Freitag, 23. Juli 2010

Und noch eine Daten-Roaming-Option

Die Anbieter sind fleissig im Kreieren von Roaming-Optionen. Insbesondere von Orange gibt es inzwischen neun verschiedene Roaming-Optionen. Neu gibt es eine weitere Roaming-Option "Orange Travel Data Daily 10 MB" von Orange für das Surfen im Ausland. Diese kostet 10 Franken pro Nutzungstag und beinhaltet ein Inklusivvolumen von 10 Megabyte pro Nutzungstag. Jedes weitere Megabyte kostet 2 Franken.

Wie ich bereits mehrfach geschrieben habe, ist das Problem, dass kaum ein Kunde mit der Masseinheit „Megabyte“ etwas anfangen kann. Wer weniger als 5 Megabyte pro Tag überträgt, fährt mit der „Travel Data Daily“-Option von Orange besser. Je nach Nutzungsverhalten ist die Roaming-Option von Swisscom („World Option Flex“) günstiger als die Optionen von Orange, Sunrise ist nahezu immer teurer als Orange. Die Telekom-Anbieter sollten sich endlich zusammenraufen und vernünftige Datentarife anbieten.

Mit dem Handy im Ausland zu surfen, ist unverschämt teuer. Eine Datenmenge, die in der Schweiz rund 10 Franken kostet, kann im Ausland ohne weiteres über 1'000 Franken kosten. Deshalb am das mobile Internet (über Mobilfunk-Netze) komplett deaktivieren und sich über ein günstiges – oder gar kostenloses – WLAN-Netz im Ausland einwählen. Oder man kauft sich eine lokale SIM-Karte mit einem günstigen Datentarif und surft über diese (wobei dies jedoch mit dem häufig verkauftem iPhone meistens nicht möglich sein wird).

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler

Swisscom-Rechnung gleich vierfach

Über Google News bin ich auf einen TV-Beitrag von TeleBärn gestossen. Auf der Website der Berner Zeitung ist das Video aufgeschaltet. Eine Kundin der Swisscom erhielt die April-Rechnung gleich vierfach, dazu die bereits bezahlte Mai-Rechnung nochmals doppelt. Notabene alle sechs Rechnung im gleichen Briefumschlag.

Die Kundin erzählt im TV-Beitrag, dass die Swisscom-Mitarbeiter im Kundenservice unfreundlich gewesen sind. Ausserdem schob man alles auf einen Systemfehler ab, bemühte sich nicht um Aufklärung und es gab auch keine Entschuldigung. Dies von einem Kundenservice von einem Unternehmen, dass sich über einen guten Kundenservice positionieren will. Leider ist dies kein Einzelfall.

Unglaubwürdig ist die mögliche Erklärung im TV-Beitrag, dass die ursprüngliche April-Rechnung auf dem Postweg verloren gegangen sein könnte. Denn falls diese Rechnung verloren gegangen wäre, wäre wohl eine Mahnung gekommen. Eine vierfach ausgedruckte Rechnungskopie macht keinen Sinn.

Im Mai war bekannt geworden, dass Swisscom rund 9'000 Kunden die April-Rechnung erlässt. Es handelte sich übrigens auch – wie im obenerwähnten Fall, über den TeleBärn berichtet hat – um eine Rechnung vom April 2010. Vielleicht hängt dies mit der gleichen Panne zusammen. Zumindest war Swisscom damals grosszügiger, was ich auch gegenüber dem Internetportal Cash Online erwähnt habe. Das Mindeste wäre, auch in diesem aktuellen Fall auf das Inkasso der Rechnung zu verzichten.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler

Sunrise mit günstigem ISDN

Seit etwa 2 Jahren bietet Sunrise einen eigenen Analog-Anschluss an. Der Anschluss wird auf Basis einer entbündelten Swisscom-Kupferleitung angeboten. Das heisst, Sunrise mietet von Swisscom nur die Kupferleitung. In den Telefonzentralen der Swisscom stellt Sunrise eigene Infrastruktur. Dies ermöglicht wesentlich günstigere Kosten und Sunrise gibt einen Teil der Kostenvorteile an die Kunden weiter. Bisher sind gemäss Angaben von Sunrise mehr als 200'000 Kunden über entbündelte Leitungen angeschlossen.

Das Angebot von Sunrise ist denn auch wesentlich günstiger als das Angebot der Swisscom, zumindest wenn man wie die meisten Kunden sowohl Festnetz-Telefon wie Internet benötigt. Bei Swisscom kostet der Analog-Anschluss 25.25 Franken und der Internet-Anschluss 49.00 Franken. Macht mindestens 74.25 Franken im Monat. Sunrise verlangt für die gleiche Dienstleistung 59 Franken und wenn man Mobilfunk-Kunde von Sunrise ist, gar nur noch 49 bzw. 30 Franken.

Neu bietet Sunrise auch ISDN an. Das Produkt nennt sich „Sunrise ISDN Comfort“ und kostet 9.90 Franken zusätzlich zum Festnetz/Internet-Anschluss. Auch hier ist die Preisdifferenz zu Swisscom gross: Swisscom verrechnet für den ISDN-Anschluss 43 Franken, dazu 49 Franken für den Internet-Anschluss. Macht insgesamt 92 Franken im Monat. Sunrise verrechnet mit 68.90 Franken wesentlich weniger. Und wer auch mit dem Handy über Sunrise telefoniert, bezahlt 58.90 Franken bzw. 39.90 Franken im Monat. Swisscom ist also unter Umständen doppelt so teuer wie Sunrise.

Wer braucht denn heute eigentlich noch ISDN? Als sich ISDN vor etwas mehr als 10 Jahren auch bei Privatkunden durchgesetzt hat, dürften zwei Vorteile wesentlich dazu beigetragen haben. Mit ISDN konnte man gleichzeitig telefonieren und surfen. Ausserdem was das Internet über ISDN schneller. Wer sich heute mit ADSL ins Internet einwählt, kann gleichzeitig telefonieren und auf die Geschwindigkeit hat ISDN auch nur einen minimalen Einfluss (allerdings ist ADSL mit ISDN teilweise langsamer als über einem analogen Anschluss). Heute müssen sich Privatkunden fragen, ob Sie ISDN noch benötigen. Wenn eine Hausverkabelung vorhanden ist oder man ISDN-Komfortanlagen besitzt, die man weiterhin nutzen möchte, macht dies Sinn. Auch für das Faxgerät kann dies sinnvoll sein (auch wenn man prüfen sollte, ob man nicht besser einen Internet-Service dafür nutzt). Ebenfalls sinnvoll kann ISDN für Familien mit Teenagern sein, da man dann auf zwei Leitungen gleichzeitig telefonieren kann. In vielen Fällen dürfte ein ISDN-Anschluss jedoch überflüssig sein.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler