Tages-Anzeiger online hat über einen Kunden berichtet, der mit einer Prepaid-Karte von Sunrise 50 Franken ins Minus geraten ist. (Artikel ist online verfügbar). Interessant sind auch die zahlreichen Leser-Kommentare auf der Tagi-Seite.
Der Vorteil von Prepaid ist gerade die Kostenkontrolle. Da man im Voraus einzahlt, kann man nicht mehr konsumieren als man benutzt hat. Es ist daher unmöglich, Schulden zu machen. Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist eine Prepaid-Karte eine optimale Möglichkeiten.
Das dachte sich auch der Vater des 11jährigen Sohnes, über den Tages-Anzeiger berichtet hat. Doch plötzlich ist die Rechnung im Minus. Sunrise beharrt darauf, dass der Kunde die 50 Franken bezahlen soll. Mir persönlich sind weitere Fälle bekannt, in einem Fall sogar rund 290 Franken. Für mich ist das Verhalten von Sunrise unverschämt. Sollte sich Sunrise weiter stur stellen, würde ich mich als Kunde an die Ombudscom, die Ombudsstelle für Telekommunikation wenden. Damit muss Sunrise eine Stellungnahme abgeben und sich zumindest ernsthaft mit dem Problem beschäftigen. Ein Verfahren vor der Ombudscom ist für den Kunden kostenlos. Da sich aber die wenigsten Kunden wehren werden und dann schliesslich bezahlen, ist es für Sunrise eine lukrative Strategie.
Noch ein Tipp: Zu M-Budget wechseln, da gibt es kein Internet. Zu Hause kann man dann immer noch über WLAN ins Internet gehen.
Sunrise ist stolz darauf, sehr tiefe IT-Ausgaben zu haben. Leider merkt man dies als Kunde schnell, weil Sunrise schnell überfordert ist, wenn etwas nicht läuft. Ich kriege relativ viele – oftmals auch lustige – Pannen von Sunrise mit. Hier sollte Sunrise sich entscheiden, die IT-Kosten zu erhöhen und damit die Zufriedenheit der Kunden zu erhöhen.
Von den anderen Anbietern sind mir keine krassen Fälle bekannt, bei denen Prepaid-Guthaben ins Minus gekommen sind. In der Regel nur ein paar wenige Franken. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, schreiben Sie mir doch über Ihre Erfahrungen als Kommentar.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
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Mittwoch, 26. Januar 2011
Zum Interview mit Carsten Schloter
In der Handelszeitung (Ausgabe vom 20. Januar 2011) ist ein langes Interview mit dem Swisscom-Chef Carsten Schloter erschienen. Dieses Interview ist auch online abrufbar.
Ich erlaube mir, Aussagen von Carsten Schloter hier kritisch zu hinterfragen.
Der Hauptgrund dürfte sein, dass die Kunden nicht bereit gewesen sind, für das mobile Internet horrend hohe Preise zu bezahlen und deshalb mussten die Anbieter interessantere Pakete lancieren.
Die Strategie, nur den Kunden, die mehr bezahlen eine schnellere Geschwindigkeit anzubieten, finde ich jedoch unpassend. Denn in den meisten Fällen würde die Geschwindigkeit für alle Kunden ausreichen. Nur an viel besuchten Orten zu bestimmten Zeiten dürfte die Geschwindigkeit nicht mehr ausreichen. In diesem Fall könnte man Premium-Kunden bevorzugen und Ihnen einen schnelleren Netzzugang anbieten.
Ich halte eine solche Preisgestaltung nicht für gerechtfertigt. Swisscom hofft wohl darauf, von einigen Kunden noch Zusatzeinnahmen zu erhalten und damit die Marge zu erhöhen.
Natürlich würde die Abschaffung der Roaminggebühren nicht heissen, dass sich der Anbieter nicht am Netzausbau beteiligen würde und das Netz kostenlos nutzen kann, wie Carsten Schloter suggeriert. Am sinnvollsten wäre es, sich Interkonnektionsgebühren zu verrechnen, am einfachsten in Höhe der Terminierungsgebühren. Damit würden sich die Anbieter entsprechend ihrer Nutzung auch am Netzausbau beteiligen. In vielen Ländern – so auch in der Schweiz – dürfte der Netzanbieter mit dieser Vermietung damit sogar richtig gut verdienen. Dadurch dass ein Kunde, der sich im Ausland aufhält in der Schweiz keine Kosten für die Netznutzung verursacht und die Interkonnektionsgebühren im Ausland eher niedriger sind, ist auch nicht einzusehen, weshalb die Kunden mehr bezahlen müssen, wenn Sie eine Antenne in Berlin statt in Bern benutzen.
Ausserdem wäre ein Wettbewerb, bei dem ausländische Anbieter einfacher im Schweizer Markt auftreten könnten, interessant und dürfte zu mehr Wettbewerb und attraktiveren Angeboten führen. Dies könnte dann auch bedeuten, dass Traummargen wie sie Swisscom kennt, der Vergangenheit angehören würde. Es wäre dann wohl nicht mehr möglich, eine Dienstleistung für nur etwa 9 Rappen einzukaufen und dann für hohe 60 Rappen zu verkaufen (heutige Situation bei Anrufen auf Fremdnetze).
Die Aussagen von Carsten Schloter, dass es komplex ist, einen Anruf ins Ausland umzuleiten, kann ich nicht nachvollziehen. Es ist standardisiert und läuft voll digital. Ich sehe nicht ein, weshalb es komplexer ist, ein Anruf von Bern nach Berlin zu leiten statt von Bern ins Goms.
Was denken Sie zu den Aussagen von Carsten Schloter und meinen Einschätzungen. Schreiben Sie mir in den Kommentaren Ihre Meinung dazu.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
Ich erlaube mir, Aussagen von Carsten Schloter hier kritisch zu hinterfragen.
Carsten Schloter sagt, dass sich das Datenvolumen im letzten Jahr vervierfacht hat. Der Preis pro Megabyte hat sich dagegen halbiert.Dies bedeutet jedoch auch, dass sich der Umsatz mit Datendienstleistungen verdoppelt hat. Meiner Ansicht nach sind die Konditionen für die mobile Internetnutzung in der Schweiz auf einem einigermassen fairen Niveau (anders als bei den Kosten für Abos und Gespräche).
Der Hauptgrund dürfte sein, dass die Kunden nicht bereit gewesen sind, für das mobile Internet horrend hohe Preise zu bezahlen und deshalb mussten die Anbieter interessantere Pakete lancieren.
Carsten Schloter sagt, dass es aufgrund des stärker ausgelasteten Netzes in Zukunft nicht mehr Pannen geben wird. Er ist überzeugt, dass es Swisscom schaffen wird, die Verfügbarkeit der Netze zu erhöhen.Ich bezweifle sehr, ob dies gelingen wird. Denn je stärker ein Netz ausgelastet ist und je komplexer die Systeme werden, desto eher sind Probleme möglich. Und es dürfte daher auch in Zukunft Pannen geben. Die Häufung der Pannen bei Swisscom sollte Carsten Schloter zu denken geben.
Carsten Schloter kündigt an, dass es unterschiedliche Klassen von Angeboten geben wird und je höher der Preis, desto höher die Sicherheit. Er ist überzeugt, dass die Kunden bereit sind, dafür mehr zu bezahlen. Er ist überzeugt, dass dies eine gerechtere Preisgestaltung erlaubt.Ich bin sehr skeptisch. Es sieht mir nach einem verzweifelten Versuch aus, mehr Einnahmen zu generieren. Es dürfte beim Mobilfunknetz allerdings schwierig werden, bei einer Panne im Mobilfunknetz dafür zu sorgen, dass die Kunden, die mehr bezahlen von der Panne verschont bleiben. Der Aufschlag für die schnellere Geschwindigkeit ist derzeit meiner Meinung nach noch viel zu hoch. Wenn man 10 oder 20 Franken pro Monat bezahlen könnte, um dafür einen privilegierten Zugang ins mobile Internet zu kommen, dann finde ich es sinnvoll.
Die Strategie, nur den Kunden, die mehr bezahlen eine schnellere Geschwindigkeit anzubieten, finde ich jedoch unpassend. Denn in den meisten Fällen würde die Geschwindigkeit für alle Kunden ausreichen. Nur an viel besuchten Orten zu bestimmten Zeiten dürfte die Geschwindigkeit nicht mehr ausreichen. In diesem Fall könnte man Premium-Kunden bevorzugen und Ihnen einen schnelleren Netzzugang anbieten.
Ich halte eine solche Preisgestaltung nicht für gerechtfertigt. Swisscom hofft wohl darauf, von einigen Kunden noch Zusatzeinnahmen zu erhalten und damit die Marge zu erhöhen.
Carsten Schloter sagt, dass das mobile Telefonieren im Ausland immer einen Aufpreis haben wird und sich die Wunschvorstellung, dass die Roaming-Gebühren total verschwinden werden, nicht durchsetzen wird. Er begründet dies damit, dass es teuer ist, ein Mobilfunknetz aufzubauen und zu betreiben. Ohne Roaminggebühren könnte ein Unternehmen aus einem kleinen Land plötzlich seine Angebote überall in Europa verkaufen und müsste sich nicht am Netzausbau beteiligen, argumentiert Carsten Schloter.Zuerst: Telefonieren im Ausland wird immer etwas teurer sein. Da bin ich gleicher Meinung wie Carsten Schloter. Ich bin jedoch der Meinung, dass es sich nur um ein paar Rappen pro Tag handeln dürfte. Es würde also reichen, wenn man z.B. pro Tag, der der Kunde im Ausland ist, eine Gebühr von 20 Rappen verrechnen würde um die durch Roaming verursachten Kosten abdecken zu können.
Natürlich würde die Abschaffung der Roaminggebühren nicht heissen, dass sich der Anbieter nicht am Netzausbau beteiligen würde und das Netz kostenlos nutzen kann, wie Carsten Schloter suggeriert. Am sinnvollsten wäre es, sich Interkonnektionsgebühren zu verrechnen, am einfachsten in Höhe der Terminierungsgebühren. Damit würden sich die Anbieter entsprechend ihrer Nutzung auch am Netzausbau beteiligen. In vielen Ländern – so auch in der Schweiz – dürfte der Netzanbieter mit dieser Vermietung damit sogar richtig gut verdienen. Dadurch dass ein Kunde, der sich im Ausland aufhält in der Schweiz keine Kosten für die Netznutzung verursacht und die Interkonnektionsgebühren im Ausland eher niedriger sind, ist auch nicht einzusehen, weshalb die Kunden mehr bezahlen müssen, wenn Sie eine Antenne in Berlin statt in Bern benutzen.
Ausserdem wäre ein Wettbewerb, bei dem ausländische Anbieter einfacher im Schweizer Markt auftreten könnten, interessant und dürfte zu mehr Wettbewerb und attraktiveren Angeboten führen. Dies könnte dann auch bedeuten, dass Traummargen wie sie Swisscom kennt, der Vergangenheit angehören würde. Es wäre dann wohl nicht mehr möglich, eine Dienstleistung für nur etwa 9 Rappen einzukaufen und dann für hohe 60 Rappen zu verkaufen (heutige Situation bei Anrufen auf Fremdnetze).
Die Aussagen von Carsten Schloter, dass es komplex ist, einen Anruf ins Ausland umzuleiten, kann ich nicht nachvollziehen. Es ist standardisiert und läuft voll digital. Ich sehe nicht ein, weshalb es komplexer ist, ein Anruf von Bern nach Berlin zu leiten statt von Bern ins Goms.
Was denken Sie zu den Aussagen von Carsten Schloter und meinen Einschätzungen. Schreiben Sie mir in den Kommentaren Ihre Meinung dazu.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
Sonntag, 12. Dezember 2010
Interview mit Mobilezone-Chef Martin Lehmann
In der Sonntags-Zeitung vor einer Woche ist ein Interview mit Mobilezone-Chef Martin Lehmann erschienen.
Gemäss den Äusserungen von Martin Lehmann ist die Verfügbarkeit beim Nokia N8, iPhone 16 GB und beim Samsung Galaxy „äusserst prekär“. Ich persönlich habe jetzt seit einigen Wochen gelesen, dass die Verfügbarkeit beim Samsung Galaxy prekär ist. Ich selbst habe mir jedoch vor etwa einen Monat das Galaxy gekauft und habe es ohne Wartezeiten erhalten. Dasselbe bei einem Kollegen. Doch vom iPhone höre ich von Swisscom-Kunden, die wochenlang auf ihr iPhone warten.
Die meistverkauftesten Smartphons sind das iPhone 4, das Samsung Galaxy S, das Nokia N8, das Sony Ericsson X10 und das HTC Desire.
Martin Lehmann geht davon aus, dass im Jahr 2010 in der Schweiz mehr als 700'000 iPhones verkauft werden. Ich persönlich finde diese Zahl sehr hoch. Ich sehe zwar, dass sehr viele Leute mit einem iPhone herumlaufen, bezweifle aber, dass dies bereits so viele sind (zumal bereits vor 2008 und 2009 insgesamt wohl über eine halbe Million iPhones verkauft worden sind).
Mobilezone verkauft auch Angebote von vielen virtuellen Anbietern. Am Besten von den Angeboten, die nicht unter der Marke von Swisscom, Orange und Sunrise verkauft werden, läuft M-Budget Mobile, Coop (Mobilezone verkauft diese nicht), Yallo und Lebara. Gemäss Aussage von Martin Lehmann ist Red Bull Mobile „gar nicht verkäuflich“. Auch 20 Minuten Mobile ist „noch kein Schlager“. Von 20 Minuten Mobile hat Mobilezone einige hundert Abos abgesetzt, was im Vergleich zu Red Bull sehr gut sei.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Gemäss den Äusserungen von Martin Lehmann ist die Verfügbarkeit beim Nokia N8, iPhone 16 GB und beim Samsung Galaxy „äusserst prekär“. Ich persönlich habe jetzt seit einigen Wochen gelesen, dass die Verfügbarkeit beim Samsung Galaxy prekär ist. Ich selbst habe mir jedoch vor etwa einen Monat das Galaxy gekauft und habe es ohne Wartezeiten erhalten. Dasselbe bei einem Kollegen. Doch vom iPhone höre ich von Swisscom-Kunden, die wochenlang auf ihr iPhone warten.
Die meistverkauftesten Smartphons sind das iPhone 4, das Samsung Galaxy S, das Nokia N8, das Sony Ericsson X10 und das HTC Desire.
Martin Lehmann geht davon aus, dass im Jahr 2010 in der Schweiz mehr als 700'000 iPhones verkauft werden. Ich persönlich finde diese Zahl sehr hoch. Ich sehe zwar, dass sehr viele Leute mit einem iPhone herumlaufen, bezweifle aber, dass dies bereits so viele sind (zumal bereits vor 2008 und 2009 insgesamt wohl über eine halbe Million iPhones verkauft worden sind).
Mobilezone verkauft auch Angebote von vielen virtuellen Anbietern. Am Besten von den Angeboten, die nicht unter der Marke von Swisscom, Orange und Sunrise verkauft werden, läuft M-Budget Mobile, Coop (Mobilezone verkauft diese nicht), Yallo und Lebara. Gemäss Aussage von Martin Lehmann ist Red Bull Mobile „gar nicht verkäuflich“. Auch 20 Minuten Mobile ist „noch kein Schlager“. Von 20 Minuten Mobile hat Mobilezone einige hundert Abos abgesetzt, was im Vergleich zu Red Bull sehr gut sei.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Im Ausland günstig surfen
Das Surfen mit dem Handy im Ausland ist unverschämt teuer. Wer als Kunde mit einer Schweizer SIM-Karte im Ausland surft, bezahlt pro Megabyte zwischen 8 und 15 Franken. Und selbst wer sich vorher optimal informiert und eine Option dazu bucht, bezahlt im besten Fall um die 70 Rappen pro Megabyte (und dies auch nur, wenn man zufälligerweise die „richtige“ Datenmenge überträgt, in der Realität dürfte sich der Megabyte-Preise eher zwischen 1 und 2 Franken pro Megabyte betragen).
Zum Vergleich: In der Schweiz erhält man 100 Megabyte für rund 10 Franken im Monat, die selben 100 Megabyte kosten im Ausland in der Regel zwischen 200 und 1500 Franken. Das sind 20 bis 150mal mehr. Eine interessante Möglichkeit ist, im Ausland jeweils eine lokale Prepaid-SIM-Karte zu kaufen und dann zu günstigen „Inland-Tarifen“ zu surfen.
In der aktuellen Ausgabe (ab Seite 172) der Computerzeitschrift ct hat es eine Übersicht mit interessanten Prepaid-Angeboten für das Surfen.
Kurz zusammengefasst die wichtigsten von ct erwähnten Angebote:
Diese Informationen zeigen klar: Es rechnet sich, bei der Ankunft im Ferienland ein paar Franken für eine SIM-Karte herauszugeben. Die Kosten sind massiv viel günstiger als wenn man Roaming nutzen würde. Aufpassen müssen jedoch Besitzer von iPhones: Die meisten in der Schweiz verkauften iPhones enthalten einen SIM-Look und funktionieren daher nicht mit einer ausländischen SIM-Karte. Die anderen Smartphones haben praktisch nie einen SIM-Look und funktionieren daher auch mit einer ausländischen Prepaid-Karte.
Was denken Sie dazu? Kaufen Sie ausländische Prepaid-Karten, wenn Sie im Ausland sind? Schreiben Sie Ihre Meinung in den Kommentaren.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
Zum Vergleich: In der Schweiz erhält man 100 Megabyte für rund 10 Franken im Monat, die selben 100 Megabyte kosten im Ausland in der Regel zwischen 200 und 1500 Franken. Das sind 20 bis 150mal mehr. Eine interessante Möglichkeit ist, im Ausland jeweils eine lokale Prepaid-SIM-Karte zu kaufen und dann zu günstigen „Inland-Tarifen“ zu surfen.
In der aktuellen Ausgabe (ab Seite 172) der Computerzeitschrift ct hat es eine Übersicht mit interessanten Prepaid-Angeboten für das Surfen.
Kurz zusammengefasst die wichtigsten von ct erwähnten Angebote:
- Ägypten: Zu der „El Karte“-Prepaid-Karte von Vodafone gibt es ein Datenpaket mit 25 Megabyte: Gesamtkosten rund 10 Franken. Auch erhältlich ist ein Paket mit 2 Gigabyte, die Gesamtkosten inkl. Prepaid-Karte betragen dann etwas über 20 Franken.
- Frankreich: Von Orange gibt es die „Internet Max“-Option für 12 Euro. Für diese 12 Euro (etwa 16 Franken) kann man 500 Megabyte Daten innerhalb eines Monats übertragen.
- Grossbritannien: Zum O2-Angebot Pay & Go gibt es ein Paket mit 500 Megabyte für etwa 15 Franken.
- Italien: Bei Telecom Italia Mobile TIM ist das „Maxxi Internet“-Paket erhältlich. Für 10 Euro (13 Franken) im Monat kann man jeden Tag maximal 50 Megabyte Daten übertragen. Interessant auch die Wochen-Flatrate von Wind: Für nur 3 Euro kann man während einer Woche bis zu 250 Megabyte Daten übertragen.
- Österreich: Sehr attraktiv ist das Starter-Set Mobiles Internet von Yess. Die SIM-Karte kostet 10 Euro (13 Franken) und enthalten ist ein Datenvolumen von 1 Gigabyte, die man innerhalb von einem Jahr verbrauchen kann.
- Spanien: Mit dem Tarif Prepago Datos von Carrefour Movil kann man für 1 Euro pro Tag surfen (bis zu 100 Megabyte).
Diese Informationen zeigen klar: Es rechnet sich, bei der Ankunft im Ferienland ein paar Franken für eine SIM-Karte herauszugeben. Die Kosten sind massiv viel günstiger als wenn man Roaming nutzen würde. Aufpassen müssen jedoch Besitzer von iPhones: Die meisten in der Schweiz verkauften iPhones enthalten einen SIM-Look und funktionieren daher nicht mit einer ausländischen SIM-Karte. Die anderen Smartphones haben praktisch nie einen SIM-Look und funktionieren daher auch mit einer ausländischen Prepaid-Karte.
Was denken Sie dazu? Kaufen Sie ausländische Prepaid-Karten, wenn Sie im Ausland sind? Schreiben Sie Ihre Meinung in den Kommentaren.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
Dienstag, 2. November 2010
Schweizer bezahlen 150 Millionen zuviel
Gestern hat die Gratis-Zeitung 20 Minuten darüber berichtet, dass die Schweizer jährlich 150 Millionen Franken Gebühren für den Kabelanschluss bezahlen, obwohl sie diesen gar nicht benutzen (Artikel ist auch online verfügbar).
Die meisten Kunden empfangen ihre TV-Programme über den Kabelanschluss z.B. von Cablecom oder einem regionalen Anbieter, aber inzwischen gibt es auch Alternativen. So steigt die Zahl der Kunden, die über ihren Festnetz-Anschluss von Swisscom fernsehen, rasant an. Inzwischen dürften bereits rund 400'000 Haushalte Swisscom-TV nutzen. Andere Alternativen sind der Empfang über Satellit oder – vor allem in Grenzregionen, im Wallis und im Graubünden – über DVB-T über eine normale Antenne. Und schliesslich gibt es noch die Personen, die keinen TV mehr haben und höchstens über Zattoo mal eine Sendung sehen.
Wer nicht über einen Zweitfernseher weiterhin über den Kabelanschluss Programme sehen möchte und ansonsten über eine alternative Technologie die TV-Programme empfängt, benötigt keinen Kabelanschluss mehr. Doch viele Kundinnen und Kunden wissen gar nicht, dass Sie weiterhin Monat für Monat eine Gebühr für den nicht mehr benutzten Kabelanschluss bezahlen. Denn als Mieter bezahlt man diese Gebühr (zwischen etwa 100 und 325 Franken im Jahr, je nach Anbieter) in der Regel mit der Nebenkosten-Abrechnung zusammen mit den Kosten für Warmwasser, Heizung und Lift. Ich habe bereits mehrfach darauf aufmerksam gemacht.
Man kann es nicht oft genug sagen: Wenn man den Kabelnetz-Anschluss nicht mehr benötigt, dann kann man diesen kündigen und muss diese Gebühr in Zukunft nicht mehr bezahlen.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
Die meisten Kunden empfangen ihre TV-Programme über den Kabelanschluss z.B. von Cablecom oder einem regionalen Anbieter, aber inzwischen gibt es auch Alternativen. So steigt die Zahl der Kunden, die über ihren Festnetz-Anschluss von Swisscom fernsehen, rasant an. Inzwischen dürften bereits rund 400'000 Haushalte Swisscom-TV nutzen. Andere Alternativen sind der Empfang über Satellit oder – vor allem in Grenzregionen, im Wallis und im Graubünden – über DVB-T über eine normale Antenne. Und schliesslich gibt es noch die Personen, die keinen TV mehr haben und höchstens über Zattoo mal eine Sendung sehen.
Wer nicht über einen Zweitfernseher weiterhin über den Kabelanschluss Programme sehen möchte und ansonsten über eine alternative Technologie die TV-Programme empfängt, benötigt keinen Kabelanschluss mehr. Doch viele Kundinnen und Kunden wissen gar nicht, dass Sie weiterhin Monat für Monat eine Gebühr für den nicht mehr benutzten Kabelanschluss bezahlen. Denn als Mieter bezahlt man diese Gebühr (zwischen etwa 100 und 325 Franken im Jahr, je nach Anbieter) in der Regel mit der Nebenkosten-Abrechnung zusammen mit den Kosten für Warmwasser, Heizung und Lift. Ich habe bereits mehrfach darauf aufmerksam gemacht.
Man kann es nicht oft genug sagen: Wenn man den Kabelnetz-Anschluss nicht mehr benötigt, dann kann man diesen kündigen und muss diese Gebühr in Zukunft nicht mehr bezahlen.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
Sonntag, 19. September 2010
Handytarife: Immer noch riesige Preisunterschiede
Für die Fernsehsendung Kassensturz habe ich berechnet, wie teuer Telefongespräche, SMS und das mobile Internet bei verschiedenen Anbietern sind.
Erstaunlich ist, dass die Differenzen zwischen den Anbietern immer noch so riesig sind. Mit einem Wechsel zu einem anderen Anbieter kann man schnell sehr viel Geld sparen. Viele Kunden telefonieren ausserdem mit einem zu teuren Abo und könnten mit einem Wechsel noch viel mehr Geld sparen. Für den Vergleich habe ich jeweils das günstigste Abo- und Prepaid-Angebot der drei grossen Anbieter sowie die Prepaid-Angebote von Aldi, Coop und Migros berücksichtigt. Andere auf dem Markt tätige Anbieter sind teurer und sind deshalb in der Tabelle nicht berücksichtigt.
Beim ersten Profil ohne Internetnutzung ist Aldi Mobile mit 32.90 Franken am günstigsten, das günstigste Swisscom Prepaid-Produkt ist mehr als doppelt so teuer. Mit der zusätzlichen Berücksichtigung von 100 Megabyte Internet-Datenvolumen ist Coop mit 50 Franken am günstigsten, das günstigste Swisscom-Abo kostet mehr als 80 Franken im Monat. Noch teurer sind die Prepaid-Angebote Swisscom, Orange – trotz Internet-Option – und Aldi. Doch kaum jemand würde diese hohen Preise in der Praxis wohl bezahlen.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Erstaunlich ist, dass die Differenzen zwischen den Anbietern immer noch so riesig sind. Mit einem Wechsel zu einem anderen Anbieter kann man schnell sehr viel Geld sparen. Viele Kunden telefonieren ausserdem mit einem zu teuren Abo und könnten mit einem Wechsel noch viel mehr Geld sparen. Für den Vergleich habe ich jeweils das günstigste Abo- und Prepaid-Angebot der drei grossen Anbieter sowie die Prepaid-Angebote von Aldi, Coop und Migros berücksichtigt. Andere auf dem Markt tätige Anbieter sind teurer und sind deshalb in der Tabelle nicht berücksichtigt.
Beim ersten Profil ohne Internetnutzung ist Aldi Mobile mit 32.90 Franken am günstigsten, das günstigste Swisscom Prepaid-Produkt ist mehr als doppelt so teuer. Mit der zusätzlichen Berücksichtigung von 100 Megabyte Internet-Datenvolumen ist Coop mit 50 Franken am günstigsten, das günstigste Swisscom-Abo kostet mehr als 80 Franken im Monat. Noch teurer sind die Prepaid-Angebote Swisscom, Orange – trotz Internet-Option – und Aldi. Doch kaum jemand würde diese hohen Preise in der Praxis wohl bezahlen.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Mittwoch, 30. Juni 2010
vanilla.ch: bezahlen mit dem Handy
In der letzten Ausgabe der Zeitung „Sonntag“ wurde über das neue Zahlungsmittel vanilla.ch berichtet. Ab August kann man in den Filialen der Lebensmittelkette Spar damit bezahlen, hiess es in diesem Artikel weiter.
Hinter vanilla.ch steht Ringier, der grösste Schweizer Verlag. In der ersten Phase kann man eine Applikation auf das iPhone, auf Android-Handys bzw. auf ein Symbian-Handy herunterladen, wie Ringier mir gegenüber bestätigt hat. An der Kasse gibt man in seinem Handy einen PIN-Code ein und gibt der Kassiererin das Handy. Auf dem Handy wird ein Barcode angezeigt, den die Kassiererin einscannt. Gemäss dem erwähnten Artikel arbeitet Ringier mit der GE Moneybank zusammen. Bei dieser Gesellschaft handelt es sich um eine grosse Kleinkredit-Bank. Nach dem Einkauf mit vanilla.ch würde man dann regelmässig eine Rechnung der GE Moneybank erhalten, auf der die mit dem Handy getätigten Einkäufen aufgeführt sind.
Es ist ein interessantes Konzept, allerdings stellt sich bei mir die Frage, ob die Kunden bereit sind, der Kassiererin das Handy mit dem Barcode zu übergeben. Wenn das System ähnlich wie Passabene von Coop ausgestaltet ist, könnte vanilla.ch auch im Laden erfolgreich sein. Der Kunde kann dann mit dem Handys die Strichcodes der Produkte sowie an der Kasse das Handy mit dem Bezahl-Strichcode selbst scannen und direkt bezahlen. Allerdings müssten dann auch die richtigen Preise angezeigt werden, was bei einem offenen System wie vanilla.ch wohl komplexer ist als bei einem geschlossenen System wie Passabene. (Zumal Passabene meiner persönlichen Erfahrung nach leider oftmals die falschen Preise anzeigt. Erst letzte Woche hatte Passabene bei meinem Einkauf etwa bei 2/3 aller erfassten Produkte nicht den richtigen Preis angezeigt.)
Zahlungssysteme auf dem Handy konnten sich in Europa – mit Ausnahme der Verrechnung von Klingeltönen, Spielen und Unterhaltungsdiensten auf dem Handy – bisher nicht durchsetzen. So kann man z.B. seit längerem mit Swisscom-Handys an einigen Selecta-Automaten mit dem Handy bezahlen. Doch wie man hört, wird diese Zahlungsweise kaum benutzt. Vielleicht auch, weil der Schokoriegel und das Getränke beim Bezahlen mit dem Handy mehr kostet. Oder die Bedienung wird als zu schwierig angesehen. Ich vermute, dass dieses Zahlungsmittel vor allem eingesetzt wird, wenn man dringend ein Schokoriegel oder ein Getränk benötigt, aber kein Münz mehr dabei hat.
Die SIX Group – ein Schweizer Anbieter, die vor allem für die Banken Transaktionen abwickelt – bietet Mobile Buy an. An einigen wenigen Orten kann der Kunde über eine SMS bezahlen und der Rechnungsbetrag wird direkt der Kreditkarte belastet. Auch Postfinance bietet einen Bezahlservice über das Handy an. Konkret sendet man ein SMS an Postfinance und der Einkauf wird automatisch dem Postkonto belastet. Bezahlen kann man auf diesen Weg vor allem Konzerttickets und CDs im Internet, unterwegs kann man so sein Handy-Prepaid-Guthaben aufladen oder eine Überweisung auf ein Postkonto in Auftrag geben. Mit beiden genannten System kann man nur ganz wenige Einkäufe bezahlen. Dies ist meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass diese Services noch nicht gross benutzt werden.
Anders als in Europa ist das Bezahlen mit Handy vor allem in Entwicklungsländer weit verbreitet. Der Grund dürfte darin liegen, dass es in der Regel in diesen Ländern eine einigermassen gut ausgebaute Mobilfunk-Infrastruktur gibt während Banken nicht so weit verbreitet sind. Ausserdem dürfte es mehr Personen mit Handys geben als Personen, die ein Bankkonto haben. Dies führt dann dazu, dass der Kunde seine Rüebli mit dem Handy bezahlt. Und der Gemüsehändler kann seine Einkäufe wiederum mit seinem Handy bezahlen.
In Europa gibt es natürlich viele weit verbreitete Zahlungsmittel: Neben Bargeld kann man mit der Maestro-Karte oder der Kreditkarte bezahlen. Das Handy hat als Zahlungsmittel eine ausgezeichnete Ausgangslage, weil man dieses sowieso immer dabei hat. Wichtig ist jedoch, dass die Kunden den Service bequem nutzen können und das Kunden Vertrauen in das Zahlungsmittel haben. Es wird sich zeigen, ob sich Zahlungssysteme auf dem Handy auch in Europa durchsetzen können. Schreiben Sie mir doch im Kommentar, was Sie zu den Zahlungssystemen auf den Handy denken? Würden Sie der Kassiererin ihr iPhone geben, damit diese das iPhone scannen könnte.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Hinter vanilla.ch steht Ringier, der grösste Schweizer Verlag. In der ersten Phase kann man eine Applikation auf das iPhone, auf Android-Handys bzw. auf ein Symbian-Handy herunterladen, wie Ringier mir gegenüber bestätigt hat. An der Kasse gibt man in seinem Handy einen PIN-Code ein und gibt der Kassiererin das Handy. Auf dem Handy wird ein Barcode angezeigt, den die Kassiererin einscannt. Gemäss dem erwähnten Artikel arbeitet Ringier mit der GE Moneybank zusammen. Bei dieser Gesellschaft handelt es sich um eine grosse Kleinkredit-Bank. Nach dem Einkauf mit vanilla.ch würde man dann regelmässig eine Rechnung der GE Moneybank erhalten, auf der die mit dem Handy getätigten Einkäufen aufgeführt sind.
Es ist ein interessantes Konzept, allerdings stellt sich bei mir die Frage, ob die Kunden bereit sind, der Kassiererin das Handy mit dem Barcode zu übergeben. Wenn das System ähnlich wie Passabene von Coop ausgestaltet ist, könnte vanilla.ch auch im Laden erfolgreich sein. Der Kunde kann dann mit dem Handys die Strichcodes der Produkte sowie an der Kasse das Handy mit dem Bezahl-Strichcode selbst scannen und direkt bezahlen. Allerdings müssten dann auch die richtigen Preise angezeigt werden, was bei einem offenen System wie vanilla.ch wohl komplexer ist als bei einem geschlossenen System wie Passabene. (Zumal Passabene meiner persönlichen Erfahrung nach leider oftmals die falschen Preise anzeigt. Erst letzte Woche hatte Passabene bei meinem Einkauf etwa bei 2/3 aller erfassten Produkte nicht den richtigen Preis angezeigt.)
Zahlungssysteme auf dem Handy konnten sich in Europa – mit Ausnahme der Verrechnung von Klingeltönen, Spielen und Unterhaltungsdiensten auf dem Handy – bisher nicht durchsetzen. So kann man z.B. seit längerem mit Swisscom-Handys an einigen Selecta-Automaten mit dem Handy bezahlen. Doch wie man hört, wird diese Zahlungsweise kaum benutzt. Vielleicht auch, weil der Schokoriegel und das Getränke beim Bezahlen mit dem Handy mehr kostet. Oder die Bedienung wird als zu schwierig angesehen. Ich vermute, dass dieses Zahlungsmittel vor allem eingesetzt wird, wenn man dringend ein Schokoriegel oder ein Getränk benötigt, aber kein Münz mehr dabei hat.
Die SIX Group – ein Schweizer Anbieter, die vor allem für die Banken Transaktionen abwickelt – bietet Mobile Buy an. An einigen wenigen Orten kann der Kunde über eine SMS bezahlen und der Rechnungsbetrag wird direkt der Kreditkarte belastet. Auch Postfinance bietet einen Bezahlservice über das Handy an. Konkret sendet man ein SMS an Postfinance und der Einkauf wird automatisch dem Postkonto belastet. Bezahlen kann man auf diesen Weg vor allem Konzerttickets und CDs im Internet, unterwegs kann man so sein Handy-Prepaid-Guthaben aufladen oder eine Überweisung auf ein Postkonto in Auftrag geben. Mit beiden genannten System kann man nur ganz wenige Einkäufe bezahlen. Dies ist meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass diese Services noch nicht gross benutzt werden.
Anders als in Europa ist das Bezahlen mit Handy vor allem in Entwicklungsländer weit verbreitet. Der Grund dürfte darin liegen, dass es in der Regel in diesen Ländern eine einigermassen gut ausgebaute Mobilfunk-Infrastruktur gibt während Banken nicht so weit verbreitet sind. Ausserdem dürfte es mehr Personen mit Handys geben als Personen, die ein Bankkonto haben. Dies führt dann dazu, dass der Kunde seine Rüebli mit dem Handy bezahlt. Und der Gemüsehändler kann seine Einkäufe wiederum mit seinem Handy bezahlen.
In Europa gibt es natürlich viele weit verbreitete Zahlungsmittel: Neben Bargeld kann man mit der Maestro-Karte oder der Kreditkarte bezahlen. Das Handy hat als Zahlungsmittel eine ausgezeichnete Ausgangslage, weil man dieses sowieso immer dabei hat. Wichtig ist jedoch, dass die Kunden den Service bequem nutzen können und das Kunden Vertrauen in das Zahlungsmittel haben. Es wird sich zeigen, ob sich Zahlungssysteme auf dem Handy auch in Europa durchsetzen können. Schreiben Sie mir doch im Kommentar, was Sie zu den Zahlungssystemen auf den Handy denken? Würden Sie der Kassiererin ihr iPhone geben, damit diese das iPhone scannen könnte.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Mittwoch, 9. Juni 2010
NZZ anno 1941 zu 60 Jahre Telefonie
Die NZZ veröffentlicht auf ihrer Website „Trouvaillen aus dem NZZ Archiv“. Täglich wird ein NZZ-Artikel aus früheren Tagen aufgeschaltet. Es ist immer wieder interessant, sich durch alte Artikel zu lesen. Vor einigen Tagen wurde ein Artikel aus dem Jahre 1941 aufgeschaltet, der sich mit dem 60-Jahre Telefonie beschäftigt hat.
Der Artikel besteht aus vielen Bildern, zum Beispiel von uralten Telefonen, Telefonzentralen, einem Kabelschacht oder einem durch Menschen bedientes Fernamt. Der Artikel ist online als PDF abrufbar, auf jeden Fall interessant, was da vor rund 70 Jahren veröffentlicht worden ist.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Der Artikel besteht aus vielen Bildern, zum Beispiel von uralten Telefonen, Telefonzentralen, einem Kabelschacht oder einem durch Menschen bedientes Fernamt. Der Artikel ist online als PDF abrufbar, auf jeden Fall interessant, was da vor rund 70 Jahren veröffentlicht worden ist.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Montag, 31. Mai 2010
Interview mit Eric Tveter (Cablecom)
In der Sonntagszeitung vom 23. Mai 2010 ist ein Interview mit Cablecom-Chef Eric Tveter erschienen. Der Amerikaner, der seit etwa einem Jahr Chef der Cablecom ist, erklärte im Interview, dass Qualität den Schweizern sehr wichtig sei und sich der Kundendienst wesentlich verbessert habe.
Eric Tveter sagte im Interview, dass seit der Lancierung der 3-für-2-Angebote die Marktanteile der Cablecom steigen. Und aufgrund des neuen Internet-Angebotes und der Einführung von Digital-TV ohne Set-Top-Box erwartet Eric Tveter ein schnelleres Wachstum in Zukunft.
Ich frage mich, ob Cablecom in Zukunft wirklich so schnell wachsen wird. Was ist der Auslöser bei den Kunden, von Swisscom und Sunrise zur Cablecom zu wechseln? Kann Cablecom mit schnellerem Internet zum praktisch gleichen Preis wirklich die Kunden dazu bewegen, in Scharen von Swisscom weg zu wechseln? Ich glaube dies eher weniger. Ich denke, dass den meisten Kunden die Erwartung an einen guten Kundendienst von Swisscom (der allerdings auch nicht perfekt ist) wichtiger ist als einen schnelleren Internet-Zugang von Cablecom. Die Cablecom hat immer noch ein Imageproblem beim Kundendienst, auch wenn sich der Kundendienst wohl verbessert haben dürfte. Es braucht halt viel Zeit, das schlechte Image zu verbessern.
Zum Thema Mobilfunk äusserte sich Eric Tveter auch. Als reiner Wiederverkäufer seien die Möglichkeiten bei Produkt- und Preisgestaltung sehr limitiert und damit lasse sich kein Geld verdienen. Cablecom hat den Entscheid der Weko, die Fusion zwischen Orange und Sunrise abzulehnen, begrüsst. Eric Tveter ist optimistischer, dass Cablecom bald als vollwertiger Mobilfunk-Anbieter auftreten können. Interessant die Aussage, dass man sich als virtueller Mobilfunk-Anbieter nicht über den Preis definieren will. Meiner Meinung nach heisst dies, dass Cablecom nicht mit tiefen Preisen Marktanteile erobern möchte. Allerdings ist dann fraglich, mit welcher Strategie Cablecom die Kunden gewinnen möchte. Auch in Zukunft dürften wir also in der Schweiz sehr hohe Mobilfunk-Preise bezahlen.
Im Interview nennt die Sonntags-Zeitung eine Zahl von 100 bis 200 Millionen Franken, die Cablecom für den Marktantritt zum virtuellen Mobilfunk-Anbieter investieren müsste. Eric Tveter sagt, dass diese Zahl viel zu hoch ist. Ich bin gleicher Meinung: Selbst wenn die Cablecom ein echter virtueller Mobilfunk-Anbieter ist, dürfte die Cablecom meiner Meinung nach maximal einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag investieren.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Eric Tveter sagte im Interview, dass seit der Lancierung der 3-für-2-Angebote die Marktanteile der Cablecom steigen. Und aufgrund des neuen Internet-Angebotes und der Einführung von Digital-TV ohne Set-Top-Box erwartet Eric Tveter ein schnelleres Wachstum in Zukunft.
Ich frage mich, ob Cablecom in Zukunft wirklich so schnell wachsen wird. Was ist der Auslöser bei den Kunden, von Swisscom und Sunrise zur Cablecom zu wechseln? Kann Cablecom mit schnellerem Internet zum praktisch gleichen Preis wirklich die Kunden dazu bewegen, in Scharen von Swisscom weg zu wechseln? Ich glaube dies eher weniger. Ich denke, dass den meisten Kunden die Erwartung an einen guten Kundendienst von Swisscom (der allerdings auch nicht perfekt ist) wichtiger ist als einen schnelleren Internet-Zugang von Cablecom. Die Cablecom hat immer noch ein Imageproblem beim Kundendienst, auch wenn sich der Kundendienst wohl verbessert haben dürfte. Es braucht halt viel Zeit, das schlechte Image zu verbessern.
Zum Thema Mobilfunk äusserte sich Eric Tveter auch. Als reiner Wiederverkäufer seien die Möglichkeiten bei Produkt- und Preisgestaltung sehr limitiert und damit lasse sich kein Geld verdienen. Cablecom hat den Entscheid der Weko, die Fusion zwischen Orange und Sunrise abzulehnen, begrüsst. Eric Tveter ist optimistischer, dass Cablecom bald als vollwertiger Mobilfunk-Anbieter auftreten können. Interessant die Aussage, dass man sich als virtueller Mobilfunk-Anbieter nicht über den Preis definieren will. Meiner Meinung nach heisst dies, dass Cablecom nicht mit tiefen Preisen Marktanteile erobern möchte. Allerdings ist dann fraglich, mit welcher Strategie Cablecom die Kunden gewinnen möchte. Auch in Zukunft dürften wir also in der Schweiz sehr hohe Mobilfunk-Preise bezahlen.
Im Interview nennt die Sonntags-Zeitung eine Zahl von 100 bis 200 Millionen Franken, die Cablecom für den Marktantritt zum virtuellen Mobilfunk-Anbieter investieren müsste. Eric Tveter sagt, dass diese Zahl viel zu hoch ist. Ich bin gleicher Meinung: Selbst wenn die Cablecom ein echter virtueller Mobilfunk-Anbieter ist, dürfte die Cablecom meiner Meinung nach maximal einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag investieren.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Donnerstag, 20. Mai 2010
Bodenmann kritisiert Vier-Faser-Modell
In der Schweiz versucht Swisscom, dass Vier-Faser-Modell durchzudrücken. Obwohl es für die Kunden ein denkbar schlechtes und sinnloses Modell ist, ist es der Swisscom gelungen, sich durchzusetzen. Aufmerksame Leserinnen und Leser meines Blogs wissen, dass ich mich vehement für ein offenes Ein-Faser-Modell einsetze.
Umso überraschender ist für mich, dass sich die Swisscom-Tochtergesellschaft Fastweb in Italien für ein Ein-Faser-Modell stark macht. Zusammen mit Wind und Vodafone will die Swisscom-Tochter 2.5 Milliarden Euro investieren und dann das Netz diskriminierungsfrei allen Anbietern zur Verfügung stellen.
Der frühere Parteipräsident der schweizerischen SP, Ex-Nationalrat und Ex-Staatsrat Peter Bodenmann nimmt das Thema in seiner Kolumne in der Weltwoche vom 11. Mai 2010 auf (teilweise online verfügbar).
So schreibt Peter Bodenmann unter anderem:
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Umso überraschender ist für mich, dass sich die Swisscom-Tochtergesellschaft Fastweb in Italien für ein Ein-Faser-Modell stark macht. Zusammen mit Wind und Vodafone will die Swisscom-Tochter 2.5 Milliarden Euro investieren und dann das Netz diskriminierungsfrei allen Anbietern zur Verfügung stellen.
Der frühere Parteipräsident der schweizerischen SP, Ex-Nationalrat und Ex-Staatsrat Peter Bodenmann nimmt das Thema in seiner Kolumne in der Weltwoche vom 11. Mai 2010 auf (teilweise online verfügbar).
So schreibt Peter Bodenmann unter anderem:
In der Schweiz will die Swisscom allen Regionen ihr – sowohl im Bau wie im Unterhalt – unsinnig teures Vierfaser-Modell aufs Auge drücken.
Die Parteien – allen voran die Sozialdemokraten samt deren Unterabteilung Konsumentenschutz – lassen sich von einem Heer von Lobbyisten an der Nase herumführen. Statt eines schnellen, kostengünstigen Glasfasernetzes wird absehbar eine zu teure Infrastruktur zu langsam nur in städtischen Zentren errichtet.Ich kann dem nichts mehr hinzufügen. Swisscom geht es mit dem unsinnigen Vier-Faser-Modell darum, das Monopol aus der Kuperkabelzeit in die Glasfaser-Zeit zu retten und die Konkurrenz zu behindern. Es wäre an der Politik, endlich zu erkennen, dass ein attraktives Glasfasernetz für die Zukunft des Wirtschaftsstandort Schweiz äusserst wichtig ist. Dementsprechend sollte man dafür sorgen, dass ein fairer Wettbewerb möglich sein wird. Stattdessen lässt man sich von Swisscom einseifen und lässt die Stromkunden das Glasfasernetz der Swisscom quer subventionieren.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Mittwoch, 5. Mai 2010
Handypreise werden nicht sinken
In der Sonntagszeitung vom letzten Sonntag erschien ein Interview mit Marc Furrer. Marc Furrer ist Chef der Regulierungsbehörde für Telekommunikation, der Kommunikationskommission ComCom.
Marc Furrer geht davon aus, dass eine Halbierung der Terminierungsgebühren angezeigt ist und damit 20 Prozent tiefere Preise drin wären. Ich halte dies für unwahrscheinlich. Die Terminierungsgebühren wurden in den letzten 5 Jahre etwa halbiert, die Preise für Anrufe in Fremdnetze sind bei den meisten Tarifplänen etwa gleich geblieben. Die Anbieter haben lediglich ihre Margen erhöht, die Kostensenkung jedoch nicht an die Kunden weitergegeben.
Marc Furrer sagt, dass die Mobilfunktarife in der Schweiz eine Tendenz nach unten zeigen und dies unabhängig von der Wettbewerbssituation. Denn Internet-Telefonie VoIP und Skype sorgen für billigere Preise. Ich denke dies nicht: Solange nicht die breite Masse mit dem Handy über VoIP und Skype telefonieren, können die Handy-Anbieter diese Technologien ignorieren.
Marc Furrer empfiehlt Orange und Sunrise, ein neues Gesuch für die Fusion bei der Wettbewerbskommission einzureichen und Konzessionen zu machen. Gleichzeitig bezeichnet Furrer den Entscheid der Weko in der Konsequenz als schlecht. Die ComCom hätte eine Bewilligung mit Auflagen bevorzug. Ich sehe leider keine Auflagen, die dazu führen könnte, dass der Wettbewerb unter den Mobilfunk-Anbietern wirklich spielen kann.
Marc Furrer findet es wichtig, dass die Cablecom das Mobilfunknetz eines Mitbewerbers nutzen kann. Mit Cablecom als Service Provider gibt es mehr Wettbewerb. Marc Furrer geht davon aus, dass Orange nun bereit ist, Cablecom ihr Mobilfunknetz zu fairen Bedingungen zur Verfügung zu stellen. Ansonsten müsste man das Fernmeldegesetz anpassen. Es würde mich erstaunen, wenn ein Netzbetreiber Cablecom plötzlich attraktivere Konditionen anbieten würde. Kein Netzbetreiber hat ein Interesse daran, sich selbst zu konkurrenzieren. Das Anpassen des Fernmeldegesetz ist immer schwierig und dürfte eine politische Herausforderung sein. Ob das Telefonieren mit Cablecom wirklich günstiger werden würde, ist allerdings fraglich. Denn da viele Kunden nicht den Anbieter wechseln, dürfte es für einen Anbieter kaum lohnen, eine Billigpreis-Strategie zu fahren.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Marc Furrer geht davon aus, dass eine Halbierung der Terminierungsgebühren angezeigt ist und damit 20 Prozent tiefere Preise drin wären. Ich halte dies für unwahrscheinlich. Die Terminierungsgebühren wurden in den letzten 5 Jahre etwa halbiert, die Preise für Anrufe in Fremdnetze sind bei den meisten Tarifplänen etwa gleich geblieben. Die Anbieter haben lediglich ihre Margen erhöht, die Kostensenkung jedoch nicht an die Kunden weitergegeben.
Marc Furrer sagt, dass die Mobilfunktarife in der Schweiz eine Tendenz nach unten zeigen und dies unabhängig von der Wettbewerbssituation. Denn Internet-Telefonie VoIP und Skype sorgen für billigere Preise. Ich denke dies nicht: Solange nicht die breite Masse mit dem Handy über VoIP und Skype telefonieren, können die Handy-Anbieter diese Technologien ignorieren.
Marc Furrer empfiehlt Orange und Sunrise, ein neues Gesuch für die Fusion bei der Wettbewerbskommission einzureichen und Konzessionen zu machen. Gleichzeitig bezeichnet Furrer den Entscheid der Weko in der Konsequenz als schlecht. Die ComCom hätte eine Bewilligung mit Auflagen bevorzug. Ich sehe leider keine Auflagen, die dazu führen könnte, dass der Wettbewerb unter den Mobilfunk-Anbietern wirklich spielen kann.
Marc Furrer findet es wichtig, dass die Cablecom das Mobilfunknetz eines Mitbewerbers nutzen kann. Mit Cablecom als Service Provider gibt es mehr Wettbewerb. Marc Furrer geht davon aus, dass Orange nun bereit ist, Cablecom ihr Mobilfunknetz zu fairen Bedingungen zur Verfügung zu stellen. Ansonsten müsste man das Fernmeldegesetz anpassen. Es würde mich erstaunen, wenn ein Netzbetreiber Cablecom plötzlich attraktivere Konditionen anbieten würde. Kein Netzbetreiber hat ein Interesse daran, sich selbst zu konkurrenzieren. Das Anpassen des Fernmeldegesetz ist immer schwierig und dürfte eine politische Herausforderung sein. Ob das Telefonieren mit Cablecom wirklich günstiger werden würde, ist allerdings fraglich. Denn da viele Kunden nicht den Anbieter wechseln, dürfte es für einen Anbieter kaum lohnen, eine Billigpreis-Strategie zu fahren.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Digital-TV im Kassensturz
Gestern hat die TV-Sendung Kassensturz wieder einmal über den Kabel-TV-Anbieter Cablecom berichtet. Der Beitrag ist online abrufbar.
Cablecom hebt bekanntlich ab Juni den Set-Top-Boxen-Zwang auf. Neu können die Kunden auch eine Digicard für rund 100 Franken kaufen. Diese Digicard können die Kunden in einen kompatiblen Fernseher stecken und so digital fernsehen. Doch leider setzt die Cablecom auf den CI+-Standard. Dies bedeutet, dass über 450'000 TV-Geräte mit der verbreiteten CI-Schnittstelle, die eigentlich auch Digital-TV ohne Set-Top-Box empfangen könnten, weiterhin auf eine Set-Top-Box angewiesen sind.
Meine Meinung dazu: Das Argument, dass die TV-Sender CI+ vorschreiben würden, ist fraglich. Würde die Cablecom auf das normale CI setzen, so würde kaum ein Sender die Weiterverbreitung verbieten. Abgesehen davon darf Cablecom alle in der Schweiz frei empfangbaren Programme weiterverbreiten, ohne dass der Sender einverstanden sein muss. Ich verstehe nicht, weshalb die Cablecom trotzdem auf CI+ setzt. Am Besten wäre immer noch, dass die Programme unverschlüsselt ausgestrahlt werden. Mindestens die Must-Carry-Programme sollten ohne Verschlüsselung ausgestrahlt werden.
Ich hoffe, dass der Bundesrat sich jetzt noch für eine kundenfreundliche Lösung einsetzt und die Verordnung so anpasst, dass die Programme ohne Verschlüsselung verbreitet werden. Oder zumindest CI vorschreibt. Eine Regulierung ist in diesem Bereich notwendig und sinnvoll, ansonsten können die Konsumenten in Zukunft unter Umständen nicht mal mehr ihre Sendungen vorspuhlen. Eine Funktion, die mein uralter VHS-Recorder bereits vor 20 Jahren konnte.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Cablecom hebt bekanntlich ab Juni den Set-Top-Boxen-Zwang auf. Neu können die Kunden auch eine Digicard für rund 100 Franken kaufen. Diese Digicard können die Kunden in einen kompatiblen Fernseher stecken und so digital fernsehen. Doch leider setzt die Cablecom auf den CI+-Standard. Dies bedeutet, dass über 450'000 TV-Geräte mit der verbreiteten CI-Schnittstelle, die eigentlich auch Digital-TV ohne Set-Top-Box empfangen könnten, weiterhin auf eine Set-Top-Box angewiesen sind.
Meine Meinung dazu: Das Argument, dass die TV-Sender CI+ vorschreiben würden, ist fraglich. Würde die Cablecom auf das normale CI setzen, so würde kaum ein Sender die Weiterverbreitung verbieten. Abgesehen davon darf Cablecom alle in der Schweiz frei empfangbaren Programme weiterverbreiten, ohne dass der Sender einverstanden sein muss. Ich verstehe nicht, weshalb die Cablecom trotzdem auf CI+ setzt. Am Besten wäre immer noch, dass die Programme unverschlüsselt ausgestrahlt werden. Mindestens die Must-Carry-Programme sollten ohne Verschlüsselung ausgestrahlt werden.
Ich hoffe, dass der Bundesrat sich jetzt noch für eine kundenfreundliche Lösung einsetzt und die Verordnung so anpasst, dass die Programme ohne Verschlüsselung verbreitet werden. Oder zumindest CI vorschreibt. Eine Regulierung ist in diesem Bereich notwendig und sinnvoll, ansonsten können die Konsumenten in Zukunft unter Umständen nicht mal mehr ihre Sendungen vorspuhlen. Eine Funktion, die mein uralter VHS-Recorder bereits vor 20 Jahren konnte.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Dienstag, 27. April 2010
Interview mit Thomas Sieber
In der letzten Ausgabe der Sonntags-Zeitung ist ein Interview mit Thomas Sieber, dem Chef von Orange Schweiz erschienen. Wichtiges Thema war natürlich die durch die Weko untersagte Fusion zwischen Orange und Sunrise.
Thomas Sieber sagt, dass sie in den Verhandlungen mit der Weko substanzielle Zugeständnisse gemacht haben. Er sagte jedoch auch, dass man aufpassen muss, dass die Zugeständnisse nicht dazu führen, dass die neue Firma bereits beim Start ins Hintertreffen gerät. Als Beispiel nannte er, dass Orange eine Multibrand-Strategie auch mit den Marken Sunrise und Yallo und deren Angeboten fahren wollte. Ausserdem sagte Thomas Sieber, dass sie von Anfang an für Orange-Kunden das Surise „Internet for Free“-Angebot - gemeint ist wohl das „Free Internet“ - angeboten hätten. Mich persönlich überzeugt diese Argumentation nicht. Denn es ist klar, dass Orange Interesse daran hat, Festnetz-Kunden zu gewinnen. In diesem Bereich hat Orange so gut wie keine Kunden und deshalb kann man dort locker die Orange-Preise auf das Sunrise-Niveau reduzieren. Schliesslich jagt man damit höchstens Swisscom und Cablecom Kunden ab. Die Synergieeffekte werden an anderen Stellen, insbesondere im Mobilfunkbereich erzielt und dort nannte Herrn Sieber keine konkreten Beispiele. Dies wohl, weil Orange die Einsparungen (oder zumindest ein Teil davon) durch Synergieeffekte nicht an die Kunden weitergeben möchte.
Thomas Sieber erklärte, dass Orange bereit gewesen, der Cablecom Netzzugang zu gewähren. Über den Preis sprach Thomas Sieber jedoch nicht. Gemäss einem Artikel im Tages-Anzeiger wollte die Weko, dass Orange der Cablecom den Netzzugang zu kostenorientierten Preisen anbieten muss. Doch zu diesem Preis wollte Orange die Cablecom wohl ihr Netz nicht nutzen lassen.
Ausserdem sagte Thomas Sieber, dass die Gefahr nicht gegeben ist, dass sich zwei Player im Markt absprechen. Er würde sofort entlassen werden, sofern er sich mit Swisscom-Chef Carsten Schloter in geschäftlichen Dingen absprechen würde. Ich denke, dass eine Absprache auch gar nicht notwendig ist. Es reicht bereits, keine attraktiven Angebote zu lancieren. Dazu ist es gar nicht notwendig, dass man sich mit einem Konkurrenten absprechen muss.
Thomas Sieber glaubt, dass die Fusion für den Schweizer Telecom-Markt sehr wichtig ist, da dies der einzige Weg ist, den Markt zu deblockieren und Kunden neue Dienste anbieten zu können. Ich bin nicht so optimistisch. Die beiden kleineren Anbieter haben es in der Vergangenheit nicht geschafft, die Kunden von Swisscom abzuwerben. Weshalb soll dies nun plötzlich funktionieren?
Auf die Frage, ob sich die Schweizer Handytelefonierer auf günstigere Tarife freuen können, antwortete Thomas Sieber sehr ausweichend, dass man von Orange aggressive Angebote sehen wird. Ich persönlich kann mir dies zwar nicht vorstellen. In den vergangenen Jahren ist Orange nie durch günstige Angebote aufgefallen. Stattdessen sprach Thomas Sieber konsequent von „aggressiven“ Angeboten, nicht von günstigeren Angeboten.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
Thomas Sieber sagt, dass sie in den Verhandlungen mit der Weko substanzielle Zugeständnisse gemacht haben. Er sagte jedoch auch, dass man aufpassen muss, dass die Zugeständnisse nicht dazu führen, dass die neue Firma bereits beim Start ins Hintertreffen gerät. Als Beispiel nannte er, dass Orange eine Multibrand-Strategie auch mit den Marken Sunrise und Yallo und deren Angeboten fahren wollte. Ausserdem sagte Thomas Sieber, dass sie von Anfang an für Orange-Kunden das Surise „Internet for Free“-Angebot - gemeint ist wohl das „Free Internet“ - angeboten hätten. Mich persönlich überzeugt diese Argumentation nicht. Denn es ist klar, dass Orange Interesse daran hat, Festnetz-Kunden zu gewinnen. In diesem Bereich hat Orange so gut wie keine Kunden und deshalb kann man dort locker die Orange-Preise auf das Sunrise-Niveau reduzieren. Schliesslich jagt man damit höchstens Swisscom und Cablecom Kunden ab. Die Synergieeffekte werden an anderen Stellen, insbesondere im Mobilfunkbereich erzielt und dort nannte Herrn Sieber keine konkreten Beispiele. Dies wohl, weil Orange die Einsparungen (oder zumindest ein Teil davon) durch Synergieeffekte nicht an die Kunden weitergeben möchte.
Thomas Sieber erklärte, dass Orange bereit gewesen, der Cablecom Netzzugang zu gewähren. Über den Preis sprach Thomas Sieber jedoch nicht. Gemäss einem Artikel im Tages-Anzeiger wollte die Weko, dass Orange der Cablecom den Netzzugang zu kostenorientierten Preisen anbieten muss. Doch zu diesem Preis wollte Orange die Cablecom wohl ihr Netz nicht nutzen lassen.
Ausserdem sagte Thomas Sieber, dass die Gefahr nicht gegeben ist, dass sich zwei Player im Markt absprechen. Er würde sofort entlassen werden, sofern er sich mit Swisscom-Chef Carsten Schloter in geschäftlichen Dingen absprechen würde. Ich denke, dass eine Absprache auch gar nicht notwendig ist. Es reicht bereits, keine attraktiven Angebote zu lancieren. Dazu ist es gar nicht notwendig, dass man sich mit einem Konkurrenten absprechen muss.
Thomas Sieber glaubt, dass die Fusion für den Schweizer Telecom-Markt sehr wichtig ist, da dies der einzige Weg ist, den Markt zu deblockieren und Kunden neue Dienste anbieten zu können. Ich bin nicht so optimistisch. Die beiden kleineren Anbieter haben es in der Vergangenheit nicht geschafft, die Kunden von Swisscom abzuwerben. Weshalb soll dies nun plötzlich funktionieren?
Auf die Frage, ob sich die Schweizer Handytelefonierer auf günstigere Tarife freuen können, antwortete Thomas Sieber sehr ausweichend, dass man von Orange aggressive Angebote sehen wird. Ich persönlich kann mir dies zwar nicht vorstellen. In den vergangenen Jahren ist Orange nie durch günstige Angebote aufgefallen. Stattdessen sprach Thomas Sieber konsequent von „aggressiven“ Angeboten, nicht von günstigeren Angeboten.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
Montag, 29. März 2010
Nichts neues zur Fusion
In der aktuellen Ausgabe der Handelszeitung ist die Fusion von Orange und Sunrise das grosse Thema. Bereits auf der Frontseite berichtet die Handelszeitung über den bevorstehenden Entscheid der Wettbewerbskommission Weko. Letzten November kündigte Orange an, dass sie Sunrise übernehmen wolle. Noch gut einen Monat Zeit hat die Weko noch, um eine Entscheidung zu treffen.
Im Artikel (der auch online verfügbar ist) steht nichts wirklich Neues. Die Handelszeitung schreibt, dass die Weko vor einem Dilemma steht. Gemäss Informationen der Handelszeitung soll die neue Orange verpflichtet werden, die Tiefpreisangebote von Sunrise weiterzuführen. Ausserdem soll die neue Orange verpflichtet werden, die Verträge mit Wiederverkäufern wie Coop oder Aldi weiterzuführen (und wieder einmal wird konsequent ignoriert, dass es sich nicht um Wiederverkäufer handelt. Coop und Aldi stellen lediglich ihre Marke zur Verfügung und verkaufen diese Produkte. Es handelt sich jedoch um ein Angebot von Orange bzw. Sunrise.).
Sollten tatsächlich solche Auflagen kommen, so dürfte dies den Wettbewerb meiner Meinung nach kaum beleben. Denn die beiden verbleibenden Anbieter werden es sich gemütlich machen und die Kaufkraft der Schweizer weiterhin gnadenlos abschöpfen. Die neue Orange hat tiefere Kosten, die lediglich dazu führen dürfte, dass eine höhere Dividende an den Hauptsitz in Paris überwiesen wird.
Der Handelszeitung gibt Christoph Brand, CEO von Sunrise ein Interview (auch online verfügbar). Er kann sich kaum eine sinnvolle Auflage vorstellen, da der Marktanteil der neuen Orange nur zwischen 12 und 38 Prozent liegt. Marktleader Swisscom hingegen komme auf 61 bis 90 Prozent. Christoph Brand rechnet nicht damit, dass die Fusion abgelehnt wird (etwas anderes wäre ja auch überraschend). Falls die Fusion abgelehnt werden sollte, ist es schwierig zu beurteilen, wie die Aktionäre von Sunrise und Orange sich verhalten werden.
Gleichzeitig erklärt Christoph Brand, dass das Free Internet-Angebot dann auch Orange-Kunden offen stehen würde. Ebenso könne man von der Erfahrung von Orange im TV-Geschäft profitieren und damit bald ein TV-Angebot starten. Ich zweifle daran, dass nach einer allfälligen Bewilligung der Fusion die Kundinnen und Kunden bald von Free Internet und Digital-TV profitieren können.
Interessant auch die Aussage von Brand, dass er hoffe, dass die Zusammenarbeit zwischen Cablecom und Sunrise weitergeführt und intensiviert werden kann. Denn bisher gibt es zu den Handy-Abos von Cablecom nicht einmal kostengünstige Daten-Optionen. Gerüchteweise weil sich Sunrise dagegen sträubt, die Einkaufspreise für das mobile Internet zu senken.
Es bleibt auf jeden Fall spannend.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Donnerstag, 18. März 2010
Orange droht mit Rückzug
Ein interessanter Online-Artikel veröffentlichte Computerworld unter dem Titel „Orange droht mit Rückzug aus der Schweiz“. Dort steht:
Die Weko steckt auf jeden Fall in einem Dilemma: Bewilligt sie die Fusion, dürfte es nur noch 2 Mobilfunk-Netzbetreiber geben und es wäre eine Überraschung, wenn dann der Wettbewerb noch spielen dürfte. Die beiden Anbieter Swisscom und die neue Orange werden sich auf das Verwalten ihres Duopols beschränken und die Kunden werden weiterhin extrem hohe Preise bezahlen. Wird die Fusion abgelehnt, wird der Vorwurf erhoben, dass die Weko einen Giganten mit 60% Marktanteil zulässt, aber ein Anbieter mit 40% verhindert. (Ich bin bekanntlich nicht Jurist und kann keine rechtliche Einschätzung der Fusion vornehmen.)
Orange kommentiert die oben zitierte Aussage nicht, so dass nicht klar ist, ob Orange wirklich mit dem Rückzug aus der Schweiz gedroht hat. Falls Orange wirklich mit dem Rückzug gedroht hat, wäre dies ein sehr schlechtes Zeichen. Ich deute dies so, dass Orange nervös wird und es alles andere als klar ist, dass die Fusion durchgeht.
Die Frage ist auch, was Orange effektiv machen würde, wenn die Weko die Fusion ablehnen würde. Eine Möglichkeit wäre, dass Orange ihre Schweizer Aktivitäten an einem ausländischen Konzern verkaufen würde. Doch welcher Konzern sollte daran Interesse haben? Ein neuer Investor hätte die gleiche Probleme wie Orange bisher. Eine Alternative wäre auch, die Aktivitäten in der Schweiz komplett einzustellen. Doch die Verluste dürften riesig sein. Die Antennen und Switches könnte die Orange-Mutter France Telecom zwar in anderen Ländern weiterhin nutzen, doch ein grosser Teil der Investitionen wurden für Bauarbeiten ausgegeben. Und diese Investitionen wären dann verloren.
Die Frage ist nicht nur, was Orange machen würde, wenn die Fusion abgelehnt würde. Wie würde die Sunrise-Muttergesellschaft TDC reagieren, die Sunrise verkaufen möchte.
Allerdings dürfte ein Markt mit Swisscom und Sunrise (ohne Orange, die sich zurückgezogen hätte) den Wettbewerb intensivieren als ein Markt mit Swisscom und der neuen Orange (die aus Sunrise und Orange entstanden ist).
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Orange scheint vom Zusammenschluss abhängig zu sein, und drohte der Weko, sich komplett aus der Schweiz zurückzuziehen.Man hört in der Branche, dass allgemein eine Zustimmung der Wettbewerbskommission zur Fusion von Orange und Sunrise erwartet wird. Alles andere wäre eine sehr grosse Überraschung. Die Frage ist lediglich, ob und welche Auflagen die Weko machen wird.
Die Weko steckt auf jeden Fall in einem Dilemma: Bewilligt sie die Fusion, dürfte es nur noch 2 Mobilfunk-Netzbetreiber geben und es wäre eine Überraschung, wenn dann der Wettbewerb noch spielen dürfte. Die beiden Anbieter Swisscom und die neue Orange werden sich auf das Verwalten ihres Duopols beschränken und die Kunden werden weiterhin extrem hohe Preise bezahlen. Wird die Fusion abgelehnt, wird der Vorwurf erhoben, dass die Weko einen Giganten mit 60% Marktanteil zulässt, aber ein Anbieter mit 40% verhindert. (Ich bin bekanntlich nicht Jurist und kann keine rechtliche Einschätzung der Fusion vornehmen.)
Orange kommentiert die oben zitierte Aussage nicht, so dass nicht klar ist, ob Orange wirklich mit dem Rückzug aus der Schweiz gedroht hat. Falls Orange wirklich mit dem Rückzug gedroht hat, wäre dies ein sehr schlechtes Zeichen. Ich deute dies so, dass Orange nervös wird und es alles andere als klar ist, dass die Fusion durchgeht.
Die Frage ist auch, was Orange effektiv machen würde, wenn die Weko die Fusion ablehnen würde. Eine Möglichkeit wäre, dass Orange ihre Schweizer Aktivitäten an einem ausländischen Konzern verkaufen würde. Doch welcher Konzern sollte daran Interesse haben? Ein neuer Investor hätte die gleiche Probleme wie Orange bisher. Eine Alternative wäre auch, die Aktivitäten in der Schweiz komplett einzustellen. Doch die Verluste dürften riesig sein. Die Antennen und Switches könnte die Orange-Mutter France Telecom zwar in anderen Ländern weiterhin nutzen, doch ein grosser Teil der Investitionen wurden für Bauarbeiten ausgegeben. Und diese Investitionen wären dann verloren.
Die Frage ist nicht nur, was Orange machen würde, wenn die Fusion abgelehnt würde. Wie würde die Sunrise-Muttergesellschaft TDC reagieren, die Sunrise verkaufen möchte.
Allerdings dürfte ein Markt mit Swisscom und Sunrise (ohne Orange, die sich zurückgezogen hätte) den Wettbewerb intensivieren als ein Markt mit Swisscom und der neuen Orange (die aus Sunrise und Orange entstanden ist).
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Sonntag, 28. Februar 2010
HD-TV: Probleme bei Olympia
In der heutigen Sonntags-Zeitung ist im im Multimedia-Teil ein Artikel über technische Probleme der HD-TV-Sender erschienen.
Gemäss dem Artikel, hatte vor allem der SRG-Sender HD Suisse die Zuschauer mit technischen Problemen verärgert. Es ist in der Tat wenig sinnvoll, wenn zum Eishockeyspiel der Kommentar für Langlaufrennen läuft. Oder wenn das Olympia-Programm plötzlich von Swiss View unterbrochen wird. (Swiss View sind die Helikopterflüge über die Schweiz und auf HD Suisse sehr häufig anzutreffen). Dies ist für ein Sender, der bereits seit mehreren Jahren Erfahrungen hat, einfach nur peinlich.
Auch die erst auf die olympischen Winterspiele gestarteten HD-Programme von ARD und ZDF hatten einige technische Probleme. Und nicht zuletzt sollen gemäss dem Artikel die Zuschauer überfordert gewesen sein.
Ich kann das Ganze nicht beurteilen, denn Sport interessiert mich überhaupt nicht und so habe auch keine Übertragungen der olympischen Spiele mitverfolgt. Doch ich kann den Ärger der Zuschauer verstehen, insbesondere handelt es sich ja um die Übertragung eines der wichtigsten sportlichen Ereignisse. Bei solchen Ereignissen sollten die Fernsehsender ihre Technik besser im Griff haben.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Gemäss dem Artikel, hatte vor allem der SRG-Sender HD Suisse die Zuschauer mit technischen Problemen verärgert. Es ist in der Tat wenig sinnvoll, wenn zum Eishockeyspiel der Kommentar für Langlaufrennen läuft. Oder wenn das Olympia-Programm plötzlich von Swiss View unterbrochen wird. (Swiss View sind die Helikopterflüge über die Schweiz und auf HD Suisse sehr häufig anzutreffen). Dies ist für ein Sender, der bereits seit mehreren Jahren Erfahrungen hat, einfach nur peinlich.
Auch die erst auf die olympischen Winterspiele gestarteten HD-Programme von ARD und ZDF hatten einige technische Probleme. Und nicht zuletzt sollen gemäss dem Artikel die Zuschauer überfordert gewesen sein.
Ich kann das Ganze nicht beurteilen, denn Sport interessiert mich überhaupt nicht und so habe auch keine Übertragungen der olympischen Spiele mitverfolgt. Doch ich kann den Ärger der Zuschauer verstehen, insbesondere handelt es sich ja um die Übertragung eines der wichtigsten sportlichen Ereignisse. Bei solchen Ereignissen sollten die Fernsehsender ihre Technik besser im Griff haben.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Mobilfunk-Terminierungsgebühren freiwillig senken?
Der Tages-Anzeiger hat ein Artikel unter dem Titel „Swisscom kuschelt mit Cablecom“ veröffentlicht (Artikel ist auch online verfügbar).
Carsten Schloter wurde mit der bekannten Aussage zitiert, dass die Swisscom mit Cablecom verhandelt. Konkret wünscht sich der Swisscom-Chef, dass Cablecom das Swisscom-Netz nutzt und den Kunden Cablecom-Handy-Angebote verkaufen kann. Bereits seit Ende 2005 gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Sunrise und Cablecom, doch das Angebot war bisher kein Erfolg. Cablecom hat das Angebot zwar auf ihrer Website aufgeschaltet, doch das Handy-Angebot wird nicht aktiv beworben. Nicht zuletzt dürften auch die Einkaufskonditionen bei Sunrise ein Grund sein, dass dieses Angebot nicht attraktiv ist.
Ich finde, dass dem Markt ein preislich interessantes Handy-Angebot von Cablecom gut tun würde. Doch das Problem ist, dass entweder Swisscom oder Orange/Sunrise der Cablecom attraktive Konditionen für die Netznutzung gewähren müssen. Denn Cablecom dürfte kein eigenes Netz aufbauen und muss daher das Netz eines der beiden verbliebenen Netzanbieter (sofern die Fusion zwischen Orange und Sunrise durchgewunken wird) nutzen. Diese haben nicht wirklich ein Interesse daran, dem eigenen Konkurrenten attraktive Konditionen zu gewähren, weil ein interessantes Angebot die eigenen Angebote zu stark konkurrenzieren könnte. Ich glaube nicht daran, dass ohne Regulierung die Mobilfunk-Anbieter ohne eigenen Netz attraktive Konditionen erhalten werden.
Gegenüber dem Tages-Anzeiger sagte Carsten Schloter, dass Swisscom unter Umständen zu freiwilligen Massnahmen bereit sei. Konkret sei Swisscom bereit, die Terminierungsgebühren freitwillig zu senken, falls die Wettbewerbskommission Orange dazu zwingen würde. Dies erstaunt mich nicht wirklich: Denn Swisscom sagte früher, dass sie mehr Terminierungsgebühren an Orange und Sunrise überweise als sie von diesen erhalten. Ich weiss nicht, ob dies noch aktuell ist. Sollte dies noch aktuell sein, dürfte eine Senkung damit zu einer Reduktion der Kosten von Swisscom führen und die Margen verbessern.
Swisscom kauft heute für unter 20 Rappen pro Minute ein, verlangt von den Kunden in den meistverbreitesten Abos aber 50 oder 60 Rappen pro Minute. Bei einem 3-Minuten-Anruf zu Swisscom-Handys bezahlt der Kunde nur etwa 16 oder 23 Rappen umgerechnet pro Minute. Wenn man den Preis für Anrufe auf Swisscom-Handys mit dem Terminierungszuschlag, den Swisscom an Sunrise und Orange bezahlen muss, zusammenzählt, erhält man etwa 36 Rappen bzw. 43 Rappen. Swisscom verrechnet mit 50 Rappen bzw. 70 Rappen dem Kunden jedoch wesentlich mehr. Damit die oben erwähnte Auflage wirkt, müsste dies konkret einen Einfluss auf den Endkundenpreis haben. Weshalb nicht die Auflage, dass Anrufe in fremde Netze nicht mehr kosten dürfen, als der Tarif für Anrufe ins eigene Netz plus die Terminierungsgebühren.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Carsten Schloter wurde mit der bekannten Aussage zitiert, dass die Swisscom mit Cablecom verhandelt. Konkret wünscht sich der Swisscom-Chef, dass Cablecom das Swisscom-Netz nutzt und den Kunden Cablecom-Handy-Angebote verkaufen kann. Bereits seit Ende 2005 gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Sunrise und Cablecom, doch das Angebot war bisher kein Erfolg. Cablecom hat das Angebot zwar auf ihrer Website aufgeschaltet, doch das Handy-Angebot wird nicht aktiv beworben. Nicht zuletzt dürften auch die Einkaufskonditionen bei Sunrise ein Grund sein, dass dieses Angebot nicht attraktiv ist.
Ich finde, dass dem Markt ein preislich interessantes Handy-Angebot von Cablecom gut tun würde. Doch das Problem ist, dass entweder Swisscom oder Orange/Sunrise der Cablecom attraktive Konditionen für die Netznutzung gewähren müssen. Denn Cablecom dürfte kein eigenes Netz aufbauen und muss daher das Netz eines der beiden verbliebenen Netzanbieter (sofern die Fusion zwischen Orange und Sunrise durchgewunken wird) nutzen. Diese haben nicht wirklich ein Interesse daran, dem eigenen Konkurrenten attraktive Konditionen zu gewähren, weil ein interessantes Angebot die eigenen Angebote zu stark konkurrenzieren könnte. Ich glaube nicht daran, dass ohne Regulierung die Mobilfunk-Anbieter ohne eigenen Netz attraktive Konditionen erhalten werden.
Gegenüber dem Tages-Anzeiger sagte Carsten Schloter, dass Swisscom unter Umständen zu freiwilligen Massnahmen bereit sei. Konkret sei Swisscom bereit, die Terminierungsgebühren freitwillig zu senken, falls die Wettbewerbskommission Orange dazu zwingen würde. Dies erstaunt mich nicht wirklich: Denn Swisscom sagte früher, dass sie mehr Terminierungsgebühren an Orange und Sunrise überweise als sie von diesen erhalten. Ich weiss nicht, ob dies noch aktuell ist. Sollte dies noch aktuell sein, dürfte eine Senkung damit zu einer Reduktion der Kosten von Swisscom führen und die Margen verbessern.
Swisscom kauft heute für unter 20 Rappen pro Minute ein, verlangt von den Kunden in den meistverbreitesten Abos aber 50 oder 60 Rappen pro Minute. Bei einem 3-Minuten-Anruf zu Swisscom-Handys bezahlt der Kunde nur etwa 16 oder 23 Rappen umgerechnet pro Minute. Wenn man den Preis für Anrufe auf Swisscom-Handys mit dem Terminierungszuschlag, den Swisscom an Sunrise und Orange bezahlen muss, zusammenzählt, erhält man etwa 36 Rappen bzw. 43 Rappen. Swisscom verrechnet mit 50 Rappen bzw. 70 Rappen dem Kunden jedoch wesentlich mehr. Damit die oben erwähnte Auflage wirkt, müsste dies konkret einen Einfluss auf den Endkundenpreis haben. Weshalb nicht die Auflage, dass Anrufe in fremde Netze nicht mehr kosten dürfen, als der Tarif für Anrufe ins eigene Netz plus die Terminierungsgebühren.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Mittwoch, 10. Februar 2010
Orange ist niemals 30 bis 50% günstiger
In der letzten NZZ am Sonntag ist ein Interview mit Didier Lombard, derzeit noch Chef des Orange-Mutterhaus France Telecom (ab März ist er Verwaltungsratspräsident von France Telecom). Das Interview ist auch online verfügbar unter dem Titel „Mobilfunk-Tarife sinken jährlich 6 Prozent“.
Ich denke, Hauptgründe, weshalb die alternativen Anbieter nicht mehr Kunden gewinnen können, sind das unübersichtliche und komplexe Angebote sowie das Image eines schlechteren Kundendienstes und eines schlechteren Netzes. Ausserdem achten viele Schweizer nicht auf den Preis und sind häufig mit Swisscom auch einfach zufrieden.
Für Orange-Kunden kann ich diese Argumentation nicht nachvollziehen: Denn Orange kennt bei den meisten Angeboten nur einen Tarif für Anrufe ins Festnetz, zu Orange-Handy und zu Fremdnetz-Handys. Die Kunden können daher auch nicht davon profitieren, dass weniger Anrufe in ein fremdes Netz gehen und es wird auch nicht zu tieferen Rechnungen führen. Eine Möglichkeit wäre, dass Orange den Minutentarif senken wird. Doch dies halte ich für eher unwahrscheinlich.
Herr Lombard erwähnte ausserdem, dass Orange plane, in der Schweiz in den nächsten 5 Jahren 1.3 Milliarden Franken zu investieren, dass auch ein eigenes Glasfasernetz ein Thema werden könnte und das man schon bald mit einem TV-Angebot in der Schweiz starten möchte.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
Unsere Mobilfunk-Preise sind heute zwischen 30 und 50% tiefer als jene von Swisscom, aber viele Kunden wählen trotzdem Swisscom.Keine Ahnung, wie Herr Lombard auf die Idee kommt, dass Orange 30 bis 50% günstiger als Swisscom sein soll. Bei unseren Berechnungen schneidet Orange jeweils nur leicht günstiger als Swisscom ab und auch bei den vom BAKOM veröffentlichten Vergleichen ist Orange nicht so viel günstiger als Swisscom.
Ich denke, Hauptgründe, weshalb die alternativen Anbieter nicht mehr Kunden gewinnen können, sind das unübersichtliche und komplexe Angebote sowie das Image eines schlechteren Kundendienstes und eines schlechteren Netzes. Ausserdem achten viele Schweizer nicht auf den Preis und sind häufig mit Swisscom auch einfach zufrieden.
Die richtige Frage lautet: Wie viele Anbieter gibt es auf dem Markt, die investieren können? Und wie viel können sie investieren?Viel wichtiger ist jedoch die Frage, ob die Anbieter auch investieren wollen und werden. Denn wahrscheinlicher ist, dass die fusionierte Sunrise/Orange zwar mehr investieren könnte, das Geld jedoch lieber dem Aktionär als Dividende ausschüttet.
Der Konsument soll ab dem ersten Tag von der neuen Marktsituation profitieren, beim Preis und bei den Angeboten. So planen wir, dass Sunrise- und Orange-Kunden zum Beispiel von den bevorstehenden Preissenkungen bei den europäischen Roaming-Tarifen profitieren können. Der Datenverkehr im Ausland wird im Durchschnitt um 75% günstiger. Diese Daten-Angebote werden auch den Schweizer Kunden zugänglich sein.Orange könnte ein solches Angebot auch ohne Fusion mit Sunrise lancieren. Orange ist eine der grössten Mobilfunk-Anbieter Europas und könnte seiner Schweizer Tochter attraktivere Roaming-Konditionen gewähren. Doch in Paris freut man sich über das Abschöpfen der Kaufkraft und den Extragewinn aus der Schweiz. Wenigstens hoffe ich, dass bei diesem neuen Angebot alle Kunden automatisch profitieren werden. Doch dies glaube ich nicht, viel eher wird wieder mal eine weitere Option für ein paar gut informierte Kunden lanciert und die breite Masse der Kunden werden weiterhin abgezockt.
Frage: Was passiert mit den Terminierungskosten, jenen Kosten also, die sich die Mobilnetzbetreiber gegenseitig für die Benutzung der Netze verrechnen?
Antwort Lombard: Orange- oder Sunrise-Kunden profitieren unmittelbar von der grösseren Gesamtkunden-Basis. Dadurch werden deutlich weniger Anrufe in ein fremdes Netz gehen, was zu tieferen Rechnungen führen wird. Darüber hinaus werden die Preise für Mobilterminierung sicher weiter sinken.
Für Sunrise-Kunden ist dies nachvollziehbar, weil Sunrise bei den meisten Angeboten unterschiedliche Tarife für Anrufe ins Sunrise-Netz und in andere Netze kennt. Allerdings verrechnet Sunrise den teureren Fremdnetz-Tarif auch für Anrufe zu Aldi oder Yallo-Handys, obwohl es sich jeweils auch um ein Sunrise-Angebot handelt. Aber Herr Lombard hat ja nicht gesagt, dass die Kunden, die eine Sunrise-Flatrate haben, in Zukunft auch Orange-Kunden kostenlos erreichen können.
Für Orange-Kunden kann ich diese Argumentation nicht nachvollziehen: Denn Orange kennt bei den meisten Angeboten nur einen Tarif für Anrufe ins Festnetz, zu Orange-Handy und zu Fremdnetz-Handys. Die Kunden können daher auch nicht davon profitieren, dass weniger Anrufe in ein fremdes Netz gehen und es wird auch nicht zu tieferen Rechnungen führen. Eine Möglichkeit wäre, dass Orange den Minutentarif senken wird. Doch dies halte ich für eher unwahrscheinlich.
Herr Lombard erwähnte ausserdem, dass Orange plane, in der Schweiz in den nächsten 5 Jahren 1.3 Milliarden Franken zu investieren, dass auch ein eigenes Glasfasernetz ein Thema werden könnte und das man schon bald mit einem TV-Angebot in der Schweiz starten möchte.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch
Mittwoch, 3. Februar 2010
NZZ lobt GGA Maur
Oftmals vergisst man, dass es neben dem Kabelnetzriesen Cablecom noch mehrere hundert kleine regionale Kabelnetz-Anbieter gibt. Die NZZ hat kürzlich einen Artikel über den regionalen Anbieter GGA Maur veröffentlicht. Die kleine Genossenschaft aus der Region Zürich wurde von der NZZ gelobt. Der CEO der GGA Maur erklärt, dass man versuche, jedes Problem innerhalb von 24 Stunden zu beantworten bzw. zu lösen. Ausserdem setze man auf Qualität.
Der NZZ-Artikel ist auch online unter dem Titel „Gegenmodell zur Cablecom“ erschienen.
Ich glaube, dass kleine, regionale Kabelnetz-Anbieter eine Chance haben. Sie müssen mit einem guten und freundlichen Service die Kunden überzeugen. Wichtig ist, dass die Anbieter die Kunden im Blickfeld haben. So gibt die kleine GGA Maur z.B. Module für Digital-TV heraus, so dass die Kunden keine Zwangs-Set-Top-Box kaufen müssen. Dies im Gegensatz zum Marktführer Cablecom, der immer noch auf die Zwangs-Set-Top-Box setzt. Immerhin prüft die Cablecom inzwischen Alternativen. Noch kundenfreundlicher könnte die GGA Maur werden, wenn das Basisangebot komplett ohne Grundverschlüsselung frei empfangen werden könnte. Doch dies wäre wohl zu mutig.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Der NZZ-Artikel ist auch online unter dem Titel „Gegenmodell zur Cablecom“ erschienen.
Ich glaube, dass kleine, regionale Kabelnetz-Anbieter eine Chance haben. Sie müssen mit einem guten und freundlichen Service die Kunden überzeugen. Wichtig ist, dass die Anbieter die Kunden im Blickfeld haben. So gibt die kleine GGA Maur z.B. Module für Digital-TV heraus, so dass die Kunden keine Zwangs-Set-Top-Box kaufen müssen. Dies im Gegensatz zum Marktführer Cablecom, der immer noch auf die Zwangs-Set-Top-Box setzt. Immerhin prüft die Cablecom inzwischen Alternativen. Noch kundenfreundlicher könnte die GGA Maur werden, wenn das Basisangebot komplett ohne Grundverschlüsselung frei empfangen werden könnte. Doch dies wäre wohl zu mutig.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Samstag, 30. Januar 2010
Talkeasy: Umstrittene Kundengewinnung
Die erst kürzlich neu in den Markt eingetretene Firma Talkeasy gewinnt ihre Kunden mit umstrittenen Methoden. Viele Neukunden sind sich nicht bewusst, dass sie einen Vertrag abgeschlossen haben, sondern dachten, dass sie nur Unterlagen bestellt haben. Oder dass sie mit Swisscom einen Vertrag abgeschlossen haben. Ich habe vor etwa einem Monat darüber geschrieben.
Swisscom hat angekündigt, gegen Talkeasy nun Klage einzureichen. Vor etwa einer Woche erschien in der Printausgabe des Tages-Anzeigers ein Artikel unter dem Titel „Für Talkeasy wird es allmählich ungemütlich“ (nicht online verfügbar).
Der Tages-Anzeiger behandelt ein interessantes Thema: Wenn sich viele Kunden bei der Ombudscom – der Ombudsstelle der Telekom-Anbieter – über ihren ungewollten Vertragsabschluss beschweren, kann es für Talk easy richtig teuer werden. Erstens ist das Verfahren vor der Ombudscom für den Anbieter aufwändig, da er dazu Stellung nehmen muss. Zweitens bezahlt der Anbieter pro Fall eine Pauschale von bis zu 1'700 Franken.
Der Tages-Anzeiger rechnet vor, dass Talkeasy zwischen 135'000 und 700'000 Franken an die Ombudscom bezahlen müsste, wenn sich alle 400 Kunden, die sich bislang wegen Talkeasy an die Swisscom gewendet haben, bei der Ombudscom Beschwerde eingereicht hätten. In der Realität dürften allerdings – wenn überhaupt – nur einige wenige Fälle wegen Talkeasy bei der Ombudscom gelandet sein.
Bevor man bei der Ombudscom Beschwerde einreichen sollte, sollte man sich zuerst selbst an den Anbieter wenden. Ich weiss nicht, wie Talkeasy reagiert, wenn man einen eingeschriebenen Brief schickt. Falls Talkeasy nicht reagieren sollte oder eine Antwort schicken sollte, die nicht im Interesse des Kunden ist, kann man sich an die Ombudsstelle wenden. Und dann wird es für den Anbieter richtig teuer.
Dieser Aspekt war mir so bisher nicht bewusst. Ich habe jeweils empfohlen, dass man sich an die Ombudscom wendet, wenn der Anbieter nicht in der Lage ist, ein Problem zu lösen. Dass so hohe Gebühren anfallen, war mir jedoch nicht bewusst. Gemäss Tagi-Artikel gibt es verschiedene Gebührenansätze: Zieht der Kunde seine Beschwerde zurück, weil er sich auf anderem Weg mit dem Anbieter geeinigt hat, so muss der Anbieter 340 Franken bezahlen. Erfolgt die Einigung während dem Verfahren, kostet es den Anbieter etwa 1000 Franken. Wenn die Ombudscom einen Schlichtungsvorschlag ausarbeitet, wird die Fallpauschale von 1700 Franken fällig.
Vor Bundesverwaltungsgericht soll eine Beschwerde gegen die Höhe der Fallpauschale noch hängig sein.
Swisscom hat angekündigt, gegen Talkeasy nun Klage einzureichen. Vor etwa einer Woche erschien in der Printausgabe des Tages-Anzeigers ein Artikel unter dem Titel „Für Talkeasy wird es allmählich ungemütlich“ (nicht online verfügbar).
Der Tages-Anzeiger behandelt ein interessantes Thema: Wenn sich viele Kunden bei der Ombudscom – der Ombudsstelle der Telekom-Anbieter – über ihren ungewollten Vertragsabschluss beschweren, kann es für Talk easy richtig teuer werden. Erstens ist das Verfahren vor der Ombudscom für den Anbieter aufwändig, da er dazu Stellung nehmen muss. Zweitens bezahlt der Anbieter pro Fall eine Pauschale von bis zu 1'700 Franken.
Der Tages-Anzeiger rechnet vor, dass Talkeasy zwischen 135'000 und 700'000 Franken an die Ombudscom bezahlen müsste, wenn sich alle 400 Kunden, die sich bislang wegen Talkeasy an die Swisscom gewendet haben, bei der Ombudscom Beschwerde eingereicht hätten. In der Realität dürften allerdings – wenn überhaupt – nur einige wenige Fälle wegen Talkeasy bei der Ombudscom gelandet sein.
Bevor man bei der Ombudscom Beschwerde einreichen sollte, sollte man sich zuerst selbst an den Anbieter wenden. Ich weiss nicht, wie Talkeasy reagiert, wenn man einen eingeschriebenen Brief schickt. Falls Talkeasy nicht reagieren sollte oder eine Antwort schicken sollte, die nicht im Interesse des Kunden ist, kann man sich an die Ombudsstelle wenden. Und dann wird es für den Anbieter richtig teuer.
Dieser Aspekt war mir so bisher nicht bewusst. Ich habe jeweils empfohlen, dass man sich an die Ombudscom wendet, wenn der Anbieter nicht in der Lage ist, ein Problem zu lösen. Dass so hohe Gebühren anfallen, war mir jedoch nicht bewusst. Gemäss Tagi-Artikel gibt es verschiedene Gebührenansätze: Zieht der Kunde seine Beschwerde zurück, weil er sich auf anderem Weg mit dem Anbieter geeinigt hat, so muss der Anbieter 340 Franken bezahlen. Erfolgt die Einigung während dem Verfahren, kostet es den Anbieter etwa 1000 Franken. Wenn die Ombudscom einen Schlichtungsvorschlag ausarbeitet, wird die Fallpauschale von 1700 Franken fällig.
Vor Bundesverwaltungsgericht soll eine Beschwerde gegen die Höhe der Fallpauschale noch hängig sein.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
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