Montag, 30. März 2009

Achtung Offenes WLAN

20 Minuten hat vor kurzem einen interessanten Service-Artikel unter dem Titel "Die Gefahr lauert im WLAN" veröffentlicht (Artikel online verfügbar).

Der Artikel enthält zwar nichts neues, aber vielen Nutzern sind die Gefahren eines offenen WLAN-Zugangs nicht bewusst.

Der Artikel beginnt mit folgendem Satz:

WLAN-Besitzer, die ihren Hotspot nicht mit einem Passwort schützen, dürfen sich nicht wundern, wenn plötzlich die Polizei im Haus steht und die Bude auf den Kopf stellt.
Der Einstieg ist zwar plakativ, aber durchaus denkbar. Denn es ist anzunehmen, dass für kriminelle Tätigkeiten im Internet eher ein offener, anonymer Internet-Zugang benutzt wird als der Internet-Zugang zu Hause oder am Arbeitsplatz. Denn anhand von IP-Adressen sind diese Aktivitäten in der Regel einfach rückverfolgbar.

20 Minuten hat den bekannten Informatik-Rechtsexperte David Rosenthal befragt. Nach seiner Aussage ist die Nutzung von fremden WLAN-Hotspots in der Schweiz zulässig, sofern keine Zugangssperre überwunden worden ist. Auch der Berner Rechtsanwalt Max Berger schrieb in seiner juristischen Fachpublikation, dass das Surfen auf fremden ungesicherten Drahtlosnetzwerken nicht sanktioniert werden kann.

David Rosenthal erklärte gegenüber 20 Minuten, dass der Anbieter eines offenen WLAN-Netzes theoretisch strafrechtlich belangt werden könne, falls das WLAN-Netzwerk für kriminelle Aktivitäten missbraucht worden und ausserdem ein fahrlässiges Verhalten des Netzbesitzers vorliege. Dies dürfte allerdings in der Praxis eher selten der Fall sein, räumt David Rosenthal ein.

Um Ärger zu vermeiden, kann es sicherlich nicht schaden, das WLAN abzusichern oder den Computer über Ethernet-Kabel ans Internet anzuschliessen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Swisscom: Mezzo-Internet-Abo fuer Jugendliche

Swisscom bietet wieder einmal ein neues Abo an. Das Abo nennt sich Natel Xtra-Liberty Mezzo (Liebe Swisscom, warum denkt ihr Euch immer so komplizierte Namen aus?).

Es richtet sich wie alle anderen Xtra-Angebote auch an Jugendliche unter 26 Jahren. Die Grundgebühr beträgt 45 Franken. Es gelten die gleichen Konditionen wie beim Natel Swiss Xtra-Liberty Plus, das Abo enthält jedoch noch 500 Megabyte Datenvolumen für den mobilen Internet-Zugang innerhalb der Schweiz.

Vorallem für Vieltelefonierer interessant: Alle Anrufe ins Schweizer Festnetz und auf Swisscom Handys werden nicht verrechnet, dafür gehen allerdings Anrufe auf Orange- und Sunrise-Handys mit 50 Rappen pro Minute richtig ins Geld.

Grundsätzlich sollten sich Jugendliche unter 26 Jahren, die unbedingt Swisscom-Kunde sein wollen, sehr viel telefonieren sowie keine Kollegen anrufen, die mit Orange und Sunrise telefonieren, nach folgenden Kriterien für das jeweilige Angebot entscheiden:
  • Natel Swiss Xtra-Liberty plus: falls keine Daten (mobiles Internet) übertragen werden
  • Natel Swiss Xtra-Liberty plus mit Data Pack: falls bis zu 250 Megabyte pro Monat übertragen werden
  • Natel Xtra-Liberty Mezzo: falls bis zu 500 Megabyte pro Monat übertragen werden.
Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Skype mit Take Away?

Hier eine weitere Frage für meine regelmässige Rubrik "Antworten auf Fragen":

Kann ich mit dem UMTS-Angebot Take Away von Sunrise auch VoIP-Dienste nutzen.

Gemäss Auskunft von Sunrise ist der Zugang zu VoIP-Diensten nicht gesperrt. Sie können also über das UMTS-Internet-Angebot von Sunrise telefonieren. Dies sowohl über Skype wie auch über VoIP-Dienste, die z.B. das SIP-Protokoll nutzen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Sonntag, 29. März 2009

Zoegerliche TV-Digitalisierung

Die NZZ hat letzten Freitag den Artikel "Zögerliche Digitalisierung der TV-Schweiz" veröffentlicht (Artikel online verfügbar).

Es steht nicht viel neues drin: Bemängelt wird z.B. die niedrige Digitalisierungsrate in der Schweiz. Nur 18 Prozent der Schweizer sehen digitales TV. Der Grund darin dürfte meiner Meinung nach darin liegen, dass das Digital-TV-Angebot des Branchenleaders Cablecom extrem schlecht ist, ausserdem keine freie Wahl der für Digital-TV notwendigen Set-Top-Box sowie das geringe terrestrische digitale TV-Angebot.

Beim Satelliten-TV empfangen 86 Prozent der Haushalte digitales TV und beim terrestrischen Empfang über Antenne sind es 100 Prozent. Diese massiv höheren Raten sollten den Kabelnetzen zu denken geben.

Interessant ist, dass Astra anscheinend Breitband-Internet über Satellit anbieten will. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob wirklich ein konkurrenzfähiges Angebot auf den Markt gebracht werden kann und ob die Kapazitäten für den Massenmarkt ausreichen. Und auch dreidimensionale Filme werden im Artikel angesprochen.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Swisscom ueber Roaming-Preise frustriert

Auf dem Infoportal Swissinfo ist ein Artikel veröffentlicht worden, dass die EU die Handytarife fürs Ausland weiter senken möchte. Die entsprechenden Schritte sind bereits seit längerer Zeit geplant und die EU möchte insbesondere auch Preissenkungen für den SMS-Versand und das Surfen im Ausland.

Konkret möchte die EU folgende Tarifobergrenzen festlegen:
  • Ab dem 01. Juli 2009 dürfen Anrufe maximal 43 Eurocent plus MWST kosten.
  • Ab dem 01. Juli 2009 dürfen ankommende Anrufe maximal 19 Eurocent plus MWST kosten.
  • Ab dem 01. Juli 2009 Für ein SMS dürfen maximal 11 Eurocent plus MWST verrechnet werden.
  • Ab dem 01. Juli 2009 dürfen Anbieter untereinander maximal 1 Euro pro Megabyte verrechnen (Diese Preisobergrenze gilt nicht für die Endkunden-Preise sondern betrifft nur die Kosten, die Anbieter untereinander verrechnen).
Die Regulierung betrifft jedoch nur Verbindungen innerhalb von zwei EU-Staaten und da die Schweiz kein EU-Mitglied ist, betrifft diese Regulierung die Schweiz nicht.

Im ob genannten Swissinfo-Artikel gibt es auch folgenden Absatz:
Andererseits ist man bei Swisscom offenbar enttäuscht, dass ihre letzte Preissenkung für Gespräche aus dem EU-Ausland die Konkurrenz in der Schweiz nicht unter Druck gesetzt hat. Roetz: "Swisscom hat 2007 die Preise gesenkt, die andern Anbieter haben nicht nachgezogen – aber dies gab keinen Aufschrei."
Ich kann die Verärgerung der Swisscom verstehen. Swisscom senkt die Standardtarife massiv und die anderen Anbieter sind mindestens doppelt so teuer. Dies ist aus Kundensicht mehr als ärgerlich. Denn eine Minute aus einem EU-Land kostet bei Swisscom nur 85 Rappen pro Minute, bei Sunrise 1.70 Franken und bei Orange in den meisten Fällen 2 Franken pro Minute. (Günstiger geht es mit Optionen, die jedoch fast niemand nutzt).

Aber offensichtlich können Sunrise und Orange bei den Roaming-Tarifen doppelt so teuer sein wie Swisscom und die Kunden stören sich nicht daran. Denn wenn günstige Roaming-Tarife ein wichtiges Kriterium wären, dann hätten Sunrise und Orange längst nachziehen müssen oder sie hätten keine Kunden mehr. Einmal mehr zeigt sich, dass die Kunden sich nicht für die Tarife interessieren und nichts gegen die Abzockerei unternehmen.

Dazu kommt, dass Sunrise sagt, dass für Sunrise die Kosten für Roaming massiv gestiegen sind. Dies erstaunt, da Swisscom anscheinend massiv günstigere Tarife erhalten hat und damit die Möglichkeit hatte, die Preise zu senken. Diese Aussage von Sunrise erstaunt mich und ich weiss nicht, was ich nun glauben soll. Denn vielleicht sind die Roaming-Tarife auch gesunken und da diese Tarife für die Kunden anscheinend nicht wichtig sind, kann Sunrise damit gute Zusatzeinnahmen generieren.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Handys übertragen selbstständig Daten

Bereits vor knapp drei Wochen erschien im K-Tipp ein interessanter Artikel unter dem Titel "Wenn das Handy macht was es will" (Artikel nur für Abonnementen online verfügbar).

Der K-Tipp machte auf eine Problematik, die zwar längst bekannt ist, aber trotzdem dürften viele Kunden von dieser Problematik nichts wissen. Moderne Smartphones haben einen Internet-Zugang eingebaut und damit kann der Kunde nicht nur Internet-Seiten abrufen und E-Mails bearbeiten, sondern auch Strassenkarten abrufen oder über eigene Applikationen z.B. sein Facebook-Profil verwalten. Unproblematisch ist das Ganze, wenn der Kunde diese Dienstleistungen bewusst nutzt (und auch weiss, weiviel das Ganze kostet).

Der K-Tipp berichtet in seinem Artikel davon, dass das Handy selbständig Daten überträgt ohne Wissen des Kunden. Im Fall eines K-Tipps-Lesers immerhin 50 Megabyte in einem einzigen Monat, macht beim Standardpreis ohne Option je nach Anbieter 250 bis 400 Franken!

Nur eine umständliche Einstellung der Handys beendet die Internet-Verbindung sicher. So kann der automatische Internet-Zugang bei Windwos-Mobile-Handys gemäss K-Tipp abgeschaltet werden: Start --> Einstellungen --> Verbindungen --> Verbindungen --> bestehende Verbindungen verwalten --> neu und dann geben Sie der neuen Verbindung einen Namen geben. Bei der Aufforderung für die Rufnummer soll man "0000" eintippen. Wenn Sie ins Internet wollen, müssen Sie wieder das "alte" Profil aktivieren, wenn Sie den Internet-Zugang wieder sperren wollen, müssen Sie wieder deaktivieren.

Beim iPhone und beim Google-Handy G1 ist das Abschalten des Internet-Zugangs nicht möglich. Beim iPhone kann man immerhin das "Datenroaming" deaktivieren und ist so vor hohen Rechnungen im Ausland geschützt. Ob G1 auch eine entsprechende Funktion hat, weiss ich nicht.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Montag, 23. März 2009

Cablecom: Plombierung wider Willen?

Heute beantworte ich eine Frage aus den Blog-Kommentaren:

Die Cablecom hat gesagt, dass die Dose plombiert wird, wenn das digitale TV und Telefon jetzt gekündigt wird. Damit ist auch das normale Grundangebot der Cablecom nicht mehr nutzbar. Wie sieht es hier mit dem gesetzlichen Grundbedarf an Information für Radio und TV aus?

Sofern die Cablecom den Kunden wirklich mit der Plompierung droht, sofern die Kunden Dienstleistungen wie Digital-TV, den Kabelinternet-Zugang Hispeed oder der Telefondienst Digital phone kündigen wollen, finde ich dies als eine Frechheit. In der Praxis dürfte der Anschluss lediglich plombiert werden, wenn der analoge Basisanschluss gekündigt worden ist.

Ich bin kein Jurist, befürchte aber, dass die Cablecom oder der jeweilige lokale Kabelnetzbetreiber nicht verpflichtet ist, einen Kabelanschluss anzubieten. Und mindestens vier SRG-Programme sind ja weiterhin digital über Antenne empfangbar, daneben gibt es noch Satelliten-TV oder Bluewin.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

K-Tipp kritisiert Sunrise-Spot

"Zahlen Sie etwa auch noch fürs Internet? Mit Sunrise surfen Sie jetzt gratis. Ein Leben lang." So wirbt der Telekom-Anbieter Sunrise für Free Internet.

Wer Festnetz und Mobilfunk von Sunrise bezieht, erhält das Internet-Angebot von Sunrise kostenlos. Der K-Tipp schreibt in seiner aktuellen Ausgabe, dass der Spot gegen die Preisbekanntgabe-Verordnung verstosse (Artikel online verfügbar). Die Preise und Bedingungen müssten leicht sich- und gut lesbar kommuniziert werden, was im Falle von Sunrise nicht der Fall sein soll. Sunrise hingegen findet nicht, dass sie mit diesem Spot gegen die Preisbekanntgabe-Verordnung verstosse.

Ob der Spot rechtlich in Ordnung ist oder gegen die Preisbekanntegabeverordnung verstösst, kann und will ich nicht beurteilen (ich bin auch kein Jurist).

Beurteilen kann ich jedoch das Sunrise-Angebot. Tatsächlich handelt es sich um ein sehr günstiges Angebot. Zum zumindest für Kunden, die nicht nur ins Internet wollen, sondern auch im Festnetz telefonieren und bereit sind, auch mit dem Handy zu Sunrise zu wechseln. Nur absolute Wenigtelefonierer, die praktisch nie mit dem Handy telefonieren oder SMSlen fahren mit anderen Angeboten günstiger.

Kunden, die sehr wenig mit dem Handy telefonieren, erhalten das ADSL-Angebot von Sunrise für 59 Franken. Wer mit einem Sunrise-Handy-Angebot inklusive Prepaid telefoniert, erhält Internet bereits für 49 Franken. Dies dürfte dann für viele Kunden, die eher wenig mit dem Handy telefonieren, die günstigste Variante sein. Nachteil: Dieses Angebot ist nur dort verfügbar, wo Sunrise bereits einen entbündelten Telefonanschluss anbieten kann.

Liebe Grüsse




Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Sonntag, 22. März 2009

Teures Festnetz und Internet in der Schweiz

Für den Kassensturz habe ich vor kurzem recherchiert, was Festnetz und Internet in den beiden Nachbarländern Deutschland und Österreich kosten und dies mit den Tarifen der Schweizer Anbieter verglichen (Beitrag online verfügbar). Schweizer Kunden bezahlen rund 75 Franken pro Monat für den Festnetz- und Internet-Anschluss. Sofern der Anschluss entbündelt ist, bezahlt man bei Sunrise maximal 59 Franken. In Österreich gibt es Internet und Festnetz bereits für etwas weniger als 25 Euro, also etwa 38 Franken pro Monat. (Der Preisvergleich bezieht sich jeweils auf die Kosten für den Telefonanschluss und einen Internet-Zugang mit Flatrate und einer Geschwindigkeit von mindestens 5'000 KBit/s im Downstream). Der Preisvergleich zeigt einmal mehr, wie teuer Swisscom in der Schweiz ist. Da alle Anbieter auf Swisscom angewiesen sind, kann der Wettbewerb gar nicht spielen und die Preise bleiben sehr hoch.



Der Kassensturz hat den obgenannten Preisvergleich in seinem Beitrag verwendet, der vor etwa zwei Wochen ausgestrahlt worden ist. Im Studio gab Marc Furrer, Präsident der Kommunikationskommission Auskunft.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Glasfasernetz: NZZ-Interview mit ewz-Messmann

Vor etwa einer Woche ist in der NZZ ein Interview mit Peter Messmann, Telekom-Chef des Stadt Zürcher Elektrizitätswerkes ewz erschienen (Interview ist online verfügbar).

Hier die wichtigsten Aussage kurz zusammengefasst:
  • Die vom Volk bewilligten 200 Millionen Franken reichen für 50'000 Anschlüsse statt für nur 17'000 Anschlüsse. In den letzten Jahren hat die Glasfasertechnologie grosse Fortschritte und dadurch kann das ewz günstiger bauen, bzw. mit den gleichen Investitionen mehr Anschlüsse errichten.
  • Grundsätzlich werden Liegenschaften mit mindestens 10 Wohnungen erschlossen, aber wenn in einer Strasse gebaut wird, kann es sein, dass zusätzlich auch Liegenschaften mit weniger Wohnungen erschlossen werden.
  • Die Hausinstallation wird durch das ewz erstellt, weil das ewz will, dass die Gebäude-Installationen fachmännisch durchgeführt wird und am Schluss alle Diese wie schnelles Internet, HDTV etc. einwandfrei funktionieren kann.
  • Das ewz baut jeweils in ganzen Strassenzügen und betreibt einen gewissen Aufwand, um die Gebäudeeigentümer zu begeistern.
  • Derzeit sind einige hundert Endkunden auf dem ewz-Glasfasernetz aufgeschaltet. Da die Service-Profider jetzt mit Marketing-Kampagnen beginnen, dürfte sich diese Zahl bis Ende Jahr massiv erhöhen.
  • Derzeit bauen Swisscom und ewz in der Stadt Zürich noch nicht am gleichen Ort, aber es ist eine Frage der Zeit, bis es zu einer Konfrontation kommen wird. Herr Messmann wirft der Swisscom auch unsaubere Methoden vor. So sagt die Swisscom gegenüber Gebäudebesitzern, sie kooperiere beim Glasfasernetz mit dem ewz, obwohl dies gar nicht stimmt. Die Swisscom würde dem ewz für eine Zusammenarbeit 120 Millione Franken anbieten. Doch dieser Vorschlag ist für das ewz nicht akzeptabel, da das ewz den diskriminierungsfreien Netzzugang für alle möchte. Ausserdem wäre es viel zu teuer, vier Glasfasern zu verlegen, von der dann jeweils nur eine einzige benutzt wird. Das ewz wird bereits zehn Provider auf ihren Netz haben und auch der Swisscom würde es offenstehen, Dienstleistungen anzubieten.
Für mich sind die Argumente des ewz sehr klar und durchaus im Interesse des Konsumenten. Die Swisscom versucht mit ihrem Glasfaserprojekt, ihre marktbeherrschende Stellung beim Internet und Festnetz-Zugang zu erhalten oder sogar auszubauen. Diese Marktdominanz der Swisscom ist für den Kunden sehr schlecht und führt zu massiv zu hohen Preisen. Dies kann man auch an der unverschämt hohen EBITA-Marge sehen. Deshalb wäre ein richtiger Wettbewerb auf dem zukünftigen Glasfasernetz sehr wichtig. Und für diesen Wettbewerb ist ein diskriminierungsfreies Modell wie dasjenige des ewz wesentlich besser geeignet als das Vier-Faser-Modell der Swisscom.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

KTipp: Umstrittene Rücklaufgebühr von Swisscom

In der aktuellen Ausgabe berichtet die Konsumentenzeitschrift K-Tipp über die umstrittene Rücklaufgebühr von Swisscom (Artikel auch online verfügbar).

Swisscom-Kunden, die ihre Rechnungen jeweils direkt dem Postkonto belasten und deren Konto nicht gedeckt ist, wird eine Rücklaufgebühr von 15 Franken in Rechnung gestellt. Pikant: Swisscom selber muss der Post nur 50 Rappen bezahlen. Aus diesen 50 Rappen macht die Swisscom auf magische Weise das dreissigmal mehr. Gegenüber dem K-Tipp erklärt Swisscom, dass Swisscom plane, diese Gebühr aufzuheben. Übrigens konnte der K-Tipp keine andere Firma ausfindig machen, die ebenfalls eine solche Gebühr kennt.

Ich bin jedoch überzeugt, dass Swisscom bald wieder kreativ werden wird und sonst irgendeine dubiose Gebühr einführen wird. Irgendwie muss man ja die hohen Gewinne erwirtschaften können......

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Montag, 16. März 2009

Hilfe:Cablecom nimmt nicht ganze Sendung auf!

Hier eine weitere Frage für meine regelmässige Rubrik "Antworten auf Fragen":

Ich habe Digital-TV von Cablecom. Doch leider wird nicht die ganze Sendung aufgenommen.

Leider ist das Digital-TV-Angebot von Cablecom immer noch unausgereift und kämpft immer noch mit massiven Problemen. Ich kenne die Probleme auch aus eigener Erfahrung, häufig fehlt bei mir sogar die ganze Sendung. Wie ich bereits geschrieben habe, halte ich das Digital-TV-Angebot der Cablecom für das schlechteste Produkt, dass ich je in den Fingern gehabt habe.

Kleiner Tipp: Sie können auswählen wieviel vor und wieviel nach der Sendung zusätzlich aufgenommen werden soll. Dann zur richtigen Stelle spuhlen und hoffen, dass wirklich Alles aufgenommen worden ist.

Wie ich erfahren habe, funktioniert Bluewin-TV in dieser Hinsicht wesentlich besser und die Wahrscheinlichkeit, dass Sendungen ganz aufgezeichnet worden sind, ist wesentlich höher.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte von comparis.ch

Mittwoch, 4. März 2009

Cablecom: Wieder fuer immer gratis telefonieren

Seit letztem Montag hat Cablecom ein neues Promotionsangebot. Neukunden, die sich bis Ende März 2009 für das Festnetz-Angebot der Cablecom - digital phone - anmelden, können für immer den ganzen Tag kostenlos ins Festnetz telefonieren. Die Grundgebühr beträgt 20 Franken, dazu kommen noch knapp 30 Franken für den Analog-TV-Anschluss. Bereits vor zwei Jahren gab dieses Angebot bereits einmal, damals auch für bestehende Kunden. Dieses Mal ist dieses Angebot nur für Neukunden erhältlich.

Kunden, die nicht im Internet surfen und viel telefonieren, können mit diesem Angebot profitieren. Allerdings ist ein Wechsel zu digital phone auch mit Risiken verbunden, denn die Qualität von digital phone stimmt leider teilweise immer noch nicht und der Kundendienst ist sehr schlecht.

Inzwischen bietet auch Sunrise attraktive Angebote, insbesondere an Orten, wo die letzte Meile entbündelt ist. So bezahlt man bei Sunrise für einen Festnetz- und ADSL-Anschluss 59 Franken im Monat und gar nur 49 Franken im Monat, wenn man auch mit dem Handy über Sunrise telefoniert. Bei Cablecom kostet der Festnetz- und Internet-Anschluss 69 Franken. Das sind 10 oder 20 Franken mehr als bei Sunrise. Gar nur 30 Franken verlangt Sunrise für den Festnetz- und Internet, wenn der Kunde mit bestimmten Handy-Abos von Sunrise telefonieren. Diese Angebote von Sunrise dürfte für die meisten Kunden interessanter sein als das Angebot der Cablecom.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch

Montag, 2. März 2009

Was kostet das Surfen im Ausland?

Hier eine weitere Frage für meine regelmässige Rubrik "Antworten auf Fragen":

Ich habe ein IPhone 3G. Wieviel kostet das Surfen mit Natel Xtra-Liberty Plus im Ausland?

Das Surfen im Ausland mit dem Handy ist im Ausland grundsätzlich sehr teuer. Dies gilt für das iPhone 3G genauso wie für alle anderen Handys. Und das Abo spielt für den Auslandstarif grundsätzlich keine Rolle.

Ohne zusätzliche Option kostet ein Megabyte etwa 15 Franken. Zum Vergleich: Sie bezahlen derzeit 10 Franken und können dafür ganze 250 Megabyte (innerhalb der Schweiz) übertragen. Würden Sie diese Datenmenge im Ausland übertragen, so würde dies etwa 3'750 Franken kosten, also 375mal mehr.

Doch es gibt Optionen: Bei Swisscom z.B. die "World Data Option". Doch selbst mit Option ist das Surfen noch teuer: Nebst einer Grundgebühr von 5 Franken werden 3 Franken pro Megabyte verrechnet. Wenn Sie also 250 Megabyte übertragen, kostet das Ganze 755 Franken. Das ist 75mal mehr als wenn sie diese Datenmenge innerhalb der Schweiz übertragen würden.

Auch Sunrise bietet eine Option an: Das Surfen mit der Global-Option kostet damit noch rund 4.10 Franken. Am kompliziertesten ist die Situation bei Orange: Aus einer Vielzahl verschiedener Optionen kann der Kunde auswählen. Das Problem ist jedoch, dass der Kunde bereits vor den Ferien "erraten" muss, wieviele Daten er wohl im Ausland übertragen werden wird. Dies dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein und so bezahlt der Orange-Kunde so oder so drauf.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
Telekom-Experte www.comparis.ch