Montag, 31. März 2008

Was hat SBB gegen Sunrise- und Orange-Kunden?

Heute gab Swisscom die Tarife für das Surfen im Zug bekannt. Bereits im Februar 2008 habe ich über diese Tarife spekuliert. Ganz so schlimm wie befürchtet kommt es allerdings nicht.

Ein Blick auf die Tarifliste zeigt klar, dass für Swisscom-Kunden wesentlich bessere Konditionen erhalten als Kunden von Sunrise und Orange. Was hat die SBB gegen die Kunden, die über Sunrise- und Orange telefonieren? Warum werden diese Kunden als Kunden zweiter Klasse behandelt und Swisscom-Kunden hofiert? Ich finde es sehr schlecht, wenn jetzt die SBB beginnt, von ihren Kunden unterschiedlichen Tarife zu verlangen. Wann werden die SBB wohl für Sunrise- und Orange-Kunden den 50%-Strafzuschlag auch für Bahnbilette einführen? Groteske Idee, aber nichts anderes macht die SBB mit ihrer jetzigen WLAN-Preispolitik.

Swisscom-Kunden (entweder mit Handy-Abo oder mit Swisscom (Ex-Bluewin) ADSL-Zugang) bezahlen einen Franken pro angebrochener Viertelstunde. Swisscom-Nichtkunden bezahlen 6 Franken pro angebrochener Stunde.

Die Hoffnung auf diskriminierungsfreie Tarife hat sich also nicht erfüllt. Leider diskriminiert die SBB rund 40% der Kunden, die nicht über Swisscom telefonieren oder surfen. Für Swisscom eine interessante Strategie ihren Marktanteil zu erhöhen.

Das WLAN-Hotspot-Angebot in den Zügen gilt derzeit vorallem auf der Strecke Bern-Zürich in derzeit rund 75 umgebauten SBB-1-Klasse-Wagen.

Übrigens: Um im Zug surfen zu können, benötigt man keine UMTS-Karte. Es reicht ein Laptop mit WLAN-Funktion. Alle in den letzten Jahren verkauften Laptops sind bereits damit ausgerüstet, bei einigen sehr alten Laptops benötigt man eine zusätzliche WLAN-Karte.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Tele2 mit Stundentarif in alle Netze

Wer gerne häufig telefoniert und dabei gerne längere Gespräche führt, profitiert vom neuen Tele2-Angebot "Big Deal". Der Tarif pro angebrochene Stunde beträgt 39 Rappen und gilt für Anrufe in alle Schweizer Netze. Stundentarife sind in der Schweiz nichts neues: Im Mai 2005 mischte Swisscom den Markt auf und führte einen Stundentarif ein. Dieser Stundentarif gilt jedoch nur für Anrufe ins Festnetz und ins Swisscom-Mobilfunk-Netz. Wer in andere Mobilfunknetze, z.B. von Orange oder Sunrise telefoniert, bezahlt wesentlich mehr.

Tele2 hat nun also ein Angebot, bei dem Anrufe in alle Schweizer Netze (ausser natürlich auf Mehrwertdienste-Nummern wie z.B. 0900er-Nummern) einheitlich 39 Rappen pro Minute kostet.

Wer kann von diesem Angebot profitieren? Allgemeine Faustregel: Wer mehr als 3 Stunden pro Monat telefoniert und pro Anruf durchschnittlich über 3 oder4 Minuten telefoniert, kann mit diesem Angebot konkurrenzlos günstig telefonieren.

Ein anderes Thema ist, wie Tele2 das Angebot refinanzieren will: Der Kunde bezahlt zwar 25 Franken pro Monat als Grundgebühr. Der grösste Teil der Grundgebühr dürfte für Gratis-Handys draufgehen, ausserdem fallen noch Kosten für Kundendienst und Inkasso an. Anrufe in die Mobilfunknetze der Mitbewerber kosten Tele2 im Einkauf rund 20 Rappen pro Minute alleine an Terminierungsgebühren. Dazu kommen weitere Kosten z.B. für die Netzbenutzung von Sunrise (Tele2-Kunden telefonieren auf dem Sunrise-Netz) dazu.

Es ist ein mutiges Angebot von Tele2, das allerdings nicht allzulange angeboten werden dürfte. Dies wäre für Tele2 nichts neues: In den letzten drei Jahren wurden einige Produkte lanciert und einige Produkte nach einigen Monaten durch neue Produkte eingestellt.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Mittwoch, 26. März 2008

400 Franken für eine telefonische Reservation

Der Wiesbadener Kurier berichtet über einen Kunden, der aus Deutschland in der Schweiz eine Ferienunterkunft reserviert hat und dafür rund 400 Franken (241 Euro) Telefongebühren bezahlen soll (gefunden dank Google-News-Alert). Das Gespräch dauerte übrigens knapp 6 Minuten und gemäss Informationen von teltarif hat der Kunde eine normale Schweizer Kundendienst-0848-Nummer angerufen.

Aus dem Schweizer Festnetz kosten Anrufe auf 0848-Nummern in der Regel vier bis zwölf Rappen pro Minute

Der Anbieter, die die 400 Franken für 6 Minuten in Rechnung gestellt hat, behauptet gemäss Wiesbadener Kurier:

Zum anderen müsse sein Unternehmen die Auslands-Telefonate selbst im Ausland einkaufen, zahle dafür rund 30 Euro pro Minute.

Wenn das Unternehmen wirklich 30 Euro pro Minute bezahlt, hat das Unternehmen sehr schlecht verhandelt. Denn derzeit kosten Anrufe auf 0848-Nummern den Anbieter, der das Gespräch an Swisscom zur Weiterleitung weitergibt maximal 5.4 Rappen einmalig sowie 3.25 Rappen pro Minute. Ausserdem muss das Unternehmen einen Teil des Preises, der dem Kunden verrechnet wird, abliefern. Ein Preis von 15 Cent pro Minute wäre sicherlich vertretbar gewesen, das wären für das genannte Gespräch etwa ein Euro gewesen.

Nun werden sich Gerichte mit dem Fall beschäftigen müssen. Es bleibt zu hoffen, dass es kundenfreundliches Urteil gesprochen wird.

0848-Nummern sind heute schlichtweg nicht mehr notwendig. Die Firmen würden mit einer ganz normalen Festnetz-Nummern besser fahren. Denn die Kunden bezahlen den Festnetz-Tarif und solche Abrechnungsprobleme bleiben den Kunden erspart. Kommt dazu, dass Anrufe auf 0848-Nummern meistens bedeutend teurer sind als normale Anrufe. Kunden, die mit M-Budget Mobile von Migros telefonieren bezahlen mehr als dreimal soviel wie bei einem normalen Festnetz-Anruf.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Phone House zieht sich aus der Schweiz zurueck

Eine der grössten Handyverkäufer Europas zieht sich aus der Schweiz zurück. Ab Mai 2008 werden die meisten Filialen von The Phone House zu Swisscom Shops, die meisten Mitarbeiter werden dann für Swisscom arbeiten.

Obwohl The Phone House eine grosse Muttergesellschaft im Rücken gehabt hat, hat es Phone House nicht geschafft, den Markt zu erobern. In der Schweiz dominieren vorallem Swisscom (32% Marktanteil) und Mobilezone (30% Marktanteil) den Markt. Die Orange-Shops erreichen 8% Marktanteil, Sunrise und Phone House je rund 5%.

Phone House war im Schweizer Markt wohl nicht so erfolgreich, weil die beiden Branchenriesen Swisscom und Mobilezone ihren Job sehr gut gemacht haben. Aus Sicht der Kunden ist es jedoch schade, wenn ein Player verschwindet und die Kunden weniger Auswahl haben. Jetzt gibt es nur noch die Handy-Shops der drei Anbieter und Mobilezone. Daneben können Handys natürlich auch weiterhin in anderen Geschäften wie Interdiscount (4% Marktanteil im Handybereich) und Media Markt (3% Marktanteil im Handybereich), die jedoch auch Mixer, TV-Geräte und Computer verkaufen, gekauft werden.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Mittwoch, 19. März 2008

Wohl kein Handy-TV zur Euro Fussball-EM

Wie 20 Minuten berichtet, haben Elektrosmog-Betroffene mit Einsprachen erreicht, dass Swisscom wichtige für den Aufbau von Handy-TV notwendige Antennen nicht bauen kann. Konkret hat die IG Gigaherz eine Einsprache gegen die Handy-TV-Antennen (DVB-H) von Swisscom auf dem Uetliberg bei Zürich und Ulmizberg bei Bern erhoben. Die Gerichte haben entschieden, dass die aufschiebene Wirkung entzogen worden ist. Das bedeutet, dass wohl erst nach einem Bundesgerichts-Urteil gebaut werden darf. Und ein solches Verfahren kann jahrelang dauern.

20 Minuten schreibt aber auch, dass es Swisscom unter Umständen gelingen könnte, den Baustopp aufzuheben.

Wie es also aussieht, wird es wohl nichts mit Handy-TV zur Fussball-EM. Allerdings ist DVB-T - das bereits sendet - eine attraktivere Technologie und es sind auch bereits erste Handy angekündigt, die DVB-T empfangen können. Für die Mobilfunkanbieter ist DVB-T natürlich weniger interessant, da die Programme unverschlüsselt ausgestrahlt werden und die Anbieter dadurch von den Kunden nichts verlangen können. Jetzt muss man nur noch DVB-T ausbauen und neben den paar SRG-Sendern einige weitere Programme aufschalten.

Übrigens scheint Handy-TV bei den Kunden kein Thema zu sein. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage von 20 Minuten Online sagten 91% der antwortenden, dass sie den Service nicht nutzen werden.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Letzte Meile wird günstiger

Wie Swisscom über eine Medienmitteilung kommuniziert hat, senkt sie den Preis für die Nutzung der letzten Meile von bisher 33.35 Franken auf neu 25.29 Franken pro Monat (beide Preise inkl. MWST). Hauptgrund sind gemäss Swisscom neue Eckwerte, die von den Behörden vorgegeben werden. Der neue Preis entspricht erstaunlicherweise praktisch dem Endkundenpreis (25.25 Franken pro Monat).

Mit der letzten Meile können Alternativ-Anbieter die Kupferleitung zwischen Endkunden und Telefonzentrale von der Swisscom mieten. Insbesondere in städischen Regionen können die Alternativ-Anbieter damit ihre Kosten reduzieren, müssen jedoch auch kräftig in neue Infrastruktur investieren. Die sogenannte Entbündelung ist gesetzlich vorgeschrieben und Swisscom muss diese den Alternativ-Anbietern zu kostenbasierten Preisen zur Verfügung stellen.

Für die Alternativ-Anbieter ist der neue Preis immer noch zu hoch. Sie verweisen auf europäische Durchschnittspreise. Allerdings gehört es zum Spiel zwischen Ex-Monopolist und Alternativ-Anbieter: Der Ex-Monopolist will möglichst hohe Preise, die Alternativ-Anbieter möglichst niedrige Preise. Die Begründung von Swisscom, dass in der Schweiz höhere Baukosten verrechnet werden, ist meiner Meinung nach plausibel und rechtfertigt auch einen höheren Preis als im europäischen Mittel. Demnoch wird wohl das Bundesgericht in einigen Jahren den effektiven Preis festlegen müssen, alles andere wäre eine sehr grosse Überraschung.

Statt ständig über die hohen Swisscom-Preise zu motzen, sollten die Alternativ-Anbieter nun endlich vorwärts machen. 11 Monate (d.h. Ende Februar 2008) nach der Freigabe der letzten Meile sind in der Schweiz lediglich ganze 1146 Telefonanschlüsse entbündelt.

Rund 330 Kollokationsstandorte (zählt jede Verbindung in allen Telefonzentralen, wo Alternativ-Anbieter mit dem Swisscom-Netz verbunden sind und damit die entbündelte letzte Meile nutzen können) zwischen Swisscom und alternativen Anbietern existieren. Die wichtigsten Orte sind Zürich (99), Basel (61) und Genf (36), Bern (29) und Lausanne (23). Rund 3/4 der Kollokationsstandorte sind also in den 5 grössten Städten.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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Dienstag, 11. März 2008

Ist Bluewin.ch noch Bluewin?

Seit gestern ist die neue Bluewin-Website online. Mir persönlich gefällt diese nicht. Ein Viertel der Seitenbreite ist wirklich Inhalt, wohl etwas weniger als die Hälfte Werbung und das Drittel rechts einfach nur grau.

Ebenfalls stelle ich erstaunt fest, dass ein Bluewin-Logo komplett fehlt. Zuerst denkt man, dass man einen falschen Namen eingegeben hat. Auf der Bluewin-Seite ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, dass man sich nun auf der Bluewin-Seite befindet. Dies finde ich persönlich sehr schlecht. Es spricht ja nichts dagegen, das Swisscom-Logo - das entgegen der Ankündigung sich immer noch nicht dreht - ebenfalls prominent einzubauen. Ich persönlich halte es aber für einen Fehler, auf Bluewin zu verzichten.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

PS1: Es gibt ein eigenes Bluewin-Blog zum neuen Design der Bluewin-Seite. Die User haben die Möglichkeit, auf der Bluewin-Seite das neue Design zu bewerten. Derzeit wird das neue Bluewin-Kleid nur mit etwas mehr als einem von insgesamt fünf Sternen bewertet.

PS2: In verschiedenen Blogs ist die neue Bluewin-Website ein Thema: Swisscom ruiniert Bluewin-Portal, Bye, bye Bluewin, Verhaltene Frühlingsgefühle bei Bluewin, Bluewin ganz klein, Das neue Bluewin, Fantastische neue Startseite, Swisscom-Ärger oder Bluewin mit neuer Homepage.

Peinlich: Kabelnetz-Betreiber Valaiscom kennt eigenes Angebot nicht

Heute hat das Bundesamt für Kommunikation BAKOM auf seiner Website die Stellungnahmen zu Radio- und TV-Konzessionsgesuchen veröffentlicht. Die Stellungnahmen von 121 Parteien sind vorbildlich im Internet abrufbar. Neben Kantonen, Gemeinden, Verbänden, Parlamentarier und Mitbewerber haben sich auch Dritte zu Wort gemeldet.

Da ich während 15 Jahren im Kanton Wallis gewohnt habe, hat es mich natürlich interessiert, welche Stellungnahmen dazu beim BAKOM eingegangen sind. Der Kabelnetz-Betreiber Valaiscom - der selber zur Trägerschaft eines Bewerbers gehört - hat auch eine Stellungnahme (PDF) abgegeben, die einfach nur peinlich ist:

Im Gesuch von Canal 9 ist zudem festgehalten (vgl. Seite 22), dass Sendungen im Bi-Kanal-Verfahrenausgestrahlt werden sollen. Primär ist dabei festzuhalten, dass die Mehrheit der Fernsehgeräte im Oberwallis nicht Bi-Kanal-fähig sind. Zum weiteren können wir dies heute nicht in einer adäquaten Qualitätverbreiten.

Diese Stellungnahme ist einfach nur peinlich. Denn praktisch jedes TV-Gerät, das in den vergangenen zehn Jahren verkauft worden ist - mit Ausnahme einiger Kleinstgeräte - kann Zweikanalton-Sendungen empfangen. Bereits vor 15, 20 Jahren wurden viele Fernsehgeräte mit Zweikanalton-Unterstützung verkauft. In der Regel kann jeder Stereofernseher problemlos Zweikanalton-Sendungen wiedergeben.

Wahrscheinlich denkt Valaiscom tatsächlich, dass in China extra für die rund 90'000 Oberwalliser Einwohner TV-Geräte ohne Zweikanalton-Unterstützung produziert werden, oder.......?

Ausserdem dürfte Valaiscom ihr eigenes Angebot nicht kennen. Zahlreiche Sender und Sendungen - u.a. Serien auf SF2 - verbreitet Valaiscom seit Jahren in Zweikanalton.

Disclaimer: Dieser Beitrag soll nicht als Stellungnahme für oder gegen eine Konzession angesehen werden.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Montag, 10. März 2008

Handy mit TV-Empfänger - Weshalb braucht es dann noch spezielles Handy-TV?

Bereits Ende Februar 2008 hat die deutsche Zeitung Welt über ein neues Handy von LG geschrieben, in dem ein normaler TV-Empfänger eingebaut ist. Das Handy empfängt die digital über DVB-T ausgestrahlten Programme. Die genau gleichen Signale empfangen auch Set-Top-Boxen oder TV-Geräte mit integriertem Digitaltuner. Grosser Vorteil ist, dass DVB-T nahezu flächendeckend verfügbar und kostenlos empfangbar ist (bis auf die Pay-TV-Programme, die in einigen Ländern über DVB-T auch angeboten werden).

Nicht so in der Schweiz: Ausser in den Grenzregionen werden nur einige wenige Programme der SRG mit diesem Handy empfangbar sein. Schade, dass die Schweiz nicht auf DVB-T setzt und ein grosses Angebot an attraktiven Programmen digital über Antenne ausstrahlt. In Deutschland und Frankreich können oft mehr als 20 TV-Programme empfangen werden. Die Schweiz hat Frequenzen zugesprochen erhalten, mit denen wesentlich mehr Programme ausgestrahlt werden könnten. Wohl aus Rücksicht auf Cablecom, die anderen Kabelnetz-Betreiber und Swisscom wird DVB-T in der Schweiz nicht ausgebaut.

Ein anderes Thema ist auch die DVB-H-Konzession, die Swisscom erhalten hat. Dabei werden die TV-Programme in einen speziell für entsprechende Handys entwickelten Standard nochmals ausgestrahlt. Der grosse Vorteil sind die zahlreichen Programme, die der Kunde empfangen kann. Allerdings dürfte der Service vergleichsweise teuer sein. (Sunrise und Orange sehen für DVB-H übrigens kein Potential und sich dafür entschieden, den Service nicht anzubieten).

Ich persönlich denke, dass DVB-H ein Flop wird und würde es lieber sehen, wenn stattdessen mehr Programme über DVB-T ausgestrahlt würden.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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Donnerstag, 6. März 2008

Interview: Analog-TV ist ein Wettbewerbsvorteil

Bereits vor einer Woche erschien im Tages-Anzeiger ein Interview mit Cablecom-Chef Rudolf Fischer. Herr Fischer bezeichnet im Interview das Analog-TV als Wettbewerbsvorteil. Ich kann diese Meinung grundsätzlich teilen: Die Kunden wollen derzeit noch nicht auf digitales Fernsehen umsteigen. Meiner Meinung nach ist es dem Kunden egal, ob er die Programme analog oder digital empfängt. Der Kunde wird auf Digital-TV wechseln, wenn Digital-TV für ihn persönlich einen klaren Vorteil hat. Zum Beispiel, weil er zusätzliche Programme empfangen will, TV-Programme aufzeichnen will oder seine Sendungen in HD-TV-Auflösung ansehen will.

Die Kunden heute sind mit dem Angebot zufrieden und wollen nicht wechseln. Es ist gut, dass Cablecom dies endlich akzeptiert.

Weshalb man Digital-TV keinen Schub gibt und endlich die Grundverschlüsselung aufhebt, verstehe ich nicht. Die Kunden hätten dann die Möglichkeit, mit einer Set-Top-Box ihrer Wahl Digital-TV zu nutzen, ohne gleich einen Jahresvertrag mit Cablecom abschliessen zu müssen. Ausserdem gibt es immer mehr Geräte, die Digital-TV empfangen können, ohne zusätzliche Set-Top-Box. Dies ist z.B. bei neueren TV-Geräten der Fall, ebenso bei Computern, Mediaboxen oder Harddisk-Recordern.

Auch innovative Lösungen sind möglich: So gibt es heute bereits kleine Boxen, die kaum grösser als eine Zigarettenschachtel sind und die man ganz einfach in das TV-Gerät einstecken kann. Kein grosser Kasten mehr, der im Wohnzimmer stört.

Cablecom hat zweifelsfrei in letzter Zeit einiges verbessert, einiges muss sich bei Cablecom allerdings noch verbessern. Grosses Problem ist immer noch der Kundendienst.

Im Interview wurde auch über Haustürgeschäfte gesprochen: Cablecom will auch in Zukunft an der Haustür verkaufen. Heute generiert Cablecom jeden 5 Neukunden über Haustürgeschäfte. Für Haustürgeschäfte kann es meiner Meinung nach nur eine Tipp geben: Türe gar nicht öffnen und den Verkäufer abwimmeln.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch

Swisscoemler dutzen sich

Die Swisscom hat nicht nur ein neues Logo. Wie der Blick schreibt, dutzt man sich bei Swisscom neu offiziell.

Innerhalb vieler Team dürfte das Du bereits heute an der Tagesordnung sein. Neu wird die Dutz-Kultur offiziell eingeführt. Ich persönlich finde diese Massnahme sympathatisch.

Grüsse



Ralf Beyeler

Hoher Cash-Flow von Cablecom

Das Internet-Magazin inside-it.ch hat einen interessanten Artikel zum Thema Cablecom veröffentlicht. Der Cash-Flow ist mit 450 Millionen Franken sehr hoch und inside-it.ch zieht daraus folgenden Schluss:

Fast die Hälfte des Umsatzes von Cablecom fällt also als Cash-Flow an, was auf eine de-fakto-Monopolstellung hindeutet. Der Preis für Kabel-TV bei Cablecom kann also auch als eine Art "Steuer" bezeichnet werden.

Das die Preise der Cablecom im Kerngeschäft "TV" zu hoch sind, zeigt ein Preisvergleich mit anderen Kabelnetz-Anbietern. Einige regionale Kabelnetzbetreiber bieten einen Analoganschluss um die 10 Franken pro Monat an, Cablecom will aber 25 Franken pro Monat. Dazu kommt, dass die Cablecom eher grössere Netze betreibt, die im Unterhalt sogar noch günstiger sind.

Da stellt sich natürlich die Frage, weshalb die Preise von Swisscom reguliert sind, diejenige von Cablecom jedoch nicht. Wahrscheinlich deshalb, weil die Telekomfirmen eine bessere Lobby haben als die die Konsumenten, die die massiv überhöhten de-fakto-Monopol-Preise bezahlen müssen.

Grüsse



Ralf Beyeler
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Montag, 3. März 2008

4 statt 18 Franken pro Stunde

Swisscom reduziert den Preis für den WLAN-Zugang an ihren Hospots massiv. Bisher bezahlten Swisscom-Mobilfunk-Kunden 30 Rappen pro Minute - oder 18 Franken pro Stunde (Die Kunden konnten über SMS die Zugangsdaten mit ihrem Handy abfragen und dann bequem über die Handyrechnung bezahlen. Im Laptop selber muss keine SIM-Karte eingesetzt werden.) Nun hat Swisscom den Tarif auf 4 Franken pro Stunde reduziert. Einziger Nachteil: Abgerechnet wird neu im Viertelstunden-Takt. Wer also nur kurz die Mails abruft, dürfte nicht viel günstiger fahren. Oder unter Umständen sogar draufbezahlen.

Das Anfordern der Zugangsdaten per SMS ist ein praktischer Weg, um schnell ins Internet zu kommen. Insbesondere, wenn man sich nicht allzu häufig von unterwegs ins Internet einwählt. Denn jeder Laptop, der in den letzten Jahren Jahren verkauft worden ist, kann WLAN. Es ist also keine zusätzliche Hardware erforderlich.

Wer sich häufiger von unterwegs ins Internet einwählt, sollte sich eher für ein UMTS-Angebot entscheiden - bei dem der Zugang zu WLAN meistens ebenfalls enthalten ist. Entsprechende Angebote gibt es bereits zwischen 49 und 79 Franken pro Monat. (Weitere Alternative: Tages-Abos für 3.50/4.50 Franken pro Tag). Weiterer Vorteil: Schnelle Datenübertragung ist nur nur an wenigen Orten möglich, sondern in weiten Teilen der Schweiz.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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GMail fuer Sunrise-Kunden

Sunrise gab die Details für die Partnerschaft mit Google im Bereich E-Mail-Services bekannt. Sunrise-Kunden erhalten in Zukunft eine @Sunrise.ch-E-Mail-Adresse. Ebenfalls eingerichtet wird eine persönliche Google-Startseite, der Zugriff auf die Mails erfolgt über die GMail-Oberfläche. Der Service unterscheidet sich nicht von GMail. Die Kunden erhalten lediglich eine andere E-Mail-Adresse und können ausserdem 100 Gratis-SMS pro Monat direkt über das Internet versenden.

Ich persönlich nutze privat GMail und bin damit sehr zufrieden. Es ist der beste Webmail-Service, den ich kenne. Insbesondere auch die Suchfunktion ist genial. Und die über 6 Gigabyte Speicherplatz ist natürlich auch Super.

Einziger Kritikpunkt könnte ein Misstrauen gegenüber Google sein sowie die Angst, dass Google zuviele Daten liest.

Die Kunden müssen sich auf jeden Fall fragen, warum sie bei Sunrise eine E-Mail-Adresse eröffnen sollten und nicht direkt bei GMail. Der einzige Vorteil ist eine Schweizer E-Mail-Adresse und die 100 Gratis-SMS-Adressen pro Monat.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
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Lahmes 5-Franken-Internet-Abo von Cablecom

Heute morgen hat Cablecom das neueste Internet-Abo angekündigt. Beim Hispeed 250 erhält man einen langsamen 250KBit/s-Internet-Zugang für 5 Franken pro Monat. Die Geschwindigkeit ist langsam und daher ist das neue Angebot nur für Kunden geeignet, die das Internet nur zum Mailen, Surfen und E-Banking nutzen. Dateien sollte man nur in Spezialfällen herunterladen, weil man sonst ewig warten muss. Und für das Videostreaming in vernünftiger Qualität (z.B. vom Schweizer Fernsehen) reicht die Geschwindigkeit von Hispeed 250 auch nicht.

Weiterer Hacken: Ein Digital-Phone-Telefonanschluss ist neben dem Analog-TV-Anschluss Voraussetzung, um Hispeed 250 nutzen zu können. Der Telefonanschluss von Cablecom kostet nochmals 20 Franken pro Monat.

Wer - wie dies heute bereits bei vielen jungen Menschen der Fall ist - keinen Festnetz-Anschluss wünscht, investiert besser 5 Franken pro Monat mehr in die Internet-Verbindung. Hispeed 1000 hat eine akzeptable Geschwindigkeit und kostet 30 Franken, Hispeed 250 in Verbindung mit dem obligatorischen Festnetz-Anschluss 25 Franken.

Auch von Swisscom/Bluewin, Sunrise und Tele2 gibt es heute keine attraktiven Angebote für Wenigtelefonierer. Bei Bluewin kostet jede Nutzungsstunde eine Gebühr, bei Sunrise bezahlt man jedes übertragene Megabyte einzeln.

Liebe Grüsse



Ralf Beyeler
www.comparis.ch