Sonntag, 28. November 2010

Neue Frequenzen, aber kein Wettbewerb

Am Freitag hat die Eidgenössische Kommunikationskommissision ComCom über die Neuvergabe aller Mobilfunklizenzen informiert (siehe auch die Dokumentation auf der Website der ComCom bzw. des BAKOM). Die Behörden versteigern in einer Auktion die Lizenzen, die dann bis ins Jahre 2028 gültig sein werden. Mittels Einschränkungen soll verhindert werden, dass ein Anbieter zu viele Frequenzen erwirbt und damit den Wettbewerb behindern wird.

Es ist sicher, dass Swisscom Konzessionen für Mobilfunkfrequenzen ersteigern wird. Bei Sunrise und Orange kann ebenfalls angenommen werden, dass sich diese um diese bemühen werden. Denn wenn diese Anbieter die Konzession nicht ersteigern, müssten diese ihre bestehenden Netze bis Ende 2013 (GSM) bzw. Ende 2016 (UMTS) einstellen. Es dürfte jedoch fraglich sein, wie viel Geld die Besitzer von Sunrise und Orange in den Erwerb der Lizenzen investieren wollen. Denn die Schweiz ist ein sehr schwieriges Pflaster für alternative Anbieter.

Es gibt genügend Frequenzen auch für neue Anbieter. Es ist jedoch fraglich, wer Interesse an den Mobilfunkfrequenzen haben wird. Jeder Investor wird es sich zweimal überlegen, ob er in einem weitgehend gesättigten Markt investieren will, in dem ¾ der Kunden noch nie den Mobilfunk-Anbieter gewechselt haben und in dem der Ex-Monopolist trotz extrem hoher Preise einen Marktanteil von etwa 65% hält. Kurz: Man muss Milliarden investieren und dann hoffen, dass man dann ein paar Kunden gewinnen kann, um die Investitionen zu amortisieren. Bisher dürfte France Telecom mit der Entwicklung ihrer Schweizer Tochter Orange nicht zufrieden sein. Und auch TDC ist mit Sunrise nicht wirklich glücklich geworden und hat Sunrise schliesslich an CVC verkauft (Wobei ich ja überrascht bin, dass jemand Sunrise gekauft hat. Ich sehe nicht wirklich starkes Wachstumspotential).

Am ehesten sehe ich, dass Orange und Sunrise ihre Handy-Netze in eine gemeinsame Netzgesellschaft zusammenlegen und gemeinsam Lizenzen zur Nutzung der Mobilfunkfrequenzen ersteigern. Operativ könnten Orange und Sunrise unabhängig bleiben, nur ein gemeinsames Netz betreiben.

Ich denke nicht, dass ein neuer Anbieter in den Markt einsteigen wird, der ein komplett neues schweizweites Netz aufbaut. Ein neuer Anbieter, der unbedingt in der Schweiz aktiv werden möchte, würde eher einen bestehenden Anbieter übernehmen oder das Netz eines bestehenden Anbieters nutzen (nationales Roaming).

Am ehesten sehe ich Chancen für Nischen-Anbieter, die über Mobilfunktechnologie an eher abgelegenen Orten schnelles Internet anbietet. Doch bisher waren WLL und WiMax in der Schweiz ein Flop. Diese Technologien waren dafür gedacht, über Mobilfunkfrequenzen schnelles Internet anzubieten. Auch „In & Phone“, die über eine GSM-Konzession verfügt, nimmt man am Markt nicht wahr. Und „Tele2“, die eine eigene GSM-Konzession erhalten hat, kam nicht vom Fleck und wurde schliesslich von Sunrise geschluckt.

Aus diesen Gründen glaube ich nicht daran, dass neue Anbieter den Schweizer Telekom-Markt aufmischen werden. Ich glaube daher nicht daran, dass die „Karten im Mobilfunkmarkt neu gemischt werden„ (Titel in der NZZ). Ich befürchte, dass die Situation die gleiche bleibt und die bestehenden drei Anbieter den Kunden weiterhin massiv überhöhte Preise verrechnen können.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Endlich: Günstig mit Prepaid surfen

Zu Mobilfunk-Abos gibt es bereits seit einigen Jahren attraktive Optionen, mit denen man günstig im Internet surfen kann. Vor 2 ½ Jahren hat Swisscom Handy-Abos lanciert, bei denen Inklusiv-Surf-Volumen inklusive sind. Inzwischen gibt es von allen Anbietern ähnliche Handy-Surf-Abos. Doch für Prepaid-Kunden gab es lange Zeit keine attraktive Angebote. Schweizer Pionier ist Coop Mobile, wo seit August 2009 eine Surf-Option mit monatlich 100 Megabyte für 9.90 Franken erhältlich ist.

Doch in den vergangenen Wochen hat sich einiges getan: Der Nischenanbieter Lebara bringt die derzeit attraktivste Daten-Option auf den Markt. Und auch die Prepaid-Kunden von Swisscom und Orange können endlich zu bezahlbaren Konditionen im Internet surfen.

Doch zuerst zum „Lebara Surf“-Angebot: Ein Paket mit 120 Megabyte im Monat kostet nur 4.90 Franken. Es ist die Surf-Option mit dem günstigsten monatlichen Abo-Preis auf dem Schweizer Markt, die mit 120 Megabyte für die meisten Kunden auch genügend gross ist. (Wobei hier wieder mal der obligate Warnhinweis: Video und Musik führen zu einer grossen Datenmenge, daher sollte man Videos und Musik nur über das heimische WLAN übertragen, nicht jedoch über das Mobilfunknetz). Leider ist das Telefonieren mit Lebara zu Schweizer Anschlüssen relativ teuer und damit eignet sich das Angebot nur für Kunden, die selten oder nie auf Schweizer Anschlüsse anrufen.

Eine echte Überraschung ist jedoch, dass neu nun endlich auch Prepaid-Kunden von Swisscom Datenpakete dazu buchen können. Das für die meiste Kunden interessante Paket „NATEL easy Datenpaket 100 MB“ kostet 10 Franken im Monat und beinhaltet ein Datenvolumen von 100 Megabyte. Bei Orange heisst die Option „Mobile Internet Plus“, kostet ebenfalls 10 Franken im Monat und bietet ebenfalls 100 MB. Etwas speziell ist bei Swisscom, dass man die Option jeweils jeden Monat neu bestellen muss. Und auch wenn die 100 MB vorzeitig aufgebraucht sind, kann man wieder ein neues Paket kaufen.

Hier eine Übersicht über Surf-Optionen für Prepaid-Kunden:
  • Am attraktivsten ist wie erwähnt „Lebara Surf“ (120 MB für 4.90 Franken/Monat)
  • Eine grosse Datenmenge bietet Sunrise Surf (250 MB für 7.50 Franken/Monat)
  • Coop Mobile (100 MB für 9.90 Franken/Monat)
  • Swisscom „NATEL easy Datenpaket 100 MB“ und Orange „Mobile Internet Plus“ (100 MB für 10 Franken/Monat)

Man sollte jedoch nicht nur auf den Preis für das mobile Internet achten, sondern auch die Preise für Anrufe und SMS berücksichtigen. Die meisten Kunden dürften damit mit Coop Mobile am günstigsten fahren. Wer eher nur an wenigen Tagen pro Monat in das Festnetz und auf Surnise-Handys telefoniert, sollte sich das Angebot von Sunrise etwas genauer ansehen.

Noch keine attraktiven Surf-Angebote bieten übrigens M-Budget Mobile von Migros, Yallo und Lycamobile.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch

Sonntag, 14. November 2010

Vergleich der Glasfaser-Angebote

Auf dem Stadtzürcher Glasfaser-Netz des ewz gibt es bereits einige Anbieter, die Angebote für Privatkunden anbieten. Von 5 Anbietern gibt es ein Triple-Play-Angebot mit Telefonie, Internet und einem TV-Angebot. Im nachfolgenden Vergleich sind Angebote mit einer Internet-Geschwindigkeit von mindestens 20 MBit/s (Downstream) sowie einem TV-Angebot mit HD-Sendern und TV-Aufnahmemöglichkeit berücksichtigt (aufgeführt ist jeweils das günstigste Angebot, welches die vorhin genannten Kriterien erfüllen, es gibt teilweise weitere Angebote):

Am günstigsten ist „Leunet 3 in 1 Fiber“ für 96.40 Franken im Monat. Die Internet-Geschwindigkeit beträgt „20/2“. Man kann maximal 20 Stunden TV-Programme aufzeichnen und in diesem Paket gibt es keine Telefon-Flatrate.

Orange verlangt 98 Franken im Monat. Der Internet-Zugang bietet eine Geschwindigkeit von „30/1“, auch bei diesem Angebot ist keine Telefon-Flatrate im Preis enthalten. Mobilfunk-Kunden von Orange erhalten einen günstigeren Preis und bezahlen 88 Franken im Monat. [UPDATE: Das Angebot von Orange wurde eingestellt, da man bisher nur 60 Kunden gewinnen konnte.]

Ähnlich teuer ist „MyGate G-Triple Basic“ mit 99 Franken im Monat. Das Internet bietet eine Geschindigkeit von „25/5“. Auch hier ist keine Telefonflatrate inklusive.

GGA Maur bietet „Triplex“ für monatlich 109 Franken an. Bei diesem Angebot ist eine Flatrate für Anrufe ins Schweizer Festnetz enthalten. Die Internet-Geschwindigkeit beträgt „25/5“.

Überraschend teuer ist das Angebot von Sunrise: 109 Franken verlangt Sunrise für das „Home Combi“-Angebot. Die Internet-Geschwindigkeit beträgt „30/2“ und es ist keine Telefon-Flatrate inklusive.

Noch nicht auf dem ewz-Netz sind die Angebote von Swisscom verfügbar. Swisscom und ewz wollen das Stadtzürcher Glasfaser-Netz gemeinsam bauen, so dass es eine Frage der Zeit ist, bis das Swisscom-Angebot dort verfügbar ist. „Casa Trio“ ist auch auf dem Glasfaser-Netz zum genau gleichen Preis (113.25 Franken pro Monat) wie auf dem Kupfernetz verfügbar. Die Internet-Geschwindigkeit beträgt „20/1“ und eine Flatrate für Anrufe ins Festnetz ist ebenfalls enthalten. Wer sich für Swisscom entscheiden möchte und die Möglichkeit hat, sich ans Glasfaser-Netz anzuschliessen, sollte sich für das Glasfaser-Angebot entscheiden. Denn beim Kupfernetz-Angebot hat man in vielen Fällen nicht die volle Internet-Geschwindigkeit und beim fernsehen wird das Internet langsamer. Diese Nachteile gibt es beim Glasfaser-Angebot nicht.[UPDATE: Casa Trio gibt es für Neukunden nicht mehr. Stattdessen wurde das "Vivo Casa" eingeführt, dass meiner Meinung nach wesentlich schlechter ist als Casa Trio. Sehr störrend ist, dass in der Festnetz-Flatrate nur noch Anrufe ins Swisscom-Netz inklusive sind. Die Grundgebühr beträgt ausserdem 125 Franken für ein vergleichbares Paket. Ich habe auf comparis.ch eine Einschätzung veröffentlicht.]

An dieser Stelle möchte ich noch auf das Glasfaser-Angebot von „Quickline“ im Stadtberner Glasfaser-Netz der ewb eingehen. Für 102.05 Franken im Monat gibt es „Quickline Fiber All-in-One 30/10“. Enthalten ist ein Internet-Zugang mit „30/10“. Interessant ist vor allem die vergleichsweise schnelle Upstream-Geschwindigkeit von 10 Mbit/s, das Übertragen von Daten ins Internet geht also schneller. Enthalten ist auch eine Festnetz-Flatrate für Anrufe ins Schweizer Festnetz.

Von Cablecom gibt es ein Triple-Play-Angebot, das mit den Glasfaser-Angeboten mithalten kann, jedoch auf den in den vergangenen Jahrzehnten gebauten „Koax“-Kabelnetz basiert (obwohl die Bezeichnung „Fiber Power“ suggeriert, dass es sich um ein Glasfaser-Angebot handelt). Mit Berücksichtigung des Kombi-Rabatts bezahlen die Cablecom-Kunden 103 Franken im Monat.

Mich überzeugen die derzeitigen Glasfaser-Angebote noch nicht, da sie meiner Meinung nach noch zu teuer sind. Ein anderes Thema ist, dass die Glasfaser-Angebote derzeit erst in wenigen Häusern überhaupt verfügbar sind. Doch bereits in einigen Jahren werden wir über die neue Glasfaser-Infrastruktur froh sein. Damit sich die neue Technologie durchsetzen kann, braucht es jedoch günstigere Preise.

Was denken Sie zu den Glasfaser-Angeboten, schreiben Sie mir Ihre Meinung in den Kommentaren.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler

zum grossen Swisscom-Netzausfall

Letzten Dienstag gab es im Swisscom-Mobilfunknetz einen grossen Ausfall. Telefonieren und SMS haben normal funktioniert. Doch dass immer wichtiger werdende mobile Internet hat für viele Kunden praktisch den ganzen Tag nicht funktioniert. Seit dem Komplettausfall des Swisscom-Netzes im Sommer 2001 war dies die grösste Panne im Swisscom-Netz.

Die Systeme werden immer komplexer und eine Panne kann man leider nie ausschliessen. Mir jedoch fällt auf, dass sich die gravierende Pannen bei Swisscom in letzter Zeit leider häufen. Dies passt wenig zum Premium-Image von Swisscom.

Ich bin über das Ausmass der Swisscom-Panne vom letzten Dienstag erstaunt. Für einen Mobilfunk-Anbieter sollte die Verfügbarkeit des Mobilfunk-Netzes das wichtigste. Deshalb sollten Notfall-Pläne für die schnelle Behebung von Problemen sowie betreffend Kommunikation existieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei Swisscom keine solche Pläne existieren. Doch von diesen Krisenplänen hat man letzten Dienstag nichts gemerkt.

Weshalb dauert es Stunden, um ein so gravierendes Problem zu lösen? Weshalb hat man keinen Plan B für den Fall, dass Wartungsarbeiten an der Datenbank schieflaufen? Wie gesagt, es sind komplexe Systeme und es kann durchaus dauern, bis man die Ursache gefunden habe, dennoch bin ich erstaunt, dass die Störung nicht früher behoben werden konnte.

Absolut unverständlich ist für mich jedoch die Kommunikationsstrategie von Swisscom, denn über Stunden gab es von Swisscom keine proaktive Informationen über die Panne. Nachdem während über 5 Stunden der Zugang zum mobilen Internet nicht möglich gewesen ist, wurde ein Hinweis auf der Website aufgeschaltet.

Meiner Meinung nach hätte Swisscom sofort informieren müssen. Man hätte bei einer solchen Störung eine kurze Medienmitteilung verschicken sollen, die betroffenen Kunden hätte man mit einer Info-SMS informieren müssen, auf Twitter und Facebook hätte man unbedingt ebenfalls informieren können. Dies wäre souverän gewesen und Swisscom hätte sich als modernes Telekommunikations-Unternehmen positionieren können, das mit modernen Kommunikationsmittel wie Twitter und Facebook umgehen kann.

Ich bin der Meinung, dass Swisscom mit dieser Panne überfordert gewesen ist. Eine Frechheit finde ich den Satz „Swisscom Kunden erhielten zu Störungsbeginn Informationen via Social Media Kanäle und auf der Webseite www.swisscom.ch„ in der Medienmitteilung. Auf der Website hat Swisscom etwa 5 Stunden nach Beginn der Störung, auf Facebook immerhin 2 ½ Stunden später informiert. Eine Information nach Störungsbeginn heisse für mich, dass innerhalb maximal 15 Minuten informiert wird. Warum muss Swisscom dies beschönigen.

Interessant finde ich auch, dass sich Firmenkunden, bei denen Geschäftsprozesse über das Mobilfunk-Netz ablaufen, nicht besser auf einen Netzausfall vorbereitet gewesen ist. Weshalb haben die Zugbegleiter der SBB nicht Geräte bei sich, die sich in das Sunrise- oder Orange-Netz einwählen kann. Oder Kreditkarten-Terminals, die ebenfalls andere Mobilfunknetze als Backup nutzen können.

Was denken Sie dazu? Schreiben Sie Ihre Meinung bitte in den Kommentaren.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler

Dienstag, 2. November 2010

Telecom-Bericht des Bundesrats: Nun gibt Kritik

Der Tages-Anzeiger hat vorgestern über Kritik am Telecom-Bericht des Bundesrats geschrieben (Artikel online verfügbar). Der Tagi zieht die Schlussfolgerung, dass der Bundesrat die Swisscom schützt. Ich habe mich bereits vor fast zwei Monaten in meinem Blog darüber gewundert, dass zahlreiche Schwachpunkte aufgezählt werden, aber dennoch keine Revision in Angriff genommen wird.

Im Artikel wird vor allem von liberalen Denkfabrik Avenir Suisse und von ETH-Professor Matthias Finger Kritik an den Schlussfolgerungen des Bundesrats-Berichts geübt. Auch der Preisüberwacher und die Wettbewerbskommission sind von der Schlussversion enttäuscht bzw. finden diese unglücklich.

Es existieren gemäss den Recherchen des Tages-Anzeigers drei Versionen und der Bundesrat soll im letzten Moment die Schlussfolgerungen abgeändert haben. In den früheren Versionen wurde eine Diskussion über eine Revision empfohlen, in der endgültig veröffentlichten Version heisst es hingegen, dass eine Revision nicht notwendig ist.

Matthias Finger bringt es auf den Punkt: „Die Schlussfolgerungen lesen sich, als hätte sie die Swisscom selbst geschrieben. In seiner Rolle als Eigentümer der Swisscom hat der Bund kein Interesse an fairem Wettbewerb. Genau das beweist er mit diesem Bericht.“

Wie ich bereits oft geschrieben habe, finde ich persönlich es schade, dass man in der Schweiz kein grösseres Interesse an einem echten funktionierenden Wettbewerb in einem immer wichtiger werdenden Bereich wie der Telekommunikation hat. Dies ist sehr schade, denn in der Telekommunikation stecken noch viele Chancen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch

Schweizer bezahlen 150 Millionen zuviel

Gestern hat die Gratis-Zeitung 20 Minuten darüber berichtet, dass die Schweizer jährlich 150 Millionen Franken Gebühren für den Kabelanschluss bezahlen, obwohl sie diesen gar nicht benutzen (Artikel ist auch online verfügbar).

Die meisten Kunden empfangen ihre TV-Programme über den Kabelanschluss z.B. von Cablecom oder einem regionalen Anbieter, aber inzwischen gibt es auch Alternativen. So steigt die Zahl der Kunden, die über ihren Festnetz-Anschluss von Swisscom fernsehen, rasant an. Inzwischen dürften bereits rund 400'000 Haushalte Swisscom-TV nutzen. Andere Alternativen sind der Empfang über Satellit oder – vor allem in Grenzregionen, im Wallis und im Graubünden – über DVB-T über eine normale Antenne. Und schliesslich gibt es noch die Personen, die keinen TV mehr haben und höchstens über Zattoo mal eine Sendung sehen.

Wer nicht über einen Zweitfernseher weiterhin über den Kabelanschluss Programme sehen möchte und ansonsten über eine alternative Technologie die TV-Programme empfängt, benötigt keinen Kabelanschluss mehr. Doch viele Kundinnen und Kunden wissen gar nicht, dass Sie weiterhin Monat für Monat eine Gebühr für den nicht mehr benutzten Kabelanschluss bezahlen. Denn als Mieter bezahlt man diese Gebühr (zwischen etwa 100 und 325 Franken im Jahr, je nach Anbieter) in der Regel mit der Nebenkosten-Abrechnung zusammen mit den Kosten für Warmwasser, Heizung und Lift. Ich habe bereits mehrfach darauf aufmerksam gemacht.

Man kann es nicht oft genug sagen: Wenn man den Kabelnetz-Anschluss nicht mehr benötigt, dann kann man diesen kündigen und muss diese Gebühr in Zukunft nicht mehr bezahlen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telecom-Experte von comparis.ch