Dienstag, 30. Juni 2009

Tages-Anzeiger über Roaming-Tarife

Tages-Anzeiger Online hat heute einen Artikel zum Thema "Roaming-Tarife" veröffentlicht, in der Spartipps von mir enthalten waren (Artikel online verfügbar).

Ich kann diesen Artikel nur empfehlen. Insbesondere sollten Telekom-Anbieter diesen Artikel lesen und sich dann fragen, ob man es nicht auch einfacher machen kann. Ich glaube jedoch, dass es Strategie der Telekom-Anbieter ist, ein so verwirrende Auswahl anzubieten, so dass der Kunde dann mit dem Standard-Tarif massiv abgezockt wird.

Hier geht es zum Artikel "90 Minuten surfen für 1500 Franken".

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Swisscom und das Datenroaming

Per 01. Juli 2009 führt Swisscom neue Roaming-Tarife ein. Doch statt alles einfacher wird - wie Swisscom verspricht - wird alles noch mal viel komplizierter.

Die Standard-Tarife für das Roaming ändern sich grundsätzlich nicht, mit Ausnahme der Preise für das Datenroaming. Statt 14 Franken pro Megabyte wird Swisscom ab 01. Juli neu 10 Franken pro Megabyte verrechnen.

Grössere Änderungen gibt es bei den Optionstarifen und bei den Standardtarifen von zwei Daten-Abos. Konkret verschwinden werden folgende Optionen:
  • Europassport
  • World Data Option
  • World Data Option Month
Weiterhin angeboten wird die World Data Option Day. Neu ins Angebot aufgenommen wurde die "World Option Flex", die jedoch für viele Kunden nicht wirklich geeignet ist.

Noch komplizierter wird das Ganze für Kunden, die mit einem Laptop mit "Mobile Unlimited"-UMTS-Karte im Internet surfen. Diese Kunden surfen weiterhin mit der World Data Option, wobei die Grundgebühr wie bisher nicht berechnet wird. Allerdings gilt dies nur für Kunden, die mit einem "Natel Data Flat"-Abo surfen. Kurz gesagt: Kunden mit einem "Natel Data Flat"-Abo bezahlen 3 Franken pro Megabyte. Wer allerdings mit einem "Natel Data Day"-Abo surft, bezahlt 10 Franken pro Megabyte.

Kein Wunder, dass auch Swisscom Mühe hat, bei diesem Tarifdschungel durchzublicken. Das können Sie ganz einfach selbst überprüfen, wenn Sie anrufen und sich nach den Tarifkonditionen erkundigen.

Auch massiv teurer wird das Datenroaming für Vielnutzer. Bisher konnte ein Paket mit 200 MB für 125 Franken gekauft werden. Das "World Data Option Month" genannte Produkt wird nicht mehr angeboten. Kunden müssen auf die wesentlich teurere "World Option Flex" wechseln und statt 125 Franken 409 Franken bis 1409 Franken bezahlen. Das sind drei- bis elfmal mehr als bisher. Also eine massive Preiserhöhung statt eine Preissenkung.

Für das Surfen im Ausland lohnt es sich, um Ausland eine lokale Prepaid-Karte zu kaufen. Denn die Preise der Schweizer Anbieter sind unverschämt hoch.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Lausiger Sunrise-Kunden-Chat

Ein Chat kann eine interessante Sache sein. Insbesondere für Kunden, die gerade im Internet auf der Seite eines Anbieters herumsurfen und noch eine Frage zu einem bestimmten dort angebotenen Produkt haben. Wenn ein Anbieter einen Chat anbietet, kann dies der Kundennutzen und vielleicht auch die Verkäufe steigern.

Auch der Telekom-Anbieter Sunrise hat einen Chat auf seiner Website eingebunden. Kunden könnten dort Fragen stellen, aber wie es mir scheint, sind die Mitarbeiter auf der anderen Seite etwas überfordert.

Vor kurzem suchte ich auf der Sunrise-Website eine bestimmte Produkteigenschaft und fand die Information nicht. Also fragte ich per Chat - den ich zufälligerweise entdeckt habe - nach. Auf eine Gegenfrage wurde lediglich der Link auf die Sunrise-Hauptseite angegeben und auf Nachfrage erhielt ich eine komplett falsche Antwort.

Liebe Sunrise, ein Chat ist eine gute Sache, aber dann müssen auch Mitarbeiter mitchatten, die die Sunrise-Produkte kennen.

(Ich habe es jetzt nochmals versucht und es ist bereits besser und die Mitarbeiter können kompetenter Auskunft geben - wenn allerdings auch nicht perfekt).

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Club der unzufriedenen Cablecom-Kunden

20 Minuten berichtete darüber, dass Tessiner Cablecom Opfer nun den Club "Associazione Vittime Cablecom" gründen (Beitrag ist online abrufbar).
Wie in der ganzen Schweiz treiben fehlende TV-Kanäle und schlechter Kundendienst bei Cablecom auch im Tessin die Kunden an den Rand der Verzweiflung. Viele fühlen sich alleine im Kampf gegen den Telekomanbieter völlig machtlos. Deshalb haben in Lugano-Paradiso Cablecom-Opfer den Verein «Associazione Vittime Cablecom» gegründet.
Als Cablecom würde ich mir Gedanken machen, wie lange man die Anliegen der Kunden noch so konsequent ignorieren kann...... (vielleicht braucht es dazu noch etwas mehr Wettbewerb und mehr Kunden, die von Cablecom wegwechseln, bis in der Chefetage der Cablecom an die Kunden denkt).

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Donnerstag, 25. Juni 2009

Sunrise: Swisscom verteilt Dumping-Geschenke

Am Montag erschien in der Gratis-Zeitung 20 Minuten ein Artikel unter dem Titel "Sunrise wirft Swisscom Dumping-Geschenke vor" (Artikel online abrufbar). Sunrise nervt sicht gemäss 20 Minuten darüber, dass Swisscom abgesprungenen Kunden Gesprächsminuten im Wert von 3600 Franken schenkt. Sunrise überprüft zudem eine Klage wegen Preisdumping.

Es ist unbestritten, dass der Wettbewerb im Schweizer Telekom-Markt zu wenig spielt und Swisscom von sehr guten Rahmenbedingungen profitiert. Bei diesem von Sunrise kritisierten Werbemailing sehe ich jedoch das Problem nicht. Swisscom macht ein Werbemailing - wie dies auch andere Anbieter regelmässig machen - und will abgesprungene Kunden, die seit 12 Monaten nicht mehr mit Swisscom telefonieren zurückgewinnen.

Konkret kann der Kunde aus folgenden Prämien auswählen:
  • 10'000 Superpunkte von Coop
  • ein bestimmtes Festnetz-Telefon
  • ein Sony Ericsson-Einsteiger-Handy mit Natel easy-Prepaid-Angebot
  • während einem Jahr abends nach 17.00 Uhr und am Wochenende kostenlos innerhalb des Festnetzes telefonieren
Die ersten drei Prämien haben einen offiziellen Wert zwischen etwa 80 und 150 Franken. Mich reissen diese Prämien nicht vom Hocker. Ich habe bereits einen riesigen Berg für mich wertloser und nicht brauchbarer Coop-Superpunkte. Ich bin weder an diesem Lifestyle-Staubfänger-Telefon noch an einem Einsteiger-Handy mit überteuerter Prepaid-Karte interessiert.

Gestört hat sich Sunrise vor allem an den Gratis-Telefonaten. Ich finde die Reaktion von Sunrise jedoch massiv übertrieben. Denn um mit den Gratis-Gesprächen auf die im Artikel erwähnten 3'600 Franken im Jahr zu kommen, muss der Kunde pro Monat rund 100 Stunden telefonieren. Die wenigsten Kunden dürften so viel telefonieren. Und wer tatsächlich soviel telefoniert, kann bei Swisscom wie auch bei Sunrise ein Kombi-Produkt mit ADSL telefonieren und unbegrenzt innerhalb des Schweizer Festnetzes telefonieren. Inklusive aller notwendigen Grundgebühren kostet dies weniger als 100 Franken pro Monat.

Stossender könnte sein, dass gemäss Sunrise gezielt Tele2-Kunden (Sunrise hat vor kurzem ja Tele2 übernommen) angeschrieben haben soll. Swisscom sagt hingegen, dass es entgegen den Behauptungen von Sunrise keine Beschränkung auf Tele2 Kunden gab und dies rechtlich obendrein nicht zulässig wäre.

Ich persönlich bin der Meinung, dass es sich um ein legitimes Angebot von Swisscom handelt, mit dem Swisscom versucht, Kunden zurück zu gewinnen. Ich persönlich würde mich von einem solchen Angebot nicht angesprochen fühlen, weil 1. der Rabatt lächerlich gering ist, 2. die Preise der Swisscom zu hoch sind, 3. der in meiner Wohnung erhältlich Swisscom-ADSL-Anschluss zu langsam und 4. ich beim Wechsel zu Swisscom nicht mal meine Telefonnummer behalten könnte. Ausserdem habe ich schlechte Erfahrungen mit dem Kundendienst von Swisscom gemacht. Ich habe - als ehemaliger Swisscom-Kunde - dieses Angebot nicht erhalten. Vielleicht, weil ich kein Tele2-Kunde gewesen bin? Wir werden es wohl nie erfahren?

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

HTC Magic: Swisscom 50 Prozent teurer

Für die Sonntags-Zeitung vom letzten Sonntag berechnete ich, wieviel das HTC Magic mit einem 24-Monatsvertrag kostet. Ich berücksichtigte dabei den Kaufpreis für das Handy und die monatlichen Kosten während der Laufzeit von 24 Monaten. Die Preisunterschiede sind gewaltig.

Das Resultat ist klar und überrascht nicht wirklich: Sunrise ist jeweils am günstigsten, Orange ist teurer und Swisscom ist am teuersten. Nichts neues also.

Beim Wenignutzer (60 Minuten Telefonie, 30 SMS, maximal 100 MB pro Monat) kostet das HTC Magic mit dem Sunrise Zero 25-Abo 1128 Franken. Orange verrechnet mit dem neuen "Surf Prima 32"-Abo 1217 Franken und ist damit rund 8% teurer. Noch teurer ist erwartungsgemäss Swisscom: Das HTC Magic kostet während 24 Monaten mit dem "Natel Liberty Mezzo"-Abo sogar 1639 Franken, das sind 45% mehr als bei Sunrise.

Beim Gelegenheitsnutzer (120 Minuten Telefonie, 40 SMS, maximal 100 MB pro Monat) eine ähnliche Situation: Sunrise Zero 50 mit 1'429 Franken, Orange Surf Prima 32 1843 Franken und Swisscom Natel Liberty Mezzo sogar 2'141 Franken.

Und auch beim Vielnutzer (480 Minuten Telefonie, 80 SMS, maximal 250 MB pro Monat) das gleiche Bild: Sunrise Flat Max 3'527 Franken, Orange Surf Maxima 4'071 Franken und Swisscom Natel Liberty Mezzo sogar 5'061 Franken. Swisscom ist damit mehr als 1'500 Franken oder 43% teurer.

Im Artikel der Sonntags-Zeitung sind die Unterschiede zwischen den Abos eines Anbieters leider nicht erwähnt. Die Unterschiede sind frappant. Der Wenignutzer, der zum derzeit viel beworbenen "Sunrise Flat Max"-Abo greift und sich das HTC Magic zum Schnäppchenpreis von einem Franken kauft, bezahlt während den 24 Monaten 1'873 Franken. Das sind 66% mehr als mit dem günstigsten Sunrise-Abo. Und sogar die beiden meistverkauftesten Surfabos von Swisscom sind mehr als 200 Franken günstiger als das HTC Magic mit "Sunrise Flat Max". Bei Orange bezahlt der Wenignutzer mit dem "Surf Optima"-Abo 1'613 Franken und mit dem "Surf Maxima"-Abo sogar 2'628 Franken. Bei Swisscom sind die Unterschiede kleiner: "Natel Liberty Mezzo" und "Natel Liberty Piccolo" sind praktisch gleichteuer, während das "Natel Liberty Grande" 400 Frank teurer ist.

Dieser Vergleich zeigt klar, dass es sich lohnt, vor dem Kaufen zu vergleichen und dann das entsprechende optimale Abo zu nutzen. Leider haben die Anbieter sehr komplexe Preispläne im Angebot und kaum ein Kunde blickt wirklich durch. Aber die Anbieter haben sicherlich nichts dagegen, wenn die Kunden viel mehr für die Dienstleistung bezahlen als notwendig.

Interessant sind auch folgende Sätze im Artikel der Sonntags-Zeitung:
Swisscom erklärt auf Anfrage, die Fokussierung auf den Preis sei zu einseitig. Kunden würden das Preis-Leistungs-Verhältnis der Swisscom im Vergleich zur Konkurrenz als besser beurteilen.
Das man sich bei einem Preisvergleich auf den Preis fokussiert, ist klar und verständlich. Ich frage mich, weshalb das Preis-Leistungs-Verhältnis der Swisscom so viel besser sein soll als dasjenige der Konkurrenz. Überhaupt: Welche besseren Leistungen erbringt Swisscom, dass ein Preisunterschied von 50% rechtfertigt. Ich halte diese Aussage für dummes Geschwätz. Das Mobilfunk-Netz der drei Mobilfunk-Anbieter sind inzwischen gleichwertig. Die Qualität der Dienstleistungen dürften ebenfalls bei allen drei Anbietern gleich sein. Der Kundendienst der Swisscom ist minimal besser, aber auch hier kann Swisscom oftmals nicht kundenorientiert helfen und versucht, die Kunden mit ihren Anliegen abzuwimmeln. Wo also bietet Swisscom mehr Leistung?

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch

Montag, 15. Juni 2009

Surf-Geschwindigkeit nicht erreicht - Wie weiter?

Hier eine weitere Frage für meine regelmässige Rubrik "Antworten auf Fragen".
Ich habe ADSL von Sunrise und erreiche die Surfgeschwindigkeit nicht. Was kann ich tun?
Die Anbieter von ADSL und auch Kabelinternet versprechen schnelle Internet-Zugänge, doch die versprochenden Geschwindigkeiten können sie häufig nicht erfüllen. Weniger als jeder zweite Kunde surft denn auch tatsächlich mit der Geschwindigkeit von 5'000 KBit/s im Internet. Die Geschwindigkeit ist zwar langsamer, doch natürlich muss der Kunde die volle Geschwindigkeit bezahlen.

Kunden von Sunrise können hoffen, dass sie an einem Ort wohnen, wo Sunrise bereits entbündelt hat oder demnächst entbündeln wird. Denn beim entbündelten Anschluss ist die Geschwindigkeit oftmals schneller als mit ADSL, weil Sunrise auf eine moderene Technologie (ADSL2+) setzt. Ich persönlich surfe über den entbündelten Anschluss von Sunrise und habe in der Praxis eine Geschwindigkeit von über 13 MBit/s. Swisscom gibt an, dass ich mit ADSL nur 4.4 MBit/s erreichen könne, teilweise zeigte der Swisscom-Checker sogar nur 600 KBit/s an. Weshalb die Swisscom auf eine Technologie setzt, die in diesem Fall sogar 20mal langsamer ist, ist mir ein Rätsel.

Kunden von Swisscom können sich an den Kundendienst wenden und fordern, dass der ADSL-Anschluss zu einem VDSL-Anschluss migriert wird. Man benötigt zwar ein neues Modem - welches Swisscom kostenlos zur Verfügung stellt - , erhält dann aber mehr Geschwindigkeit. Teilweise muss der Kunde regelrecht um einen VDSL-Anschluss kämpfen, manchmal klappt es gleich auf Anhieb. Hier zeigt sich einmal mehr, dass der Slogal "Wir sind für Sie da" noch nicht immer auch im Alltag funktioniert.

Übrigens: VDSL ist bei etwa drei von vier Telefonanschlüssen verfügbar. Die Gebühr für ADSL bleibt bei 49 Franken pro Monat und dank VDSL profitiert der Kunde von der Geschwindigkeit, für die er bezahlt. Das Angebot gilt nur für Kunden von Swisscom/Bluewin, Kunden von anderen Anbietern können nicht auf VDSL mit einer Geschwindigkeit von 5000 KBit/s migrieren lassen.

Noch ein Tipp: Unter www.cnlab.ch/speedtest/ können Sie ganz einfach messen, wie schnell ihr Internet-Zugang wirklich ist.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch

Sonntag, 14. Juni 2009

SMS-Boom in Amerika

In der heutigen Sonntags-Zeitung ist ein Artikel über den SMS-Boom in Amerika unter Teenager:
[...] haben US-Teenager im vierten Quartal 2008 im Monatsdurchschnitt 2272 Textmitteilungen versandt. Die vom Marktforschungsinstitut Nielsen ermittelte Zahl [...]
Dies ist erstaunlich. Während SMS in Europa bereits seit zehn Jahren sehr beliebt ist, waren SMS in Amerika bis vor kurzem praktisch unbekannt. Nun haben die amerikanischen Jugendlichen die Europäer beim SMS-Versand massiv überholt. Es stellt sich allerdings die Frage, ob man wirklich so viele SMS versenden muss.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Ständerat gegen Zwangsbox

Letzte Woche hat nach dem Nationalrat auch der Ständerat die parlamentarische Initiative von Simonetta Sommaruga angenommen. Die Motion verlangt, dass der Kunde die Set-Top-Box für den Empfang von digitalen TV-Programmen frei wählen kann. Der Bundesrat soll nun die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen ausarbeiten. (siehe auch Sitzungsprotokoll im amtlichen Bulletin). Verschiedene Medien berichteten davon, dass die Zwangs-Set-Top-Boxen damit ab 2011 abgeschafft sind. Wie sicherlich bekannt ist, bin ich gegen die Zwangsbox und für einen Wettbewerb unter den Empfangsboxen für Digital-TV. Insbesondere da die Box vom Marktführer Cablecom sehr schlecht funktioniert und die Box auch den Namen "Schrottbox" hat.

Einiges ist meiner Meinung nach noch unklar und es wird sich zeigen, wie der Vorschlag des Bundesrats aussehen wird.

Meiner Meinung nach müsste die Lösung so aussehen:
  • Alle SRG-Programme müssen digital unverschlüsselt ausgestrahlt werden, so dass die TV-Programme mit jeder beliebigen Set-Top-Box (oder einem TV-Programm mit eingebauter Set-Top-Box) empfangen werden können.
  • Alle Must-Carry-Programme, die analoge ausgestrahlt werden müssen, müssen auch digital unverschlüsselt ausgestrahlt werden.
  • Meiner Meinung nach müssten alle TV-Programme, die der Kabelnetz-Anbieter kostenlos empfangen kann, unverschlüsselt ausstrahlen.
  • Premium-TV-Programme und Pay-TV-Programme müssen natürlich verschlüsselt ausgestrahlt werden. Dem Kunden werden CI-Module abgegeben, so dass der Kunde seine Set-Top-Box selbst auswählen kann.
  • Interaktive Dienste wie Video on Demand funktioniert nur mit der Set-Top-Box des entsprechenden Anbieters.
Ich bezweifle derzeit noch, dass wirklich eine solche kundenfreundliche Lösung gefunden werden wird. Ich glaube es erst, wenn ich wirklich mit einer eigenen, funktionierenden Set-Top-Box die TV-Programme empfangen kann.

Nun wäre es an der Cablecom, die Niederlage einzusehen und freiwillig auf die unnötige Verschlüsselung der digitalen TV-Programme zu verzichten. Doch wie in den letzten Jahren üblich wird sich die Cablecom zum Leidwesen aller Kunden auch diesmal nicht um eine kundenfreundliche Lösung bemühen. Cablecom sollte bedenken, dass die Kunden Monat für Monat 26.45 Franken für den Empfang von TV-Programmen überweisen. Aber dies scheint die Cablecom nicht zu interessieren.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

HTC Magic vor iPhone

In der heutigen Sonntags-Zeitung erschien ein Test von zehn aktuellen Smartphones. Zu meiner grossen Überraschung schneidet das HTC Magic - das neue Smartphone mit dem Betriebssystem Android - am Besten ab. Auf dem zweiten Platz landere das iPhone. Die weitere Rangliste: Nokia E75 (Platz 3), Blackberry Storm 9500 (Platz 4), Sony Ericsson XPeria X1 (Platz 5), HTC Touch Diamond 2 (Platz 6), LG KM 900 Arena (Platz 7), Samsung SGH-F480 (Platz 8), Acer DX900 (Platz 9) und Palm Treo Pro (Platz 10).

Beim Punkt "Bedienung" schneidet das HTC Magic am Besten ab. "Sehr guter Touchscreen mit Vibra-Feedback, intuitive Menüführung" schreibt die Sonntags-Zeitung. Ich persönlich finde die Bedieung des iPhones jedoch intuitiver, insbesondere das Zoomen mit den Fingern beim iPhone finde ich wesentlich einfacher als das Zoomen mit der Lupe beim HTC Magic.

Beim Punkt "Mobiles Web" gewinnt das iPhone:"schneller, einfacher Browser, grosses Display, Auflösung okay, viele speziell optimierte Websites". Der Blackberry Storm 9500 ist der Sieger in der Kategorie "E-Mail und Kalender":"Bewährtes Blackberry-System, Synchronisation hervorragend, via Blackberry-Account". Das Nokia E75 bietet die beste Tastatur:"Handytastatur und ausfahrbare QWERTZ-Tastatur, grosszügige Tastenanordnung". Beim Akku siegt das iPhone und das Samsung SGH-F480 ist mit 339 Franken am günstigsten (bezogen auf die Preise bei Digitec ohne Aboabschluss).

Der Einfluss der Einzelwertungen auf die Rangliste ist mir jedoch unklar. Den Artikel und die Tabelle konnte ich auf der Website der Sonntagszeitung nicht finden.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Mittwoch, 10. Juni 2009

Yallo mit Abo

Yallo - die "Billigmarke" von Sunrise - hat neu auch ein Abo im Angebot. Das Abo wird exklusiv in den Filialen von Mobilezone und in den Sunrise-eigenen Shops verkauft.

Wie bisher gibt es Yallo auch als Prepaid-Angebot, neu zusätzlich noch als Abo. Die Preise unterscheiden sich nicht gross. Die beiden einzigen Unterschiede: Beim Abo fällt eine Grundgebühr von 25 Franken pro Monat an und Anrufe in das Festnetz von sechs Ländern (Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal) kosten 10 Rappen pro Minute.

Yallo positioniert sich mit günstigen Auslandsgesprächen vom Handy aus. Andere Anbieter wie Lebara oder Lycamobile sind inzwischen massiv günstiger als Yallo. Das Abo ist alles andere als attraktiv für Kunden, die viel ins Ausland telefonieren. Die Grundgebühr von 25 Franken finde ich zu hoch, insbesondere da keine Inklusiv-Dienstleistungen enthalten sind. Ich sage mal voraus, dass das neue Yallo-Abo wohl ein Flop werden wird.

Wer häufig ins Ausland telefoniert, fährt wie bereits gesagt mit Lebara oder Lycamobile wesentlich billiger.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Endlich wahre Cablecom-Werbung

Seit einigen Wochen wirbt Cablecom mit normalen Menschen, die auf einer Tafel schreiben, wie glücklich sie mit den Dienstleistungen von Cablecom sind (siehe auch hier Artikel von persoenlich.com zur Cablecom-Kampagne). Dies entspricht jedoch nicht dem Bild, dass die Kunden von der Cablecom hat. Nahezu jeder hat bereits schlechte Erfahrungen mit dem Kabelgiganten gemacht oder kennt zumindest jemanden persönlich, der schlechte Erfahrungen mit Cablecom gemacht hat.

Der bekannte Blogger Bloggingtom hat nun die Werbekampagne von Cablecom zum Anlass genommen und seine persönlichen Erfahrungen integriert. Diese Werbeplakate entsprechen der Wahrheit und passen besser zum Image von Cablecom.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Roaming bleibt zu teuer

Wie jedes Jahr im Sommer habe ich auch dieses Jahr die Roaming-Tarife unter die Lupe genommen. Und auch dieses Jahr wieder das gleiche Bild: Swisscom bietet die attraktivsten Roaming-Tarife an, Sunrise und Orange sind mehr als doppelt so teuer. Dies im Standard-Tarif, mit dem die meisten Kunden telefonieren.

Vor allem Kunden, die über Orange und Sunrise telefonieren, sollten sich für eine Roaming-Option entscheiden. Denn damit wird das Telefonieren plötzlich viel billiger. Gemäss einer Comparis-Analyse ist Orange mit Option am günstigsten, gefolgt von Swisscom und Sunrise.

Die grössten Kostenfallen sind Smartphones wie das iPhone oder das HTC Magic: Denn die Datenübertragung im Ausland ist extrem teuer. Kann man z.B. in der Schweiz bei Swisscom mit dem passenden Abo 100 MB für 13 Franken übertragen, verrechnet Swisscom für die gleiche Dienstleistung 1'000 Franken, wenn sich der Kunde in Deutschland befunden hat. Mit passender Option können die Kosten auf 125 Franken reduziert werden. Gemäss Comparis-Analysen bietet Swisscom für Personen, die im Ausland auch surfen wollen, das attraktivste Angebot. Etwas teurer sind Orange und Sunrise. Aber unbedingt eine passende Option abschliessen.

Die Medienmitteilung ist natürlich online abrufbar, ebenfalls wie der praktische Preisvergleich (PDF).

Es würde mich natürlich interessieren, welche Erfahrungen Sie mit Roaming gemacht haben. Schreiben Sie diese unten als Kommentar.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch

Montag, 1. Juni 2009

Sunrise Take Away: 3 Franken pro Stunde oder pro Einwahl?

Hier eine weitere Frage für meine regelmässige Rubrik "Antworten auf Fragen".
Ich möchte mit Sunrise Take Away unterwegs im Internet surfen. Werden die 3 Stunden pro Stunde oder pro Einwahl verrechnet?
Der Preis beträgt 3 Franken pro Stunde. Doch jede angebrochene Stunde wird voll verrechnet. Wer also nur eine Minute surft, bezahlt nicht 5 Rappen (3 Franken geteilt durch 60 Minuten) sondern volle drei Franken. Deshalb wohl auch die Frage, ob die 3 Franken pro Einwahl verrechnet werden. Wer nur kurz die Mails checkt, fährt mit dem Take Away-Angebot von Sunrise relativ schlecht.

(Kleiner Nachtrag: Bezugnehmend auf einen Kommentar noch eine Präzisierung. Bei Take Away kann man sich innerhalb der angebrochenen Stunde beliebig oft neu einwählen, ohne dass die Gebühr nochmals berechnet wird.)

Interessante Alternative ist "Natel easy liberty uno" von Swisscom. Pro Megabyte werden 1 Franken verrechnet, jedoch maximal 5 Franken am Tag. Dieses Prepaid-Angebot ist eigentlich für das Surfen mit Handys gedacht, funktioniert jedoch auch einwandfrei mit einem UMTS-Modem.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch