Sonntag, 14. November 2010

Vergleich der Glasfaser-Angebote

Auf dem Stadtzürcher Glasfaser-Netz des ewz gibt es bereits einige Anbieter, die Angebote für Privatkunden anbieten. Von 5 Anbietern gibt es ein Triple-Play-Angebot mit Telefonie, Internet und einem TV-Angebot. Im nachfolgenden Vergleich sind Angebote mit einer Internet-Geschwindigkeit von mindestens 20 MBit/s (Downstream) sowie einem TV-Angebot mit HD-Sendern und TV-Aufnahmemöglichkeit berücksichtigt (aufgeführt ist jeweils das günstigste Angebot, welches die vorhin genannten Kriterien erfüllen, es gibt teilweise weitere Angebote):

Am günstigsten ist „Leunet 3 in 1 Fiber“ für 96.40 Franken im Monat. Die Internet-Geschwindigkeit beträgt „20/2“. Man kann maximal 20 Stunden TV-Programme aufzeichnen und in diesem Paket gibt es keine Telefon-Flatrate.

Orange verlangt 98 Franken im Monat. Der Internet-Zugang bietet eine Geschwindigkeit von „30/1“, auch bei diesem Angebot ist keine Telefon-Flatrate im Preis enthalten. Mobilfunk-Kunden von Orange erhalten einen günstigeren Preis und bezahlen 88 Franken im Monat. [UPDATE: Das Angebot von Orange wurde eingestellt, da man bisher nur 60 Kunden gewinnen konnte.]

Ähnlich teuer ist „MyGate G-Triple Basic“ mit 99 Franken im Monat. Das Internet bietet eine Geschindigkeit von „25/5“. Auch hier ist keine Telefonflatrate inklusive.

GGA Maur bietet „Triplex“ für monatlich 109 Franken an. Bei diesem Angebot ist eine Flatrate für Anrufe ins Schweizer Festnetz enthalten. Die Internet-Geschwindigkeit beträgt „25/5“.

Überraschend teuer ist das Angebot von Sunrise: 109 Franken verlangt Sunrise für das „Home Combi“-Angebot. Die Internet-Geschwindigkeit beträgt „30/2“ und es ist keine Telefon-Flatrate inklusive.

Noch nicht auf dem ewz-Netz sind die Angebote von Swisscom verfügbar. Swisscom und ewz wollen das Stadtzürcher Glasfaser-Netz gemeinsam bauen, so dass es eine Frage der Zeit ist, bis das Swisscom-Angebot dort verfügbar ist. „Casa Trio“ ist auch auf dem Glasfaser-Netz zum genau gleichen Preis (113.25 Franken pro Monat) wie auf dem Kupfernetz verfügbar. Die Internet-Geschwindigkeit beträgt „20/1“ und eine Flatrate für Anrufe ins Festnetz ist ebenfalls enthalten. Wer sich für Swisscom entscheiden möchte und die Möglichkeit hat, sich ans Glasfaser-Netz anzuschliessen, sollte sich für das Glasfaser-Angebot entscheiden. Denn beim Kupfernetz-Angebot hat man in vielen Fällen nicht die volle Internet-Geschwindigkeit und beim fernsehen wird das Internet langsamer. Diese Nachteile gibt es beim Glasfaser-Angebot nicht.[UPDATE: Casa Trio gibt es für Neukunden nicht mehr. Stattdessen wurde das "Vivo Casa" eingeführt, dass meiner Meinung nach wesentlich schlechter ist als Casa Trio. Sehr störrend ist, dass in der Festnetz-Flatrate nur noch Anrufe ins Swisscom-Netz inklusive sind. Die Grundgebühr beträgt ausserdem 125 Franken für ein vergleichbares Paket. Ich habe auf comparis.ch eine Einschätzung veröffentlicht.]

An dieser Stelle möchte ich noch auf das Glasfaser-Angebot von „Quickline“ im Stadtberner Glasfaser-Netz der ewb eingehen. Für 102.05 Franken im Monat gibt es „Quickline Fiber All-in-One 30/10“. Enthalten ist ein Internet-Zugang mit „30/10“. Interessant ist vor allem die vergleichsweise schnelle Upstream-Geschwindigkeit von 10 Mbit/s, das Übertragen von Daten ins Internet geht also schneller. Enthalten ist auch eine Festnetz-Flatrate für Anrufe ins Schweizer Festnetz.

Von Cablecom gibt es ein Triple-Play-Angebot, das mit den Glasfaser-Angeboten mithalten kann, jedoch auf den in den vergangenen Jahrzehnten gebauten „Koax“-Kabelnetz basiert (obwohl die Bezeichnung „Fiber Power“ suggeriert, dass es sich um ein Glasfaser-Angebot handelt). Mit Berücksichtigung des Kombi-Rabatts bezahlen die Cablecom-Kunden 103 Franken im Monat.

Mich überzeugen die derzeitigen Glasfaser-Angebote noch nicht, da sie meiner Meinung nach noch zu teuer sind. Ein anderes Thema ist, dass die Glasfaser-Angebote derzeit erst in wenigen Häusern überhaupt verfügbar sind. Doch bereits in einigen Jahren werden wir über die neue Glasfaser-Infrastruktur froh sein. Damit sich die neue Technologie durchsetzen kann, braucht es jedoch günstigere Preise.

Was denken Sie zu den Glasfaser-Angeboten, schreiben Sie mir Ihre Meinung in den Kommentaren.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler

3 Kommentare:

Martin hat gesagt…

Ist 30 Download bei 1 Upload überhaupt möglich?

Jürgen hat gesagt…

Die Glasfaserinfrastruktur ist erst einmal aufwändig und diesen Aufwand möchten die Anbieter hereinholen.
Es wird sein wie bei UMTS auch, erst nach 5-6 Jahren wird man die Preise in Privatkundenakzeptable Regionen senken und dann wird die Infrastruktur auch genutzt werden.

Zum Thema Asymetrische Bandbreite...
Es war meine Hoffnung, dass die Asymetrie, die ja bei Kupfer schon allein der Physik geschuldet ist, abnimmt.
30/1 ist eine Zumutung... für mich ist schon bei 15/1 das Limit erreicht.

Ralf Beyeler hat gesagt…

@Jürgen: Damit man von den Geschäftskunden für symetrische Bandbreiten viel Geld verlangen kann, macht man kaum attraktive Angebote mit hohen Uploads. Auch wenn sich dies inzwischen am ändern ist (z.B. Cablecom mit 7 MBit/s Upstream für 85 Franken zzgl. Kabelanschlussgebühr oder auch das Fiber-Angebot von Quickline mit 10 MBit/s Upstream für unter 100 Fanken (inkl. Telefonie und TV))

Ich glaube nicht, dass es noch 5 bis 6 Jahre dauern wird. Die Preise sind ja heute schon nur leicht über dem Niveau der meistverbreitesten Angebote.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler