Mein Blogeintrag zum neuen Kombi-Rabatt der Cablecom wurde kritisiert. Es geht mir nicht darum, das Angebot von Cablecom schlecht zu reden. Ich finde es jedoch störend, dass z.B. Kunden der Fremdsprachen-Pakete leer ausgehen. Dies obwohl es sich um die treuesten Kunden handelt, die Digital-TV bereits gekauft oder gemietet haben, als es die anderen Digital-TV-Angebote noch nicht gegeben hat.
Auch heute noch habe ich Mühe, die Logik hinter dem Angebot der Cablecom zu verstehen. Weshalb ist die Standard-Set-Top-Box nicht rabattberechtigt? Der Kunde wird in vielen Fällen sowieso die Set-Top-Box kostenlos erhalten. Cablecom macht sich den Aufwand, dem Kunden die Box auszutauschen und macht dann wegen dem Rabatt weniger Umsatz?
Wenig kundenfreundlich, aber aus betriebswirtschaftlichen Gründen verständlich ist, dass das 34-Franken-Internet-Angebot nicht unterstützt wird. Weshalb allerdings das teurere 59 Franken-Internet-Angebot auch nicht ausreicht, um den Rabatt zu erhalten, ist mir nicht klar.
Das selbe beim Festnetz-Angebot: Mit dem 20 Franken-Angebot gibt es keinen Rabatt, aber Rabatt gibt es auf das 15 Franken-Angebot. Ich beschäftige mich seit über 10 Jahren mit Telecom-Tarifen, aber das neueste Cablecom-Angebot macht mir beim besten Willen überhaupt keinen Sinn.
Noch nicht erwähnt habe ich auch die neue Gebühr für die Rechnung: 1.50 Franken wird jeder Rechnung belastet, wobei die Cablecom auf die Gebühr bei den ersten drei Rechnungen verzichtet. Nur wer darauf verzichtet, sich die Rechnung zusenden zu lassen, kann die 1.50 Franken sparen. Für mich ist eine solche Gebühr eine absolute Unverschämtheit. Sie ist nicht verständlich und ich kenne keinen Schweizer Telekom-Anbieter, der ebenfalls eine solche Gebühr kennt. Ebenfalls schlecht finde ich, dass Cablecom nicht offen über diese Gebühr informiert.
Ich habe bereits mehrfach anhand von drei Profilen einen Preisvergleich erstellt. Da die Angebote schwer zu vergleichen sind und je nach Anbieter andere Voraussetzungen vorhanden sind, habe ich die Preise für einen Kunden verglichen, der sowohl TV, Festnetz, Internet und Mobilfunk beim gleichen Anbieter bezieht. Bei allen drei Profilen gehen wir von einem Kunden aus, der insgesamt 5 Stunden aus dem Festnetz und 3 Stunden mit dem Handy telefoniert und mit dem Handy 40 SMS versendet. Der Kunde surft ausserdem jeweils mit dem Internet-Zugang für 49 Franken. Man muss natürlich eingestehen, dass es sich nicht um das genau gleiche Angebot handelt. So kann man z.B. mit dem Handy-Abo von Swisscom surfen, was bei Cablecom nicht ohne Kosten möglich ist. Bei Cablecom z.B. ist die Internet-Geschwindigkeit schneller und bei Bluewin kann man sich exklusive Sportevents für 2.50 Franken ansehen.
Beim Profil 1 handelt es sich um einen Kunden, der lediglich die normalen, üblichen TV-Programme sehen möchte und keinen Wert auf neueste Spielereien setzt. Am günstigsten schnitt Cablecom mit 207.30 Franken ab, mit 209.65 Franken war Swisscom jedoch praktisch gleich teuer. Der Kunde kann nun vom Kombi-Rabatt profitieren, in dem er auf das Digital phone Freecall wechselt. Der Festnetz-Anschluss kostet dann 5 Franken mehr als bisher, allerdings bekommt der Kunde auch einen Rabatt von 12.50 Franken. Zusammen mit der Rechnungsgebühr bezahlt der Kunde also neu 201.30 Franken. Dank dem Kombi-Rabatt kann der Kunde damit knapp 3 Prozent einsparen. Ein Drittel günstiger ist es jedoch, wenn der Kunde seinen Internet- und Festnetz-Anschluss bei Sunrise bezieht und weiterhin analog über Cablecom fernsieht.
Beim Profil 2 handelt es sich um einen Kunden, der zusätzlich auch italienischsprachige Programme ansehen möchte. Hier fährt der Kunde mit Swisscom (219.65 Franken) günstiger als bei Cablecom (228.30 Franken). Der Kunde kann nun zwar den Kombi-Rabatt nutzen, in dem er auf digital phone freecall und mediabox hd receiver wechselt. Im Endeffekt bezahlt der Kunde dann mit dem Rabatt tatsächlich 228.80 Franken und damit 50 Rappen mehr als bisher. Wer Internet und Festnetz von Sunrise bezieht sowie TV von Cablecom, bezahlt 159.60 Franken.
Beim Profil 3 handelt es sich um einen Freak, der ein grosses TV-Angebot , auch Sendungen aufzeichnen und von Sendungen in HD profitieren will. Swisscom ist mit 219.65 Franken ebenfalls billiger als Cablecom mit 233.30 Franken. Mit dem Kombi-Rabatt überholt Cablecom Swisscom, ist mit 214.80 Franken praktisch gleich teuer. Der Kombi-Rabatt reduziert die monatliche Rechnung lediglich um 8%.
Nicht verstanden wird vor allem, weil ich kritisiere, dass die Fremdsprachen-Pakete nicht rabattberechtigt sind. In der Schweiz leben viele Menschen, die fremdsprachige Programme ansehen wollen. Ausserdem ist Digital-TV gerade bei Personen, die fremdsprachige Programme ansehen, weit verbreitet. Ich gehe davon aus, dass mindestens ein Drittel aller Digital-TV-Kunden von Cablecom ein Fremdsprachen-Paket haben und damit nicht vom Kombi-Rabatt profitieren können.
Ich finde dies unfair, auch wenn ich selber ausschliesslich deutschsprachige TV-Programme ansehe.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
Mittwoch, 4. November 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Labels
- 20 Minuten
- Aargauer Zeitung
- ADSL
- Aktion Kabelnetz Rüfenacht
- Aldi
- Alltägliches aus der Telekom-Welt
- Analogfernsehen
- Antworten auf Fragen
- Ärger
- Aus den Medien
- Basler Zeitung
- Beobachter
- Berner Oberländer
- Berner Zeitung
- Bewertung Neue Angebote
- Bieler Kommunikationstage Comdays
- Blick
- Blogg
- Bluewin
- Bluewin-TV
- Cablecom
- Cash
- Cash Daily
- Computerworld
- Coop
- ct
- Der Bund
- Digital-TV
- Digitalfernsehen
- DVB-T
- espace.ch
- ewz-Glasfasernetz
- Festnetz
- Glasfaser
- green.ch
- Grundverschlüsselung
- Handelszeitung
- Handy-Apps
- Handy-TV (DVB-H/DMB/...)
- Handy-TV (EDGE/UMTS)
- Handys
- HD-TV
- heise
- heute
- Hintergrund
- Historisch
- International
- Internet
- Internet-Telefonie (VoIP)
- Internet-TV
- Interview
- iPad
- iPhone
- K-Tipp
- Kabelinternet
- Kassensturz
- Lebara
- letzte Meile
- Lycamobile
- Marketing und Werbung
- Mehrwertdienste
- Migros
- Mobile Datenübertragung / Mobiles Surfen
- Mobilfunk
- Neue Luzerner Zeitung
- NZZ
- NZZ am Sonntag
- Ombudscom
- Online PC Zeitung
- Openaxs
- Orange
- PC Tipp
- Politik
- Punkt ch
- Quartalszahlen
- Radio DRS
- Ralfs Spartipp (heute-Kolumne)
- Red Bull
- Roaming
- Saldo
- Skype
- SMS
- Sonntag
- Sonntags-Zeitung
- Sonntagsblick
- St. Galler Tagblatt
- Statistik
- Sunrise
- Swisscable
- Swisscom
- Swisscom Directories
- Tages-Anzeiger
- Talkeasy
- Tarife
- Tele2
- VDSL
- Verschiedenes
- Very Mucho
- VTX
- Weltwoche
- Wettbewerb
- Yallo
- Zattoo
- zum schmunzeln
8 Kommentare:
Guten Tag Herr Beyeler
Vielen Dank für Ihre Berechnungen zum 3 für 2-Angebot von Cablecom. In diesen Beispielen können Sie tatsächlich zum Schluss kommen, dass Cablecom gleich günstig oder gar teurer als Swisscom ist. Die Rechnungsgebühr von 1 Franken 50 finde ich überdies auch eine absolute Frechheit!
Ich rechne Ihnen das Kombi-Angebot von Cablecom nun aber gerne an meinem Beispiel vor: Ich bin langjähriger Kunde von Cablecom, sowohl Telefon (20 Fr.) wie Internet (49 Fr.). Wenn ich nun zusätzlich Digital TV nehme, kommen mich die Abogebühren 5 Franken pro Monat teurer zu stehen. Ich habe aber doppelt so schnelles Internet, ich habe Gratis-Telefonie in die Schweizer Festnetze während 24 Stunden und ich habe digitales Fernsehen mit einigen sehenswerten Sendern zusätzlich (z.B. Arte, NDR etc.). Auf das Handy-Angebot kann ich verzichten, da ich mit Sunrise Prepaid sehr gut fahre. Ich sehe hier wirklich nicht, welches andere Kombiangebot günstiger sein soll, erst recht, da mir ein allfälliger Wechsel von Cablecom zu Sunrise nur über umständliche Zwischenstation bei Swisscom möglich wäre!
Freundliche Grüsse
Denicola
Sehr geehrter Herr Beyeler
Etwas verstehe ich nicht ganz: Warum, wenn Sie angeblich so grossen Wert auf objektive Beurteilung der verschiedenen Telecom-Angebote legen, lassen Sie es denn nicht zu, dass Leser Ihres Blogs ihre Meinung zu Ihren Einträgen frei äussern können? Ich habe nun schon zwei Mal einen Kommentar zu Ihrem Eintrag "Nochmals Kombi-Rabatt der Cablecom" hinterlassen. Beide Kommentare wurden nicht veröffentlicht. Einen objektiven Grund dafür gibt es nicht, denn beide Kommentare waren anständig verfasst. Damit komme ich leider zur Erkenntnis, dass Sie freie Meinungsäusserung auf Ihrem Blog nicht zulassen. Ihr Blog hat damit jegliche Bedeutung für mich verloren.
Freundlicher Gruss
Denicola
Guten Tag
Ich betreibe mein Blogg in der Freizeit, deshalb kann es sein, dass die Beiträge nicht sofort freigeschaltet werden. In Ausnahmefalle kann es durchaus zwei bis vier Tage gehen, bis ich ein Kommentar freischalte. In der Regel schalte ich einen Beitrag innert zwei Tagen frei.
Bei all ihren Beiträgen gibt es keinen Grund, den Beitrag nicht freizuschalten und ich habe den Beitrag nun freigeschaltet.
Ich gehe mal davon aus, dass Sie den Digital TV HD mediabox receiver genommen haben. Sie bezahlen damit 100.45 Franken im Monat. Günstiger wäre Sunrise (49 Franken mit ADSL und Festnetz-Anschluss inklusive kostenlose Gespräche tagsüber) und dazu der TV-Anschluss mit Digital-TV bei Cablecom für 41.45 Franken pro Monat. Diese Lösung wäre genau 10 Franken pro Monat günstiger. Ich verstehe jedoch, dass Sie nicht via Swisscom zu Sunrise wechseln wollen. Doch dieses Angebot ist günstiger als das Cablecom-Angebot.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Ich weiss nicht, wie Sie auf 100 Franken 45 kommen. Ich komme mit dem Kombi-Angebot auf aufgerundete 80 Franken, das beinhaltet Digital TV, Digital Phone und Hispeed Internet. Der Witz vom 3 für 2-Angebot ist ja gerade, dass der billigste Kostenpunkt gratis ist, hier also die 25 Franken für Digital Phone bzw. Digital TV. Damit fahre ich mit dem Cablecom-Angebot sogar noch günstiger als bei Sunrise, allerdings ohne das Handy-Angebot. Für Leute, die nicht viel mit dem Handy telefonieren, lohnt sich damit das Kombi-Angebot vom Cablecom mehr!
Die 26.45 Franken für den Analog-TV-Anschluss muss man konsequenterweise auch noch dazu zählen, auch wenn diese Gebühr meist über die Heizkosten-Abrechnung des Vermieters verrechnet wird.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Hallo Herr Beyeler
Ich finde den Ansatz, eine kleine Gebühr für die Papierrechnung zu verlangen, als sehr interessant. Leider funktioniert der Umweltschutz bei vielen Menschen nur über das Portemonne. Es gibt für Privatpersonen keinen ersichtlichen Grund mehr, weshalb man die Rechnung nicht per E-Mail oder E-Rechnung erhalten sollte.
Es ist mir klar, das Cablecom diese Gebühr aus finanziellen Überlegungen einführt. Eine Grundsatzdiskussion über den Sinn einer Papierrechnung aus ökologischen Gründen wäre trotzdem sehr zu begrüssen.
Grüsse
Superguru :-)
Die E-Rechnung hat derzeit noch zu viele Schwächen. Insbesondere, dass der Kunde die Rechnungen speichern soll, ist eine Zumutung. Bei der E-Rechnung wird meines Wissens - zumindest war dies bis vor kurzem noch so - die Rechnung nach 6 Monaten gelöscht. Die Verjährungsfrist dauert jedoch fünf Jahre. Das heisst, dass ich als Kunde die Rechnung selbst speichern soll (und in vielen Fällen wird diese ausgedruckt und im Ordner abgelegt) und mich selbst um das Backup kümmern muss. Dies finde ich nicht zumutbar.
Wenn es allerdings eine E-Rechnung gäbe, die vom Anbieter während der ganzen Verjährungsfrist gespeichert wird oder der Anbieter darauf verzichtet, nach Ablauf der Speicherfrist für die früheren Perioden Rechnungen zu stellen, so finde ich eine Papierrechnung gar keine schlechte Idee. Viele Rechnungen lasse ich mir sowieso direkt meinem Bankkonto belasten.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Hallo Herr Beyeler
Wie in meinem vorherigen Kommentar geschrieben, beziehe ich mich nicht explizit auf die E-Rechnung. Auch der Rechnungsversand als PDF per E-Mail ist eine mögliche Variante, wenn auch nicht unbedingt die Beste.
Das Problem der Verjährungsfrist hat sich mit der Einführung von elektronischen Rechnungen nicht erhöht. Auch bei einer Papierrechnung muss ich manuell eine praktikable Archivierungsstruktur aufbauen.
Aus Datenschutzgründen ist zudem die längere Aufbewahrung von persönlichen Daten (wie z.B. E-Rechnungen, Telefonverbindungsdaten usw.) auf externen Servern als sehr kritisch zu betrachten.
Grüsse
M.
Kommentar veröffentlichen