Der K-Tipp berichtet in seiner aktuellen Ausgabe wieder einmal über Abrechnungsprobleme beim mobilen Internet (Beitrag für Abonnementen online verfügbar).
Ein K-Tipp-Leser hat eine Rechnung über 18'752.90 Franken erhalten haben. Nur weil er in Italien ein wenig im Internet gesurft hat. Als der Kunde reklamiert (unklare Vertragsbedingungen) hat, reduzierte Swisscom den Rechnungsbetrag auf 1249 Franken. Das wären dann 15mal weniger. Übrigens: In der Schweiz hätte der Kunde mit seinem Abo "Data Option Day" in einem Monat maximal 149.50 Franken bezahlt. Für das Surfen im Ausland soll der Kunde also gemäss erster Rechnung rund 125mal mehr bezahlen. Dies ist mehr als Unverständlich.
Die Anbieter erhalten immer mehr ein Problem mit dem Surfen im Ausland. Die Kunden werden viel zu wenig über die Kosten im Ausland aufgeklärt. Dazu kommt, dass in einer für den Kunden - und meist auch den Verkäufer und Kundendienst-Mitarbeiter - unverständlichen Masseinheit namens Megabyte abgerechnet wird. Bis auf Informatiker und einige Freaks ist Megabyte eine nicht nachvollziehbare Einheit.
Als einziger Anbieter hat bisher nur Sunrise reagiert. Nachdem im Frühling einige Problemfälle an die Medien gelangt sind, hat das Unternehmen reagiert und das Surfen im Ausland grundsätzlich gesperrt. Die Kunden wurden informiert und konnten - falls sie unbedingt im Ausland surfen müssen - das Surfen im Ausland wieder freischalten lassen. Dies ist meines Erachtens der richtige Weg. Daneben müssen die Anbieter viel offensiver informieren und am Besten bereits im Verkaufsgespräch darauf aufmerksam machen, dass das Surfen im Ausland sehr teuer ist und man die Dienstleistungen daher sehr zurückhaltend nutzen soll.
Viel wichtiger wäre eine attraktive Produktgestaltung: Die Anbieter aus aller Welt sollen sich endlich mal zusammenraufen und gemeinsam attraktive Roamingtarife für das mobile Surfen vereinbaren. Ich bin überzeugt, dass dies für alle Anbieter einen gewaltigen Schub geben würde und der Service auch im Ausland eingesetzt wird. Unverständlich ist mir, weshalb die grossen multinational tätigen Unternehmen wie Vodafone oder Orange noch keine attraktiven Angebote wie das Surfen in allen Vodafone-Netzen oder allen Orane-Netzen haben. Insbesondere innerhalb eines Unternehmens sollte ein solcher Tarif eigentlich gut durchsetzbar sein. Aber anscheinend will man lieber die Kunden mit massiv überrissenen Wucherpreisen abzocken.
Mein Vorschlag: Wie auch im Inland für das Ausland einen Tagestarif anbieten. In der Schweiz können die Kunden für 3.50 oder 4.50 Franken einen Tag so lange surfen wie sie wollen. Weshalb nicht auch einen ähnlichen Tarif für das Surfen im Ausland: Eine Tarifangabe wie 5, 10 oder 20 Franken pro Nutzungstag versteht jeder.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch
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2 Kommentare:
Die Surftarife im Ausland darf man wohl schon fast als „frech“ bezeichnen. Ich würde gerne mal wissen, mit welchen Margen hier die Anbieter operieren.
Ich schalte wenn ich um Ausland bin auch immer die Datenübertragung aus. Lustigerweise hat sich mein Handy auf der Autobahn mal ins Netz von Liechtenstein eingebucht. Das kostete zwar nur ein paar Franken, war aber trotzdem blöd..
Hallo Chris
Margen sind ein schwieriges Thema, denn wie will man eine Marge bei Dienstleistungen berechnen. Tatsache ist, dass die Netzbetreiber von Roaming-Netzanbietern mehr verrechnen als von inländischen Kunden. Die Swisscom und Co. schlagen ihre Margen drauf, wobei die Konditionen nicht klar sind. Die Tatsache, dass sich der Standardtarif um 15 Franken pro Megabyte bewegt und sich mit Optionen auf rund 3 Franken drücken lässt, zeigt, wie viel Luft noch drin ist. Oder zahlen die Anbieter bei den 3 Frnaken etwa drauf?
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
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