Franken geteilt durch 60 Minuten) sondern volle drei Franken. Deshalb wohl auch die Frage, ob die 3 Franken pro Einwahl verrechnet werden. Wer nur kurz die Mails checkt, fährt mit dem Take Away-Angebot von Sunrise relativ schlecht.

(Kleiner Nachtrag: Bezugnehmend auf einen Kommentar noch eine Präzisierung. Bei Take Away kann man sich innerhalb der angebrochenen Stunde beliebig oft neu einwählen, ohne dass die Gebühr nochmals berechnet wird.)

Interessante Alternative ist "Natel easy liberty uno" von Swisscom. Pro Megabyte werden 1 Franken verrechnet, jedoch maximal 5 Franken am Tag. Dieses Prepaid-Angebot ist eigentlich für das Surfen mit Handys gedacht, funktioniert jedoch auch einwandfrei mit einem UMTS-Modem.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch

Sonntag, 17. Mai 2009

Endlich: Mit Prepaid-Handy guenstig surfen

Bisher konnten Kunden mit einem Prepaid-Handy konkurrenzlos günstig telefonieren. Billige Prepaid-Angebote z.B. von Aldi, Migros oder Coop sind für die meisten Kunden massiv kostengünstiger als Abos. Nur wer sehr viel telefoniert, fährt mit günstigen Abos günstiger. Und auch für das Surfen im Internet waren Prepaid-Handys massiv zu teuer. Wer mit seinem Handy in der Schweiz z.B. 100 MB übertragen hat, bezahlt mit einem Abo rund 10 Franken pro Monat dafür. Mit einem Prepaid-Angebot konnte die genau gleiche Dienstleistung auch 1000 Franken im Monat kosten.

Als erster Anbieter bringt nun Coop ein wirklich günstiges Internet-Angebot für sein Prepaid-Handy auf den Markt. Für 9.90 Franken pro Monat sind 100 MB Datenvolumen inklusive. Zum Vergleich: Mit einem Swisscom-Abo kostet das selbe Datenvolumen 13 oder 18 Franken, zu Orange-Abos gibt es 75 MB für 10 Franken und zu Sunrise-Abos gibt es 250 MB für 7.50 Franken. Ein Preisvergleich mit anderen Prepaid-Angeboten ist eigentlich überflüssig: Die 100 MB kosten mit dem günstigsten Prepaid-Angebot, dem Natel easy Liberty Uno der Swisscom, 100 Franken (eventuell auch etwas weniger, wenn nur an wenigen Tagen im Monat gesurft worden ist).

Einen grossen Hacken hat das attraktive Angebot: Das Angebot gilt nur für Kunden, die ein Samsung U700-Handy für 199 Franken surfen und mit diesem Handy surfen. Für alle anderen Handy gilt der attraktive Tarif hingegen nicht. Immerhin: Coop kann sich vorstellen, das Angebot zu einem späteren Zeitpunkt auch Kunden anzubieten, die mit einem anderen Handy surfen.

Im Ausland ist es bereits seit einiger Zeit üblich, dass auch Prepaid-Kunden von günstigen Datentarifen profitieren können. Nun gibt es auch in der Schweiz zum ersten Mal ein attraktives Angebot, wenn auch nur mit einem einzigen Handy-Modell. Wer ein beliebtes Surf-Handy wie das iPhone, das HTC Touch und das neue HTC Magic besitzt, kann jedoch nicht vom günstigen Coop-Tarif profitieren.

Beim wichtigsten Konkurrenten, der Migros, die mit M-Budget Mobile ebenfalls ein günstiges Prepaid-Handy-Angebot verkaufen, sieht man keine Notwendigkeit, die Preise anzupassen. Die Stärke von M-Budget Mobile ist ein einfaches Produkt mit dem man telefonieren und SMS übertragen kann. Dass die Welt sich bewegt und auch die mobile Datenübertragung ein immer wichtigeres Thema wird, scheint noch nicht bis ins Migros-Hochhaus am Limmatplatz vorgedrungen zu sein. Oder Netzpartner Swisscom will noch kein Datenangebot anbieten und Migros konnte sich noch nicht durchsetzen.

Auch Swisscom sieht keine Notwendigkeit, zu reagieren. Mit dem Natel Easy Liberty Uno habe Swisscom ein attraktives Angebot, heisst es. Wer 100 MB an 10 Tagen überträgt, bezahlt dafür 50 Franken. Wer die 100 MB sogar an 30 Tagen überträgt, bezahlt dafür sogar 100 Franken. Dies ist alles andere als attraktiv, verglichen mit dem neuen Coop-Tarif.

Auch Orange und Sunrise sehen keine Notwendigkeit und verrechnen lieber die massiv überteuerten Tarife. Schade.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch