Orange stellt ihr Glasfaser-Angebot „Orange Home“ auf dem Stadtzürcher Glasfaser-Netz des ewz ein. Wie Orange-Sprecherin Therese Wenger gegenüber der Nachrichtenagentur sda (siehe sda-Meldung auf Tages-Anzeiger Online) sagte, sei mit einer weiten Verbreitung von Glasfaseranschlüssen in Haushalten und Unternehmen vor 2013 bis 2015 nicht zu rechnen.
Das Interessante aus meiner Sicht ist, dass Orange nur 60 Kunden für ihr Glasfaser-Angebot gewinnen konnte. Zwar ist ein Glasfaseranschluss erst bei relativ wenigen Haushalten überhaupt verfügbar, doch dass Orange nur so wenige Kunden gewonnen hat, erstaunt trotzdem. Da Orange von den Kunden einzig als Mobilfunk-Anbieter wahrgenommen wird, ist es allerdings auch nicht erstaunlich.
Wie die sda schreibt, ist die GGA Maur der erfolgreichste Anbieter auf dem Stadtzürcher Glasfasernetz, allerdings ohne Angabe der Kundenzahl.
Es zeigt jedoch auch, dass die Kunden eigentlich noch gar keine Glasfaseranschlüsse benötigen. Die Kunden lassen sich noch nicht von den Vorteilen eines Glasfaseranschlusses überzeugen. Die meisten Kunden wollen wohl auch bei Swisscom bleiben und so lange es halt noch kein Glasfaserangebot von Swisscom gibt (in den Haushalten, in denen ein ewz-Glasfaser liegt, ist das Swisscom-Angebot noch nicht verfügbar) wird man eben nicht auf das Glasfasernetz wechseln.
Wer bei Cablecom ist, bleibt noch bei Cablecom (und solange alles funktioniert, gibt es auch keinen Grund zum Wechseln. Erst wenn die Dienstleistung längere Zeit nicht mehr funktioniert oder es administrative Probleme gibt, dürften sich viele Kunden einen Wechsel überlegen). Wer beim dritten grossen Anbieter Sunrise ist, bezahlt wesentlich weniger als bei Swisscom oder Cablecom und wird sich ein Wechsel auf ein teureres Glasfaserangebot gut überlegen.
Die Glasfaser-Angebote auf dem ewz-Netz sind übrigens etwa gleich teuer wie die meisten heutigen Privatkunden-Angebote (auf dem Kupfer- und Koaxnetz) von Swisscom und Cablecom.
Doch obwohl die Kunden derzeit noch wenig Interesse an der neuen Technologie haben, ist es wichtig, dass man weiterhin investiert und weitere Glasfaser verlegt. Denn bereits in wenigen Jahren wird die Bandbreite nicht mehr ausreichen. Vor zehn Jahren war ADSL und Kabelinternet noch ein Fremdwort und ausser einigen Freaks konnte mit diesem Begriff niemand was anfangen. Man wählte sich stattdessen mit 40 bis 64 KBit/s ins Internet ein. Das häufigste Geschwindigkeit, mit der man sich heute ins Internet einwählt, beträgt 5'000 Kbit/s. Das ist rund 100mal mehr als vor zehn Jahren. Vor zehn Jahren hat man nicht glauben können, dass man nun 100mal schneller surft. Ob wir in 10 Jahren auch wieder 100mal schneller surfen, kann ich nicht einschätzen. Es ist jedoch sehr sicher, dass viele Kunden einen wesentlich schnelleren Internet-Anschluss wollen. Deshalb müssen wir jetzt in Glasfaserleitungen investieren.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch
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3 Kommentare:
Aus meiner Sicht ist das Hauptproblem mit dem ewz-Anschluss (der bei mir übrigens verfügbar wäre) die künstlich asynchronen Datenraten: die Download-Speed eines normalen ADSL Anschlusses reicht mir vollständig, Fernseher habe und brauche ich nicht, damit sind alle Angebote auf dem ewz-Netz relativ uninteressant.
Was mich interessieren würde, wäre ein deutlich schnellerer Upstream, um Fotos, Online-Backups, etc. schneller ins Netz zu bringen. Aber das gibt's bei den ewz Angeboten entweder gar nicht oder nur zu recht üppigen Preisen... Also bleibe ich halt beim Sunrise ADSL.
Ich kann dem nur beipflichten. Erst ein preiswertes symmetrisches Angebot wird mich zum Umstieg bewegen können.
Ja, ein synchrones Angebot wäre wirklich notwendig. Aber die EWs wollen halt weiterhin mit viel teureren Geschäftskunden-Angeboten Geld verdienen.
Liebe Grüsse
Ralf Beyeler
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