In meiner Arbeit beschäftige ich mich zwar mit den Tarifen der Telekom-Anbieter für Privatkunden. Doch gelegentlich erhalte ich auch eine Anfrage, die Geschäftskunden betrifft. So hat mich vor einigen Tagen Cash angefragt, ob ich einen Preisvergleich für KMU-Handy-Abos erstellen könnte
Wie auch bei Privatkunden-Abos ist es bei Geschäftskunden-Abos schwierig, die Produkte zu verstehen. Teilweise fehlen sogar Infos zu den Preisen auf der Website. Ich habe das Gefühl, dass die Anbieter alles unternehmen, um möglichst viel Verwirrung zu stiften. Bei den Geschäftskunden-Angeboten dürfte dies sogar noch ausgeprägter sein. Ein solcher Preisvergleich ist sehr aufwändig und ich kann gut verstehen, dass die wenigsten Kunden hier die Preise vergleichen. Hier wären die Anbieter gefordert, endlich einfach verständlichere Produkte einzuführen.
Doch nun sind die Berechnungen fertig und diese wurden heute auf Cash veröffentlicht (online verfügbar). Das Resultat ist eindeutig: Sunrise ist stets mit Abstand am günstigsten, Swisscom ist in vier der fünf Profilen am teuersten und Orange ist meist im Mittelfeld. In einem Profil bezahlt der Kunde bei Swisscom immerhin 44% mehr für die gleiche Dienstleistung. Da frage ich mich, weshalb so wenig Kunden den Anbieter wechseln.
Cash hat die User gefragt, warum Swisscom weiterhin Marktführer bleibt. 42% sind der Meinung, dass der Preis nur ein Faktor ist und Sunrise beim Service nicht mithalten kann. 38% denken, dass die Schweizer zum Faul zum Wechseln sind und 15% gaben an, dass der Leidensdruck noch zuwenig gross ist.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
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5 Kommentare:
Ich bin der Faustregel, dass Sunrise üblicherweise am günstigsten ist, bislang sehr gut gefahren. Swisscom ist üblicherweise am teuersten, Orange ganz unterschiedlich.
Leider fällt die ganze Faustregel dahin, wenn man Empfang an einem Ort benötigt, den Sunrise nicht (ausreichend) erschliesst. Oder wenn man das iPhone nutzen möchte.
Wieso eigentlich ist Letzteres bei Sunrise immer noch nicht möglich, obwohl im Ausland mittlerweile das iPhone nicht mehr auf die bisherigen Exklusivanbieter beschränkt ist?
Hallo Ralf
Nachdem Du ja meinen letzten Kommentar zu deinem letzten Glasfaserbeitrag nicht gepostet hast, versuche ich nun auf diesen Beitrag zu antworten...
Allerdings weiss ich ja nicht, ob Du meinen Betrag überhaupt bekommen hast. Jedenfalls hat das sinnvollere Modell (Mehrfaser) den mündlichen Vorzug bekommen und der der zahlt, hat sich auch durchgesetzt.
Aber zu Deinem aktuellen Beitrag:
Beim Durchlesen des Artikels ist mir aufgefallen, dass Du eine durchschnittliche Gesprächsdauer von 1,5 Minuten genommen hast. Allerdings liegt diese Zeit gemäss BAKOM bei 1,9 Minuten pro Anruf. Im Prinzip hast Du so die Swisscom mit dem Liberty-Tarif künstlich verteuert.
Zusätzlich telefonieren zwar alle Musterkunden ins Ausland, aber niemand telefoniert IM Ausland. Finde ich auch ziemlich unrealistisch.
Dann habe ich mal das Abo von Orange gerechnet und bin zu einem etwas anderen Betrag gekommen. Ich fasse mal beim Poweruser mit 20h Gesprächszeit zusammen:
20h = 1200 Minuten
40% Firmenintern = 480 Minuten
Es bleiben nun 720 Minuten übrig. Die Daten sind ja bis 2 GB inbegriffen...
Auf der Homepage von Orange steht ganz klar, dass 500 Minuten/SMS pro Monat inbegriffen sind...
http://www1.orange.ch/business_products.html#out-of-the-office_price-plans_universa-unlimited
Entsprechend Deiner Aufteilung ergibt sich folgendes Resultat:
Firmenintern, 40%, 480 Minuten
Festnetz, 20%, 240 Minuten
Swisscom, 15%, 180 Minuten
EU-Ausland, 10%, 120 Minuten
Sunrise, 5%, 60 Minuten
Orange, 5%, 60 Minuten
Eigenes Netz, 5%, 60 Minuten
50 SMS, entsprechen 50 Minuten
Total Minutenverbrauch ausserhalb der Firma ist bei Orange somit 720 Minuten.
Somit werden 220 Minuten nicht gedeckt. Diese werden zu CHF 0.30 verrechnet. Da die SMS bereits bezahlt sind, kann amn nun diese 220 Minute ja mit 0.3 multiplizieren und bekommt nebst den CHF 169.00 zusätzlich CHF 66.00 was einen Totalbetrag von CHF 235.00 ausmacht.
Da bei Swisscom ja keine wirklichen Beschränkungen sind, kommen die Anrufe ins Ausland dazu. Nach Europa kostet die Minute CHF 0.60 ohne Option (ersten 30 Minuten werden so verrechnet) und danach CHF 0.30 aufs Festnetz und CHF 0.50 aufs Mobilnetz. Da Du nicht definiert hast wohin die Anrufe gehen, rechne ich mal mit 50/50. Das macht einen Durchschnittspreis von CHF 0.40 aus. Somit kommen bei Swisscom zu den Kosten von CHF 169.00 noch CHF 54.00 dazu. 30 x CHF 0.60 und 90 x CHF 0.40. Somit kosten diese 20 Stunden bei Swisscom nicht CHF 232.00 sondern CHF 223.00.
Auch Sunrise ist etwas teuerer weggekommen. Bei Sunrise kostet das Abonnement CHF 130.00 pro Monat. Dazu kommen noch 120 Minuten die mit der Option Global die ja bereits inbegriffen ist. Auch hier gilt 50/50 bei den Anrufen ins Ausland (Festnetz/Mobile). Die Tarife betragen ja CHF 0.10 aufs Festnetz und CHF 0.40 aus Mobilnetz.
Somit kostet Sunrise total CHF 160.00 statt CHF 175.00.
Gruess
Ivan
Hallo Ivan
Grundsätzlich schalte ich alle Beiträge frei, ausser SPAM oder Beiträge, die unter die Gürtellinie geht. Ich finde es wichtig, dass man diskutieren kann und man darf durchaus auch eine andere Meinung haben.
Ich kann mich auch nicht daran errinnern, dass ich eine Beitrag von Dir nicht freigeschaltet haben soll. Ist der Kommentar immer noch nicht drauf? Dann Sorry.
Ich bin betreffend Glasfaser anderer Meinung als Du. Ich halte den Bau eines Pararellnetzes, wie man es nun bauen will, für unnötig und zu teuer. Diesen Unsinn müssen wir Kunden dann mitbezahlen.
Zu Deiner Berechnung mache ich noch einen weiteren Kommentar.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Hallo Ivan
Zu den Berechnungen: Ich habe mich auf die Angebote für KMUs konzentriet und diese unterscheiden sich von denjenigen für Privatkunden. Die 40% Anrufe firmenintern sind bei allen Anbietern komplett kostenlos und werden auch nicht an irgendwelche Inklusive-Kontigente der Abos unterschieden. Dazu habe ich auch die Grundgebühr für Anrufe von Firmen-Festnetz auf Firmen-Handys dazu gerechnet (gilt für Swisscom und Orange, bei Sunrise fällt dafür keine Grundgebühr an).
Hier die Berechnung von Orange Universa Unlimited für das 20 Stunden Profil:
firmeninterne Anrufe und Anrufe ins Schweizer Festnetz sowie auf Orange-Handys sind unbeschränkt möglich mit Universa Unlimited. Das Minutenkontigent für Anrufe in die anderen schweizer Mobilfunk-Netze von 3000 Minuten wird ebenfalls nicht erreicht. Es werden auch keine SMS und keine Anrufe ins Ausland verrechnet, da die 500 Inklusiv-Einheiten nicht aufgebraucht werden. Es kommt für das Abo also nur die Grundgebühr von 169 Franken zu Anwendung sowie 10 Franken, damit man vom Firmen-Festnetz auf das Handy anrufen kann.
Anhand Deiner Berechnungen glaube ich, dass Du das Produkt falsch verstanden hast. Mit Universa Unlimited (sowohl Privatkunden wie auch KMU-Version) ist mit der monatlichen Grundgebühr von 169 Franken abgegolten:
- beliebig viele Anrufe ins Festnetz
- beliebig viele Anrufe ins Orange-Mobilfunk-Netz
- 3000 Minuten in die Handy-Netze der anderen Schweizer Anbieter
- 500 Einheiten, die für Anrufe ins Ausland (vor allem europäische Länder, aber auch einige weitere Länder wie die USA) oder für SMS eingesetzt werden können. Pro SMS wird eine Einheit abgezogen, pro Gesprächsminute wird ebenfalls eine Einheit abgezogen.
Die kleineren Unterschiede (z.B. 9 Franken bei Swisscom) erklären sich durch den Effekt durch die Taktung. Wenn man eine Minute telefoniert, bezahlt man vor allem bei Sunrise wesentlich mehr als eine Minute. Statistisch gesehen bezahlt man im Schnitt bei Sunrise eine halbe Minute mehr als man effektiv telefoniert. Einen kleineren Einfluss hat dies bei den Liberty-Tarifen von Swisscom (dort nur relevant für Anrufe, die NICHT im Stundentarif abgerechnet) oder bei Orange. Gar keinen Einfluss hat die Taktung bei Flatrates (für Anrufe, die durch die Flatrate abgegolten sind) oder wenn das Inklusiv-Volumen ausreichend ist.
Die 1.9 Minuten beziehen sich auf alle Kunden. Insbesondere Geschäftskunden telefonieren häufig im Schnitt wesentlich kürzer und deshalb habe ich hier nur mit 1.5 Minuten gerechnet. Und in unserem Profil haben wir einen Geschäftskunden ausgewählt, der mit seinem Geschäfts-Handy aus der Schweiz ins Ausland anruft, nicht jedoch im Ausland telefoniert. Es kann sich z.B. um einen Aussendienst-Mitarbeiter handeln, der gelegentlich mit dem Ausland telefonieren muss, aber so gut wie nie geschäftlich im Ausland ist. Klar hätte man das Roaming auch noch integrieren können.
Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag Transparenz über die Berechnungen schaffen.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Hallo Ralf
danke für die Antwort...
Habs jetzt gesehen...
Dann stimmt die berechnung tatsächlich nicht...
Habs bei orange tatsächlich nun gesehen...
Sorry!
Gruss
Ivan
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